Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter" Samstag, den 8. Juni 1S1«
Gegen Paris
WM
Hoch über den Wolken vollzog sich der Anslug der deutschen Kampfmaschinen.
(PK. Volkert, Atlantic, Zander- Multiplex-K.)
M»
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tionalisten veranstaltete Gedenkfeiern statt. Es wurden zum Andenken an die für die Befreiung der Insel gefallenen Helden eine Ehrentafel und eine Büste des Begründers der nationalen Bewegung auf Malta, Mizzi, eingewerht.
Die Einweihung des Denkmals gestaltete stH zu einem begeisterten Treuebekenntnis der Bevölkerung Maltas zum angestammten italienischen Heimatland, in dem die feste Zuversicht zum Ausdruck kam, daß der Tag der Befreiung herannahe.
Der Präsident des maltesischen Aktionskomitees und Justizminister der früheren nationalistischen Regierung Maltas, Professor Mallia, verlas einen Appell, in dem daran erinnert wird, daß sich England seinerzeit mit dem Vorwand, die Bevölkerung der Insel vor der französischen Tyrannei schützen zu wollen, Maltas bemächtigt habe. Ein Jahrhundert lang habe es systematisch die Geschicke der Insel, seine Sprache, seine Sitten mit Fügen getreten. Die Insel sei in eine Kaserne und in eine Festung eines fremden Imperiums verwandelt worden. Heute, da eine neue Zeit über Europa anbricht, richten wir Armen und bisher Enterbten, die wir einen Teil der italienischen Familie bilden, an das große Vaterland eine Bitte, auf dag wir bald mit ihm wieder vereint werden. Und wie zur Zeit unserer glorreichen Schlacht richten wir uns gläubig an den Duce, auf dag unser Harren nicht lange dauern möge. Es lebe das italienische Meer! Es lebe unser Italien! Die Feier schloß mit gewaltigen Ovationen und wiederholten Zurusen: „Malta an Italien!"
„Gibraltar für Spanien"
Kundgebungen im ganzen Lande
Madrid, 7. Juni. Die Kundgebungen für die Rückkehr Gibraltars erstrecken sich nach dem Vorbild der Großstädte über alle spanischen Provinzen. Nach den großen Kundgebungen in Madrid, Valencia und Salamanca versammelten sich am Mittwoch Falangisten und Studenten in Albacste zu einem Umzug unter Vorantragung von Plakaten mit der Aufschrift: „Eibraltra für Spanien", dem sich eine große Volksmenge anschloß. Vor dem Falangehaus erreichte die Kundgebung ihren Höhepunkt mit dem Erscheinen des Gauleiters, der die Menge grüßte, Aehnliche Kundgebungen fanden in Jaen und anderen Städten statt, wo Tausende von Flugblättern mit Zitaten spanischer Staatsmänner, daß Spanie» »jemals auf Gibraltar verzichten kann, verteilt wurde».
London und die neue Schlacht
Vielsagende italienische Berichte
Nom, 7. Juni. „Während die große Schlacht im Gange ist, muß London dem französisch-deutschen Duell an der Somme machtlos zusehen und sich auf leere Beteuerungen der Waffenbrüderschaft beschränken, da das englische Heer erst wieder aufgebaut werden muß", so beurteilt man in Italien am Freitag die Lage.
„Popolo di Roma" schreibt, mit bangem Herzen blicke London auf die furchtbare Kraftprobe, der Frankreich ausgesetzt sei. London könne seinem Verbündeten keinen anderen Beistand als den leerer Worte zuteil werden lasten. Es sei eine bittere Ironie, wenn die englische Presse sich jetzt zu der Behauptung »ersteige, Englands Grenze sei an der Somme, nachdem an der Somme gegen die deutschen Heere zur Stunde ausschließlich Franzosen antreten müßten.
„Corriere della Sera" meldet aus London, der neue deutsche Angriff gegen das französische Heer werde in England mit größter Sorge verfolgt, um so mehr, als die Nachrichten aus Frankreich alles andere als beruhigend wirkten. Psychologisch bleibt die Atmosphäre weiter auf dem tiefsten Stand der Depression, weil man das Gefühl habe, daß auf England eine Todesgefahr laste. Die britische Regierung und die französische Regierung seien eifrig damit beschäftigt, die Goldreserven nach Amerika zu schicken. Im Laufe dieser Woche werde in Neuyork wieder Gold im Werte von 100 Millionen Pfund Sterling eintreffen, das durch äußerst stark geschützte Eeleitzüge über Kanada dorthin gebracht werde. Die Versorgung Englands begegne ernsten Schwierigkeiten; noch größere Besorgnis hege man für die Zukunft.
„Popolo d'Jtalia" berichtet aus London: Die Entwicklung der Schlacht werde in London mit schwerer Besorgnis verfolgt. Man sei allgemein der Ansicht, daß das Hauptziel der Deutschen in der endgültigen Isolierung bestehe. In den zuständigen Londoner Kreisen habe man am Donnerstag die deutschen Erfolge zugegeben. Zum eigenen Trost habe man hinzugefügt, daß die große Tiefe des sranzösischen Verteidigungssystems es nicht zulaste, „daß man von einem deutschen Eindringen sprechen kann"
Die „Eazetta del Popolo" meldet aus London, im allgemeinen erkläre man, daß die ganze Schwere des Widerstandes auf den Schultern der Franzosen raste. Mit Ueberheblichkeit werde dann allerdings betont, daß die britische Luftwaffe den Angriff „zum Scheitern bringen könnte". In Militärkreisen sei man äußerst zurückhaltend und schließe nicht aus, daß die Deutschen die französische Front einreißen könnten, so daß die Isolierung Englands, der große Alpdruck Londons, durch Waffengewalt erreicht werden könnte. Die „Times" gebe zu, daß „die Stunde kritisch sei".
Diplomaten verlassen Frankreich
Madrid, 7. Juni. Der chilenische Konsul in Boulogne traf an der französisch-spanischen Grenze, aus Paris kommend, ein. Er gab Vertretern der Presse einen erschütternden Bericht. Die Bevölkerung der Stadt Boulogne habe niemals einen Einmarsch deutscher Truppen erwartet. Aber schon wenige Tage nach Verhängung des Kriegszustandes seien die Deutschen vor der Stadt erschienen. Befestigungsbauten seien im Anfang stecken geblieben. Boulogne habe infolge der deutschen Luftangriffe auf den Hafen einer Hölle geglichen. Nach dem Luftangriff auf militärische Ziele in Paris, der viel wirksamer sei, als die Zeitungen schrieben, werde die Stimmung i» der Hauptstadt Frankreichs täglich verzweifelter.
In Jrun treffen ständig endlose Reihen von Kraftwagen mir Flüchtlingen ein, unter diesen zahlreiche Diplomaten, die meist nach Portugal Weiterreisen. Manche Flüchtlinge führen beträchtliche Mengen an Gold und Schmuck mit sich.
Rach Daladier auch Chamberlain fällig?
Stockholm, 7. Juni. Der Londoner Korrespondent von „Svenska Dagbladet" stellt fest, die Kritik an Chamberlain werde immer stärker. Jetzt sei auch „News Chronicle" zum offenen Angriff übergegangen, nachdem der „Daily Herold" bereits seit längerem scharf polemisiere. „News Chronicle" schreibt, daß besonders unter de» Parlamentsmitgliedern, die früher Chamberlain gestützt hätten, die Kritik immer stärker werde. „Manchester Guardian" sage, auch viele befreundete Offiziere seien jetzt gegen ihn aufgebracht. Im Londoner Bericht der Turiner „Stampa" wird gemeldet, dort liefen Gerüchte um, daß auch in England weitere Regierungsveränderungen bevorständen. Man spreche von Chamberlain, Kingsley Wood und Simon, die möglicherweise ausschei- den würden. Diese Gerüchte würden auch von den Zeitungen ausgenommen. „Daily Herald" habe besonders darauf hingewiesen, daß diese drei Minister als die Hauptverantwortlichen an dem Zusammenbruch iu Flandern zu bezeichnen seien und habe ihren Kopf gefordert.
Neue Schandtaten der Luftpiraten
Bombenangriff auf das Reservelazarett in Reich wiederholt
Berlin» 7. Juni. Am 28. Mai um 1.18 Uhr nachts wurde das Notburga-Haus in Neuß, das als Reservelazarett dient, von britischen Fliegern Lombardiert, obwohl es auf dem Dach durch ein großes rotes Kreuz als Krankenhaus gekennzeichnet ist.
Es könne zunächst angenommen werden, daß die feindlichen Flieger derartige Völkerrechts-Verletzungen nur begehen, weil die britisch-französischen Kommandostellen Nachtangriffe ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung befehlen. In der Nacht vom 3. zum 1. Juni ist aber dieser Bombenangriff auf das Not- burga-Haus wiederholt worden. Es wurde von den feindlichen Fliegern der Versuch gemacht, dieses Reservelazarett init Bomben zu treffen. Acht Bomben schlugen erneut in der Nähe des Lazaretts ein.
Eine derartige Kampfssweise, dis die primitivsten Begriffe von Menschlichkeit verletzr, wird erst dann ausgerottet werden können, wenn die britisch-französischen Anstifter im eigenen Lande unschädlich gemacht worden sind. Daß dies geschieht, davon dürften die Herren in London und Paris überzeugt sein.
Gedächtnisschwund oder Rechenfehler?
Havas phantasiert über die Zahl der deutschen Panzerwagen
Berlin, 7. Juni. Ueber die Auswirkungen des gewaltigen deutschen Angriffes bringt Havas Aeußerungen des General Wey - gand, der u. a. gesagt haben soll, daß der deutsche Eeneralstab mehr als 2000 Panzerwagen in die Schlacht geworfen hätte.
Havas hat ein sehr kurzes Gedächtnis. Kurz vor dem neuen deutschen Angriff versuchte diese amtliche französische Nachrichtenagentur das französische Volk damit zu beruhigen, daß man behauptete, die Deutschen hätten bei den Kämpfen in Belgien und Nordfrankreich mindestens drei Fünftel ihrer Panzerwagen verloren. Es würde wenigstens noch acht Tage dauern, bis der Rest der stark abgenutzten deutschen Panzerwagen wieder fahrfähig sein würde.
Wir fragen: Wie ist es möglich, daß nun doch noch eine offenbar sehr große Zahl von deutsche» Panzerwagen, von denen schon 2000 aufgetreten sind, für dep neuen Angriff zur Verfügung stehen? Wer hat sich verrechn«, der französische Generalissimus oder die amtliche französische Nachrichtenagentur? In Deutschland und auch sonst in der Welt ist jedermann überzeugt, daß beide sich verrechnet haben.
England sperrt feine Küste»
Kopeuhagen» 7. Juni. Wie aus London gemeldet wird, hat die britische Admiralität verboten, daß sich Handelsschiffe auf weniger als 3 Meilen den Küsten und Häfen der Insel nähern. Dieses Verbot, unzweifelhaft von der Anost diktiert, tritt am Samstag in Kraft. Ausgenommen hiervon sind nur Handelsdampfer, die im englischen Geleit fahren.
Vor flandrischen Gräbern
Hier ruhen Kameraden — Der letzte Angriff eines Panzerkampswagens
PK.-Sonderbericht von Kriegsberichter Dr. H. E. Rahm NSK Wieder ist es Abend geworden. Am Horizont hängt breit eine brandige, dunkle Rauchwolke. Feuerrot flackern dis Brände in die wachsende Dämmerung. Weiße Leuchtkugeln steigen zum Himmel hinauf in buntem Wechsel mit roten und grünen. Sekundenlang ist die Szenerie dort vorn von grellem Magnesiumlicht überstrahlt, bis der letzte Leuchtschirm müde erlischt. Dumpf dröhnen die Abschüsse unserer schweren Geschütze ein paar Kilometer zurück. Hoch über uns weg orgeln die Granaten ihrem Ziel entgegen.
Auf der schmalen Vormarschstraße, die zwischen den saftigen Weiden hindurchführt, hat es eine Stockung gegeben. Leise klatscht der Regen gegen die Windschutzscheibe, kühl weht von Westen der Wind. Die Soldaten auf den Fahrzeugen haben den Mantelkragen hochgeschlagen und schauen nach vorn, dorthin, wo die Front irrlichtert. Manche steigen vom Wagen, ein paar stehen abseits., vom Wege.
Ein Panzer hat hier eine Bresche durch die hohe Weißdornhecke gefahren. Ein Stück weiter liegt er tot und weidwund geschossen. Hinter der Hecke haben Kameraden das Grab bereitet. Fünf tapfere Männer sollen hier zusammen schlafen unter dem flandrischen Rasen, auf dem sie zusammen gekämpft haben, auf dem sie gefallen sind. Zwei englische Paks müssen ihren Panzer gefaßt haben.
Treffer auf Treffer erzählen von seinem Ende. Die zerschmetterte englische Abwehrkanone aber berichtet von dem Heldenkampf bis zuletzt. Als der Fahrer schon getroffen war und der stählerne Koloß bewegungslos dalag, hatte das Geschütz noch den einen Feind zu fasten vermocht, bis auch der Turm zerschmettert wurde. Fünf Soldaten haben ihren letzten Angriff gefahren.
Run liegen sie in der feuchten flandrischen Erde. Zu Häupten des langen Grabhügels stehen sünf Kreuze, aus schlichten Brettern gezimmert. So gut sie es konnten, hatten Kameraden Namen und Dienstgrad in den Schnittpunkt der beiden Balken gemalt, darüber das heutige Datum. Die Kreuze aber sind gekrönt von den harten Linien des deutschen Stahlhelms.
Minuten haben wir mit den andern, die wir so wenig bei Namen kennen, wie sie uns. vor den Toten verweilt. Keiner hat
ein Wort gesprochen. Und dann taten wir alle dasselbe: Aus dem zertrampelten Garten eines nahen Hauses am Wege holten wir die bunten Blumen des Sommers und legten sie den Gefallenen zu Füßen.
Weiter vorn setzen sich die Fahrzeuge in Bewegung. Ls geht wieder vorwärts . . .
Die „fünfte Kolonne"
Die feindliche Propaganda macht viel Aufhebens von der Gefahr, die angeblich von seiten der sog. „fünften Kolonne" droht. Karl Neuscheler schreibt im „Führer" u. a.: Ueberall, wo politische oder militärische Mißerfolge der Plutokratien zu verzeichnen sind, da soll diese geheimnisvolle „fünfte Kolonne" die Hauptschuld daran tragen. So war es in Polen, in Norwegen, in Dänemark, in Schweden, in Rumänien, in Holland, in Belgien, überall ist diese verflixte Kolonne für Deutschland tätig, sogar in Frankreich und England selbst. Schon seit Monaten hat fo ein wahres Kesseltreiben gegen diese „fünfte Kolonne" in allen plutokratischen Staaten (auch in den nichtkriegführenden) eingesetzt, wodurch viele Tausende harmloser Erdenbürger aller Nationalitäten in Konzentrationslager geschleppt, mißhandelt oder ermordet wurden. Man kann in letzter Zeit geradezu von einer Art „Fünfte-Kolonne- Verfolgungswahn" sprechen, der sich in demselben Ausmaße austobt, wie die militärische und politische Lage für die Kriegstreiber brenzlich wird. Das Schreckgespenst der „fünften Kolonne" dient den plutokratischen Kriegsdiktatoren Reynaud-Mandel und Churchill als bequemer Trick, persönliche oder sachliche Gegner ihrer Katastrophenpolitik auf dem schnellsten Wege zu beseitigen. Diese „fünfte Kolonne" ist der „Feind im Lan d"^ der Regierungsfeind, der Nationalist und Patriot außerhalb der internationalen Verschwörung des Juden- und Freimaurer- tums. Zur „fünften Kolonne" gehört jeder, der diesen Krieg für einen Wahnsinn und für ein Verbrechen Hält, darüber hinaus natürlich jeder Antisemit, jeder wirklich bodenständige Patriot.
Die Bezeichnung „fünfte Kolonne" stammt aus dem spanischen Bürgerkrieg. Die rotspanische „Regierung" fürchtete die in ihrem noch verbliebenen Einflußgebiet versteckten unbekannten Nationalisten, weil diese bei Annäherung der siegreichen spanischen Befreier unter Franco „Verrat", Sabotageakte, ja Aufstandsversuche erwarten ließen. Sie gab deshalb Befehl, alle des Nationalismus' verdächtigen Elemente, ja schon die politisch Lauen ganz allgemein in Gewahrsam zu nehmen, sei es als Geiseln, sei es, um sie gelegentlich zu „liquidieren". Besonders in Madrid hat trotzdem die „fünfte Kolonne" später eine sogar militärisch wichtige Rolle gespielt. Sie war eben nicht auszurotten, weil es sich ja um Gesinnung an sich handelte, die man nur schwer überall aufspüren konnte. Es war ja das bodenständige spanische Volk selbst, was insgeheim und oft erst unbewußt zu dieser „fünften Kolonne" gehörte. Von ihr aus gesehen, waren ja die Roten mit ihren jüdisch-freimaure- risch-internationalen Hintermännern „der Feind", der in Spanien kein Recht besaß und das ganze Unglück dieser Bürgerkriegskatastrophs auf dem Gewissen hatte. „Der Feind" saß in der „Regierung". Und so wurde denn auch mit dem Siege Francos die „fünfte Kolonne" befreit. Sie wurde das, was sie schon immer gewesen war, jetzt vor aller Welt: Das spanische Volk. Und die rote „Regierung" mit samt ihren internationalen Brigaden wurde trotz ihrer mächtigen Gönner und Freunde, Frankreich und England, in ein Nichts aufgelöst und in alle Winde zerstreut. Die „fünfte Kolonne" aber, das spanische Volk, ist erwacht und gänzlich frei.
Ist es nicht bezeichnend, daß nun die plutokratischen Kriegsbranstdifter im Westen zur Ermöglichung und Sicherung ihres diktatorischen Vorgehens sich dieses Begriffes aus dem spanischen Bllrgerkieg bedienen? Auch sie gehören ja derselben internationalen Verschwörung an. Auch sie find volksfeindlich in ihrem Beginnen und in ihren Zielen. Auch sie müssen immer mehr das Erwachen und Aufbegehren ihres Bolkes fürchten. Auch sie brauchen eine Handhabe für den Terror, mit dem sie ihr eigenes Volk einschüchtern und für ihre grausamen Abenteuer gefügig machen können. Die „fünfte Kolonne", das ist auch in Frankreich und England der wirkliche Patriot, der bodenständige Nationalist, der Antisemit, der ehrlich besorgte Volksmann und — der Ausländer, soweit er nicht freimaurerisch oder jüdisch „eingeführt" ist.
So ist es denn kein Wunder, daß Tausende ehrliebende und innerlich aufrechte französische und englische Patrioten als „Defaitisten" und also Angehörige der „Fünften Kolonne" in den Gefängnissen schmachten oder gar insgeheim „beseitigt" wurden. Von den Ausländern sind natürlich außer den Deutschen die Italiener besonders verdächtig, auch wenn sie schon jahrzehntelang in Frankreich oder England leben und alles bloß keine Faschisten sind. Ein Treppenwitz der Welitgeschichte ist, daß die Herren Emigranten aus Deutschland jetzt alle, außer einigen besonders Bevorzugten, in Ungnade verfielen trotz all ihrer Bemühungen gegen das neue Deutschland, und nun ins Konzentrationslager der Plutokratien gesteckt wurden, nachdem sie dem Konzentrationslager der Nazis doch so glücklich entronnen waren.