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ose. Es ist wühl kaum einer unter uns, der »ickit irgend einen ihm nahestehenden Menschen an der Front hat. Gerne täten wir diesen unseren Soldaten draußen alles nur Erdenkliche zulieb, doch leider muß es vwflach beim Wunsch bleiben. Muß es das tatsächlich? Nein! Der Führer selbst hat uns die Möglichkeit gegeben, unseren Soldaten unsere Liebe und Hilfsbereitschaft zeigen zu können.
Mit dem Kriegshilsswerk. für das
Deutsche Note Kreuz kann icder Volksgenosse einen kleinen Teil seiner Dankesschuld
^Ankommenden Wochenende cht di- drit t e Laussammlung des Kriegshilfswerkes. Vielen Volksgenossen ist das Einträgen in die Sammellisten schon zu einer lieben Gewohnheit geworden, und es ist ihnen fedesmal eine Freuoe, dem Blockwalter der NSB. ihre Spende übergeben zu können. Das ist in Ordnung; doch trotzdem sollten die Sammlungen nie zu einer Gewohnheit werden. So bequem wollen wir's uns gar nicht machen. Wir wollen bei jeder Eintragung uns klar bewußt fern, »aß wir mit dem Einschreiben der Ziffer eine winzig kleine Abschreibung an unierer großen Schuld machen. Jede Eintragung in die Sammelliste, ob groß oder klein mutz aber tatsächlich ein Opfer sein, das uns das schone Bewußtsein gibt, unsere Pflicht getan zu haben. Es bleibt dann trotzdem immer nur ein Geldopfer, das immer zwar klein ist, gemessen an den Opfern an Blut und Leben, das unsere Soldaten Taa um Tag, Stunde um Stunde uns bringen.
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Nichts darf im Walde umkommen
Zur Ergänzung der Ernährungslage im Kriege ist es dringend erforderlich, wesentlich stärker als bisher Beeren, Pilze und Wildgemüse im Walde zu erfassen. Der Reichsforstmeister hat im Einvernehmen mit den beteiligten Stellen angeordnet, daß alle Waldeigentümer und sonstigen Nutzungsberechtigten verpflichtet sind, das Sammeln oon Beeren, Pilzen und Wildgemüsen auch außerhalb der öffentlichen Wege zu gestatten, soweit sie diese Erzeugnisse nicht selbst ernten oder ernten lassen. Sie sind berechtigt, zas Sammeln von der Zahlung einer Gebühr und der Ausstellung eines Sammelscheins abhängig zu machen. Sie können auch bas Betreten des Waldes örtlich und zeitlich beschränken, wenn dies zur Erhaltung
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Die 8anuuvlstvllv in 6alrv (Heim äer X8-krauvnsek»kt) ist von 17—19 17br 2 ur Annahme von 8xinnstv1k8pvnävll geökknvt.
der Ordnung im Walde und zur Erhaltung seltener Tiere und Pflanzen dringend erforderlich lst. Die Sammelgebühr für das Kalenderjahr darf höchstens für das Sammeln zur Verwertung im eigenen Haushalt je Familie eine Mark betragen. Für das Sammeln gegen Entgelt dürfen ze Personen drei Mark, bei Familien jedoch nur für die erste Person drei Mark und für jedes weitere Familienmitglied 50 Pfennige erhoben werden, für das Sammeln durch Schulen und Hitler-Jugend je Einheit fünf Mark. Soweit bisher Beschränkungen für das Sammeln nicht bestan
den und Gebühren bleibt es dabei.
nicht erhoben wurden.
Umtausch von Reisemarken
Bisher gingen Reisende, die ihren Aufenthalt in den besetzten Gebieten oder im Generalgouvernement aus irgendwelchen Gründen vorzeitig abbrechen mußten, eines Teiles der ihnen an sich zustehendcn Lebensmittel verlustig, da ein Umtausch der dort geltenden Lebensmittelkarten im Reich nicht zulässig war. Um solche Verluste an Lebensmitteln in Zukunft zu verhindern, hat sich der Neichsernährungsminister mit dem Umtausch französischer und belgischer Lebensmittelmarken sowie der im Generalgouvernement geltendeil Reise- und Gaststättenmarken in deutsche Lebensmittelmarken bzw. Reise- und Gaststättenmarken einverstanden erklärt. Im Gebiet des Landes Württemberg und des Regierungsbezirks Hohenzollern ist für diesen Umtausch lediglich der württembergische Wirtschaftsminister, Landeser nahrungsamt. Abt. L, in Stuttgart, Lindenstraße 4, zuständig.
Kein .Stofsbalkon' an Oamenhüten
Der Leiter der Arbeitsgemeinschaft im deutschen Damenhutgewerbe hat auf Anregung der Neichsstelle für Kleidung folgende Anweisung erteilt: „Es ist verboten, die neuerdings immer starker auftretenden stofs- vergeudenden seitlichen und rückwärtigen Drapierungen an Hüten, Turbanen und sonstigen Kopfbedeckungen zu verwenden und auszustellen. Die schon fertiggestelllten derartigen Kopfbekleidungen dürfen noch verkauft werden. Das Verbot betrifft nicht die sogenannten Kapuzen, soweit sie zum Schutz gegen Regen oder Kälte dienen.
Der Rundfunk am Donnerstag
Neichsvrogramm: 18 bis 17 Ubr: Konzert Ser Wiener Symphoniker: 20.15 bis 21 Uür: Abend* mustk aus dem Park des Charlottenburger Schlosses: 21. bis 22 Uhr: Melodien aus Webers Oper
„Der Freischütz" unter Mitwirkung von icruoe Eivverlc u. a.: 23 bis 24 Ubr: Unterhaltende und tänzerische Weisen aus der Gegenwart.
Deutschlands«»»«: 17.1k bis 18 Ubr: Konzert des Deutschen Pbilbarmonischen Orchesters Prag: 18 b!S 18.30 Ubr zeitgenössisch« Musik unter Mitwirkung von Julius Pabak u. a.: 20.15 bis 21 Ubr: „Aus dem Reich der Operette" unter Mitwirkung von Peter Anders. Helge Roswaenge. Herbert Ernst Grob u. a.
Fast 15 000 Dauerkindergarten mit rund 700 000 Plätzen, über 3600 Hilfskinder- gärten mit 130 000 Plätzen und 8700 Erntekindergärten mit 762 000 Plätzen stehen der NSB. bisher zur Verfügung. Angesichts des verstärkten Arbeitseinsatzes der Frau im Kriege werden zur Unterbringung einer weiteren Viertelmillion Kinder demnächst 5000 Baracken errichtet, die zur Aufnahme von 30 bis 60 Kindern geeignet sind
Der Reichsminister der Finanzen hat angeordnet, daß von der Erhebung des Sau m- niszuschlages bei denjenigen Steuern, die von den Finanzämtern oder den Hauvt- zollämtern erhoben werden, abzusehen ist, wenn der betreffende Steuerbetrag weniger als 100 Mark bei derselben Steuerart ausmacht.
In Zukunft werden in allen Reisezügen regelmäßig ein Sonderabteil für Schwerkriegsbeschädigte vorgesehen. Es ist von außen deutlich „Für Schwerkriegsbeschädigte" bezeichnet und wird in der Nähe des Gepäckwagens angeordnet. Bei den v- und Eilzügen wird das Sonderabteil in dem Wagen vorgesehen, in dem sich das Sonderabteil für „Mütter mit kleinen Kindern" befindet.
Wenn die Stabshelferinnen der
der aus 'p o st.
Wehrmacht durch ihren Einsatz von L Familie getrennt sind, haben sie Anspruch a die Gebührenvergünstigung der Feldpost
Nützliche Lehre aus alten Zeitungen
Oegenwart unä VerZan^enkeit — ^eiLktverZekIiclie VoHi8Zeno88en
Es ist eine von den vielen kleinen menschlichen Schwächen, daß man der Gegenwart nur die Unannehmlichkeiten des Alltags aufbürdet, während die Vergangenheit Wohl allzu oft in einem verklärenden und versöhnenden Licht erscheint. Mag diese Tatsache für das allgemeine menschliche Leben viel Gutes bedeuten, so darf es doch andererseits nicht dazu führen, kritiklos die Zustände des gegenwärtigen Geschehens herabzuwürdigen. Der Ausdruck von der guten alten Zeit, den man von einer gewissen Gruppe von Kritikastern immer wieder hört, hat auch seine negativen Seiten, nur — man hat diese meist vergessen. Wer daher glaubt, daß gerade er unter den Widerwärtigkeiten des Lebens so sehr zu leiden habe und wer glaubt, daß es ihm und seinen Mitmenschen niemals schlechter ergangen sei als heute, der möge sich doch einmal der kleinen Mühe unterziehen, sich dem Studium alter Zeitungsbände zu widmen. Es ist das für jeden leichtvergeßlichen Volksgenossen ein überaus ratsames Mittel, wirkliches Verständnis für die Ereignisse unserer Zeit zu gewinnen. Soll es doch vorgekommen sein, daß die katastrophalen Auswirkungen der sogenannten Weltwirtschaftskrise von einzelnen wieder vergessen wurden- Und findet man nicht tat
sächlich hier und da Zeitgenossen, die sich nur schwer der sieben Millionen Arbeitslosen vor 1933 zu erinnern vermögen?
Es sind, Gott sei Dank, nur einige wenige Querulanten, die z. B. das Rationierungs- shstem für Lebensmittel als lästig, überflüssig, ja als persönlich gegen sie gerichtete Schikane enrpfinden. Man weiß oft nicht, ist es Dummheit oder Frechheit, wenn diese Geister sogar behaupten, während des Weltkriege» sei die Ernährung besser geordnet gewesen. Da wir annehmen müssen, daß gerade diese Sonderlinge-
es nicht für nötig halten, im Buch der Geschichte zurückzublättern, wollen wir ihnen nur einige Beispiele aus alten Zeitungsbänden des Jahres 1917 präsentieren. Sie können sich ja selbst überzeugen.
Sicher, Lebensmittelmarken gab es schon, aber ob man darauf etwas bekam, war zumindest zweifelhaft. Immer wieder liest man in den alten Zeitungen Klagen darüber, daß z. B. die Brotverjorgung nicht funktionierte und daß die Mehrzahl der Bäckerläden das Schild „Brot ausverkauft" aushängen mußten- Auch folgende Notiz in einer Berliner Zeitung spricht für sich: „Die Nachfrage nach Butter vermögen unsere Butterydndlungen fett einiger Zeit nur in sehr geringem Maße zu befriedigen." An vielen Geschäften prangt ein Anschlag, in dem es heißt, daß die durch die Zentraleinkaufsgesellschaft überwiesenen Vorräte nur gering sind." „But- ter^ einstweilen ausverkauft" — es gab Geschäfte^ die diesen Aushang acht, vierzehn Tage und länger anbringen mußten.
Was würden Wohl unsere Hausfrauen sagen, wenn es ihnen heute einmal so erginge? Aber nein, heute sind die auf Grund der Lebensmittelmarken zustehenden Nahrungsgüter vorhanden, auch wenn einmal durch Transportschwierigkeiten örtliche Verknappungen für ein paar Tage auftreten. Die zugesicherten Mengen verfallen jedoch nicht, die Hausfrau kann sie in ihrem Haushaltsplan voll einsetzen. Im ersten Weltkrieg aber stand es gar nicht fest, welche Menge auf jede Person entfiel. Sehr häufig setzten die einzelnen Gemeinden willkürlich den Umfang der Rationen fest, wobei nicht Rücksicht genommen wurde auf Kranke, werdende Mütter und Kinder. Gibt es doch heute in Deutschland fast 50 verschiedene Verbrauchergruppen, für oie Führung der Ernährungs
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Wirtschaft eine erhebliche Erschwerung ihrer Arbeit, die aber trotz aller sonstigen Beanspruchung geleistet wird, um die vorhandenen Nahrungsmittel sozial gerecht zu verteilen und den Grundsatz „Jedem das Seine" wahrzumachen.
Noch schlimmer aber war es — seitenlang berichten darüber die alten Zeitungsbände —, daß die Preise nicht, wie heute, scstlagcn, sondern oon Jahr zu Jahr stiegen und sogar örtlich recht erhebliche Unterschiede anfwiescn. Heute weiß jede Hausfrau, welchen ungefähren Betrag sie zur Bcdarftbefriedigung einzusetzen hat. Im ersten Weltkrieg dagegen niußte sie von Tag zu Tag auf peinliche Ucberraschungcn gefaßt sein, wenn die Preise wieder einmal um so und so viel Prozent in die Höhe gegangen waren.
Ja, alte Zeitungen aus dem Weltkrieg wissen viel zu erzählen! Wie kümmerlich und erbärmlich die spaltcnlangen Debatten über die Sitzungen der Parlamente, wie nichtssagend die Erklärungen der einzelnen Parteien, die viel Worte anfwandten und doch gegenüber den Le- bensmittelspckulanten völlig hilflos waren, zu einem großen Teil Wohl auch hilflos sein wollten! Tie Berichterstattung aus jener Zeit über Lebensmittel - Verschiebungen nahmen einen Raum ein, der für heutige Verhältnisse einfach undenkbar ist. Die heute von deutschen Gerieten-ansgesprochenen Urteile gegen hier und da. anftretendc Lebensmittelschieber beweisen zur Genüge, daß der Staat mit dem Geschmeiß anf- ränmt und erbarmungslos zuschlägt, wo Egoisten sich auf Kosten des Volkes zu bereichern versuchen. Bedarf es der Beispiele noch mebr? Alte Zeitungsbände können viel erzählen :nd cs täte manchem gut, sich darin einmal zu vertiefen. Manch haltlose Kritik, manch Geschwätz und Gerücht wäre damit von selbst erledigt!
Neuenbürg. Ein Hotelgast zog beim hiesigen Glücksmann einen Fünfhundert-Mark-Gewinn. Der glückliche Gewinner zog seine Brieftasche und händigte dem nicht wenig überraschten Losverkäufer auf der Stelle eine Prämie in Höhe von 50 Reichsmark ans.
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Und immer liegt das Her?
Roman von Elfe Jung.Lindemann. '18. Fortsetzung)
Marlen« hatte ein unangenehmes Gefühl bei diesen Worten. Sre traute Busse nicht, und seine freundlichen Bemühungen um sie waren ihr noch unsympathischer, als seine dumme unerzogene Art. Sie wäre lieber allein heim- gegangen, aber der junge Mann wich nicht von ihrer Seite.
„Darf ich Sie zum Zeichen unserer Versöhnung zu einer Taffe Kaffee einladen?" fragte er jetzt.
Marlene dankte. Sie wäre müde und wollte nach Hause gehen.
Buffe war verletzt. „Warum weisen Sie «'"»? «"> '«
^.2«. hätte sie am liebsten geantwortet, du bist dein Geschwätz heute nicht kränken" ^ wollt« ihn nicht ohne Not
„Reden Sie nicht so törichtes lleuo Ke« Buffe" lenkte sie ein. „ich habe ZA
^K?KAF"^^' Umgehen Uchte. ^Jch
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Sie ließ es zu und war während des kune Weges einsilbig und verstimmt. Vor de, Haustor verabschiedete sie sich kurz, ohne ih die Hand zu reichen und Fred Buffe blieb mi Zwiespältigen Gefühlen zurück, si^ "i°der nichts erreicht und ärgert
.»^sollte wohl so sein, daß der Kanzleivolon »ar §red Busse schon am nächsten Tag dahin
ter kam, warum Marlene Merker sich nichts aus ihm machte, wie er es nannte. Er wurde zufälliger und heimlicher Zeuge ihrer Begegnung mit Herbert Heycken.
Sieh an, dachte er ergrimmt das ist des Rätsels Lösung! Die Tugendhafte hat einen Freund. Na ja, ich hätte es mir denke» können.
Sein nicht unschönes Gesicht bekam einen häßlichen Zug. Böse folgten seine Augen dem Paar, das zwessamkeitsselig Arm in Ärm vor ihm herging. Dis Beiden ahnten nichts davon, daß einer, von dem st« es am wenigsten ge- wunscht hätten, ihren Weg begleitete. Marlene fühlte nur den Mann an ihrer Seite, sah nur sein geliebtes Gesicht. Nach dem einsamen und wartesehnsüchtigen Abend, den sie gestern hatte, erschien ihr sein Nahesein doppelt schön und beglückend.
.--Warst du bei ihr Herbert? - Bei Frau Holten?" fragte sie scheu.
. -.'3a, Liebes, es ging nicht anders. Ich war ber Haltens eingeladen und kannte nicht ab- sagen."
„Ich denke, sie leben in Scheidung?"
„Nun ja, das hindert sie doch nicht, Gäste zu empfangen."
Marlene wundert« sich. „Komische Leute", sagte sie, „kennst du sie schon lange?"
„Ich wurde vor sechs Jahren während meines letzten Europaurlaubes mit ihnen bekannt."
„Wen lerntest du zuerst kennen, die Frau — oder den Mann?"
Heycken lächelte nachsichtig. Sie ist eifersüchtig. dachte er, man mußte auf der Hut sein.
„Den Mann", antwortete er, „aber wollen wir nicht lieber von etwas anderem reden? s--» sehen jetzt zu dir, du packst ein kleines nofferchen. und dann fahren wir an den Müg- jAste. Der Himmel segne den frühen Büro- Muß am Samstagnachmittag." Zärtlich
drückte er ihren Arm, und unter dem Einfluß dieser Liebkosung fügte sich Marlene seinem Wunsch ohne Widerstand.
Dicht hinter ihnen ging Fred Buffe. Er hatte ein paar Sätze ihrer Unterhaltung aufgefan- jgen. . So weit waren die beiden also schon? — Müggelsee, Wochenende zu zweien! Er grinste hämisch. Hatte er nicht alles vorausgesehen? Hatte er Marlene nicht vor Heycken gewarnt? Mochte sie jetzt ruhig in ihr Unglück rennen — mochte sie!
Die Eifersucht schüttelte ihn. Mehr noch die Wut auf den anderen, den Glücklicheren, der sich einfach nahm, was es haben wollte.
Ein Wochenende am Müggelsee! — Freilich, das hätte er der Merker nicht bieten können. Zu einer Taffe Kaffee hatte er sie eingeladen. Kein Wunder, daß sie ablehnte. Sie war anderes gewöhnt.
Die Hände in den Taschen seines Sommermantels verkrampft, blieb Fred Buffe stehen. Was trottete er noch hinterdrein? — Er wußte genug.
Viel Vergnügen. Fräulein Merker!
Sie lagen am See. Es war ja schon Mai. Eine Woche lang hatte die Sonne den Sand gewärmt, und das Gras auf den Wiesen sproß und grünte. Weiträumig-Hell spannte sich der Himmel über den See und di« welligen Hügel.
Marlenes Kopf lag an Heyckens Schulter. Cie spürte sein Atmen, das seine Brust hob und senkte. Ihr Haupt hob und senkte sich leise mit. Es war wie ein Sichwiegen in lauter Seligkeit.
„Wie ich dich liebe", sagte Marlene, erschüttert von einem Gefühl, das groß und mächtig war und sie bis in die Spitzen ihrer Finger ausfüllte. Alles war Liebe, alle ihre Gedanken, ihre Wünsche und Bitten, ihr ganzes Herz. Es hätte laut aufjubeln mögen und war doch still und demütig
„Wie ich dich liebe", sagte sie noch einmal, nahm seine Hand und küßte sie.
Heycken erschrak. „Was tust du, Marlen?"
„Dir danken — weil du mich liebst."
Liebe ich sie? dachte er und fühlte Scham, als sein Gewissen ihm die Antwort gab. Ich spielte ja nur, und sie hat das Spiel ernst genommen. Arme Marlen.
„Es ist das erstemal, daß ich liebe", hörte er ihre zitternde, herzwarme Stimme sagen, „ich wußte nicht, daß Liebe so reich macht. Alles hat sie verwandelt; meine Augen, mein? Lippen, meine Hände — schau sie nur an."
Sie breitet« ihm ihre Hände hin, hob sie zu ihm auf und legte sie zart um fein Gesicht. „Du bist so gut zu mir:, flüsterte sie. und aus ihren Äugen tropften glückfrohe Tränen.
Ich bin nicht gut, wehrte sich der Mann. Ach, Marlen, wenn du ahntest, wie verdorben ich bin. Liebe des Herzens habe ich nie gekannt. Ich nahm nur und fragte nicht viel. Ich spielte mit allen Frauen. Die meisten wußten es und spielten mit. Einige, wenige glaubten wie du, daß es Liebe wäre und daß fie immer dauern müßte. Ich weiß nicht, was aus ihnen wurde, als ich des Spieles müde war. Ilnd du? — Was wirst du tun? Eut, daß du nicht ahnst, was ich denke, Marlen.
„Ich fühle, daß du mich liebst", sagte der Mund über ihm, „wie könnte es auch anders sein? Wirst du mich immer lieben?"
Er ertrug es nicht länger, schob sie sanft von sich fort und richtete sich aus.
Der See lag im Mittaqslicht, gleißend und funkelnd. Weiße Segel flatterten flügelleicht über seine Fläche.
„Komm, laß uns. ein Stück gehen, Marlen, mir sind die Glieder lahm geworden vom Liegen", sagte er und stano schon neben ihr. ein großer dunkler Schatten vor der Sonne.
(Fortsetzung folgt.)