2. Seite — Nr. 138
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Samstag, de» 18. Juui 1S«8
-Paris nnyr rapnunerr, sondern vre ^erierorgung versucht, so wäre die Einnahme höchstens um einen Tag verzögert worden. Was die deutschen Heere vor Jahren nicht erreichten. ist dank der besseren Führung und der besseren Waffen in fünf Wochen erreicht worden.
Droben in der Schlacht in Flandern wurden drei französische Armeekorps und das britische Expeditionskorps auf- gerieben und vernichtet. Der neuen deutschen Operation, die mit dem rechten Flügel der Kanalküste entlang ging und dann die Seine unterhalb Paris nahm, stellte sich die sog. Weygand-Linie entgegen; sie wurde durchstoßen und überrannt. Oise- und Aisne-Stellung ging es nicht anders. Reims wurde genommen und der Schicksalsstrom, die Marne, erreicht. Damit war die Stellung von Paris unhaltbar geworden. Die gewaltige militärische Katastrophe für die Franzosen hatte in Flandern begonnen und sich seither unausgesetzt fortgesetzt. Das beweist der Wehrmachtsbericht, der den völligen Zusammenbruch der französischen Nordfront meldet, den Fall des Kriegs- und Handelshafens Le Havre am rechter Flügel und des Eckpfeilers der Maginot-Linis, der Festung Montmedy. Die Schlacht in Frankreich ist für die Franzosen verloren. An der Saarfront sind die deutsche« Divisionen zum Angriff auf die Maginot-Linie 'angetreten. Unerbittlich vollzieht sich die Niederlage Frankreichs und der völlige Zusammenbruch ist nur noch eine Frage von Tagen. Das sagt uns der deutsche Einmarsch in Paris.
Nächtlicher
Sturm aus den „Toten Mann"
Kurzer erbitterter Kamps um die blutgetränkten Höhen.
Von Kriegsberichter Dr. Werner Lahne
DNV. .... 15. Zuni. (PK.) Mit einem geradezu atemberaubenden Tempo ist es in den letzte» beiden Tagen vorwärts gegangen. Wo der weichende Feind noch Widerstand leistete, wurde er geworfen. Die dem Gros der Marschkolonnen weit voraus- cilende» Jagdkommandos und Aufklärungsabteilungen lassen den Gegner nicht mehr zur Ruhe kommen. Es ist, als beflügele jeder Name, der hier aus blutgetränktem Boden an die harten Kämpfe langer und bitterer Weltkriegsjahre erinnert, den Angriffsgeist unserer Soldaten. Sie wissen jetzt alle, um was es geht. Sie wollen jetzt nicht mehr locker lassen; jetzt, wo die Stunde der Entscheidung und Abrechnung gekommen ist.
In kurzem, erbittertem Kampf haben die Männer der Aufklärungsabteilung einer Division noch in der Nacht zum Freitag die Höhe „Toter Mann" und „3V4" genommen. Ströme von Blut find in den Weltkriegsjahre» hier in furchtbarem Ringen geflossen. Auf Schritt und Tritt erinnern die endlosen Gräberreihen der Kriegerfriedhöfe daran.
Auf den Höhe», wo vor wenigen Stunden «och der Kampf tobte, weht die Hakenkreuzsahne. Ab und zu schlägt noch eine Granate ein. Aber schon find unsere Batterien, die der Infanterie unmittelbar folgen, in offener Feuerstellung aufgefahren und decken die Geschütze des Gegners zu, dessen Feuer immer mehr nachläßt.
Aus der Höhe über Mont Faucon spähen die Beobachter der Artillerie weit ins Land. Handgreiflich nahe, so scheint es beim Blick durch das Scherenfernrohr, liegen drüben die Festungswerke von Verdun. Aus den staubersüllten Straßen zieht der Heerbann unserer Truppen in schier endlosen Kolonnen; oft gleich zwei nebeneinander marschiere«, reiten und fahre« die Männer. Die wenigsten von ihnen sind in den letzte« Tage«' viel zum Schlaf gekommen. Aber was macht das schon? Es geht ja wieder vorwärts! Die kampferprobten Regimenter, die drei Wochen lang auf den Maas-Höhen einem sich zäh wehrende« Gegner i« harten Gefechten gegenüberstanden, haben nun die heißersehnte Gelegenheit bekomme», es den Kameraden im Norden gleichzutun. Zwischen Ardennen und Argonnenwald setzen deutsche Truppen in breitester Front und tief gestaffelt dem unter dem Druck des rechten deutschen Flügels weichenden Gegner nach und stehen nun mit einem Schlag auf dem blutgetränkten Boden der erbittertsten Weltkriegskämpfe.
Der italienische Heeresbericht
Wettere erfolgreiche Aktionen der italienischen Luftwaffe — Feindliche Angriffsversuche an der Alpensront und in Afrika abgeschlagen — Zwei feindliche U-Boote getroffen — Bomben auf Port Sudan und Aden
Rom, 14. Juni. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Donnerstag hat folgenden Wortlaut:
,Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Tätigkeit kleiner Abteilungen an einigen Abschnitten der Alpensront. Ein feindlicher Versuch, sich die Ealista-Anhöhe zu bemächtigen, wurde abgeschlagen.
Im zentralen Mittelmeer versuchten feindliche N- Boote erfolglos, die Bewegungen unserer Flotte zu stören. Zwei feindliche U-Boote wurden getroffen und eines ernsthaft beschädigt.
In Fortsetzung ihrer Aktion hat die Luftwaffe Flugzeugstütz- punkte der Zone von Tunis wirkungsvoll mit Bomben belegt. Starke Angriffsaktionen wurden gegen den Flughafen Hysres durchgeführt, die dortigen Flugzeuge aus geringer Höhe mit Maschinengewehren beschossen und sodann die militärischen Anlagen bombardiert, Weitere Angriffe wurden gegen die Flughäfen von Fayence in der Provence sowie die militärischen Anlagen von Toulon durchgeführt. Ei« Flugzeug ist nicht zurückgekehrt.
Lebhafte Aufklärungstätigkeit über den feindlichen Stutzpunkten und Gebiete».
In Jtalienisch-Rordafrika wurden feindliche, vo» Panzerwagen unterstützte Angriffe gegen unsere Grenzzposten an der ägyptischen Grenze abgeschlagen, durch das prompte Eingreifen der Luftwaffe einige Panzerwagen zerstört, andere beschädigt.
JnJtalieuisch-Ostafrika habe« von Kenia kommende feindliche Truppen am Morgen des 11. Juni, von Artilleriefeuer und Bombern unterstützt, vonMoyaleaus eine» Angriffunteruommeu,der unter leichten Verluste» glatt abgeschlagen wurde. Unter den in unserer Hand verbliebener Gefangene» befinden sich ein englischer Offizier und ein Unter- offizier.
Unsere Luftwaffe hat Port Sudan, den Hafen und Flugplatz von Aden und den Hilfsflughafen von Moyale mit Bomben belegt. Zwei Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. Feindliche Luftangriffe haben in Erythräa leichten Sachschaden verursacht. Lin feindliches Flugzeug wurde abgeschosseu.",
Die Macht der Tatsachen siegt
Dr. Dietrichfrechnet mit den Kriegsverbrechern ab
Brüssel, 14. Juni. Der Reichspressechef Reichsleiter Dr. Diet - r i ch empfing in Brüssel vom OKW. zu einer Fahrt im Westen eingeladene Vertreter der ausländischen Presse. Er nahm dabei Gelegenheit, zu den ausländischen Journalisten über eine Reihe aktueller Fragen zu sprechen.
Im Verlaufe seiner Ausführungen sprach der Reichspressestef von der Metamorphose der öffentlichen Meinung in so vielen Ländern der Erde, die nach einer so langen Zeit hartnäckiger Verblendung erst jetzt durch die Macht der Tatsachen auf den Schlachtfeldern Europas erzwungen wurde. Es sei eines der Rätsel unseres Jahrhunderts, wie so viele zivilisierte und angeblich aufgeklärte Völker einer so völligen Verkennung der wirklichen Verhältnisse zum Opfer fallen konnten. Die Ideen, die Deutschland und Italien groß gemacht hätten, seien nun einmal die neuen gestaltenden Kräfte, die in das europäische Leben ein- getreteu seien, um es zu regenerieren und einer neuen Zukunft entgegenzuführen. Jedes Volk, das mit seinem Schicksal diesem Kontinent verbunden sei, und das diese neuen bestimmenden Kräfte nicht erkenne, müsse den Preis dafür bezahlen, den jede falsche Einschätzung der Wirklichkeit nun einmal erfordert. Wenn heute diejenigen, die mit dieser Realität des Lebens nicht fertig geworden seien, über das von ihnen selbst angerichtete Unheil jammerten und den Geist beschwörten, der stärker sei als die Materie, dann könne man ihnen nur antworten: „Jawohl, der Geist wird siegen, aber nur der Geist, in dem die Kräfte der Wirklichkeit lebendig sind und nicht der, der auf dem Monde lebt." Man dürfe in einer sich neu formenden Welt nicht mit den unpassend gewordenen Augengläsern der alten herumlaufen. Polen, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich seien die Opfer dieser spezifisch englischen Krankheit geworden. „Mit der demo- kratisch-liberalistischen Brille vor den Augen waren sie blind für die wirklichen Verhältnisse. Sie sehen gutgemeinte Ratschläge — als Bedrohung an. Den Schutz unserer Lebensrechte — als Agres- sion, Notwehr — als Gewalt, und Hilfe — als Brutalität an. Wer ihnen den Tod „garntiert", nennen sie ihren — Freund, und wer die Zukunft in Händen hält — ihren Feind. Das rst das fast tragische Schicksal derjenigen, die mit der demokratischen Brille behaftet, die Wirklichkeit des heutigen Europas nicht sehen wollen und sich an tödliche Illusionen klammern.
England und Frankreich, die dem deutschen Volke den Fehdehandschuh hinwarfen, die großsprecherisch unsere Vernichtung verkündigten, die auszogen, um uns niederzuschmettern, jammern und winseln heute bei anderen Völkern um Hilfe.
Damals sagte Churchill: „Ich werde Deutschland an der Kehle würgen, bis sein Herz aussetzt. Wir werden die Umschnürung nicht eher lockern, als bis es sich auf Gnade und Ungnade ergeben hat." Heute sieht er seine Hilfe darin, wenn die Briten davonlaufen und sich dem eisernen Griff der deutschen Wehrmacht entziehen können.
Am 13. September sagte Chamberlain: „Ich hoffe, den Lag zu erleben, an dem Hitler vernichtet wird." Heute ist Chamberlain längst ein politischer Leichnam, und in seine Ohren gellen die Flüche derer, die er ins Verderben stürzte.
DusfCooper rief noch am 23. April aus: „Wir müssen die Deutschen in der Schlacht vernichten!" Am 21. Mai noch belog er sein Volk: „Vs besteht kein Anlaß zur Beunruhigung. Die britische Armee hat keine schweren Verlust erlitten, sie zieht sich nicht zurück. Ihr Gegenangriff wird gewaltig sein." Wenige Tage später war das britische Expeditionsheer in Flanoern ausgelöscht. Und die Reste der stolzen Briten erreichten nur als bejammernswerte Gestalten die Küsten ihrer Insel. Den frechen Lügen Duff Coopers glaubt heute niemand mehr.
Am 11. Mai rief Reyuaud aus: „Die französische Armee
hat den Degen gezogen und wird den jahrhundertealten Feind schlagen." Seine Blätter schrieben: „Das deutsche Volk muß an den französischen Feldküchen um Nahrung betteln." Am 11. April erklärte dieser Scharlatan: „Eines ist sicher, Deutschland ist von den Erztransporteu abgeschnitten und wird abgeschnitten bleiben." Am 17. Mai sagte er: „Es ist falsch, daß die Regierung Paris verlassen will. Die Regierung ist und bleibt in Paris. Die Gerüchte von den Fortschritten des Feindes sind absurd."
Heute ist dieser Börsenschieber, der mit dem Leben von Millionen Franzosen spielt wie mit Börssnaktien, in Paris nicht mehr auffindbar. Der Degen Frankreich, ist zerbrochen. Aus Narvik hat eine Handvoll mutiger Deutscher die alliierten Maulhelden hinausgeworfen, und an den Feldküchen der siegreichen deutschen Armeen erbarmen sich deutsche Soldaten der betrogenen französischen Frauen und Kinder.
Wenn man in den französischen Operationsgebieten das Elend ansieht, in das diese sogenannten Staatsmänner ihre Völker gestürzt haben, dann kommt einem ihre ganze Gewissenlosigkeit zuln Bewußtsein. Es ist eines der unbegreiflichsten Phänomene, daß die Völker solche Staatsmänner ertragen, die sie immer aufs neue belügen und ihnen auch heute immer neue Trugbilder vorgaukeln. Vergegenwärtigen Sie sich die aufgeblasenen Heeresberichte und offiziellen Kommentare, mit denen sie die Welt überschwemmen und zum Narren halten. Erinnern sie sich an das, was sie im Polenfeldzug schrieben, an ihre erbärmlichen Communiquss über Norwegen, an ihre geradezu lächerlichen Schlachtberichte aus der Flandern-Katastrophe und jetzt wieder in Frankreich.
Es sind immer wieder dieselben S ch a u m s ch l ä g e r e i e n, Lurch die sie in gewissenloser Weise Hoffnungen erwecken.
Wo ist das Wunder Weygands? Wo ist das Wunder an der Marne? Wo sind die riesigen deutschen Verluste? Jeden Tag erfinden sie einen neuen militärischen Schwindel. Gestern noch war es der „ersolgreche Rückzug" oder der „mißlungene Versuch der Deutschen, mit ihren neuen Stellungen in Berührung zu kommen". Heute sind es die Phrasen von den „französischen Verteidigungsdipositiv" und der „Aünutzungs- Macht", in die sie uns angeblich verwickelt haben. Man kann diese offensichtlich von Juden geschriebenen „Schlachtberichte" nicht mehr lesen. Jedem Soldaten muß es dabei zum Speien übel werden. Die Lügen der Alliierten müssen von den Völkern teuer bezahlt werden. Was diese alliierten Maulhelden auch immer reden, nichts kann ihre Niederlage abwenden, keine Hilfe von außen und keine Garantien, Redensarten gelten heute nichts mehr, nur nackte, harte Tatsachen und reale Kräfte.
Wenn die Herren in London und „Irgendwo in Frankreich" nicht hören wollen, dann müssen sie fühlen. Leider sind nicht sie es, die das Elend zu spüren bekommen, sondern die Völker sind es, die für die Gewissenlosigkeit ihrer unfähigen Staatsmänner zu büßen haben.
Diese Kriegshetzer, die man zu Unrecht als „Staatsmänner" bezeichnet, sind Verdreher, die garne Völker bedenkenlos ihre» verbrecherische« Instinkten opfern. Wie lange will das betrogene Volk Englands und Frankreichs diese Kreaturen noch in seinen Staatskabinetten ertragen? Wenn «och ein Rest von Vernunft in diese« Völker» zur Geltung komme» kann, dann müssen sie nach all diesen furchtbaren Erfahrungen ausstehe« und ihre Verderber hinwegfege«. Diese Verbrecher in London und irgendwo in Frankreich sage«, wir wollten die Welt erobern und die Demokratie« des Erdballs zerschmettern. Dieses Geschwätz ist lächerlich. Abe die Völker Europas werden uns segnen, wenn wir jenen verbrecherische» Wahnsinn der Herren Churchill, Reynaud und Genosse« zeschmettern, der sich hinter demokratischen Phrasen verbirgt, um immer neue Völker in ihre Katastrophe zu stürze».
Tagesbefehl
des Oberbefehlshabers des Heeres
Berlin,«. Juni. Der Oberbefehlshaber des Heeres hat folgenden Tagesbefehl an die in Norwegen eingesetzten Teile des Heeres gerichtet:
Hauptquartier, 14. Juni.
Soldaten! Am heutige« Tage hat das deutsche Bott de« Siegesbericht über Norwegen erfahren. Er stellt eure Leistungen für immer vor der Geschichte fest. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat euch seinen und des deutschen Volkes Dank ausgesprochen. Voll Stolz und in höchster Anerkennuug grüßt euch mit mir das ganze Heer.
Der norwegische Feldzug unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie von Falkenhorft bildet ei« Ruhmesblatt der deutschen Kriegsgeschichte. Bereits am ersten Tage wurde mit der Besetzung der wichtiges^« Stützpunkte das strategische Ziel erreicht. Der weitere Verlauf ist gekennzeichnet durch eine Fülle hervorragender Eiuzelleistungeu von Führung und Truppe bei ungewöhnlichen Schwierigkeiten der Witterung und des Geländes. I» edelster Kameradschaft und vorbildlicher Zusammenarbeit wetteiferten Heer, Kriegsmarine und Luftwaffe und errangen gemeinsam den Sieg. Beste Friedensausbildnng und soldatische Erziehung, Selbständigkeit vo« Unterführer und Mann, Gewöhnung an Anstrengung und Entbehrungen, Vorwärtsdrang und Siegeswille fanden ihre schönste Bewährung.
Aus der großen Gesamtleistung ragt hervor der heldenhafte Widerstand, den ihr. ostmärkische Eebirgstrnppen der Kampfgruppe Dietl, Schulter an Schulter mit den Kameraden der Kriegsmarine und unterstützt von den tapfere« Fliegern, nach dem Vorbild eures Kommandeurs geleistet habt. Unter den schwerste« Bedingungen habt ihr gegenüber einer überwältigenden feindlichen Uebermacht zwei Monate lang standgrhalten und dadurch den Abzug der englischen und französischen Truppen und die Kapitulation der Reste der norwegischen Armee erzwungen. Euer Kamps reiht sich würdig den größte« kriegerischen Taten aller Zeiten ein.
Inzwischen geht im Westen der Entscheidungskampf unaufhaltsam und erfolgreich weiter. An seinem Ende wird stehen, wie es der Führer vorausgejagt hat, der glorreichste Sieg der deutschen Geschichte!
von Brau chitsch,
' -- Generaloberst und Oberbefehlshaber des Heeres.
Fünf neue Ritterkreuze der Luftwaffe
Berlin, 14. Juni. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Eeneralfeldmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen an:
Major Do euch, Kommandeur einer Kampfgruppe; Hauptmann Hinkelbein, Kommandeur einer Kampfgruppe; Haupt- man Arved Crüg er, Kommandeur einer Kampfgruppe; Oberleutnant Wietiug, in einem Kampfgeschwader; Feld webet Schultz, m einem Kampfgeschwader.
Major Doench hat seine Kampfgruppe in schneidigen Angriffen gegen die Stützpunkte der britischen Home Fleet in Scap Flow und Shetlands-Inseln in den vergangenen Winter- mouaten mit großem Erfolg geführt. In den letzte» Wochen hat sein Verband dem Gegner im belgisch-französische« Küstengebiet besonders schweren Schaden zugefügt. Major Doench hat sich bei allen Einsätzen durch persönliche Tapferkeit ausgezeichnet.
Hauptmann Claus Hinkelbein hat seinen Kampfvecband in zahlreichen Angriffen gegen die englische Kriegsflotte in der Nordsee und gegen die britische Küste zum Einsatz gebracht. Durch die erfolgreichen Vorstöße der Gruppe, dis in erster Linie das Verdienst ihres Kommandeurs sind, kann der Verband des Hauptmannes Hinkelbein mit Stolz auf eine besonders hohe Versenkungsziffer an Kriegs- und Handelsschiffen zurückblicken. Hauptmann Claus Hinkelbein wurde am Ä. Dezember 1909 in Ludwigsburg als Sohn eines Obersten geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums seiner Vaterstadt, auf dem er das Abitur ablegte, trat er am 1. Oktober 1930 als Kanonier Leim 8. Artillerie-Regiment ein, bei dem er am 20. Juni 1933 zum Leutnant befördert wurde. Nachdem er am 1. Dezember 1934 Oberleutnant geworden war, folgte am 1. August 1937 seine Beförderung zum Hauptmann, nachdem er inzwischen zur Luftwaffe Lbergetreten war. Hauptmann Hinkelbein ist seit dem 22. Oktober 1937 Inhaber der Rettungsmedaille am Bande, die er für Rettung eines Kameraden aus dem in Lakehurst abgestürzteu Luftschiff „Hin- denburg" erhalten hat.
Hauptmann Arved Crüger ist sowohl in den vergangenen Wintermonaten als auch jetzt in den Einsätzen im Westen den Besatzungen seiner Gruppe ein leuchtendes Beispiel persönlicher Tapferkeit gewesen und hat sie durch sein Vorbild zu ruhmvollen Waffentaten mitgerissen.
Oberleutnant Wieting hat seit Aufstellung seiner Kampfgruppe stets eine vorbildliche Haltung in den zahlreichen Flügen seines Verbandes gegen die englische Flotte bewiesen. Durch rücksichtslosen Einsatz, durch Mut und Tapferkeit ist er einer der erfolgreichsten Offiziere seines Kampfgeschwaders.
Feldwebel Willi Schultzhat in zahlreichen Feindflüge« gegen England ganz hervorragende Tapferkeit und größte Einsatzfrsu- digkeit gezeigt. Im April hat er vor der norwegischen Küste einen 10000 Tonnen großen Kreuzer versenkt. Auch ein Handelsschiff von 28 000 Tonnen hat er durch Bomben so schwer beschä- dhzt, daß mit dem Verlust des Schiffes gerechnet werden kann.
Nächtliche Fliegerangriffe auf Turin
Der Bericht der italienischen Nachrichtenagentur
Rom, 14. Juni. Zu dem im italienischen Heeresbericht bereits gemeldeten Angriff feindlicher Flugzeuge auf die offene StaÄ Turin gibt Agenzia Stefani noch Einzelheiten bekannt, »ach denen es sich um englische Maschinen handelte, die 30 Bombe» abwarfen. 14 Personen waren die Opfer dieses Angriffes und weitere 37 Personen, größtenteils Frauen und Kinder, wurden verletzt. Während des ganze» Angriffes bewahrte die Bevölkerung absolute Ruhe.