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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 8. Juni 191 ,

Verluste unter der Zivilbevölkerung entstehen können. Grund­sätzlich ist bei Fliegeralarm oder bei Abwehr überraschender An­griffe, d. h. bei eigenem Flakfeuer, der Luftschutzraum aufzu- sochen. Letzteres ist insbesondere bei der Planlosigkeit dieser Angriffe erforderlich, da, um Ruhe- und Betriebsstörungen zu vermeiden, nicht grundsätzlich sämtliche in Frage kommenden Gebiete gewarnt werden können.

Es ist festgestellt worden, daß die feindlichen Flieger im west­lichen Grenzgebiet ausschließlich nachts angreifen und ihre Bom­ben planlos überall dort abwerfen, wo sie einen Lichtschein be­merken können. Deshalb ist es stets anzustreben, die Ver­dunkelung schärfst ens durchzuführen; denn dies liegt ebenso im eigenen Interesse wie in dem des gesamten Vol­kes. Nur so ist es möglich, sich selbst und das gesamte Volk »or jedem Schaden und Verlust zu bewahren. Dies gilt nicht n»r für das Grenzgebiet, sondern auch in gleichem Maße für das Heimatgebiet. Auch in der Heimat muß alles ver­malen werden, was dem nächtlich angreifenden Gegner irgend e« Ziel für seine Bombenabwürfe bieten kann.

Die Heimkehr des Sohnes

Erzählung von H. A. Berger

Allzu lange, während der harten Kriegsjahre, war die Er­ziehung des Aeltesten in ihre schwachen Hände gegeben, als daß sich nicht nachteilige Folgen für Alfreds Charakter daraus hätten ergeben sollen. Es war stets nur ein kleiner Trost für Frau Pohl gewesen, daß es in anderen Familien, wo ebenfalls die Zuchtrute des Mannes fehlte, nicht besser damit aussah. Und als der Gatte, mit einem gesunden und einem zerschossenen Bein, ihr endlich wiedergeschenkt war. zeigte er selbst sich der Nachsicht so sehr bedürftig, daß der inzwischen flügge gewordene Junge nicht weniger dem väterlichen als vorher dem mütterlichen Machtwort trotzte.

So reihten sich die Jahre, die dem Krieg folgten, zu einer un­aufhörlichen Kette gegenseitiger Vorwürfe, von heftiger Rede und Widerrede zwischen Vater und Sohn, bis Alfred, aus einer zum Zerreißen gediehenen Spannung heraus, die Türe des El­ternhauses krachend hinter sich zuschlug, um denAlten", wie er sich ausdrückte, von seinem lästigen Anblick für immer zu befreien.

Ich will nichts mehr von dem Taugenichts hören und sehen, verstehst du?" Damit schnitt Vater Pohl kurzerhand seiner Frau das Wort ab, wenn sie ihm wieder einmal eine Nachricht ins Ohr schmuggeln wollte, die der ungetreue Sohn seiner Mutter von Zeit zu Zeit zukommen ließ. So blieb ihm auch verborgen, daß er gelegentliche Geschenke, die eine oder andere Bereicherung der Mahlzeiten nur dem Gelds verdankte, das Alfred jetzt häu­figer ins Haus schickte.Um eine alte Dankesschuld abzutragen", nannte er diese heimlichen Zuwendungen einmal, wobei er die Frage offen ließ, ob er nur den mütterlichen Elternteil oder beide zugleich meinte. Darnach war schlechterdings kein Zweifel mehr möglich, daß er es in seinem Berufe zu etwas gebracht hatte.

Indessen ging das Versteckspielen vor dem Vater unverändert weiter. Der gab so leicht keinen seiner Grundsätze auf, wenn sie einmal Farbe und Prägung seines Wesens angenommen hatten. Also machte sich seine Frau erst gar nicht die Mühe, ein Wieder­sehen der beiden in die Wege zu leiten, wohl aber hatte sie selbst einige Male sich heimlich mit ihm getroffen. Bis sie Alfreds Brief eines Tages ein Photo entnahm, das ihn als schmucken Soldaten zeigte. Aus dem Schreiben nämlich ging hervor, daß er, wie übrigens seine Altersgenossen vom gleichen Jahrgang überhaupt, zur Zeit kurzfristig diente.

Zum erstenmal seit der Trennung leuchtete das Gesicht des bärbeißigen Alten bei diesem Sonnenstrahl auf. Na, so übel schaut er ja nicht in der Uniform aus, knurrte er aufgeräumt vor sich hin. Laut aber sagte er zu seiner Frau:Bestell ihm halt auch von mir einen schönen Gruß, wenn du schreibst, und daß mir ein strammer Soldat immer willkommen ist in meinem Haus."

Aus dem Urlaubsbesuch wurde dann freilich nichts, denn Alfreds Regiment, als wenige Wochen später der Krieg aus­brach, hatte sich zum Einsatz im Westen bereitzuhalten. Immer­hin war das Eis gebrochen, so daß einem regen Austausch von Feldpostbriefen, an dem sich jetzt auch Vater Pohl beteiligte, kein Hindernis mehr im Wege stand.

Merkwürdig, wie schreibfaul der Junge auf einmal geworden ist, wo er doch sonst unsere Briefe so pünktlich beantwortet hat." Frau Pohl gab damit nur das Stichwort für ihres Mannes Vermutung, daß etwas nicht ganz in Ordnung sein müsse. Von Truppenverschiebungen, die nach seinen Weltkriegsersahrungen meist schuld daran waren, konnte doch hier nicht die Rede sein. Also blieb nur die andere Möglichkeit, daß ihm da vorne etwas zugestoßen war. Diesem Rätselraten und der damit verbundenen Unruhe machte schließlich Alfreds kurze Mitteilung ein Ende. Er liege, hieß es darin, nach einem erfolgreichen Spähtrupp­unternehmen verwundet im Lazarett der schönen Stadt N. und hoffe, in spätestens vier Wochen wieder an der Front zu sein. Keine Angst, nur eine Schramme am Arm! Im übrigen: Un­kraut verdirbt nicht!

Das gab eine Ueberraschung, als der stolze Gefreite Alfred Pohl, denn er hatte nichts von dem ausnahmsweise bewilligten kurzen Urlaub, geschweige von Ehren und Auszeichnungen ge­schrieben, im Schmucke des Eisernen Kreuzes vor seinen verdutz­ten Eltern stand. Zwar trug er vorsichtshalber den Arm noch in der Binde, aber sonst strahlte er von blühendem Leben. So fiel die erste Umarmung von Vater und Sohn notwendig etwas be­hutsam aus nun, desto besser verstanden sie sich in der Sprache ihres beglückten Herzens. Und wenn sie dann, der Vater mit seinem zerschossenen Bein, der Sohn mit seinem zerschossenen Arm, beide das Eiserne Kreuz an die Brust geheftet, zusammen «uf der Straße oder in seinem Stammlokal sich zeigten, war es just die von ihm berechnete Wirkung, daß die Gespräche rings um sie her verstummten und von Neid und Bewunderung erfüllte Wicke sich auf das Paar richteten.

«Patienten. .

Heiteres von Jo Hanns Rösler

Der junge Arzt hatte seine Praxis eröffnet. Seit heute hi«g sein Schild an der Tür. Wer Schmerzen hatte, konnte to«men. Am Nachmittag saßen bereits fünf Patienten in de« Wartezimmer. Drei Männer, zwei Frauen. Dem iun-

gen Arzt klopfte das Herz vor Erregung, als er die Tür zum erstenmal öffnete und den ersten Patienten hereinrief: Der Nächste, bitte!"

Ein junges Mädchen hatte sich erhoben und schritt schnell durch die Tür. Der Arzt bot ihm einen Stuhl an und fragte: Wo fehlt es denn, mein Fräulein?"

Das Fräulein errötete:Ich bin die Vertreterin des Lese­zirkels Heimchen und wollte mich erkundigen, ob Sie nicht für Ihr Wartezimmer unsere Hefte beziehen möchten?"

Der Arzt bedauerte höflich.

Ich habe leider keinen Bedarf", sagte er,entschuldigen Sie mich bitte meine Patienten warten."

Er entließ das Fräulein durch den Nebenausgang.

Dann öffnete er die Tür zum Wartezimmer.

Der Nächste, bitte!"

Ein Mann in mittleren Jahren trat ein. Er hatte eine ungesunde Gesichtsfarbe. Wahrscheinlich Leber, vermutete der Arzt.

Wo fehlt es Ihnen?" fragte er höflich.

Der Mann zog ein Heft aus der Tasche.Ich bin Ver­treter einer chirurgischen Stahlschmiede", sagte er,und nehme an, daß Sie als junger Arzt noch manches brauchen werden. Wir führen Zangen, Messer, Scheren, Mikroskope, Flaschen und Gläser in der größten Auswahl. Darf ich Ihnen unseren Katalog vorlegen?"

Nein. Danke."

Der junge Arzt hatte cs ziemlich heftig hervorgestoßen.

Schließlich, wenn man sich auf seine ersten Patienten ge­freut hat

Entschuldigen Sie, bitte", sagte er und geleitete den Ver­treter zur Tür,meine Zeit ist bemessen! Auf Wiedersehen!"

Und zum drittenmal ging er ins Wartezimmer.

Der Nächste, bitte!"

Der Nächste war ein junger Mann.

Er lahmte ein wenig. Sicher war er deswGen gekommen.

Wo fehlt es Ihnen?" fragte der Arzt.

Der junge Mann stieß einen verzweifelten Seufzer aus: Wie schön könnte das Leben sein, wenn nicht!"

Sprechen Sie sich ruhig aus. Ich bin Arzt."

Wie schön könnte das Leben sein", wiederholte der junge Mann traurig,wenn nicht die Sorge um das Alter wäre! Sie arbeiten, Sie haben Erfolg, Sie verdienen! Plötzlich aber sind Sie krank, Ihre Ersparnisse werden aufgezehrt, das Elend ist da!"

Haben Sie Vertrauen zu mir", beruhigte ihn der Arzt.

Das habe ich. Deswegen bin ich zu Ihnen gekommen. Ich möchte nicht, daß Sie eines Tages in Sorgen leben müssen. Schließen Sie deshalb bei unserer Firma eine Le­bensversicherung ab"

Hinaus!" schrie der Arzt.

Aber"

Hinaus!"

Was zu viel war, war zu viel!

Der Nächste, bitte!"

Ein altes Weiblein schlich langsam durch die Tür.

Der junge Arzt war sichtlich nervös.

Wo fehlt es?" fragte er kurz.

Die Alte setzte sich mühselig auf einen Stuhl.

Mein Mann ist krank", begann sie.

Kann ich ihm helfen?" fragte der Arzt, wesentlich freundlicher.

Das Weiblein nickte:Ja, das können Sie. Helfen können Sie, wenn Sie meinem Mann, der leider wegen seiner Krankheit nicht selbst kommen kann, einen Staubsauger ab­kaufen. Wir verkaufen nämlich Staubsauger, wunderschöne Staubsauger! Und da ein Arzt ja ein stäubchensauberes Wartezimmer für seine Patienten braucht, ich habe ja ge­sehen, wie gut Ihre Praxis geht"

Der Arzt bebte vor Wut.

Ich habe schon einen Staubsauger, gute Frau", sagte er beherrscht,wenn Sie aber einen Arzt für Ihren Mann brauchen?"

Die Alte schüttelte den Kopf.

Wir haben schon einen."

Wenn das Wasser kocht, muß man den Dampf ablassen. Auch ein Mensch kann platzen. Der junge Arzt war am Siedepunkt.

Der letzte Patient saß im Wartezimmer

Der Nächste, bitte!"

Ein gutangezogener Herr trat ein.

Ich bin der Vertreter einer Autofirma", sagte er höflich.

Was?"

Ja. Ich habe Autos zu verkaufen."

Sind Sie verrückt?" schrie der Arzt.

»Ich -"

Der Arzt sprang auf den Mann zu:Herr!" rief er.Das ist die Höhe! Genug mit dem Spuk! Jetzt habe ich es satt, gründlich satt! Wissen Sie, was Sie mich können? Mick Ihrer Großmutter empfehlen können Sie! Scheren Sie sich zum Teufel!"

Und schon packte er den Fremden am Kragen und setzte ihn vor die Tür.

Lassen Sie sich nie wieder bei mir sehen!"

Der Gutangezogene antwortete empört:Das werde ich auch nicht! Ich bin zwar schon bei vielen Aerzten wegen meines Eallenleidens gewesen, aber dieses Benehmen, als ich mich nur vorstellen wollte, habe ich noch nicht erlebt."

Buntes SMevIet

Das Ei im Volksmund und Volksbrauch

Außer dem Brot und der Milch ist kein Nahrungsmittel gleichermaßen beliebt, begehrt und geschätzt, wie das Ei. Das macht seine Farbe, seine handliche Form, sein geheimnisvoller Inhalt und das Vielerlei seiner leichten Verwendung. Wir brauchen uns also nicht zu wundern, wenn sich um das Ei eine Menge volkstümlicher Sprüche und Verse ringelt. Das kleine Kind, das eine besondere Freude am Ei bezeugt, nennt es, das Gackern des Huhnes nachahmend, Gackele. Das Ei erscheint auf alle mögliche Art auf unserem Eßtisch. Welcher Weise früher Eier aufgetischt wurden, erzählt uns recht anschaulich eine alte Schrift:Hab ich ihn sehen tischen Wein­beer und Mayenschmalz, lauter gebraten Ayer, gedoppelt

übereinander gestürzt Eierplatz (Kuchen), ein Erbesuppen, ein dürr Forell, darauf verloren Ayer".

Dem Mähder bringt die Bäuerin zum Morgenessen u. a. ein paar hartgesottene Eier auf die Wiese, damit der Hannes wieder wacker wird. In früherer Zeit gab man jedem, der auf Reisen ging, auch wenn es nur in das nahe Städtchen war, etliche hartgesottene Eier und wohlverstanden für alle Fälle" ein Stück Brot mit.Es könnte einem auch ein böser Hund begegnen", sagte das Volk. Auch jedem Besuch, der im Bauernhaus eintras, wartete man mit ein- geschlagenen Eiern auf.

Es gab einst nicht nur einen Hühner-, sondern auch einen Eierzehnten. Der Einnehmer war dafür besorgt, daß das letzte Eilein hereinkam, höchstens durfte es villeicht eine Wöchnerin behalten. Trug man früher ein kleines Kind zum erstenmal in ein fremdes Haus, so erhielt es da zum Gruß und Willkomm ein Eilein, damit es besser zahne. Von Eiern träumen bedeutet nichts Gutes. Die betreffende Sache ver­läuft sehr gelinde, wenn sie nur Verdruß bringt. Wer am Karfreitag gelegte Eier ißt, bekommt keinen Bruch. Das erste Ei, das ein Hühnlein legt, gibt man den Kinder», damit die junge Kraft dieses Eies die Kraft des Kindes mehre,.oder gibt es die Mutter der Tochter an ihrem Hochzeits­tag als besonderes Geschenk; denn solches bringt Glück ins Haus und ins Herz. Ueber die Bruteier und das sie um­schließende männliche oder weibliche Hühnergeschlecht gehen mancherlei Redensarten. Jedenfalls:Es ist nicht Sitten, daß man einen Narren über ein Ei setzt". Ein weislicher Rat ist der:Wer einen Handel um eine Henne hat, soll lieber ein Ei nehmen". Nicht minder trefflich ist die Rede Biele streiten sich um das Ei und lassen die Henne psludern". Recht anspruchsvoll klingt das Verlangen:Die Gäule sollten Eier legen, dann könnte man sie kappenweise auflesen". Die Iagstheimer müssen den UnnamenEierleger" ewig init sich herumtragen, weil einmal eine Bäuerin von dort besonder Brot buk", das, von Hühnern verzehrt, eine Un­zahl Eier hervorzauberte.

Niederbayerisches Naturwunder aufgeklärt

In der Gemeinde Niederhöcking liegt der unter Naturschutz stehende Johannesfelsen von llsterling. Es handelt sich hier um eine mächtige Felswand, die ständigwächst" und ein kleines Tal schon bis zur Hälfte durchquert Hai, bereits im 16. Jahr­hundert war diese Tatsache der gläubigen Landbevölkerung, die darin ein bedeutsames Eotteszeichen erblickte, bekannt. Sie stif­tete für das weltentlegene, stille Dörfchen um 1520 einen eige­nen großen Kirchenbau, in besten Chorraum heute noch ein kost­barer Schnitzaltar zu sehen ist, auf dem diewachsende Wand" dargestellt ist. Zu ihren Füßen erblickt man Christus inmitten einer frommen Menge, während Johannes der Täufer mit einer hochgehobenen Schale das von dem Felsen herabrinnende spär­liche Wässerlein aufsängt. Außerdem wurden ober- und unterhalb der Wand zwei Kapellen zur dauernden Erinnerung an das eigenartige Naturphänomen errichtet.

Der Volksglaube hat in dem Kirchenbild unbewußt die wirk­liche Ursache des jahrhundertealten Landschaftsrätsels erfaßt. Wie Ferdinand Bruger aus Nürnberg fcststellen konnte, dürfte das unaufhörliche Wachsen der Wand auf das Kalkgestein zuriick- zuführen sein, das weiter oberhalb von dem vorbeiströmenden Quellwasser aufgelöst und mitgeführt wird. An Tagen, wenn es wärmer wird, verdunstet dann das kalkhaltige Master lang­sam, wobei die Kalkteilchen als eine Art Argonit am Ende der wachsenden Wand" abgesctzt werden. Es handelt sich hier also um dieselben Naturvorgänge, die bei der Entstehung der Tropf­steinhöhlen mit ihren märchenhaften Grotten- und Säulenbildun­gen zu beobachten sind. Allerdings wurde bisher wohl nur in dem Fall von llsterling festgestellt, daß auch freistehende Felsen auf diese Weise ständig zunehmen können.

Wenn diewachsende Wand" ihre Wanderung im bisherigen Tempo auch weiterhin fortsetzt, dürfte sie in einigen Jahrhun­derten das Tal vollständig abgeriegelt haben. Niederbayern aber wird dann um ein Naturwunder ärmer sein, dem die Bevölkerung jahrhundertelang in fassungslosem Staunen gegenWerstand.

Schuhe aller Zeiten und Völker

Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach hat die durch zahl­reiche Ankäufe erweiterte Schuhsammlung neu geordnet wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Insbesondere konnte das Museum die berühmte Schuhsammlung des Wiener Schuhmacher­meisters Ludwig Schmid erwerben und besitzt heute die größte Sammlung von Schuhen aller Länder. Weit über 2200 Paar Schuhe sind, nach Völkern und Zeiten geordnet, aufgestellt. Auch eine Sammlung deutscher Schuhe aus allen Zeiten ist zusam­mengebracht. Neben dem zierlichen Rokokoschuh und dem prunk­vollen Barockschuh stehen Bauernschuhe und sieben Pfund schwere Reiterstiefel aus der Zeit des alten Fritz. Als modische Ent­artung wird auch ein Schuh mit einem 31 Zentimeter hohen Absatz aufbewahrt. Aus der jetzt erworbenen Sammlung des Wiener Schuhmachermeisters Schmid sieht man die Tanzschuhe der berühmten Tänzerin Fanny Elßler und die ersten Ballschuhe der Fürstin Metternich, Schuhe der unglücklichen Kaiserin Eli- jsaboth, der Kaiser Franz I. und Franz Joseph und aus jüngster Zeit Schuhe bekannter Filmstars. Eine sehr interessante Samm­lung von Schuhwerk aus dem Weltkrieg zeigt, wie das von Feinden eingeschlostene deutsche Volk im Weltkrieg den Mate­rialmangel einer totalen Blockade mit zäher Widerstandskraft jahrelang zu bekämpfen wußte.

Aetteves

Verdächtig

Hausherrin:Mein Ballkleid hängt ja ganz zerdrückt im Schrank, Babette! Sie haben es sicher am letzten Sonntag ge­tragen?"

Babette:Ganz bestimmt nicht, gnädige Frau!"

Hausherrin:Na, na, Sie sind nämlich seit Montag so schwer erkältet!"

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