z. Seit« — Nr. 131
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Freitag, de» 7. Juni ISIS
s
1
1
MayoldimMmgebuny
„Gibt es irgendeinen Gedanken, der heute einen rechten Deutschen lauter noch als Gebot der allgemeinen Pflicht zu sittlichem Mute mahnen kann, so ist es dieser Gedanke: Was du auch tun magst, um reiner, freier zu werden, du tust es für dein Volk".
v. Treitschke.
7. Juni: 1843 Hölderlin gestorben.
Wen« Kliegevalavni gegeben Wied ...
achte man auf die Signale. Die Alarmsirene hat einen heulenden, auf- und abschwellenden Ton, dagegen wird bei Entwarnung der gleiche, immer hohe Summerton verwendet. Bei Fliegeralarm kein Licht machen ,wenn die Fenster nicht verdunkelt sind! Es empfiehlt sich, die Wohnzimmer zu verdunkeln, auch wenn man an den langen Tagen noch bei Tageslicht zu Bett geht. Sofort die Luftschutzkeller aufsuchen und nicht erst auf die Straße laufen! Jeder unnötige Aufenthalt auf der Straße oder am Fenster gefährdet ein Menschenleben!
4Ini de« tKavtoffelkSkev r
Alles zur Abwehr heran!
In den letzten Tagen fand man in unserem Bezirk die ersten Kartoffelkäfer in diesem Jahre. Es handelt sich um drei Weibchen von Kartoffelkäfern, die Heuer drei Wochen früher als sonst ausgetreten sind.
Die Kartoffelkäferfunde zeigen, daß wir nach wie vor dem gefährlichen Käfer größte Aufmerksamkeit widmen müssen.
Gegen ihn richtet sich ein groß angelegter und äußerst notwendiger Krieg. Der Bauer allein, der schon an und für sich eine ungeheure Menge an Arbeit Tag für Tag zu leisten hat, ist nicht in der Lage, diesen Kampf auch noch zu führen. Deshalb, alles, vor allem Jugend heran!
Was jeder vom Kartoffelkäfer wissen muß: ein kleiner niedlicher Käfer, 1 cm. groß, gelb mit 10 schwarzen Längsstreifen. Sein Nahrungsmittel die Blätter der Kartoffelpflanze. Legt Strecken bis zu SO Klm. fliegend zurück. Die Haupt- gefahr liegt in der übergroßen Vermehrungsfähigkeit — ein Weibchen hat im Laufe eines Sommers bis zu 32 Millionen Nachkommen, die zu ihrer Ernährung das Laub einer 10 Morgen großen Kartoffelanbaufläche benötigen. Das Weibchen legt Eier in Häufchen von 40—80 Stück an die Unterseite der Kartoffelblätter. Nach 6—8 Tagen schlüpfen aus diesen die Larven, die anfangs fleischrot und im ausgewachsenen Zustand bei einer Größe von 1,5 ein. gelblichrot gefärbt sind. An der Seite tragen sie zwei Reihen schwarzer Punkte. Nach etwa 3 Wochen verkriechen sich die Larven in die Erde, verpuppen sich und nach kurzer Zeit schlüpft der fertige Jungkäfer aus. Wenige Tage nach dem Ausschlüxfen sind die Jungkäfer schon fähig, sich weiter zu vermehren. Dieser Kreislauf in der Entwicklung wiederholt sich bis zu dreimal im Sommer.
Während unsere Väter und Brüder draußen im Kampfe gegen unsere Feinde stehen, sollen wir, und vor allem unsere Jugend, helfen, diese schwarzgelbe Gefahr aufzufinden und zu vernichten. Hier sind wir Soldaten und wie wir alle uns auf unsere Front da draußen verlassen und verlassen dürfen, so verläßt sich das deutsche Volk auch auf euch Jungen und Mädel, im Kampfe um das wichtigste deutsche Nahrungsmittel, die Kartoffel, im Kampfe gegen den Kartoffelkäfer.
Ratschläge zuv kommende« Heuernte
In all den Jahren mit einem späten Frühjahr wird meist mit dem Heuschnitt zu lange gewartet, um mehr Masse ernten zu können. Der Zuwachs ist aber häufig nur eine Augentäuschung durch die hochwachsenden Samengräser. Je länger wir zuwarten, desto mehr nimmt der Futterwert ab und letzten Endes ist es wichtiger, gutes Heu als viel Heu zu erhalten. Mit dem Mähen der Wiesen sollte daher bei der Blüte der ersten Gräser begonnen werden. Nur so erhält man wertvolles eiweißreiches Heu.
Beim Heuen kennen wir 2 Methoden: die Boden- u. die Eerüst- trocknung. Die Kunst einer guten Heubereitung auf dem Boden besteht im häufigen Wenden und Lockern des Grases Deshalb nach dem Mähen mit der Maschine das Gras sofort mit dem Heuwender auflockern! Alle 2—3 Stunden nach dem Mähen, wenn möglich mit dem Heuwender, das Futter wenden! Im abwelkenden Zustand sind durch oftmaliges Wenden die Blattverluste nicht so groß wie bei vorgeschrittener Trocknung. Die Entstehung nasser Flecken im Heu wird aber dadurch sicher verhindert und die gleichmäßige Trocknung wesentlich beschleunigt.
Die Heuwerbung am Boden bringt selbst bei bestem Erntewetter erhebliche Verluste an verdaulichen Nährstoffen. Nur die Trocknung auf Gerüste vermag diese Verluste zu verringern. Noch wichtiger als bei Gras ist die Eerllsttrocknung bei Klee, Luzerne und anderen Raufutterpflanzen, weil bei der häufigen maschinellen Bearbeitung auf dem Boden die feinen eiweiß
reichen Blätter dieser Pflanzen zu leicht abbrechen und den Futterwert mindern. Falsch ist es auch, aus Eutwettertage zu warten, um dann das Futter auf dem Boden trocknen zu können. Solches Futter wird überständig und verliert seinen Eiweißreichtum. Reichen die vorhandenen Gerüste nicht für alle Futterflächen aus, werden sie zuerst verwendet für: Das wertvollste Futter (Klee, Luzerne und bei höheren Niederschlägen bestes Wiesenheu). Das Futter, das auf Flächen wächst, die am weitesten vom Hof entfernt liegen. Dadurch spart man die weiten Anmarschwege für die häufigen Arbeiten auf den abgelegenen Wiesen. Ist das Futter erst auf dem Trockengerüst, ist es so gut wie geborgen. Die Gerüsttrocknung hat gegenüber der Bodentrocknung aber auch noch den Vorteil, daß die Arbeit der Heuernte besser verteilt wird und sie sichert den Ertrag wertvoller Futterpflanzen.
S«hafs«br»v und Gthaszuckt in uns«««« Gegend
Immer schon stand in unserer Gegend die Schafzucht in hoher Blüte. Die Stadt Wildberg feiert heute noch zur Erinnerung an die einst sehr ausgedehnte „Schäferei" den „Schäferlau f". Auch heute gibt es bei uns noch tausende von Schafen, die weidend von Wiese zu Wiese ziehen, während der Schäfer mit seiner Schippe, begleitet von seinem treuen Hund, wachsam daneben steht — ein Bild tiefen Friedens.
Die Erntezeit der Schafhalter und Schäfer ist die Schafschur. Sie beginnt am 10. Mai und dauert bis in den Juni hinein. In diesem Jahre dürfte sie jetzt allgemein beendet sein. Zunächst werden die Schafherden zu den Schafwäschereien getrieben. In der Schäfersxrache spricht man von „fahren", ein Ausdruck aus alter Zeit, in der es noch „fahrende Sänger" und „fahrende Scholaren" gab. Schafwäschen gibt es in Württemberg, wo die Schafzucht seit Jahrhunderten in hoher Blüte steht, sehr viele, vor allem auf der Alb, wo es zur Zeit der Schafschur besonders lebhaft zugeht. Vielfach kommen sie aus weiter Ferne, denn Württemberg ist das klassische Land der Wanderschäfer. Diese Wanderschäfer — es sind deren 90 vom Hundert — suchen ihre Weiden selbst aus. In früheren Zeiten „fuhren" sie Hunderte von Kilometern weit. Das kommt auch heute noch vor, aber im Hinblick auf die fortschreitende Motorisierung werden die Schafherden heute in Wirklichkeit gefahren, das heißt sie werden in Eisenbahnwagen verladen und vom Schwabenland aus nach Bayern, nach der Ostmark, nach Schlesien, ja sogar nach Pommern gebracht, wo sie günstige Weidegelegenheiten finden. Im Spätjahr, wenn die Grasplätze abgeweidet sind, werden die Muttertiere zurückgeschickt, während die schlachtreifen Hammel verkauft werden. Vor zwei Jahren noch kehrte ein Schäfer aus Schlesien, nach altem Brauch „fahrend", von Schlesien nach Stuttgart zurück. In den Großstädten, die er auf der 700 Kilometer langen Strecke passierte, erregte er berechtigterweise großes Aufsehen, das in Zeitungsberichten seinen Niederschlag fand.
Die Schafzucht vererbte sich in Württemberg durch Generationen hindurch. Dasselbe kann man von dem kurzfristigen Geschäft der Schafwäscher und Schafscherer sagen. Die Schafwäsche befindet sich gewöhnlich bei einer Mühle an einem reinen Bach, in den ein Steg hineingebaut ist. Das gestaute Wasser fließt starkstrahlend durch kurze Röhren in einen Laufgang, durch den die Schafe zunächst zweimal getrieben werden, damit die verschmutzte Wolle gründlich durchnäßt wird. Zwei bis drei Tage lang etwa stehen die Tiere noch im warmen Stall, damit die Schmutzteile aufweichen. Nun kommt die Herde zur „Rückenwäsche", und die Wäscher walken das Fell gehörig durch. Die auf diese Weise gewaschene Wolle wird von der Textilindustrie sehr begehrt, denn sie ist bis zu 78 vom Hundert von Schmutz befreit, während die ungewaschene Schweißwolle immerhin noch 48 vom Hundert schmutzige Bestandteile, Staub, Futterreste und dergleichen, aufweist.
Sind die Schafe trocken, dann kommen sie zur Schu r. Frauen und Männer, die darin geübt sind, scheren nun mit einer spitzen, scharfen Schere die Wolle, und da nicht jedes Tier die sprichwörtliche Schafsgeduld hat, ist die Arbeit nicht immer leicht. Immerhin werden im Tag von einer Person etwa 30 bis 40 Tiere geschoren. Die Schafschur ist für alle ein anstrengendes Arbeiten, vom frühesten Morgen bis zum Abend muß geschoren werden.
Alle Wolle, die in Württemberg „geerntet" wird, muß der Reichswollverwertung zugeführt werden, die in lllin eine Abteilung hat. Dort wird die Wolle nach dem reinem Woll- gehalt, nach dem „Rentement", taxiert und schließlich der Textilindustrie zur Verarbeitung überlassen.
— Zuteilung gebrauchter Wehrmachts-Kraftfahrzeuge. Der Reichsverkehrsminister gibt bekannt: Die von der Wehrmacht ausgesonderten gebrauchten Nutzkraftfahrzeuge werden vom Reichsverkehrsminister der Wirtschaft im Vezugsscheinverfahrer zuaeteilt. und zwar verteilt der Reichsverkehrsminister die ihm
Hauptversammlung der
am 1. Juni
Mit der Begrüßung der sehr zahlreich erschienenen Verufs- kameraden eröffnete Obermeister Schaible am Samstag in der „Traube" in Nagold die diesjährige Generalversammlung. Sein besonderer Gruß galt den Kameraden, die draußen an der Front stehen. In kurzen Worten gedachte der Obermeister der großen Ereignisse unserer Tage, die als unvergleichliche Ruhmestaten in die Geschichte unseres Volkes eingegangen sind. In eindringlicher Mahnung forderte er die Kameraden auf, daß jeder an seinem Platz bis zum letzten feine Pflicht erfüllen möge, um so das seine zum sicheren Siege veizutragen.
Bevor man zur Tagesordnung überging, wurde der durch Tod ausgeschiedenen Kameraden ehrend gedacht. Es sind dies Batte r-Effringen, Klin k-Haiterbach, Ernst Bäuerl e-Rohr- dorf und Mich. W o l f-Egenhausen. Die zuletzt eingegangenen Rundschreiben werden verlesen. Inhaber gut eingerichteter Werkstätten sollen ihre Betriebe für Besichtigungen durch Entlaß- ichüler, HI. usw zur Verfügung stellen. Es soll dadurch das Interesse am Handwerk bei den Jungens geweckt werden. — kleber die Generalversammlung der „Lago" (Landeslicferungs- genossenschaft Stuttgart) berichtete der Obermeister ausführlich und forderte gleichzeitig die Kameraden auf, derselben beizutre- ten.
Der vom Kassier Wurster gegebene ausführliche Kassenbericht gab ein Bild von den großen Anforderungen, die heute
Tischlenmiimg Nagold
1940 in Nagold
an die Innung gestellt werden. Der von Schriftwart Walz vorgetragene Geschäftsbericht zeugte von der immer mehr wachsenden Arbeit, die besonders durch die Zuteilung von Rohmaterial usw. entstanden ist. —Nach dem Bericht von Kamerad Fr. Bischer über die Kassenprüfung, die alles in bester Ordnung fand, wurde dem Kasten- und Schriftwart seitens des Obermeisters mit Worten des Dankes Entlastung erteilt.
Der vom Kassier vorgetragene Haushaltplan 1940/41 bringt eine Erhöhung der Beiträge, er wurde in seiner Aufstellung von den Kameraden einstimmig angenommen. Die gestellte Vertrauensfrage ergab die einstimmige Wiederwahl des seitherigen Obermeisters, dem sein Amt mit Worten des Dankes für die seither geleistete große Arbeit vom stellv. Obermeister, Kamerad K. Kaupp, wieder übergeben wurde. Obermeister Schaible versprach, auch weiterhin seine ganze Person für die Innung einzusetzen. Der Beirat wurde in seiner bisherigen Aufstellung belassen.
Die eingegangenen Grüße der Kameraden im Felde bewiesen, mit welcher Freude die Heimatpakete ausgenommen wurden. Durch eine Tellersammlung konnte wieder ein ansehnlicher Betrag eingebracht werden. Nach der Namenverlesung dankte der Obermeister allen Kameraden für ihr Erscheinen und schloß mit dem Wunsche, daß das kommende Geschäftsjahr uns einen siegreichen Frieden bringen möge, die Versammlung.
vom Oberkommando des Heeres zur Verfügung gestellten Fahrzeuge an die Bevollmächtigten für den Nahverkehr. Anträge auf Zuteilung gebrauchter Wehrmachts-Fahrzeuge sind ausschließlich an die Bevollmächtigten für den Nahverkehr zu richten, die hierüber in eigener Zuständigkeit zu befinden haben.
— Württ. Bevölkerungsstatistik. In Württemberg wurden im Jahre 1939 gezählt: 32 695 Eheschließungen, 63 380 Lebendgeborene und 34 605 Gestorbene, d. h. eine natürliche Vevölkerungs». zunahme von 28 755 Menschen. Auf 1000 Einwohner entfielen somit 11,3 Eheschließungen gegenüber 10,1 im Vorjahr, 21,9 Lebendgeborene (20,7), 11,9 Gestorbene (11,5). Die natürliche Bevölkerungszunahme stieg von 4,4 im Jahre 1933 auf 9.9 im Jahre 1939.
Für Führer und Vaterland gefallen Emmingen. Der erste aus unserer Gemeinde, der sein Leben gern für Führer und Vaterland opferte, ist der Gefreite Bernhard Weitbrecht, Sohn des Eottlieb Weitbrecht, Landwirt Bei den harten Kämpfen um Tournai ist er am 21. Mai in soldatischer Pflichterfüllung getreu seinem Fahneneid für Großdeutschland gefallen. Sein Hauptmann teilte dem Vater die Todesnachricht mit. In einem teilnehmenden Briefe schilderte er den Gestorbenen als den tüchtigsten und ordentlichsten Soldaten der Kompanie. Er zeichnete sich wiederholt bei den heftigen Kämpfen in Belgien aus und als erster des ganzen Bataillons, dem er angehörte, erhielt er das Eiserne Kreuz II. Klasse, eine stolze Ehre auch für die ganze Familie Weitbrecht. Wir ehren die Trauer der Familie und empfinden tiefe Ehrfurcht vor der stillen Größe des Leids, vor dem wir uns beugen.
Aus Haiterbach
„Unsere Soldaten auf dem Weg zum Endsieg — Wir zu Hause auf dem Weg vom erbärmlichen Eigennutz zum Gemeinnutz!" Unter diesem Motto stand die letzte Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz. Die Summe von 1454 RM. ergibt 90 Rpfg. auf den Kopf der Bevölkerung. Das nächste Mal wollen wir in edlen Wettstreit treten, mit unserer alten Oberamtsstadt Nagold und um 1.50 pro Kopf ringen!
Die NS. Frauenschast hat ihrerseits auch tatkräftig zugepackt und Kartoffeln gehackt für die kleinkinderreichen Familien der Einberufenen. Sie steht nun kampfbereit zu neuen Taten!
Erntekindergarten - Westwallehrenzeichen Veihingen. Am 4. 6. wurde hier zum ersten Mal ein Erntekindergarten eröffnet. Die NSV. übernimmt die meisten Kosten. Auch die Gemeinde leistet einen nennenswerten Betrag und stellt den Raum und die Wohnung für die Kindergärtnerin zur Verfügung. Die Einrichtung wird von den Müttern dankbar begrüßt. - Soldat Ad. Schaibbe erhielt das Westwall-Ehrenzeichen.
Altersjubilare
Unterjettingen. Am 11. Juni vollendet Frau Magdalene Niethammer, Altkirchenpflegers Ehefrau, geb. Rinderknecht, das 74.; am 17. Juni Frau Barbara Seeger, Witwe geb. Wilhelm, frühere Strickerin von hier, wohnhaft in Oeschelbronn, das 78.; und am 20. Juni Gottlieb Schäfer, Landwirt, früherer Darlehenskassenrechner das 75. Lebensjahr. Wir gratulieren den Genannten herzlich zu ihrem Freudentag und wünschen ihnen einen erträglichen Lebensabend.
Letzt« ««tzrtMtrn
Herzliche Unterredung des Duce mit Reichsminister Darre
DNB. Rom, 7. Juni. Mussolini hat am Donnerstag den Reichsminister Walther Darre i» Anwesenheit von Minister Tasfinari empfangen und mit ihm eine herzliche Unterredung gehabt. Anschließend hat Reichsminister Darre dem italienischen Außenminister Grafen Ciano im Palazzo Chigi eine» Besuch abgestattet.
Indische Soldaten wollten nicht zur Schlachtbank
DNB. Schanghai, 7. Juni. Mitte Mai kam es, in Bombay zu blutigen Zusammenstöße», als sich indische Truppe«, die für die Verschiffung nach den europäische« Kriegsschauplätzen dort bereitstanden, dem Einschiffungsbefehl ihrer englischen Offiziere widersetzten. Zur Hilfe gerufene Garnisonstruppen eröffne- ten das Feuer und richteten ein Blutbad unter de« indische» Truppen an, bis der Widerstand gebrochen und die Einschiffung erzwungen war.
Ergänzend zu diesem Bericht über die unhaltbare« Zustände in Indien, schreibt die englische „Schanghai Times", daß die Verhältnisse dort zusehends Schlimmerem entgegentriebe«.
Das Genthiner Eisenbahnunglück vor Gericht
DNB. Genthi», 7. Juni. Vor der 6. Magdeburger Strafkammer fand am Donnerstag die folgenschwere Eisenbahnkatastrophe, die sich am 22. Dezember vorigen Jahres auf dem Bahnhof in Genthin ereignete und unsägliches Leid über viele deutsche Familien brachte, ihr gerichtliches Nachspiel. Wegen fahrlässiger Eisenbahnbetrievsgefährdung, fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung hatten sich der 52jährige Lok», motivsiihrer Rudolf Wedekind aus Magdeburg, der 45 Jahre alte Reservelokomotivsührer Rudolf N. aus Magdeburg uud der 56jährige Weichenwärter Friedrich S. aus Genthi» zu verantworten.
Die Hauptschuld an dem Unglück, das 187 Todesopfer und 100 Verletzte forderte, trifft den angeklagte« Lokomotivführer Wedekind, der in überaus leichtfertiger Weise zunächst das Halt zeigende Signal Belicke überfahren, dann die Notsignale des Schrankenwärters und schließlich auch das auf Halt gebrachte Einfahrtsignal vom Bahnhof Genthin, sowie die entsprechenden, in Warnstellung stehenden Vorsignale bei Block Belicke und Genthi« unbeachtet gelassen hatte.
Das Gericht bejahte die Schuldfrage und verurteilte ihn unter Abwägung des Umstandes, daß er bisher ein tadelsfreies Leben geführt, aber andererseits in dem vorliegenden Falle grob fahrlässig gehandelt hatte, zu drei Jahren Gefängnis. Der Re- servelokomotivführer N. und der Angeklagte S. wurde« freige- sprochen.
Litauischer Ministerpräsident in Moskau. Wie die litauische Telegraphen-Agentur meldet, begab sich Minister--- Präsident Merkys, einer Einladung des Vorsitzenden der Volkskommissare, Molotow, folgend, nach Moskau.
Italiens Küstengewässer Gefahren .m. T... imiliche Mitteilung wird bekann.g.-g.öcn/da:/ mir sofoi Wirkung die Küstengewässer Italiens, Albaniens, des ipe- riums und der italienischen Kolonien und Bes: e r in einer Breite von 12 Meilen e.ur Gefahrenzone cr> werden. Die Schiffahrt wird ausgeforoert, bei der Ansteu.:: ng der Häfen sich rechtzeitig im voraus mit den italienischen Konsulats- und Militärbehörden in Verbindung zu setzen.