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Nr. ,40
vienslag, äen ,8. Juni ,940
,,4. Jahrgang
1
Smllreilhs Ziismilienbrilüi
Zusammenkunft Führer-Duce
Fortstvretteude Auslösung der sranrösistden Armeen
DNB. Führer-Hauptquartier, 17. Juni. Der Ministerpräsident der «eugebildeten französischen Regierung, Marschall Petain, hat in einer Rnndfunkansprache an Las französische Volk erklärt, daß Frankreich nunmehr die Massen niederlegen müsse. Er wies dabei hin auf einen von ihm bereits unternommenen Schritt, die Reichsregie- rnng von diesem Entschluß in Kenntnis zu setzen, um die Bedingungen z« erfahren, unter denen das Deutsche Reich bereit sei, den französischen Wünsche« zu entsprechen.
Der Führer wird den königlich italienische« Ministerpräsidenten Benito Mussolini zu einer Anssprach e t r e f f e n, in der die Haltung der beiden Staates überprüft werden soll.
Graf Ciano und Minister Paoolini nach Rom zuriickgekehrt Besprechungen mit dem Duce
DNB. Rom» 18. Juni. Sofort nach Vekanntwerden der neuesten Meldungen aus Frankreich sind der italienische Außenminister Gras Ciano und der Minister für Volksbildung Pavo- lini im Flugzeug nach Rom zurückgekehrt, wo sie eine Besprechung mit dem Duce im Palazzo Venezia hatten.
Die Schweizer Grenze erreicht
Ring um die feindlichen Truppen in Lothringen und im Elsaß
Führerhauptquartier, 17. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Schnelle Truppen haben Montag bei Pontarlier südostwärts Vesancon die Schweizer Grenze erreicht. Damit ist der Ring um die feindlichen Kräfte in Lothringen «nd im Elsaß geschlossen.
Orleans durch kühnen Zugriff genommen — Luftwaffe seht ihr Vernichtungswerk fort — Zwei Flugplätze mit 33 startbereiten Bombern genommen — Schweizer Grenze südöstlich Besanco« erreicht — Zügiges Vorgehen gegen den Rhein- Marne-Kanal — Chateau-Salins, Disuze und Saarburg in unserer Hand — Siegreiches Fortschreiten auch auf dem West- «fer des Oberrheins — Deutsche llnterseebootwaffe versenkte in den letzten Tagen über IVO VVV Tonnen
DNV. Führer-Hauptquartier, 17. Juni.
Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die zusammengebrochenen französischen Armeen fluten in der Masse, unter starken Auflösungserscheinungen, hart verfolgt von unseren Truppen, nach Süden «nd Südwesten zurück. Dort wo Teilkräfte sich noch zu geordnetem Widerstand aufrafften» wurden sie unter schweren Verlusten geworfen.
Durch kühnen Zugriff einer beweglichen Abteilung» die durch den Divisionskommandeur persönlich geführt wurde» gelang es, Orleans und eine« dortigen Loiee-Uebergang unversehrt in Besitz zu nehmen.
Gegen die znrnögehenden feindlichen Kolonnen setzte die Luftwaffe ihr Vernichtungswerk fort. Zahlreiche Loire-Brücken wurden getroffen. Dichte Koonnen, die sich vor diesen Brücken stauten, wurden mit Bomben und Maschinengewehren angegriffen.
Die in Burgund und über Langres vorbrechenden schnellen Truppen haben weit nach Süden Raum gewonnen. ZweiFlugplätzemit39 startbereiten »nd mit Bomben beladenen Flugzeugen wurden hier genommen.
Südöstlich Besancon wurde die Schweizer Grenzeerreicht »nd damit der Ring um die ans Lothringen und aus dem Elsaß weichenden französischen Kräfte geschlossen.
Im nördlichen Lothringen nähern sich unsere Truppen vom Nordwesten der Stadt St. Mihiel.
In Ausnutzung des Durchbruches durch die Maginot-Liuie südlich Saarbrücken find unsere Divisionen dort trotz stellenweisen hartnäckigen Widerstandes des Feindes in zügigem Vorgehen gegen den Rhein-Marne-Ka-
«ar. Chateau-Salins, Dieuzs und Saarburg sind genommen.
Auch auf dem WestuferdesOberrheinsist unser Angriff über den Rhein-Rhone-Kanal auf die Vogesen zu im siegreichen Fortschreiteu. Im Elsaß unterstützten Kampf- und Sturzkampfoerbände sowie Flakartillerie das Heer wirksam im Erdkampf. Befestigungswerke und Bunker wurden mit Bomben schwersten Kalibers angegriffen.
Die Verluste des Feindes in der Luft betrugen insgesamt acht Flugzeuge, davon wurden fünf im Luftkampf, drei durch Flak abgeschossen; drei eigene Flugzeuge werden vermißt.
Die deutsche Unterseebootwaffe versenkte in den letzten Tagen LberIVV VVVTonnen. Ein Unterseeboot unter Führung des Kapitänleutnants Frauenheim meldet die Versenkung von 4150V BRT. Schiffsraum, darunter den britischen Dampfer „Wellington-Star" von 1140V BRT. Ein zweites U-Boot unter der Führung vo« Ober- iemnant zur See Endrad meldet 53 VVV BRT. als vernichtet, darunter den britischen Hilfskreuzer „Carinthia" von 22 Lüv BRT. Einem weiteren U-Boot aslana es. im Morau-Firtb einen britischen Hilsskreuezr von rund 9VVV BRT. zu versenken.
Beim Rheinübergang zeichnete sich der Major eines Pionier-Bataillons, Eantke. durch tapferen persönlichen Einsatz besonders aus.
Festung Metz hat sich ergeben
DNB. Führer-Hauptquartier, 17. Juni. Die Festung Metz hat sich heute nachmittag einer deutschen Abteilung ergeben.
DNB. Genf, 17. Juni. Auch heute noch, in allerletzter Minute klammert sich der Londoner Rundfunk an die Hoffnung der britischen Plutokraten, daß Frankreich sich doch nicht in UebergabeLedingungen füge, und weiter Widerstand leiste. Es gehört schon die ganze englische Skrupellosigkeit und Brutalität dazu, um angesichts des völlig zerschlagenen Frankreichs zu erwarten, die französischen Soldaten würden vielleicht sich doch noch bis zum Weißbluten für die Interessen der Londoner Geldsäcke in die Schlacht treiben lassen.
Borniert und geschwollen wie immer, läßt sich der Korrespondent der englischen Reuter-Agentur vernehmen und erklärt großspurig: „die britische Regierung ist entschlossen, den Kampf fortzusetzen". Wir können nur hinzusügen: „Deutschland auch!"
DNB. Genf, 18. Juni. In einer Rundsunkansprache vergießt der alte Fuchs Churchill bittere Krokodillstränen über „das tapfere französische Volk, das in dieses furchtbare Unglück
Rom: „England wird seiner gerechten Strafe nicht entgehen".
DNB. Rom, 17. Juni. Kaum ist der Jubel über den Fall der französischen Hauptstadt verhallt, erfüllt stürmische Begeisterung von neuem die italienische Hauptstadt, die in den frühen Nachmittagsstunden Kunde von Frankreichs Zusammenbruch erhielt. In der Erklärung Marschall Petains sieht man keineswegs eine Fahnenflucht der Franzosen gegenüber dem englischen Bundesgenossen, sondern vielmehr den Ausdruck des berechtigten Selbsterhaltungstriebes gegenüber einem Bundesgenossen, der einen selbst schmählich verriet und im Moment der höchsten Gefahr feige im Stich ließ. Jetzt endlich sei der Verräter aber allein aus sich gestellt und werde seiner gerechten Strafe nicht entgehen.
DNB. Berlin, 17. Juni. Die Erklärung des neuen französischen Ministerpräsidenten Marschall Petain an das französische Volk, daß Frankreich nunmehr die Waffen niederlegeu müsse, und sein Hinweis auf einen entsprechenden französische» Schritt haben in der ganzen Welt das größte Aussehen erregt.
Moskau: Der Eindruck der letzten gewaltigen Ereignisse ist in der sowjetrussischen Oeffentlichkeit ungeheuer. In Mos-
Entsetzerr m London
Nachrichten aus Frankreich löse« Panikstimmung ans
Bern, 17. Juni. Aus Loudo« wird gemeldet: Die Nachsicht vom schmachvollen Sturz des Günstlings der plutokratischen Demokratien, Paul Reynaud, hatte in der englischen Hauptstadt schwere Enttäuschung und Bestürzung ausgelöst. Als aber bekannt wurde, daß die Franzosen die Waffen niederlegeu wollten, wurden die Londoner Bürger von einer wahre» Panikstimmung erfaßt. In dem Regierungsviertel, vor allem der Downing- Street 10, sammelten sich Menschengruppen, die mit besorgten Gesichtern und in großer Erregung die Folgen des französischen Zusammenbruches diskutierten. Oberkriegshetzer Churchill, der noch kurz vor Reynauds Abgang nach Bordeaux geflogen war und vergeblich versucht hatte, seinen Busenfreund zu halten und Frankreich zu weiterem nutzlosem Blutvergießen, zu überreden, hatte den ganzen Montag über ausgedehnte Besprechungen über die Fortsetzung des Krieges, den England nun allein führen muß.
Die Londoner Morgenpresse hat noch am Vormittag versucht, den Schock abzuschwächen, den Reynauds Verschwinden in der Oeffentlichkeit hervorgerufen hat. Besonders bezeichnend für die Mentalität der britischen Plutokraten ist der Kommentar der „Times". Diese alte Lügentante hat wahrhaftig noch in letzter Minute einen kümmerlichen Versuch unternommen, das französische Volk zur Fortsetzung des Krieges zu bewegen. „In dieser schweren Stunde", so konnte man da wörtlich lesen, „nimmt jeder Engländer, der Frankreich zum weiteren Kämpfen drängt (!), eine schwere Verantwortung auf sich. Ohne Zögern kann aber England diese Verantwortung auf sich nehmen. Denn — Englands Schicksal liegt jetzt auf der Waagschale." Da hatten es also die Franzosen noch einmal schwarz auf weiß, warum sie in Wahrheit diesen Krieg führen sollten
gefallen ist". Es sind dieselben billigen Phrasen, die der gewissenlose Oberhctzer den Polen, Norwegern und Holländern vorgesetzt hat, nachdem sie im Kampf für die Londoner Geldsäcke die Wucht des deutschen Schwertes zu spüren bekamen. Die französischen Soldaten, unter denen ebenso wie bei den verführten Norwegern und Holländern die Erkenntnis immer mehr wächst, daß sie von ihrer englandhörigen Regierung als unnützes Opfer sür England preisgegeben wurden, werden sich für das Wortgeklingel Churchills bedanken.
Mit der Hartnäckigkeit des gesottenen Sünders erklärt Churchill weiter, daß England den Krieg fortsetzen wird. „Wir sind sicher", sagt er, „daß schließlich alles zum guten Ende kommen wird". Jawohl Herr Churchill, es kommt zum guten Ende, nämlich zu dem gute» Ende, daß die Gerechtigkeit siegt über plutokratisches Kriegsverbrechertum, deren oberster Vertreter zu sei« Sie die Ehre haben!
kaucr politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß Petains Bitte um Bedingungen den militärischen und politischen Zusammenbruch Frankreichs bedeute. Die Folgen dieses seit Kriegsausbruch bedeutsamsten Ereignisses seien unabsehbar.
So schnell wie noch nie zuvor eine Nachricht von den Ereignissen auf dem Kriegsschauplatz verbreitete sich die Erklärung Petains in der schwedischen Hauptstadt. In schwedischen Militärkreisen betont man, daß der französischen Heeresleitung nach den neuen deutschen Erfolgen keinerlei Möglichkeit mehr bleibe. Die deutsche Armee habe einfach einzigartige und völlig unvorstellbare Taten vollbracht.
Petains Erklärung und die Meldung über die bevorstehende Zusammenkunft zwischen dem Führer und dem Duce haben auch in Norwegen das allergrößte Aussehen erregt. Nunmehr, so sieht man hier ein, ist allen englischen Beschönigungsver- suchen und Verdrehungen entgegen an einem deutschen Sieg nicht mehr zu zweifeln.
Erneut ist die dänische Oeffentlichkeit in fassungsloses Staunen versetzt, das auch in den Gesprächen aus der Straße zum Ausdruck kommt.
„Frankreichs Widerstand ist gebrochen" — das ist die Ansicht,
GdrrrchM WM wettevsämpfen!
Borniertheit in England — Phrasen eines alten Heuchlers für das zusammengebrochene Frankreich
Das LVeltecho dev V6<ain-Gvklavrrns