Srhwarzwald-Warhl

^atlonalsoriallstlsclie ^aZesreilunL

w- °i-.^->-ik° 7 Lp«.. -r.x.t°ii»iii»«.« tt «pk.

IZ447. k>l>-i»-8IIrkk-ck A>. xi»»Iv-7>c»ukl>r-I» IS Iipk-MkuII»nr-ort: o.I».

Osl^er

0e§7. ,«26

l^sgblstt

XrelsamlsblLtl !ür riev Xrcls Oal^v

8««»g»prL!6: Le! 2«1c1IuoL rivrelr ^«»luvgrtr»Zei ÜDruß üd^r t.»«

«ge»turen woostUek 1.50 k-4. (cinsc^rUeLUe^ 2V K^pt. lirSgcrloko), Lei ko»ltxr«E 1.5V vivscklieKIkcl» 18 I^pk. 2^«itvvL»xed2kr rurüßlick )6 8o»teUO«!«t.

Lalw in» 8oI»v»rr>vs1Z

Donnerstag« H- ^nni 1942

^runrner 134

7oßriv Ldse «tis I-arr«kunZ auk eien Stenten

Japan bedroht das amerikanische Festland

Vas japanische Verleiäi^ungs^ediet 4600 Lilomeler veiler nach Osten vorgeschoben

hjgvndorlcdt 6vr dl 8 , k r o « s o

C Berlin, 11. Juni. Die gestrige Son- bermelbung von der erfolgreichen japanischen Landung auf den Alöuten und der Versenkung zweier amerikanischer Flugzeugträger der Enterprise"- undHornet"-Klaffe in der Nähe der Insel Midwah hat dem von Roose- velt inszenierten vorzeitigenSieges"-Rummel umdie größte Seeschlacht der Weltgeschichte" ein jähes Ende bereitet.

Mit der Landung auf der wichtigste» Insel­gruppe vor Alaska haben sich die Japaner eine überaus günstige Schlüsselposition ge­sichert, die für die weitere Entwicklung von größter Bedeutung sein wird.Nach diesem ersten Angriff auf nordamerikanischem Boden", so schreibt die japanische ZeitungN itschi- Nitschi",wird die strategische Lage im nördlichen Pazifik eine völlige Umkehrung er­fahren. Aus der Bedrohung Japans von den Alsuten her ist jetzt eine Bedrohung der USA. aus dieser Richtung geworden. Die Angriffe auf Alaska und Midwah bedeuten aber weit mehr. Sie beweisen, daß die Streitmacht des Feindes aus dem West-Pazifik .Vertrieben wurde und daß die japanische Wehrmacht zu großen Operationen im Ost-Pazifik ange- rreten ist."

Vizeadmiral Sosa ergänzt diese Bemer­kungen mit der im Gespräch mit einem japa­nischen Pressevertreter gemachten Feststellung: ^Die Landung auf den Aleutcn hat unsere Wehrmacht in eine so günstige Lage versetzt, daß sie in Zukunft ohne Rücksicht auf die Front in Ostasien ihrenAngriff auf das amerikanische Festland kon­zentrieren kann."

In ähnlichen Gedankengängen bewegen sich auch die Ausführungen, die Kapitän Hedeo Hiraide, der Leiter der Presseabtciluna im kaiserlich japanischen Hauptquartier, gestern abend in einer Rundfunkrede machte.Der wirkungsvolle Schlag gegen den amerikani­schen Kontinent", so führte er u. a. aus,hat bas Verteidigungsgebiet Japans zur See um 2500 Seemeilen (etwa 1600 Kilometer) weiter nach Osten vor­geschoben. Unsere Marineoperationen wer­ben in Zukunft noch umfangreicher sein, da wir im Pazifik die Strategie verfolgen, alle feindlichen Flugzeugträger zu vernichten. Unsere Flotte hvt bereits die internationale Datumslinie überschritten und operiert jetzt im Nordosten des Stillen Ozeans. Die Be­setzung der westlichen Alöuten-Jnseln aber setzt dem Feind die Schwertspitze an die Kehle."

Betretenes Schweigen in Washington

In Washington und in London hat das eingangs erwähnte vorlauteSieges"- Geschrei unter dem Eindruck der sensationellen japanischen Mitteilung einer jähen Ernüch­terung Platz gemacht. Den angelsächsischen Machthabern ist durch diese Unheilsbotschaft die ganze, in den letzten Tagen künstlich aus- gcputschteJubelstimmung" verdorben wor­den. Wohl waren Gerüchte über eine See­schlacht vor Dutch Harbour im Umlauf und der Oberbefehlshaber der USA.-Alotte, Ad­miral King, hatte die vorsichtige Andeutung gemacht, daßbei Alaska etwas im Gange" sei. Behörden und Presse aber steigerten sich aus Geheiß Rosevelts in eine so vulde Siegesagitation hinein, daß ein Ein­geständnis der rauhen Wirklichkeit setzt äußerst schwierig geworden ist.

^Man hat es daher bis jetzt nicht gewagt, der Oeffentlichkert gegenüber den Verlust der bei­

den Flugzeugträger zu gestehen, und sucht nach wie vor die unsinnige Fiktion aufrecht zu er­halten daß die Verluste der USA, -Flotte bei dem Treffen von Midwahverhältnismäßig unbeträchtlich" gewesen seien. Als einzige Kon­zession an die bittere Wahrheit gibt das Weiße Haus zunächst lediglich den Verlust eines Zer­störers und dieBeschädigung" eines Flug­zeugträgers zu.

Im übrigen tappt und tappt die amerika­nische Öffentlichkeit weiter im Dunkeln dar­über, nach welcher Richtung der japanische Hauptstoß eigentlich zielte. Offenbar hat auch die Flottenführung der USA. erst viel zu spät gemerkt, was eigentlich gespielt wurde. Heute ist cs klar, daß die Japaner den Geg- vollkommen irresührten und daß der

ner

Ueberfall auf Midwah in krassem Gegensatz

zu der amerikanischen Version- dazu be­stimmt war, den überraschenden Schlag gegen die Meuten zu tarnen.

Rur noch zwei LlSA-Nugzeugträger

Nach dem Verlust der beiden in der Nähe der Insel Midwah versenkten Flugzeugträger derEnterprise"-, undHornet"- Klasse haben die Amerikaner, die von ihren bei Äriegsbeginn vorhandenen sieben Flug­zeugträgern nunmehr fünf im Kampf mit den Japanern verloren, n uck- noch zwei der Ranger"-Klasse zur Verfügung. Diese Schiffe mit einer Wasserverdrängung von 11500 Tonnen sind im Jahre 1932 vom Sta­pel gelassen und 1931 fertiggcstellt worden. Sie besitzen eine Geschwindigkeit von 29F Kno- bortsetruaq »uk 8«ite 2

Oie Lombe inuÜ iveZ!"

Dnersolrrooilelle Zer LesslrunA eines Zenlsdzen Vorpostenlirootes

Berlin, 10. Juni. Eine Kette deutscher Borpostenboote in der nördlichen Nordsee hält schon stundenlang Ausschau nach dem Feind. Plötzlich hört man aus der Ferne Motorcn- geräusch. Ein zweimotoriger britischer Bom­ber wird sichtbar. Im Ticfflug schwebt er auf ein Vorpostenboot zu.

Schuß auf Schuß fegt nun dem Briten ent­gegen. Jetzt ist das Flugzeug unmittelbar über dem Boot. Man kann sehen, wie sich aus dem Bombenschacht vier Bomben lösen, wie zwei der Bomben ins Wasser fallen, kaum 10, 30 Meter vom Boot entfernt. Die dritte Bombe streift die Kante des Geschützstandes, gleitet ab und spritzt ins Wasser. Gott sei Dank, sitz, ist weg. Aber die vierte Bombe! Sie rollt langsam über die Dcckplanken, bleibt den Bruchteil einer Sekunde liegen und rollt weiter ein kleines Stück nach Backbord.

Die Mäuncr am Geschütz starren wie ge­lähmt auf den dicken, todbringenden Brocken, der da lautlos hin- und herrollt. In den Männern formt sich blitzschnell der eisenharte Gedanke: Die Bombe muß weg! Sie muß! Sollen 20 oder mehr brave Seeleute sterben, weil in diesem entscheidenden Augen­blick, in diesem Bruchteil einer Sekunde die Nerven versagen?

Schon springt ein Mann vor. Nein, es find zwei, drei Männer, die auf die Bombe zu stürzen und sie packen. Die Bombe gleitet ihnen aber wieder aus der

Hand, weil sie zu schwer ist. Mein Gott, nur jetzt nicht verzagen! Wieder packen die Män­ner zu, wieder vergeht eine Sekunde, bis die Männer sie richtig in der Hand haben. Jetzt heben sie die Bombe hoch und stemmen ste aus die Reling. Dann ein Ruck und die tod- b ringende Bombe spritzt ins Wasser. .

Es waren schwere Sekunden, die die Män­ner durchzumachen hatten. Keiner von ihnen wußte, wann die Bombe detonieren würde, aber sie wußten, daß es zu handeln galt. Und sie handelten wortlos und blitzschnell, ohne auf die tödliche Gefahr zu achten. Gewiß, diese Männer auf dem Vorpostenboot taten nur ihre Pflicht, wie jeder Landser cm der Ostfront, wie jeder Mann aus dem U-Boot und wie jeder Bordschütze und Pilot., Sie überwanden sich aber selbst und damit auch den Feind.

Große Schäden in Great Harmouth

Deutsche Kampfflugzeuge erfolgreich im Angriff

Berlin, 10. Juni. Zu dem Angriff deutscher Kampfflugzeuge auf Great Uarmouth teilt das Oberkommando der Wehrmacht wei­ter mit: Bei guter Erdsicht flogen die deut­schen Kampfflugzeuge das Gebiet des Grob­fischereihafens von Great Darmouth an und lösten ihre Bomben über dem Ziel aus. Eine Bombe schweren Kalibers detonierte auf der Kaimauer. Weitere Bombentreffer riefen im Hafengebiet größere Schäden hervor.

Neue Erfolge vor Sewastopol

Sokwsr uiolrLoapite Verl« gsoonuneo - Sowjetisch« OegeoLugrilie LbZesolrlezeu

Berlin, 10. Juni. Wie das Oberkom- nmndo -er Wehrmacht mitteilt, wurde der deutsche Angriff im Festungsgürtel von Se­wastopol in schweren Kämpfen und nach Ab­wehr zahlreicher von Panzern unterstützter bolschewistischer Gegenangriffe weiter vorge­tragen.

Die Bolschewisten hatten außerordentlich schwere blutige Verluste, insbesondere bei der Niederringung von Widerstandsnestern, die oft erst nach harten Nahkämpfen mit der blanken Waffe genommen werden konnten. Die deut­sche Artillerie nahm weiterhin schwere ssestigunasanlagen und Widerstandsnester ter wirksames Feuer. Auch die Lust-

-zpkttfscuks

0 -L.ä.

^ A >L-'' ssu küELxo

.

Unkrr «arte gib« ein Vil» »»n Sen gewaltigen Entfernungen, über bte Japan« Kriegsmarine im Pazifik operiert

Waffe unterstützte in pausenlosem Einsatz die Angriffe des Heeres nachhaltig. Die Bolsche­wisten unternahmen von den frühen Morgen­stunden an den ganzen Tag über verzwei­felte Gegenangriffe. Obwohl diese von stärkstem Ärtilleriefeuer unterstützt waren, wurden die Sowjets in hartnäckigen Kämpfen abgeschlagen. Es gelang den deutschen Trup­pen dabei, Boden zu gewinnen und mehrere schwer umkämpfte Werke zu nehmen.

Im südlichen Abschnitt der Ostfront kam es zu heftigen Rahkämpfen, wobei auch hier der Feind hohe blutige Verluste erlitt. Im mittleren Abschnitt wurden die Angriffs- unteruehmungen gegen die eingeschlossenen feindlichen Kräfte der allmählich sich bessern­der Wetterlage fortgesetzt. Zahl­reiche weitere Ortschaften sielen dabei in die Hand der deutschen Truppen. Diese Kämpfe wurden von der deutschen Luftwaffe wirk­sam unterstützt. Zu gleicher Zeit bekämpften Kampfflugzeuge den Eisenbahnverkehr des Feindes mit nachhaltiger Wirkung. In den Kämpfen südostwärts des Jt- mensees machten die Piomere über 1300 Minen unschädlich. Da­durch wurde der Weg frei für einen erfolgreichen deutschen An­griff, in dessen Verlauf 183 feind­liche Kampsstände vernichtet wur­den. Der Feind verlor hier außer 1000 Toten über 250 Gefangene. Nördlich des Jlmensees scheiterten feindliche Ausbruchsversuche. Auch auf der Karelischen Landenge wurden örtliche sowjetische An­griffsversuche im Keime erstickt. Auf der Äunns-Landenge war die finnische Artillerie erfolgreich. Die finnische Panzerabwehr zer­störte mehrere feindliche Wider­standsnester. Weiter im Norden war im Abschnitt Louhi lebhaftere Spähtrupptätigkeit auf beiden Seiten zu verzeichnen.

Brückenkopf silaska

In den letzten drei Jahren haben die Ver­einigten Staaten die Halbinsel Alaska, die sie nn Jahre 1867 für 7L Millionen Dollar Rußland abgetanst hatten, zu einer starken Angriffsposition im Sinne des Nordamerika» nischen Imperialismus 'usgebaut.

Die Halbinsel, nordwestlich Kanadas gelegen, wurde erst im Jahre 1711 von Bering ent­deckt. Sie ist etwa sechsmal so groß wie das Deutschland von 1911, zählt aber nur 60000 Einwohner, die aus Eskimos, Indianern und Mischlingen bestehen- Im vorigen Jahrhun­dert fanden Trapper, die von Kanada aus nordwestlich vorgestoßcu waren, am Uukou im Klondvkcbezirk Gold. Die^Fuude deuteten auf größere Lager hin, so daß eine Reihe von Jahrzehnten Alaska das Dorado ocr Goldsucher wurde. Gleichzeitig steigerte sich das Interesse der NSA. au seinen io billig

0 MjMüK UUE-. M r-,

-Ä

Murscn/csicz

IU S-X.I

Von den Russen erworbenen Besitztum. Wo Gold gefunden wurde, mußten auch andere wertvolle Erze sein. Tatsächlich ist Alaska, dessen Erdreich selbst in den wärmsten Som­mern, ähnlich wie dgs Sibiriens, niemals ganz anftaut, ein mit Bodenschätzen überaus geseg­netes Land. Sie wurden allerdings bisher kaum gehoben, weil die klimatischen Verhält­nisse, die geringe Besiedlung des Landes und vielleicht auch der seitherige Ucberreichtum der USA. au Rohstoffen eine Ausbeute Alaskas zurückstettten. So blieb die Halbinsel eines der unwirtschaftlichsten Länder, die die Erde kennt, bis vor wenigen Jahren nur als Goldland be­kannt, in dem sich Abenteurer aller Nationen ein Stelldicbciu gaben.

Zur gleichen Zeit, als Roosepelt im Sinne seinesamerikanischen Jahrhunderts" in pro­vozierender Form nicht nur in europäische politische Fragen sich einmischte, sondern auch eine ausgesprochene Augrissspolitik gegen Ja­pan mit dem Ziel der Vorherrschaft über Ost­asien begann, erinnerten sich die USA. auch ihres nördlichsten Besitztums. Man bemerkte, daß sich diese Halbinsel am weitesten als Brückenkopf in den Nordpazifik hineinschob. Da man seinerzeit von den Russen auch die südwestwärts in gerader Linie sich erstrecken­den Alkuteninseln gekauft hatte, die mit ihrer westlichsten Insel Attu nur noch 750 Kilometer von dem äußersten sowjetischen Stützpunkt Petropawlowsk entfernt sind und sich gleichzeitig dem nordöstlichsten japanischen Besitz bis auf 1250 Kilometer nähern, ergab sich für die NSA. mit Alaska^, und den Nleuteninseln die beste Möglichkeit, die Vorherrschaft über den NordPaMk zu sichern. Sie hofften damit eine nahe Verbin­dung mit der Sowjetunion zu erhalten und außerdem eine günstige Angriffsposition gegen Japan von Nordosten her zu bekommen, um die von Südosten her greifende Zange schließen zu können. Diese Klaminer ist von den Japanern inzwischen allerdings gründlich zerschlagen worden.

Die Vereinigten Staaten haben seit dem Jahre 1937 kerne Kosten gescheut, um den Brückenkopf Alaska und die zu ihm gehörenden Aleuteninscln sestungsmäßig aus­zubauen. Zunächst wurde die gesamte West­küste der Halbinsel, soweit die topographischen Verhältnisse es gestatteten, mit Bunkern, Flugplätzen und mrt Stützpunkten der Kriegs­marine versehen. Nach Berichten in der ame­rikanischen Presse, die seit Ausbruch des Krieges in USA veröffentlicht wurden, sind nicht nur die Befestigungsanlagen nach mo­dernstem Muster hergerichtet, sondern es wurden inzwischen auch starke Verbände der nordamerikanischen Luftwaffe und des nord­amerikanischen Heeres dort stationiert. Fer­ner hatte man die Einrichtung einer von den USA. unabhängigen P ü stu ngs in d u st r ie geplant, um das Derteidigungs- und Angriffs­system Alaskas für die Aufgaben und Even­tualfälle bereit zu machen.

Soweit bisher bekannt wurde, sind 300 Millionen Dollar allein für militä­rische Anlagen im Küstengebiet von Alaska

ausacgeben worden. Ueber die Befestigung, die die zahlreichen von Osten nach Südwesten

kennzeichnend, wonach die Älöutengruppe in der Lage sein sollte, Transporter von den USA. nach Nordsibrrien zur Unterstützung der Sowjetunion gegen feindliche Angriffe z» sichern.

Ein gewisses Hindernis für den Ausbau alS Basis der nordamerikanischen Expansion j«