Aus 8ladt und Kreis Calw

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vom 14.» bis 20. Juni

Das deutsche Volk und seine Soldaten arbeiten und kämpfen heute nicht für sich und ihre Zeit, sondern für kommende, i« fernste Generationen." Adolf Hitler.

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Warum Obst an die Sammelstellen liefern?

Die Oeffentlichkeit interessiert sich Heuer noch mehr als in den beiden ersten Kriegsjah­ren für unsere Versorgung mit Gemüse und Obst, weil die Nachfrage hier wegen der Ratio­nierung anderer Nahrungsmittel inzwischen be­trächtlich gestiegen ist und der gesundheitliche Wert des Gemüses und Obstes für den Aufbau des Körpers von den meisten Volksgenossen mehr und mehr erkannt wurde. Die so entstan­dene sehr rege Bedarfsfrage brachte viele Leute, wenn sie ihre Wünsche von ihrem Kaufmann nicht gleich erfüllt sahen, auf den Weg direkt mm Erzeuger. Eine erhebliche Zunahme die­ses Direktverkehrs macht aber die genaue Über­sicht des Marktes und einheitliche Warenver­teilung unmöglich und stellt dann eine gerechte und gleichmäßige Gemüse- und Obstverteilung an die Verbraucher grundsätzlich überhaupt in Frage.

Dieser Entwicklung galt es wirksam entge­genzutreten. Es wurden also die entsprechenden Maßnahmen getroffen. In allen Anbaugebie- ten, wo Sammelstellen bestehen, ist dasSelbst­besorgen" der städtischen Verbraucher verboten. Die Erzeuger sind angewiesen, ihr Gemüse und Obst bei den Sammelstellen anzuliefern. Allein schon durch die Ersparnis an Arbeitszeit und Transportkosten sollte es jedem einleuchten, daß die Erfassung durch Sammelstellen dem Erzeuger selbst von Nutzen sein kann. Einer verstärkten Erzcugungssteigerung muß nun aber auch eine Ablieferungssteigerung folgen, damit möglichst viel Gemüse und Obst auf den Markt kömmt.

dere an diesen gut durchdachten und erprobten Rezepten ist, daß sie zeigen, wie die Hausfrau aus den z. Zt. zur Verfügung stehenden Nah­rungsmitteln ihre Familie gesund, schmackhaft, ausreichend und abwechslungsreich ernähren kann. Der Eifer, mit dem die Anwesenden bei der Sache waren, zeigte, wie aktuell dieses Thema heute ist.

Die Kreisfrauenschaftsleitcrin schloß die Ta­gung mit der Zusicherung, daß jetzt immer wieder von Zeit zu Zeit solche praktischen An­regungen gegeben werden und sprach die Bitte aus, die anwesenden Amtswalterinnen möchten das heute Gelernte nicht nur für sich selbst be­halten, sondern sie möchten es hinaustragen in die Ortsgruppen, damit möglichst viele Haus­frauen einen Nutzen daraus zögen. Die Orts­frauenschaftsleiterinnen sind überall gerne be­reit, die Rezepte auf Wunsch weitcrzugeben.

Oie neuen Lebensmittelkarten

Die Lebensmittelkarten für die 38. Zutei­lungsperiode vom 29. Juni bis 26. Juli wer­den jetzt verteilt. Die Rationen bleiben im wesentlichen unverändert. Auf dem Fettge­biet tritt dadurch eine Aenderung ein, daß die Verteilung von Butterschmalz eingestellt und die Margarineverteilung wieder ausgenommen wird. Dce Gesamtfettration bleibt jedoch für alle Verbrauckergrupven unverändert. Die Margarincration beträgt für Normalverbraucher und"Kinder über sechs Jahre 125 Gramm, für Jugendliche 200 Gr., die mit Ausnahme der Kinder nur auf Klein­abschnitte verteilt sind. Auch aus die Klein­abschnitte der Zusatz- und Znlagekarten kann wieder Margarine bezogen werden. Ferner werden wieder 50 Gramm Speiseöl abge­geben.

Eine Neuerung ist, daß Obstsirup künf­tig der Karten- und Bezugicheinpflicht unter­liegt. Die mit Zucker eingedickten Fruchtsäste, also nicht die Säfte aus frischem Obst wie Süßmost, sind kartenpslichtig. Die Verbrau­cher können Obstsirup nur auf die Reichs­zuckerkarten oder die zum Zuckerbezug berechtigenden Abschnitte der Reichskarte

für Marmelade beziehen, und zwar für 100 Teile Zucker 150 Teile Obstsirup. Ein über 450 Gramm lautender Abschnitt der Zucker­karte berechtigt z. B. zum Bezüge von 250 Gramm Zucker und 300 Gramm Obstsirup.

Da Fcldküch engerichte und andere 50-Gramm-Fleischgerichte in den Gaststätten künftig mit einer Menge von nur 5 Gramm Fett herzustellen sind und für ein Gedeck in der Regel nicht mehr als 15 Gramm Fett verlangt werden dürfen, ist es notwendig geworden, die bisherigen vier 5-Gramm- Kleinaüschnitte zu Lasten der 10-Gramm- Kleinabschnitte der Fettmarken zu vermehren. Die Zahl der Kleinabschnitte ist deshalb auf 30 erhöht worden, von denen zehn über 10 Gramm und zwanzig über 5 Gramm lauten.

Schwerarbeiterzulagen für Lehrlinge

Der Reichsernährungsminister hat auf eine Anregung, den Lehrlingen in einigen Berufs­gruppen die Schwerarbeiterzulage zuzubil­ligen, ausgeführt, er verkenne nicht, daß für die in der Entwicklung befindlichen jungen Leute eine reichliche Ernährung erforderlich ist. Es werde daher im allgemeinen so ver­fahren, daß die Lehrlinge in den Schwerarbei- terberufen nach vollendetem zweiten Lehrjahr, also etwa vom 16. Lebensjahr ab, als Schwerarbeiter anerkannt werden. Vor dem 16. Lebensjahr sollte den Jugendlichen aus gesundheitlichen Gründen keinesfalls Schwerarbeit zugemutet werden. Bei diesem Verfahren müsse es verbleiben.

2. Kleiderkarte um 1 Fahr verlängert

Bezugsabschnitte Nr. 12» ab 1. Nov. fällig

In einer Durchführungsverordnung des Sonderbeauftragten für die Spinnstoffwirt­schaft zur Verordnung über die Verbrauchs­regelung für Spinnstoffwaren sind die mit dem AufdruckGültig nach Aufruf" versehenen Bezugsabschnitte Nr. 1 bis 20 der dritten Reichskleiderkarte für Männer, Frauen, Knaben, Mädchen und Kleinkinder aufgerufen worden. Der Zeitpunkt der Fälligkeit dieser 20 Bezugsabschnitte ist für alle dritten Reichs­kleiderkarten einheitlich auf den 1. Novem­ber festgesetzt worden.

In der gleichen Durchführungsverordnung iss oie Geltungsdauer derzweitenReichs-

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Arbeitstagungen der NS. Frauenschaft

Vor Beginn der Heuernte rief die NS.- Frauenschaft im Kreis Calw ihre Amtswalte­rinnen noch einmal zu einer Arbeitstagung in allen 3 Kreisabschnitten zusammen. Außer ver­schiedenen geschäftlichen Mitteilungen und ei­nem Bericht über die Hilfsdienstarbeit in un­serem Kreis standen die Arbeitstagungen ganz im Zeichen der Abteilung Volkswirtschaft-Haus­wirtschaft. An den verschiedenen Tagungsorten haben »ie Abteilungsleiterinnen V.H. aufs Beste Kostproben vorgerichtet, die an die Teil­nehmerinnen ausgegeden wurden. Falsche Hirn-

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suppe (mit Hefe gekocht)^ Hefebrotaufstrich als Ersatz für Leberwurst, Wurstgulasch und eine Tunke für alle Salate fanden das Lob und die Anerkennung der anwesenden Hausfrauen. Ganz besondere Begeisterung aber rief der Nachtisch hervor: Streuselkuchen aus Hefe- schuelltecg und Zitronencreme. Mit allergrößtem Interesse und Eifer wurden die Rezepte, die angegeben wurden, nachgeschrieben. Das Beson-

Es ist alles schon dagewesen, und wie stolz die Heimat auf die gewaltigen Spendeaufkom­men in diesem Kriege auch sein darf, so wollen wir doch nicht vergessen, daß unsere Vorfahren in ihrem Siegeswillen nicht kleiner gedacht ha­ben als wir, und daß sich in der deutschen Ge­schichte Beispiele von Opferfreudigkeit finden, die der heutigen Zeit nicht nachstehen.

Hat es doch Anno 1813 sogar schon eine frei­willige Woll- und Wintersachensammlung ge­rben! Ein armes Mütterchen war es, von der ie Chronik berichtet, daß cs in Ermangelung anderer Gaben ein Paar warme Strümpfe spendete, und daß seinem Beispiel schließlich andere mit bis zu hundert Paar Strümpfen und ganzen Stücken warmen Tuches folgten. Sogar 400 Ellen Hemdenleinwand finden sich unter den aufgeführten Spenden, und auch un­sere Schistiefel haben ihr Gegenstück, indem der Chronist gewissenhaft die vielen Paare neuer Stiefel aufzählt, die von der Bevölkerung ip den Freiheitskriegen gestiftet wurden. Eins aber haben auch unsere Sammelrekorde nicht oufzuweisen: Unsere Vorfahren von 1813 spen­deten ihren Soldaten nicht nur einzelne Be­kleidungsstücke, sondern oftmals gleich die ge­samte Ausrüstung einschließlich Pferd und Waffen, ja Löhnung und Munition- Wird doch von nicht wenigen Vätern berichtet, daß sie dem Vaterlande ihre Söhne in voller Rüstung darboten, und wer keine Söhne hatte, rüstete andere Freiwillige aus.

Ein Landschaftssyndikns stellte sich selbst und drei von ihm ausgerüstete freiwillige Jäger.

Ein wohlhabender Kaufherr sendet einen rei­tenden Jäger samt 40 Dukaten und dem An­erbieten, 20 Jäger zu Fuß auszurüsten und ein Jahr zu besolden, ja, er lieferte sogar noch zehn Molden Blei dazu! Wenn man weiß, daß die Rüstungskosten eines Jägers zu Fuß auf 60 Taler und eines Reiters auf 230 beziffert wurden, so kommt eine Summe von 1150 000 Talern zusammen, die Anno 1813 von der ver­armten preußischen Bevölkerung freiwillig auf­gebracht worden ist! Und das nicht nur von den Besitzenden und denen, die wir heute zum Mittelstand rechnen; gerade unter der ärmsten Bevölkerung, in den bescheidensten Lebenskrei­sen finden sich Beispiele von Opfersinn, die diese Bezeichnung vielleicht allein verdienen, weil sie dem Einzelnen härteste Entbehrungen auferlegt haben. Arme Bergleute waren es, die zuerst das Beispiel freiwilligen Lohnver­zichts gaben, um eine Gemeinschaftsspende aufzubringen: Vom Waldenburger Kohlenre­vier wird berichtet, daß sich die armen Kohlen­gräber zusammenschlossen und so lange unter der Erde umsonst arbeiteten, bis sie 121 Taler für die Ausrüstung ihrer Freiwilligen zusam­mengebracht hatten.

Wir sehen also, so groß die Opferfreudigkeit der Heimat in diesem Krieg auch ist, so wollen wir uns dabei doch bewußt bleiben, daß auch sie bestes deutsches Ahnenerbe ist, das zugleich eine bleibende Verpflichtung bedeutet. Wir wollen uns dessen nicht unwürdig zeigen, son­dern wir wollen, wenn irgend möglich, es noch mehren und übertreffen, weil wir endlich in einem geeinten Vaterlande leben dürfen.

M imer"5

Roman von Else Iung-Lin bemann 19. Fortsetzung,

Ich habe es vergessen und möchte auch ni> wieder daran erinnert werden. Es ist viel anders geworden, Herr Heycken drüben Medan erwartet mich mein Mann"

Heycken nickte.Ich weiß Eisenlohr. W kennen uns. und ich hatte einmal das Vsrgn gen, ihm Berlin bei Nacht zu zeigen. Sei Zregeler, der deiner Trauung mit Eisenlol beiwohnte, ist mein Schwager." Wieder lach er.Die Welt ist klein, Marlen, man kau sich nicht entrinnen, und da wir nun einmal fr ein paar Wochen aufeinander angewiesen sin wollen wir sie genießen."

Ich will das alles nicht, dachte Marlene E zweifelt. Es ist vorbei. Er hat mir alles gl nommen, hat mir die Liebe und die Eint au dem Herzen gerissen und sie achtlos fortgewoi sen. Nun ist ein anderer gekommen, der mi alles gibt, der mich liebt und hochhält, und der ich nur das zurückgeben kann, was übrig blie! wer! dieser da mich arm gemacht hat und lce Jetzt steht er wieder vor mir. lacht, legt mi die Hände auf die Schultern, als wäre ich nvl immer se.n Eigentum. Erlag ich ihm schon'? - War ein Gefühl, ein Gedanke, ein Wunsch i

k'ii aibt ^ ^

Ihre Lider flatterten auf und nieder Hei,! ken sah, daß sie verstört war. und ihre Unruh verriet ihm. daß sie ihn noch immer liebte

".Zuale dich doch nicht, Marlen", sagte e weich,das Leben ist wechselvoll, es stellt un immer wieder vor neue Tatsachen. Weißt d noch wie sehr du mich einmal geliebt hast?

Marlenes Gesicht wurde weiß. Wortlos kehrt sie sich ab. lief, lief, als müßte sie sich vor et was zerstörend Bösem retten, erreichte ohn Atem ihre Kabine, schloß sie hinter sich zu uni siel schluchzend über ihr Bett.

Zwei Tage und Nächte blieb Marlene in ih­rer Kabine. Sie hatte gesagt, daß sie sich krank fühle. Als ihr der Kapitän den Schiffsarzt schicken wollte, lehnte sie ab.

Heycken sandte ihr Blumen und Briefe. Doch wenn er in seine Kabine kam, fand er beides wieder auf dem Tisch liegen. ^Ein paarmal versuchte er, Marlene zu sprechen. Sie ließ ihn durch die Stewardeß abweisen.

Aergerlich und gekränkt widmete er sich zwei jungen Holländerinnen. Sie wurden ihm bald langweilig. Daß Marlen« sich von ihm zuriick- zog, reizte ihn mehr, sie wieder für sich zu ge- wnrnen, als wenn sie ihm nachgcgeben hätte.

Wollte sie wirklich die ganze Fakir/ in ihrer Kabine zubringen? Das wäre doch lächerlich! Kein Mensch hielte das aus.

, ^ ^ am dritten Tag den Sprssesaal be-

er Marlene am Tisch des Kapitäns sitzen. Na also! Sie hatte sich nun doch eines Besseren besonnen. Von seinem Platz aus konnte er ihr Profil sehen. Aufmerksamer denn je betrachtete er sie. Niemals war sie ihm so schon und begehrenswert erschienen wie eben setzt, seit er wußte, daß sie die Frau eines an­dern war.

, Nach Beendigung der Mahlzeit ging er nicht in den Rauchsalon wie sonst, sondern wartete draußen auf dem Promenadendeck. Marlene kam, der Erste Offizier begleitete sie. Als sie sich von ihm verabschiedete, trat Heycken auf sie zu.

Verzeihen Sie mir". Lat er,ich habe es mir überlegt. Es hat keinen Zweck, Vergange­nes wieder lebendig machen zu wollen. Ich werde Sie nie mehr daran erinnern, Frau Mar­lene. Aber da uns das Schicksal noch einmal zusammengeführt hat und wir uns wohl auch drüben öfter begegnen werden, so lassen Sie uns Frieden schließen. Bitte, vergessen Sie das Unrecht, das ich Ihnen in meiner Leichtfertig­keit zufügte. Heute, nun es zu spät ist, bedauere ich es von Herzen."

Marlene stand ain geöffneten Fenster des

Promenadendecks und schaute in die tiefe Blaue des Mittelmeers. Ein Schwarm stlber- weißer Möwen begleitete das Schiff. Wie schon das alles war! Warum konnte sie es nicht in Ruhe genießen? Warum riß sie das Geschick immer wieder in Unruhe und inneren Aufruhr hinein? Nun es zu spät war, bedauerte er seine Leichtfertigkeit von Herzen? Ein Zug von Bit­terkeit spannte sich um den Mund der jungen Frau.

Heycken sprach weiter:Ich will nichts, gar nichts mehr. Sie sollen mir nur erlauben, daß ich Sie während dieser drei Wochen ein wenig umsorge."

Marlen schloß die Augen. Drei Wochen, dachte sie, drei Wochen voller Qual. Aber es gab kein Entrinnen, kein Ausweichen. Wäh­rend der beiden Tage und Nächte, di« sie allein in ihrer Kabine verbracht hatte, war es ihr klar geworden, daß sie dies alles durchstehen und durchkämpfen mußt« bis zum Schluß. Drüben wartete ihr Mann, und er hatte ein Recht dar­auf, daß sie ihm ein freies, erlöstes Herz brachte. Ich werde die Kraft haben, gelobte sie sich, ich werde Herbert Heycken zeigen, daß meine Liebe zu ihm ausgebrannt ist. Was da noch flackert und nicht sterben kann, werde ich austreten, weil ich «s will.

Sie wandte sich um.Es ist gut", sagte sie ^sast. und Heycken wußte, daß sie ihn nicht fort- schickte. Da nahin er ihre Hond und lüß-e Sie zuckte w e ein erschreckter Vogel in der seinen.

Don nun an wich er nicht von Marlenes Ser«. Ritterlich und aufmerksam war er um sie bemüht und luchte ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Sie wandert«» an Deck auf und ab oder lagen nebeneinander in den be­quemen Bordstühlen, und Heycken erzählte von «Sumatra.

In den südlichen Breiten, die sie jetzt durch­

kleiderkarte für Männer, Frauen» Knaben, Mädchen und Kleinkinder und der zweiten Zusatzkleiderkarte für Jugendliche über den 6a. August 1942 hinaus um ein wei­teres Jahr bis zum 31. August 1943 verlängert worden. Unausgenutzte Be­zugsabschnitte der zweiten Reichskleiderkarte und der zweiten Zusatzkleiderkarte für Ju­gendliche können also neben den Bezugsrech­ten der dritten Reichskieiderkarte auch nach dem 31. August 1942 für Anschaffungen ver­wendet werden. Die Vorarbeiten für die Her­ausgabe der vierten Reichskleider­karte sind bereits ausgenommen worden.

Oer Rundfunk am Mittwoch

Neichspr-gramm: IS bis 18 Uhr:Kleine Kostbar- keiten"; 16 bis 17 Uhr: Werke selten aufaeHibrter Komponisten: 18 bis 18.80 Uhr: Silmmufik von Bernbart, Eichborn und Kranz Dölle: 20.15 bis 21 Ubr:Alles herbörenl": 21 bis 22 Ubr: Klink- brettlBitte um ei» Autogramm". Denischland- sender: 17.15 bis 18.8» Ubr: Werke Alt-Berliner Komponisten: 20.15 bis 21.15: Werke der Musiker- Kamilie Straub: 21.15 bis 22 Ubr:Kurzweilige

Die Angehörigen deutscher Kriegsge­fangener werden gebeten, in Zukunft alle Anfragen, soweit sie nicht grundsätzlicher Art sind, ausschließlich an das Präsidium des Deutschen Roten Kreuzes, Berlin SW 61, Blücher-Platz 2, zu richten, falls nicht schon die örtlich zuständigen Landesstellen des DNK. Auskunft aeben können.

Kriegsversehrten, die ihrem Beruf als praktischer Landwirt oder Gärtner nicht mehr nachgehen können, werden bei der Aufnahme in eine höhere Landbau- oder höhere Garten-, Obst- und Weinbauschule Erleichterungen gewährt, um ihnen da­mit die Möglichkeit zu eröffnen, Lehrer an landwirtschaftlichen oder gartenbaulichen Be­rufsschulen zu werden.

B e s u ch e von Angehörigen der nach Bade- und Kurorten versetzten Be­rufstätigen fallen auch unter die Beschrän­kungen der Anordnungen des Staatssekre­tärs für Fremdenverkehr zur Lenkung des Fremdenverkehrs im Kriege vom 20. April.

Die Erstbeschaffung von Handwerks­zeug für neueintretende Lehr­ling e ist mancherorts auf Schwierigkeiten ge­stoßen. Die Handwerkskammern bzw. Ge- wcrbeförderungsstellen werden daher ermäch­tigt, aus ihrem Unterhaltungskontingent die erforderliche Kontrollnummer zur Verfügung zu stellen.

In der Vormittagsziehung der 3. Klaffe der 7. Deutschen Reichslotterie vom 16. Juni fielen drei Gewinne von je 100 000 Mark auf die Nummer 272 252; die Lose wer­den in allen drei Abteilungen in Achtelteilung ausgegeben.

Feldpostgrütze an die Heimat sandten uns Gefr. Hcrm. Fischer von Calw-Wimberg, Gefr. Hans Roller von Sommenhardt, Gefr. Aug. Stöffler von Dachtel und Ob.-Soldat Joh. Schanz von Oberkollwanaen. Die Heimat erwi­dert diese Grüße herzlich!

Wildbcrg. In der ersten Hälfte des Monats Juni sind hier verstorben: Knrent, Maria, geb. Sichur, 70 Jahre; Rothfuß, Hildegard, 28 I.; Hörrmann, Otto, 25 I.; Rath, Paul Georg, 75 I.; Schnaible, Wilhelm, 30 I.; Wöhrle, Karl, 56 Jahre.

BDM.-Werk 1/401. AG. Pers. Lebensgest. Donnerstag: 20 Uhr Salzkasten. Freitag: Für die ganze Gruppe Turnen. 20 Uhr Turn­halle.

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fuhren, folgte die Nacht fast ohne Uebergang dem Tag. Die Sonne war gesunken; und schon glommen die Sterne an einem iref samtölauen Himmel eus.

Marlene lag ausgestreckt in ihrem Stuhl, die Arme unter dem Kopf verschränkt, und träumte in die Pracht des glitzernden Himmels hinein. Eben hatte Heycken sie fürsorglich in eine Decke gehüllt und ihr ein erfrischendes Getränk ge­bracht. Nun stand er an der Reling und summte ein Lied.

Es war schwer, sich gegen den Zauber dieser weichen, traumhaften Stimmung zu wehren. Heycken sang, und Marlene hörte ihm zu. Mit geschlossenen Augen fragte sie ihn:Was ist es, was Sie singen?"

Ein sizvanisches Wiegenlied."

Bitt^ fingen Sie weiter aber hier in meiner Nähe."

Heycken setzte sich an ihre Seite und sang ein anderes Lied, das noch süßer klang und zärtlich war wie ein Liebeslied. Marlene lauschte und achtete der Gefahr nicht, die der Mann mit die­sem Lied heraufbeschwor, dessen fremden Laute sie nicht verstand. Aber sie fühlte ihren Sinn. Sie wollte an ihren Mann denken, doch die weiche Stimme neben ihr verdrängte sein Bild.

Herbert Heyckens Augen hingen an ihrem Antlitz, das bloß in der Dunkelheit leuchtete. In fremden Worten besang er die Schönheit fer Frau:

Ich wußte nicht, daß deine Lippen lauteres Gold rso.

Sicheln von Monden aus Paradiesen,

und daß sie klingen, wenn du sprichst.

Äuf silbernen Füßen kommen deine Worte

und wandeln mein Herz zu einer stillen weis- sen Blüte.

Ich träume in deinen Händen....

draußen in der Welt singen vieltausend Brunnen, *

und fern, ganz fern verrinnen die Stunden >.'

wie Regen in einer warmen Nacht....

- (Fortsetzung tolgt.1