Segensreiche Arbeit unserer Großmütter
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Wenn ich meiner Kindheit gedenke, steigt das Bild der Grvßmnttcr freundlich vor mir ans. Es erschien mir immer als eine besondere Vergünstigung des Schicksals, daß Gros;, mntter mich als erste an ihr Herz genommen, daß meine Mntter mich ans ihren Händen empfangen hat. Wieviel Segen ist in den folgenden Jahren ans ihrem Leben in das meine geströmt, wieviel Kindcrseligkeit verdanke ich ihr! Erst heilte, da meine eigenen Kinder die Großmutter entbehren müssen, wird mir so recht bewusst, was ich an ihr gehabt habe, was die Großmütter schlechthin im Leben der Familie bedeuten. Viel zu wenig ist die Rede von ihnen. Und doch sind sie in unserem Leben wie ein mildes Licht, das man erst dann so recht zn schätzen versteht, wenn man im Dunkeln siebt und sricrt.
'' Darum svollen wir, wenn wir der Mntter gedenken, auch eineil Augenblick bei den Ai ü t t e r n d e r Mü t t e r, bei unseren guten
dabei ihres Amtes waltete, dann weist ich, das; auch heute im Anspruch unserer Tage und mitten im Gewühl der Stadt Ahne und Enkel umfriedet sein können von sener ungetrübten Gemeinsamkeit, die auf dem Bilde Thomas ihren zeitlosen Ausdruck gefunden hat.
Freilich, in der Zeit der individualistischen Lcbensgestaltnng standen die Großmutter nicht hoch im Kurs. Mit der liberalistischcn Entwertung der Familieiigemeiuschaft verloren auch sie an Achtling; man sah in ihnen nur Ballast, und die Jungen trennten sich sc bäl- der, se lieber von den Alten. Aber ein Volk, das Hum SiPPenbewußtsein erwacht, dem die Familie eine unlösbare Blutsaemeinschaft bedeutet, hat auch wieder Sinn für die Alten, für seine Großeltern. Wenn uns das Kriegsschicksal schon innerhalb der großen Volksgemeinschaft nälier zusammenrürken laßt, wieviel mehr sind wir innerhalb der Familie aufeinander angewiesen!
Großmütter», verweilen und uns vergegenwärtigen, wieviel Freude durch sie in unsere Familien getragen Wird.
So berichtet nns Goethe in seinen Kindheitseriiineru»- gen, wie seine vielgeliebte Großmutter, in deren geräumigem Wohnzimmer er sich nach Herzenslust ans- spielen konnte, ihn immer zu beschäftigen und mit allerlei guten Bissen zu erquicken wußte. Das erste Puppenspiel, das ihn so stark angeregt nnd seine künstlerische Entwicklung nachhaltig beeinflußt hat, erlebte er bei der Großmutter.
Und Selina La- ncrlöf erzählt uns, daß sie ihres Lebens größten Kummer mit fünf Jahren erlebt habe, damals, als ihre Großmutter starb. Bis dahin hatte sie jeden Tag auf dem Ecksofa in ihrer Stube gesessen und Märchen erzählt. „Ich weiß es nicht anders, als daß Großmutter da' saß und erzählte, vom Morgen bis zum Abend, nnd wir Kinder saßen still neben ihr und hörten zu. Das war ein herrliches Leben! Es gab keine Kinder, denen es so gut ging wie
liiis.
Unsere Großmütter sin- immer guter Singe (Bild: Holtmann)
Wem fällt nicht jenes Bild von Hans Thoma ein, das die innige Verbundenheit zwischen Ahne und Enkel in ihrer friedlichen Schönheit festhält! In der heimeligen Gartenecke, durch den Zaun von der übrigen Welt getrennt, sitzen Großmutter und Enkelsohn. In kindlichem Vertrauen hingegeben lauscht der Bub ihren Erzählungen. Draußen ist bas weite Feld, auf dem Vater und Mutter schassen, sind Äe Wiesen und Wälder, die Dörfer nnd ferne Berge, aber dies alles tritt zurück hinter der traulichen Zweisamkeit.
Ein Maler unserer Tage würde allerdings anders malen müssen. Unserer Zeit seblt die Beschaulichkeit; unsere Großmütter sind noch jung und stehen mitten im Leben. Aber in der Liebe zu ihren Enkeln sind sie sich gleich geblieben. Wenn ich an meine Zeitungsfrau denke, die im letzten Sommer auf ihren Gängen den Kinderwagen mit dem halbjährigen Enkel vor sich herschob, die prallvolle Zeitungstasche zwischen seine Strampelbeine geklemmt, wie sie von Haus zu Haus ihren Schabernack mit dem Bürschlein trieb und
Ein Krieg, der ans der Kette der Sippe wichtige Glieder herausz^ißt, stellt nicht nur die Jungen, nachstoßenden, sondern auch die älteren Glieder, die sich schon aufs Altenteil zurückgezogen haben, wieder vorneueAuf- gaben. Wie sagte doch jene tapfere Großmutter, deren Sohn in Rußland gefallen und deren Schwiegertochter im Wochenbett gestorben ist, als man ihr in der Klinik mit allerlei guten Ratschlägen ihr Enkelein übergab? Unter Tränen lächelnd blickte sie guf das ihr anvertraute Menschlein und meinte schlicht: „Nun fangen wir halt wieder von vorne an."
Und sie steht nicht allein. Manche' Großmutter in Stadt und Land, die ihre Ruhe wohl verdient hat, fängt wieder von vorne an, hilft und packt zu. Viel Not könnte nicht getragen, viel kriegswichtige Arbeit der Mütter nicht getan werden ohne die selbstverständliche Bereitschaft der Großeltern und insbesondere der Großmütter. Manche leidgebeugte Mutter, die um den einzigen Sohn trauert, fand Trost in der Sorge um seine
Wildberg. 10. Sunt IS42
„Kr j»t suk
Tieferschüttert geben wir allen Verwandten
Orslat"
und Bekannten die schmerzliche Nachricht,
daß unsere liebe, lebensfrohe Tochter, Schwe-
sagt man Im B»lk<-
ster und Braut
mund, wenn ein
Hilde Rothfutz
Mensch in jeder B«>
am 10. Juni von ihrem schweren Leiden er-
Ziehung auf her
löst wurde.
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In tiefem Leid:
»or allem auf allen
Die Eltern: Wilh. Rothfnß mit Frau.
Gebieten Bescheid
Die Geschwister: Alma Laib qeb. Roth-
fuß mit Gatten Otto Laib»
weiß. Wer «ine na-
Böblingen; Willy Rothfutz,
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Prüsmeister, z. Zeit im Felde
mit Braut Hilde Schweik«
sch« r«g«sr«t-
Hardt; Erika Rothfutz.
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Kinder, ihre Enkelkinder. Das Kriegsschicksal lehrt uns ganz unmcrklich zurückzufindcn zu lener natürlichen Gemeinschaft der Generationen, die auf dem Laude viel ungetrübter erhalten blieb als in den Städten. Dort, wo die Großeltern meist noch im Hause der Kinder wohne», wo das Leben in seinem täglichen Ablauf sie unmittelbar miteinander verbunden hält, ist die Ahne nicht wegzudenken. Was wäre im Winter die Ofenbank ohne sie! Wie sollten die Mütter zu Felde den Bauer ersetzen, wüßten sie das Kleinste nicht in der Obhut der Großmutter geborgen? Sie bewacht seine ersten Schritte, sie erzählt ihm die ersten Mären, und unter dem emsigen Geklapper ihrer Stricknadeln wachsen die Strümpfe für die ganze Famile.
Gewiß, der Raummangel und die großen Entfernungen in den Städten greisen oft störend in die Beziehung der Generationen. Aber die gemeinsame Not, das gemeinsame Schicksal kann auch hier verbindend wirken und das gegenseitige Verständnis Wecken. Denn in einem sind sich die Großmütter gleich geblieben: in der Liebe zu den Enkeln, die auch in schwerer Zeit das Glück ihres Alters ist, nnd die auch unserer Generation zilM Segen gereicht. Irene IVeiäle
Generalarbeitsführer Müller fünfzig Jahre
Lnutgarr. Generalarbeitsführer Alfred ! Müller, der Führer des Arbeitsgaues xxvi Württemberg, vollendet heute sein SO. Lebensjahr. Im Jahre 1912 trat er als Fahnenjunker beim Jnf.-Rgt. 121 ein. Jni Weltkrieg schwer verwundet, schiev er nach dem Zusammenbruch als Hauptmann aus dem Heer. Im Mai 1930 stieß er zur Bewegung Adolf Hitlers und leitete den Bezirk in Stuttgart-Süd der Partei. Im Sommer 1931 wurde ex der erste Gausachbearbeiter im Reich für Arbeitsdienst und Siedlung. Anfangs 19W erfolgte der Aufbau der ersten NSAD.-Lager. Am 31. März 1933 wurde Hauptmann Alfred Müller Bezirksführer des Arbeitsdienstes für Südweftdeutschland, am 1. August 1933 Gauarbeitsführer im Arbeitsgau xxvi Württemberg, am 16. Dezember 1935 erfolgte die Uebernabine in den Reichsarbeitsdienst als
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Xanvnen allein gewinnen cken Kries nicttk, man braucin aucü viele Fpinnxrone! 8 a llilst Lure 8pencke rur
wrdernng zum Generalarbeitsführer. DE ^*'kges stellte neue organisatS rische Aufgaben. Die Abteilungen des M ^ett^gcmes xxvibildeten die Stämme für dA neugeschaffenen Bautruppcn des .Heeres unV der Luftwaffe. Seit einem Jahr leitet Gerl«? ralarbeitsfuhrer Alfred Müller den EinscL der ihm unterstellten RAD.-Einheitsn aW mando^VIl^AD'-^sshrer beim Lustgankon^
Stuttaart Aus allen Krxisen de» ZEs Wurttemberg-Hohenzollern sucht dik NS.-Volkswohlfahrt erholungsbedürftige Kin-
ienstag
erholungsheim „Rote nacker"A^ U^^.roningeii. 50 Kinder fuhren nach Ahlbeck in das NSV.-Jugenderholungs- heim „Ottmark". Das Kinder- und Genesungsheim „Lensterhof" in Lenste an der Ostsee nimmt 38 Kinder und das Jungarbeiter'-
erholungsheim „Haus Ravensburg" Bad Sachsa-Harz zehn schulentlassene Jugendliche zur Erholung auf. Am Mittwoch reisten zehn Kinder aus den, Kreis Calw und elf aus dem Kreis Heilbronn in das NSV.-Jnaendcrho- lnngsheim „Maien" in Schwarzenberg-Vorarlberg und am Freitag fahren 21 Jugendliche nach Georgental in Thüringen zum Schnk- landheim „Haus Eichengrund". Sie werden in diesen Heimen vier schöne Wochen verbringen.
Aldingen, Kreis Ludwigsburg. Der neunjährige Herbert Carle glitt vom steilen Neckarufer ab und fiel ins Wasser. Der 13 Jahre alte Ewald Raith sah ihn verzweifelt mit der Strömung kämpfen und sprang ihm nach, um ihn zu retten. Die beiden Jungen gerieten stromabwärts in einen Strudel und' ertranken. Die Leiche des Carle konnte bei' Poppenweiler, die des Raith Lei Neckargrö- ningen anfgefnnden werden.
^aelirielrtei» aus aller Well
Im Fahrerhaus verbrannt
Der Gemüsegroßverteiler Walter Schumann aus Pforzheim ist auf seltsame Weise ums Lebe» gekommen. Auf der Rückfahrt vom Ge- müseeiiikauf in der Pfalz schlug in der Nähe von Karlsruhe-Hags seid eine Stichflamme von unten herauf in das Fahrerhaus. Neben Schumann saß seine Frau, die rechtzeitig abspringen konnte, als der Wagen zum Stehen kain. Schumann hingegen war bereits von den Flammen erfaßt und lebensgefährlich verletzt worden. Das Ehepaar wurde in das Karlsruher Krankenhaus eingeliefert, wo Schumann seinen Brandwunden erlegen ist.
Todesopfer beim Bohnerwachskochrn
die oben auf dein Berge wohnt". Bislang konnte noch nicht ermittelt werden, wohin der Junge, der suoetendeutschen Dialekt spricht» gehört.
Kampf zwischen Bienen nnd Mauersegler
Bei Hallenberg im Sauerland war ei» eigenartiger Kampf zwischen einem Bienenschwarm und einem Vogel zu beobachten. Ei» Bienenschwarm hatte sich einen Starenkaste» als Ziel ausgesucht, in dem ein Mauerseglerweibchen brütete. Nach einer halben Stund« eines ungleichen Kampfes war das Schicksal des Vogels entschieden, der mit unzählige» Stichen das bedrohte Heim verließ, aber gleich darauf tot abstürzte.
Trotz aller Hinweise und Warnungen fordert das Bohnerwachskochen immer wieder Opfer unter den Hausfttmen, wobei einmal gesagt werden muß, daß es durchaus nicht kriegswichtig ist, ob wir unsere Fußböden nun einwachsen oder, solange Fette in diesem Kampf um Sein oder Nichtsein anderswo wichtiger gebraucht werden, auf andere Weife sauber erhalten. Erst in diesen Tagen mußte eine Ehefrau in Lehrte die Wachskocherei mit dem Leben bezahlen, Beim Umkochen von Wachs ergoß sich die uvergekochte Masse auf den Fußboden, wodurch die Kleider der Frau in Brand gerieten und die Bedauernswerte so schwere Brandwunden erlitt, daß sie im Krankenhaus starb.
Ei« Fünfjähriger auf Weltreise
KnDuingen bei Göttingen wurde abends im letzten Zuge durch einen Bahnbeamten ein etwa fünfjähriger Junge aufgegriffen, der anscheinend auf eigene Faust ohne Fahrkarte und Aufsicht eine Reise unternommen hat, um. wie er sagt, „zu seiner Omi zu kommen.
Gläserne Glork«n
In einem Dorf in der Nähe von Deutsch, br o d a, das reich an Glasfabriken ist, beschloß man, die Glocken für die Ortskirche aus Glae> zu gießen. Es werden die ersten gläserne,« Kirchenglocken des Protektorats fein.
Zwei ASA-Luftfchlffe zufaMmengestoßea
Bei Uebungsflügen in der Nähe von Lakeburst stießen zwei nordamerikanische LufK schiffe^zusammen und stürzten ins Meer. Nur ein Mann der Leiden Besatznngen konnte sich retten.
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Reichslust
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Am Donnerstag, 11.6.42findet um 20 Uhr im Georgenäum ein
Appell für sämtliche Amtsträgerinnen
statt. Die Frauen-Sachbearbeiterin der GrXtzpe spricht. Die auswärtigen Amtsträgerinnen werden hiezu herzlich eingeladen.
Der stello. Srtsgruppenführer.
Eine mit dem 8. Kalb 33 Wochen trächtige gute
Nutzkuh
verknust
Ehr. Rentschl er, Wilrzbach
Ein zum erstenmal 9 Woche trächtiges
Mutterschwein
setzt dem Verkauf aus
Friedrich Süße«. Landwirt Deckenpfronn
Wer ans Anzeigen verzichtet,
verzichtet auf einen guten Teil seines geschäftlichen Erfolges.
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