Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
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3. Seite — Nr. 141
wobei verschiedene Flottenstützpunkte und militärische Ziele im oberen Sudan mit Bomben belegt wurden. Alle unsere Flugzeuge sind zu ihren Stützpunkten zuriickgckehrr. Drer feindliche Flugzeuge sind am Boden zerstört und ein Jagdslugzeug im Lustkampf abgeschossen worden.
Einige Einslüge der feindlichen Luftwaffe blieben ohne nennenswerten Erfolg. Ein Flugzeug wurde von der Flak abgeschossen. Der Feind hat in der Nacht von gestern die Luftangriffe erneuert, wobei nichlmilnäiH Ziele getroffen wurden. In Mailand wurden Häw>:>. und ein Schwestern- hospiz beschädigt. Zwei Tore und einige - >ndeie bet der Zivilbevölkerung. In L i g u r i e n hat eine F.aldatteru: vier feindliche Flugzeuge abgeschosfen>
Es dämmert an der Themse
«Die Männer» die den Krieg erklärten» waren mit Blindheit geschlagen"
Bern, 18. Juni. Wie schweizerische Korrespondenten aus London berichten, ist dort die Stimmung anhaltend gedrückt. In der Presse werden auf der einen Seite scharfe Vorwürfe gegen die verantwortlichen Männer laut, auf der anderen Seite bemüht man sich, die britische Bereitschaft zuni Wsiterkämpfen zu betonen.
„Daily Telegraph" widmet den Franzosen ein paar weinerliche- Worte. England habe doch immer Wort gehalten und Frankreich alle verfügbare Hilfe geliehen. Dien- 5Zi!fe habe aber „nicht größer" sein können, da nämlich die Reserven nicht größer gewesen seien. Die Bevölkerung England; werde dnste schwere Vernachlässigung allerdings nicht vergessen (das französische Volk noch viel weniger!). Während des ca.: :n Krieges, so jammert dann das Blatt weiter, sei das englische Volk über den wirklichen Stand seiner eigenen Stärke irregesührt worden. Man habe unter einem Schwall schöner Reden bittere Tatsachen verborgen. Mit diesen optimistischen Reden-arten müsse jetzt Schluß gemacht werden.
Auch „Daily Expreß" will den Franzosen wcismachcn, daß England die höchsten A"'. - b-'". um Frankreich
st, retten. Als die höchste Anstrengung scheint diese Zeitung den ungeheuerlichen „llnionspla n" anzusehen, in dkm den Franzosen vorgeschlagen wurde, englisches Dominion zu werden. Daß Frankreich dieses Angebot nicht angenommen habe, sei ein niederschmetternder Schlag. Niemand helfe jetzt noch England.
„Daily Herald" erklärt großspurig, England folge „seinem Gewissen" und kämpfe weiter. Frankreich habe aufgegeben. Ob dieser Entschluß richtig sei, könne nicht beurteilt werden. Wohl aber könne man jene Männer beurteilen, die Frankreich in Len Krieg getrieben hätten. Sie seien genau wie diejenigen Englands mit Blindheit geschlagen und mit Selbstzufriedenheit vollgestopft gewesen.
Zur Lage des Tages
Liech will Frankreich nicht begreifen — Letzte Zuckungen'
gallischer Eitelkeit — Abrechnung über Jahrhunderte
Berlin, 18. Juni. Der alte Pstain hat zwar erkannt und ausgesprochen, daß Frankreich die Waffen niederlegen mutz. Aber noch hat es dies nicht getan, und noch sucht es sich und anderen vorzumachen, daß es dabei noch diese und jene Wahl habe und noch Bedingungen machen könne. Der neue Außenminister Baudoin wagt es, in dieser Stunde noch alte Tatbestände in einer verleumderischen Weise zu fälschen mit der Erklärung, die neue Regierung habe „die grausame Mission übernommen, den Feind um Wafsenstillstandsbedingungen zu bitten, damit das Blutbad unserer Kinder aufbört". Das ist eine ungeheuerliche Verleumdung der deutschen Führung und der deutschen Heere, die nur Krieg gegen Soldaten führten und weiter führen werden, bis auch ein Narr wie dieser Baudoin kapiert hat, daß mit solchen Infamien kein Geschäft mehr zu machen ist.
Was heißt überhaupt „Waffenstillstand"? Den gibt es nur zwischen bewaffneten Kämpfenden und mit dem Vorbehalt der Wiederaufnahme des Kampfes. Von solchem Vorbehalt kann keine Rede sein, denn Frankreich hgt nicht um Waffenstillstand gebeten. Herr Baudoin renommiert, „Frankreichs Moral sei nicht erschüttert, es sei nur dem Material gewichen". Warum will es dann nicht auf das versprochene englische und amerikanische Material warten und dann mit „un- erschütterter Moral" weiterkämpfen? Und freilich auch in Kauf nehmen, wie bis dahin der Vormarsch der deutschen Armeen sich weiter über die Trümmer geschlagener französischer Heere nach Süden ergießt. „Frankreich hat die Waffen nicht niedergclegt", prahlt dieser seltsame Außenminister, den Herr Pstain sich da ausgesucht hat. Dann geht eben der Krieg weiter über Frankreich. Herr Baudoin ist „nicht bereit, alle Bedingungen «nzunehme n". Dann wird Herr Baudoin nicht lange Außenminister bleiben. Denn jetzt ist die Stunde, da ein anderer Mann als er und seinesgleichen den Dingen ihren Weg weist. Ein Mann, der anders als alle die englischen und französischen Illusionisten Wirklichkeit zu sehen, zu erkennen und zu gestalten fähig ist.
Noch sind diese Illusionisten am Werk. Der Londoner Rundfunk erklärt, es sei zu erwarten gewesen, daß Frankreich von Deutschland überrannt würde. Die alte englische Kanonenfutter-Politik. Der Londoner Rundfunk setzt aber voraus, daß dennoch dieses Frankreich nicht gutwillig in die Bedingungen Adolf Hitlers willigen werde. Zur Korrektur seiner seltsamen Auffassung, daß die französischen Truppen „stolz das Haupt erheben können", lese Herr Baudoin aber nach, was selbst das jüdische englische Reuter-Büro und die amerikanische Presse über die völlige Hilflosigkeit dieser stolzen Truppen gegenüber jedem Stoß und Druck der Deutschen zu erzählen wissen.
Nein, die Stunde ist nicht mehr angetan, zu vergessen, was die Franzosen und zehntausend feurige Zungen gepredigt haben: daß es auf die gänzliche, völlige, unwiderrufliche, nie wieder- autzumachende Vernichtung Deutschlands ankomme und auf sonst gar nichts.
Es ist die Stunde, uns zu erinnern, was vor zwei Jahrzehnten im Walde von Compiegne ein Marschall Fach unter „Waffenstillstand" verstand, und wie in seinem Aufträge der General Weygand dort dem unseligen Erzberger seine 34 Bedingungen diktierte, mit dem traurigen Kehrreim: „Ohne Rechte auf Gegenseitigkeit, ohne Recht auf Gegenseitigkeit". Was die Herren Fach and Weygand damals, fünf Wochen nach dem deutschen Waffenstillstandsgesuch, als „Wafsenstillstandsbedingungen" diktierten, war bereits die völlige Vernichtung Deutschlands. Herr Weygand, der dabei war, wird sich erinnern, wie das alles aussah und vonstatten ging.
Die Stunde klarer, kompromißloser Vereinigung aller französisch-deutschen Probleme» des Problems Europa, ist gekommen. Der Herr der Stunde aber und ihr Held ist der Mann, der keine Halbheiten kennt, der kompromißlos alle Verhältnisse nach dem neuen von ihm gefundenen Lebensgesetz der Völker gestaltet. Da bleibt kein Raum für chauvinstische Faseleien und Aufschneidereien L la Baudoin, keine Möglichkeit für Kuhhandel mit unsauberen Revanche-Vorbehalten. 187V schrieb in England die „Times" nach dem Siege Deutschlands: „Keine Nation hat je einen so schlimmen Nachbarn gehabt, wie Deutschland ihn in den letzten 4V0 Jahren an Frankreich gehabt hat, schlimm auf jegliche Art, frech, räuberisch, unersättlich, unversöhnlich und immer an- griffslustig."
wie haben nichts vergessen!
Wir stehen an einer entscheidenden Wendung des Krieges. Der neue französische Ministerpräsident Pstain erklärte: „Frankreich muß die Waffen niederlegen!" Gleichzeitig wies er auf einen Schritt bei der Reichsregierung hin, um die Bedingungen eines Waffenstillstandes zu erfahren.
Da erinnern wir uns, wie es Frankreich dem Deutschland von 1918 machte, damals im Walde von Compiegne. Am 4. Oktober 1918 hat Deutschland um Waffenstillstandsverhandlungen auf Grund der 14 Punkte Wilsons gebeten. Wir mutzten fünf Tage warten, ehe wir aus Washington überhaupt eine Antwort auf diese Bereitschaft erhielren. Fünf volle Wochen, bis zum 11. Novmber1918, dauerte es, bis den deutschen Unterhändlern ein mitleidloser Sieger ein unerbittliches Diktat vorlegte. Noch viele Tausende deutscher Männer mußten in diesen Wochen sterben. Es wurde nicht verhandelt, der Vernichtungswille trat bei Marschall Fach im Wald von Compiegne deutlich hervor. Ohne ein Wort und ohne Gruß gegen die deutsche Abordnung nahm er mit dem heutigen General Weygand Platz. Der französische Verhandlungssührer Marschall Fach wandte iich zu Beginn an Erzberger mit der Bemerkung: „One voulez-vous, monsieur?" (Was wollen Sie, mein Herr?) Erzberger gab daraufhin zu verstehen, daß er die Vorschläge über einen Waffenstillstand zu Lande, zu Wasser und in der Luft sowie an allen Fronten entgegensühe. Es erfolgte keine Antwort daraus Vielmehr befahl Fach seinem Dolmetscher, den Deutschen zu sagen: „Vorschläge? Sagen Sie den Herren, daß ich ihnen weder Vorschläge zu machen noch mit ihnen zu verhandeln habe!" Das waren also die Wafsenftillstands-„VerhandIungen"!
Und dann kamen die bitteren Forderungen, die auf Vernichtung Deutschlands abzielten. Die Hungerblockade wurde weiter durchgefiihrt. Noch zwei Jahre nach Compiegne befanden sich Kriegsgefangene in England. Erniedrigung folgte auf Erniedrigung, dis mit dem Versailler Diktat vom 28. Juni 1919 ihre Krönung erhielten.
Das vergessen wir nicht, jetzt bei der Abrechnung. Auch nicht, was das französische Armeeblatt „La France Miii- raire" vom 11. Mai 1940 schrieb. Darin wurde Rache für Belgien und Holland geschworen und in völliger Siegeszuversicht auseinandergesetzt, wie man mit den Geschlagenen verfahren müsse. Wörtlich hieß es da: Die Strafe scheint sich auf drei Stadien erstrecken zu müssen: „Das erste Stadium, in dem wir augenblicklich leben, ist die Blockade. Das zweite von morgen wird die Vernichtung durch eine militärische Niederlage sein. Die dritte von übermorgen wird die Sühne umfassen." Was die französische Generalität unter Sühne versteht, erkennt man aus folgenden Sätzen, die unter der Ueberschrist „Die Auslösung des Reiches" standen: „Sobald die Zeit für den Frieden gekommen ist, gilt es, die Augen aufzumachen und sich nicht wieder wie 1918 prellen zu lassen. Ein Vertrag? Niemals im Leben... Man diskutiert nicht mit Gangstern, man setzt ihnen das Messer an die Kehle. Wie wird man das tun müssen? Deutschland die Zeit über, die notwendig sein wird, besetzen, aus den Reihen der Boches Mannschaften zusammenstellen, die überall an der Peripherie des Reiches mit ihren Händen die Ruinen forträumen müssen. Dann das Reich auflösen"
Der Führer gibt uns die Gewähr, daß die Abrechnung mit Frankreich eine vollständige ist, zumal der militärische Zusammenbruch immer mehr sich rundet. Mehr als 100 OVO Gefangene an einem Tage, die Beute an Material, die llebergabe mehrerer Festungen, die Erfolge unserer Luftwaffe an der Loire-Mündung, dies alles meldet der Wehrmachtsbericht vom Dienstag.
Abrechnung
Marschall Pstain, Retter Frankreichs im Jahre 1916 und seit gestern Regierungschef der Dritten Republik, gestand am Montag seinem Volk, daß die Stunde der endgültigen Niederlage geschlagen hat. Am 17. Juni, 39 Tage nach Beginn der Schlacht im Westen. Viereinhalb Jahre hatte dieses Frankreich vor zwanzig Jahren gebraucht, um mit Unterstützung fast der ganzen Welt Deutschland niederzuringen. Viele Einzelschlachten des Weltkrieges — darunter auch Petains Verdunschlacht — haben zwei, drei und fünf Monate gedauert. Heute liegt Frankreich nach einer einzigen Schlacht von fünf Wochen am Boden, vernichtender geschlagen als das Deutsche Reich im Herbst des Jahres 1918.
Der „Völkische Beobachter" schreibt dazu: Um die ganze unerhörte Größe dieses Ereignisses fassen zu können, mutz man sich die Kriegslage und den Zustand Europas am Morgen des 10. Mai vorstellen, als die deutsche Wehrmacht im Westen antrat: In den ersten neun Kriegsmonaten hatten die beiden feindlichen Großmächte des Westens zwar schwere Schlappen erlitten. Das Autzensort Polen Ser plutokratischen Westfestung war überrannt und vernichtet. Der Hungerkrieg gegen Deutschlands Frauen und Kinder hatte sich als ein Fehlschlag erwiesen. Der Umgehungsversuch der deutschen F-lanke im Norden mar durch die beiiviellos kübns Norwegenaktions des Führers vereitelt. Englands Flotte hatte
yias ist zetzt zu begleichen. 4)as ist letzt avznstsllen für immer.
Da hilft keinerlei Halbheit. Unerbittlich muß reiner Tisch gemacht werden. Nicht aus den Minderwertigkeitskomplexen eines von Hatz vergifteten brutalen Siegers, wie er im Wald von Compiegne und in Versailles seinem Sadismus frönte, sondern mit dem Blick des Genius auf und über Jahrhunderte und mit oer großen, von Hatz, Neid und Minderwertigkeitsgefühlen nicht beirrbaren Unbefangenheit des wahren Siegers und wahrhaftigen Vollstreckers des Willens der Geschichte. Frankreich hat, und nur noch auf eine halbe Sinnde, die Wahl zwischen diesem Willen und dem endgültigen Verderben durch den Verbrecher Churchill.
Der greise Marschall Petain (Zander-M.)
ourch die glänzenden Taten der deutschen Lust- und See- rvaffe schwere Einbuße erlitten. Der Grundstock der englischfranzösischen Macht aber war unversehrt und die lleberzeu- gung, daß die plutokratischen Mächte diesen Krieg — so oder so — letzten Endes doch gewinnen würden, unerschüttert. Gewiß, das Reich hatte in Norwegen eine wertvolle Aufmarschbasis gegen die englische Ostkllste gewonnen, dabei aber, so wähnte man in London und Paris, so schwere Verluste an Kriegsschiffen und Transporttonnage erlitten, datz es diesen neuen Vorteil kaum auszunutzen vermochte.
England und Frankreich waren am Morgen des 10. Mai durchaus zuversichtlich und mit ihnen die ganze demo-liberale Welt, die in den beiden Weltmächten die Schildträger ihrer verrosteten Ideale sah. Mit Feuereifer stürzten sich die demokratischen Zeitungsschreiber aller Zungen nach dem peinlichen Aktschluß des skandinavischen Abenteuers auf die Spekulationen über neue Kriegsschauplätze, die dem plumpen deutschen Koloß doch noch die gefährliche Flanke abgewinnen würden. Man ,eierte die wachsende Intimität mit der Türkei, man munkelte über verheißungsvolle Entwicklungen in gewissen Balkanländern, man raunte sich mit frohem Augenzwinkern von geheimnisvollen Ueberraschungen zu, die Win- ston Churchill für die Nazis auf Lager habe. Und die Sprache eines Teiles der holländischen und belgischen Presse ließ vermuten, daß man im Haag und in Brüssel nur allzu gut über den Anschlag unterrichtet war, der Rhein und Ruhr, dem Herzen des Reiches, gelten sollte.
Deutscher Großangriff im Westen? Diese Möglichkeit wurde zwar dann und wann erwähnt, aber von den weitaus meisten mit verächtlichem Achselzucken abgetan. „Gegen die Maginotlinie anzurennen — das wagt selbst Hitler picht." Und bei dem Wort „Maginotlinie" verdrehten sie ehrfürchtig die Augen wie die Juden, wenn sie das Wort Jehova flüstern.
Fünfeinhalb Wochen sind seit jenem Maimorgen vergangen. 39 Tage, die nicht nur die Welt erschütterten, sondern auch eine Welt zum Einsturz brachten. Eine Welt maßloser Einbildung und Hofsart sicherlich, aber auch eine Welt wirklicher Macht. Es war Tatsache, daß Britannien immer noch über die stärkste aller Flotten verfügte, daß Frankreich eine Fünfmillionenarmee unter Waffen hielt, die zwei Jahrzehnte lang auf das sorgfältigste ausgebildet worden war, und daß die beiden kämpfenden Plutokratien riesige Schätze und Rohstoffquellen in der ganzen Welt besaßen. Es war Tatsache, daß die deutsche Wehrmacht noch vor wenigen Jahren über kein einziges U-Boot und kein einziges schweres Geschütz verfügte, daß die große Mehrzahl der deutschen Soldaten frisch ausgehoben war und die meisten deutschen Offiziere eine nur kurze Lehrzeit gehabt hatten. Es war also immerhin eine nicht ganz sinnlose Rechnung, die in diesen unvergeßlichen Frühsommerwochrn des Jahres 1940 über den Haufen geworfen wurde.
Und auf Grund dieser Rechnung schwelgten sie schamloser und fanatischer denn je in Vernichiungsplanen gegen das nationalsozialistische Reich. Als die ersten deutschen Schläge in Holland und Belgien auf sie niederprasselten, schickten die Völker des Westens zwar wohl die offiziellen Verantwortlichen für diesen Krieg, Ehamberlain und Daladier, in die Wüste — aber nicht etwa, um Männer der Vernunft ans Ruder zu bringen; Churchill und Reynaud, die übelsten Kriegstreiber der ganzen Nachkriegszeit, rissen vielmehr die Gewalt an sich, aus den amtlichen Reden und Kundgebungen von Paris und London verschwanden die letzten Kennzeichen der Mäßigung, und wüster Haß, der sich nur noch in den gemeinsten Schimpfworten zu äußern vermochte, schwemmte jeden Nest von Besinnung hinweg. Mordhetze gegen deutsche Fallschirmjäger und Flieger. Mißhandlung und Abschlachtung deutscher Gefangener, Niedermetze- lung holländischer und flämischer Nationalisten paarten sich mit einem innenpolitischen Terror, der unter der Fuchtel Mandels und Churchills Englands und Frankreichs Gefängnisse füllte. Und als eine militärische Niederlage die andere jagte, als Holland und Belgien kapitulierten, die kläglichen Reste des britischen Expeditionskorps sich ins Meer stürzten und die französischen Armeen wie der Schnee an der Sonne schmolzen — da logen sie ihre Prügel in glorreiche Rückzüge und moralische Siege um. Noch vor drei Tagen hatte das churchillsche Gaunerpack an der Themse die Stirne, selbst den Verlust von Paris als einen taktischen Vorteil und den Uebergang Spaniens von der Neutrall at zur Nichtkriegführung als eine Schlappe der Achsenmächte hinzustellen.
Erst Sonntag haben sie dann „beten" gelernt, beten, wie sie es verstehen! Und Montag im Morgengrauen ist der Lump Reynaud im Flugzeug nach Amerika entflohen und hat dem greisen Marschall Petain die traurige Ausgabe überlassen, den bisher verachteten, verspotteten und begeiferten Feind um feine Bedingungen zu bitten. Ein erstaunlicher Regiewechsel! Jahrzehnte, Jahre, Monate und Wochen hat die Plutokratie Zeit gehabt, sich mit Deutschland anständig zu verständiaeen. Jahrzehnte, Jahre, Monate und Wochen hat sie das versäumt. Und nun sollen in 24 Stunden auf einmal zwanzigjährige Sünden vergelten, zwanzigjährige Verdammungen ungehört und zwanzigjährige Schandtaten ausgetöscht werden? Eine wahrhaft erstaunliche Zumutung!
Wir entsinnen uns noch haarscharf jener grauen Stunden am Morgen des 11. November 1918, als der gleiche Wey - gand, der heute französischer Generalissimus und Verteidigungsminister ist, einem in heldenmütigem Kampf ehrenvoll unterlegenen Feind die brutalsten Waffenstillstandsbedingungen seit dem Untergang von Karthago diktierte. Er und sein Meister Foch haben damals nicht als „Soldaten zu Soldaten gesprochen", sondern wie Zuchthausdirektoren zu üblen Verbrechern. Und wir entsinnen uns noch ebenso genau der wüsten Verhöhnung, die Deutschland sechs Monate später im Epiegelsaal jenes Versailler Schlosses erdulden mußte, in dem heute deutsche Soldaten als Sieger sitzen. Wir sind nicht rachsüchtig — aber wir haben auch endgültig aufgehört, gutmütige deutsche Tölpel zu sein.
Dafür haben die Herren des Westens gesorgt. Und dafür sorgt selbst in dieser Stunde noch jener prächtige Bundesgenosse der Messieurs von Bordeaux — Winston Churchill» der bereits erklärt hat, daß England — bis zum Siege weiterkämpfen werde. Bis zum Siege? Schön, biszum deutschen Siegel
Zwei amerikanische Bomber in der Luft zusammen» gestoßen. Bei einem Versuchsflug stießen am Montag zwei Bombenflugzeuge des Flugplatzes Mitchellfield in der Luft zusammen, gerieten in Brand und stürzten ab. Die aus elf Offizieren und Mannschaften bestehenden Besatzungen wur- '
den getötet.