8. Seite Nr. 111

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

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erfolgen, der ja auch wieder auf die Bauart des Gegners ab­gestimmt sein mutz. Schon sitzt das Auge am Visier, in winzigen Sekundenbruchteilen müssen rechte Hand und Beine die Maschine so gelegt haben, datz Korn und Fadenkreuz zur Deckung kommen und im Ziel, also im Gegner sitzen. Der Zeigefinger der rechten Hand am Knüppel krümmt sich, und der Feuerstotz fegt aus allen Gewehren.

Schon ruckt die Hand ein wenig und reißt die Maschine am Gegner vorbei, manchmal haarscharf auf wenige Meter Distanz. Wehe dem Jäger, dessen Entschlußkraft hier versagt, der beim Zielen und Schießen zu lange verhält, dann ist der Zusammen­stoß unvermeidlich. Und er bedeutet das Ende.

Schnellste Bedienung der Waffen

Damit allein ist die Tätigkeit des Jägers aber noch keineswegs beendet. Ein Maschinengewehr oder eine Maschinenkanone sind Massen, die einmal versagen können Eine Ladehemmung rst in vielen Fällen dadurch zu beheben, datz mandurchladet", das viel­leicht klemmende Geschoß also aus der Waffe herauswirft und das nächste an Ort und Stelle schiebt. Nun liegen aber Gewehre und Kanonen im Jagdflugzeug meist so, datz der Pilot gar nicht mit der Hand an das Schloß herankommt. 2m modernen Jagdflug­zeug hat er daher die Möglichkeit, das Durchladen mittels Luft­drucks vorzunehmen.

Aber er mutz dazu auch beobachten, welche der Waffen im Augenblick versagt, um die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Denn all das mutz ja beim Luftkampf geschehen, der sich in un­vorstellbaren Geschwindigkeiten abspielt.

Verständigung mit Kamerad und Erde

Der moderne Jäger mutz nicht nur ein blendender Schütze sein, was immer wieder in allen Schietzarten auf feste und bewegliche Ziele, auf Tontauben, im Fliegen usw. geübt werden mutz, der Pilot in einer Jagdmaschine mutz auch funken können. Er hat ein Empfangs- und Sendegerät zu bedienen, mit dem er nicht nur mit den Kameraden seiner Staffel in stetiger Verbindung bleibt, sondern auch mit seinem Horst oder mit anderen Befehls­stellen auf der Erde zu sprechen vermag. In seiner Haube sind die Mikrophone zum Abhören der Funkmeldungen eingebaut, an seinem Kehlkopf liegen zwei kleinere Sprechmikrophone, mit deren Hilfe er seine Meldungen über seinen Kurzwellensender weitergibt.

Ein Kamerad der Staffel erspäht den Feind. Sofort gibt er seine Meldung an den Staffelkapitän oder den Schwarmführer. Von den Beobachtungsstationcn auf der Erde wird ihm die An­näherung des Gegners gemeldet. Das Funkgerät mutz dauernd vom Hören zum Sprechen und umgekehrt umgeschaltet werden, also ein Tätigkeitsbereich, der einen Menschen auf der Erde in gewöhnlicher Bekleidung schon zum Schwitzen bringen kann.

Schwerste Körperüsanfpruchrmg

Nun spielt sich aber das beim Jäger meist in einer Höhe ab, in der ein Mensch ohne besondere Hilfsmittel nicht zu leben ver­mag. In sieben- bis neuntausend Meter Höhe zu fliegen ist ohne Sauerstoffgerät unmöglich Der mit so viel Aufgaben bepackte Pilot in der Jagdmaschine ist dazu noch dis zum äußersten be­engt in seinem schweren Pelzübcrzug, den Pclzstiefcln, dem am Munde sitzenden Verbindungsschlauch zum Sauerstoffgerät, unter sich das unvermeidliche Fallschirmpaket, vor sich eine Galerie von Instrumenten, die er ununterbrochen im Auge behalten mutz, Drehzahlmesser, Oeldruckmesser, Wendezeiger, künstlicher Horizont für den Flug bei schlechter Sicht, Höhenmesser und vieles andere. Dazu kommt die außerordentlich schwere Körperbeanspruchung beim blitzschnellen Höhenwechsel.

In weniger als einer Minute steigt solch ein Jagdflugzeug auf 1000 Meter, in wenigen Sekunden schießt es 1000 Meter hin­unter. Das kann sich in Minuten mehrmals wiederholen. Ein untrainierter Mensch würde dabei einfach ohnmächtig werden und für die Dauer schwere Schäden davontragen. Jahrelange Vorbereitung gehört dazu, bis ein für solche Aufgaben besonders begabter Mann zum Jagdflieger ausgebildet ist, bis sein Körper- all diesen Beanspruchungen gewachsen ist.

Im Zeughaus zu Berlin stehen in der Eingangshalle zwei kleine Vögel, ein Doppeldecker und ein Dreidecker. Die Maschinen, mit denen unsere Atmeister Bölcks und Richthofen kämpften und siegten. Konnten schon damals nur die besten Männer der Nation Einsatz aus dieser einzigartigen Spczialwaffe finden, so gilt dies heute genau so für die modernen Jagdmaschinen mit ihrer ver- drei- und vervierfachten Geschwindigkeit, mit ihrer vervielfachten Feuerkraft, mit ihrer verfünffachten Motorenstärke und ihrer außerordentlichen Komplizierung in der Bedienung. Unsere heu­tigen Jäger sind Nachfahren jener Männer, die sich im Weltkriege vier Jahre lang auf heute so unvollkommen anmutendem Gerät siegreich schlugen.

Das Geheimnis unserer Luftmacht

Deutschland besitzt heute diese Männer wie damals. Man hat ihnen in wenigen Jahren das wundervolle Gerät geschaffen, und man hat genügend dieser Männer ausgebildet. Das ist das Ausschlaggebende. Man kann solche Flugzeuge vielleicht in kürzer Zeit bauen oder kaufen, aber man findet nicht in wenigen Wochen Menschen, die eine solche Waffe erfolgreich zum Einsatz bringen.

Und das ist der springende Punkt unserer heutigen Stärke im Luftraum. Hans Heinrich Dienstbach.

Sechs Jahre NS.-Schwesiernfchaft

In diesen Tagen sind es sechs Jahre her, seitdem durch Verfügung des Stellverteters des Führers die NS.- Schwesternschaft gegründet wurde. Sie ist in diesen sechs Jahren ein Grundpfeiler der völkischen Gesundheitsführung und Wohlfahrtspflege geworden. Von Jahr zu Jahr hat sich diese junge Kampftruppe der Gesundheitsführung immer mehr vergrößert und sind ihr immer wichtigere und verantwortungsvollere Aufgaben anvertraut worden. Hier­über finden sich im neuen Heft des NS.-Volksdienstes be­merkenswerte Angaben, die durch statistisches Material ver­anschaulicht sind.

Bereits Ende Dezember 1934 hatte die NS.-Schwestern- fchaft 1001 Mitglieder. Ende 1936 waren es schon 4685, Ende 1937: 5923, Ende 1938: 7498 und Ende 1939 betrug die Mitgliederzah! 9843.

Das größte Aufgabengebiet, das der NS.-Schwesternschaft anvertraut wurde, ist die Gemeindepflege, die mit Recht dir hohe Schule der NS.-Schwesternschaft genannt wird. Nach dem Stand vom 31. Dezember 1939 waren in der Gemeinde­pflege 5453 Schwestern (einschl. Hilfsschwestern) tätig. Was den anderen Einsatz der NS.-Schwestern anlangt, so arbei­teten ebenfalls nach dem Stand von Ende Dezember 1939 NS.-Schroestern in 700 Krankenanstalten und in 65 vor­wiegend der Gesundheitsführung dienenden Einr.it > :rgen. In der Anstaltspflege sind 2828 Schwestern, in sonstigen Arbeitsgebieten 450 Schwestern tätig. Dazu kommen 3330 Schülerinnen und 6947 Vorschülerinnen.

Besonders ist darauf hinzuweisen, daß die NS.-Schwestern­schaft eine stets für Sonderausgaben zur Verfügung stehende Truppe ist. Das hat schon in den ersten Jahren nach 1933 der verstärkte Einsatz von NS.-Schwestern in den vor/.st:n- Lenen Notstandsgebieten und in den Grenzlanden des

Ostens bewiesen. Eine gewaltige Steigerung erfuhren die der NS.-Schwesternschaft gestellten Aufgaben bei der Rück­kehr der Ostmark, des Sudeten- und Memellandes. Der Kriegsausbruch traf so eine erfahrene Truppe, die kaum noch durch außergewöhnliche Anforderungen zu überraschen war. Unmittelbar nach Kriegsausbruch erfolgte der Einsatz zur Betreuung der Zivilbevölkerung hinter der Front.

Im befreiten Osten sind zur Zeit rund 650 NS.-Schwe- stern in der Gemeinde- und Krankenhauspslege tätig. Acht Krankenhäuser wurden von der NS.-Schwesternschaft über­nommen. In den neuen Reichsgauen eröffnet sich ihnen ein unermeßliches Arbeitsfeld Im Altreich nimmt die Arbeit ihren Fortgang mit dem Unterschied, daß ebenso, wie züerst die Betreuung der ostdeutschen Flüchtlinge, später dis Sorge für die aus der Grenzzone des Westens zurückgenommenen Volksteile einbezogen wurde. Wo durch Einberufungen Aerztemau-gel entstanden ist, sind die NS.-Schwestern be­strebt, ihn durch verstärkten Arbeitseinsatz auszugleichen.

So ist die NS.-Schwesternschaft vor allen Dingen durch ihre Gemeindestationen ein Bollwerk der Eesundhsitsfüh- rung und der Volkspflege geworden. Große Aufgaben er­warten sie auch für die Zukunft. Es ist das Ziel,' das Netz der Schwesternstationen noch viel weiter zu verdichten: auf etwa 3000 Einwohner soll eins Gemeindeschwefternftation entfallen. Das würde die Errichtung von mehr als 30 000 Schwesternstationen bedeuten. Die NS.-Schwesternschaft kann mit Stolz auf ihr sechsjähriges Bestehen zurückblicken. Die Mädchen und Frauen, die diesen der weiblichen Eigen­art so sehr entsprechenden Verui ergriffen haben, leisten - gerade heute den schönsten Ehrendienst für das Volk. Auch sie kämpfen für die Kraft und für die Stärke und damit für die große Zukunft unseres Volkes.

28 S9V Erbhöfe in Württemberg

Nahezu die Hälfte des württembergischrn Bodens erbhof- gebunden

nsg. Alsbald nach der Schaffung der umfassenden Standes- organisation für den deutschen Bauern, des Reichsnährstandes, kannte neben der Ernährungsficherung auch die Schaffung eines neuen Bodenrechts in Angriff genommen werden, lieber die Auswirkungen dieser neuen Bodenordnung insbesondere für Württemberg befragten wir dieser Tage den Referenten für Erbhofrecht der Landesbauernschast Württemberg, Landwirt- schastsrat Dr. Kimm ich. War das alte Erundstücksrecht in keiner Weise nach volkspolitischen Gesichtspunkten ausgerichtet, jo ist unser neues Bodenrecht, das vor allem im Reichserbhof­gesetz Gestalt gewonnen hat, in erster Linie auf die Belange des Volksganzen abgestimmt. In Württemberg haben wir jetzt rund 25 000 Erbhöfe. Von der gesamten landwirtschaftlich ge­nutzten Fläche Württembergs sind etwas über 40 v. H. erbhof­gebunden. Die Größe der einzelnen Erbhöfe ist je nach Boden- qualität verschieden: in den besten Lagen, z. B. im Strohgäu, stellen mitunter schon 5,5 Hektar eine sogenannte Ackernahrung dar, in anderen Gegenden wiederum genügen hierzu 12 oder 14 Hektar noch nicht immer. Die Durchschnittsgrötze der würt- tembergischen Erbhöfe liegt bei 18 Hektar.

Bekanntlich hatten wir einst in Württemberg weite Gebiete, in denen nach dem Tode des Bauern der Hof an seine Kinder aufgeteilt wurde sogenannte Realteilungsgebiete, und aber auch Gegenden, in denen der Hof geschlossen an nur einen Nach­kommen weitergegeben wurde sogenannte Anerbengebiete. Letztere waren insbesondere das Oberland, das Hoheniohische, Teile des nördlichen Schwarzwaldes und der Alb. Ob nun aber Nealteilnng oder Anerbensitte üblich war, stets mutzte der junge Bauer seinen Boden erst erkaufen, und zwar in den Real- leilungsgebieten zumeist durch Zukauf von dritter Seite, denn non seinem in der Regel winzigen Erbteil Hütte er keine Fa­milie ernähren können, und in den Anerbengebieten im Wege des sogenannten Kindskaufs. Durch diese Gepflogenheiten ist der größte Teil der einstigen Verschuldung der württembsrgi- ichen Landwirtschaft entstanden. Auch hier hat das Reichserbhof- g-.setz eingegriffen und für den Hofübernehmer erträgliche Ueber- nahmebedingungen festgesetzt, denn es liegt weder im Interesse der Volksernährung noch der Erhaltung des Bauerntums, datz ein in jahrzehntelanger, mühsamer Arbeit entstandener Orga­nismus wie der Bauernhof nach jeder Generation wieder aus- einandersällt oder datz der Hofbesitzer sein Lebtag eine schwere Schuldenlast mitschleppen mutz, die ihm jede wirtschaftliche Be­wegungsfreiheit nimmt.

Auch für den Verkehr mit nicht erbhofgebundenem Boden be­stehen jetzt ganz bestimmte Richtlinien. Zu nennen ist hier in erster Linie die Erundstücksverkehrs-Bekanntmachung vom 26. Januar 1937, die der staatlichen Eenehmigungsbehörde in Württemberg dem Landrat in Zusammenarbeit mit dem Kreis­bauernführer die Handhabe gibt, allen erbhoffreien Boden zu erfassen und zu lenken. Wenn in Württemberg von einem Eosamtbesitz von mehr als 1 Hektar eine Fläche von 25 Ar und mehr abgegeben werden soll, so ist dieses Erundstücksgeschäft > genehmigungspflichtig. Die Genehmigung kann insbesondere dann versagt werden, wenn der Erwerber kein hauptberuf­licher Landwirt ist, wenn das Geschäft eine unwirtschaftliche Vodenzersplitterung darstellen würde oder der Kaufpreis un­gerechtfertigt ist. Die Steuerung des Erundstücksverkehrs ist überhaupt darauf abgestellt, den Boden möglichst in die Hand von Verufslandwirten zu bringen und kleine unselbständige Vesitzgrötzen zu größeren, lebensfähigen Betrieben, wenn mög­lich zu Erbhöfen, zu machen. Diesem Ziel dient auch das neue bäuerliche Siedlungsrecht. Bei Pachtland ist erfahrungs­gemäß nur dann eine intensive Bewirtschaftung und eine Ver­besserung des Bodens gewährleistet, wenn langfristige Pacht­

verträge bestehen. Hierfür, sowie für gerechte Pachtpreise tritt das neue Pachtrecht ein. Die am 23. März 1937 erlassene Verordnung zur Sicherung der Landbewirtschaftung hat die sachgemäße Bodenbewirtschaftung allgemein zur Rechtspflicht er­hoben. Jeder Besitzer landwirtschaftlicher Grundstücke, ob Eigen­tümer oder Pächter, ist damit zur ordnungsgemäßen Vewirt- schaftung seines Bodens verpflichtet. Gegen jeden, der insoweit versagt, kann im Wege derStandesaufsicht" eingeschritten wer­den. Eine Aufgabe von überragender Bedeutung, und zwar ins­besondere für Württemberg, ist die Zusammenlegung zersplitter­ten Grundbesitzes. Dazu dient die Reichsumlegungsordnnng vom 16. Juni 1937. Die Umlegung, die schon zum Zwecke eines rationelleren Maschineneinsatzes notwendig ist, wird in unserem Gau in vielen Fällen gleichzeitig mehrere benachbarte Gemein­den umfassen müssen.

Schließlich sei noch das Gesetz über das Erlöschen der Fami­lienfideikommisse und sonstiger gebundener Vermögen vom 8. Juli 1988 erwähnt, das für Württemberg und Hohenzollern ebenfalls besondere Bedeutung hat, war doch hier im Vergleich zu anderen Reichsteilen der stärkste Fideikommiß-Besitz vor­handen. Rund 126 000 Hektar waren in unserem Gau fidei- kommißrechtlich gebunden. Das genannte Reichsgesetz hat eine Auflösung aller noch bestehenden Fideikommisse gebracht, der Erbhof ist nunmehr die einzig anerkannte Form gebundenen Grundbesitzes. Das neue Recht hat dafür Sorge getragen, daß bei der Auflösung und Abwicklung der Fideikommisse unsere bodsnpolitischen Forderungen gewahrt werden. Es sind nämlich sämtliche Erundstücksgeschäfte, die sich auf ehemals fideikommis­sarisch gebundenen Boden beziehen, genehmigungspflichtig, wobei stets der Landesbauernsührer gehört werden mutz.

Unsere Bodengesetze sind ein wertvolles Hilfsmittel zur Bil­dung und Erhaltung gesunder Wirtschaftseinheiten. Diese Tat­sache verbürgt unseren: Volke die Sicherung seiner Ernährung aus eigener Scholle,

Nurrtss Allerlei

Eine Wette auf 5VV Jahre

Zwei amerikanische Bürger, Dotier und Lolins, gerieten in Streit miteinander über die Frage, ob das Kapitol in Washing­ton. der Sitz des amerikanischen Kongresses, noch 500 Jahre lang bestehen wird. Da sie sich darüber nicht einigen konnten, gingen sie sine Wette ein. Sie hinterlegten bei der Federal- Reservebank je 2jH Dollar. Nach 500 Jahren wird der deponierte Betrag von 5 Dollar mit Zinsen und Zinseszinsen die recht an­sehnliche Summe von 2 084 000 Dollar erreicht haben. Dieses Geld soll bei Fülligkeit den Nachkommen des Gewinners aus­gezahlt werden. Sollten die beiden Familien zu dieser Zeit schon nisgestorben sein, dann wird der gesamte Betrag für Wohl- ,-Ltigkeitszwecke verwendet.

Hollands schiefer Turm kippte um

Die Bewohner des ländlichen Ortes Pijn-Acker im Delftlaud schreckten nachts aus dem Schlaf auf, weil aus der Gegend des Psarrhofes ein donnerndes Getöse an ihre Ohren klang. Was jeder schon seit langem befürchtet hatte, war eingetreten: der schiefe Turin von Pijn-Acker war eingestürzt. Damit hat Hol­land eines seiner berühmtesten und bekanntesten Bauwerke ver­loren. Es gibt wohl keinen Einwohner im Land der Königin Wilhelmine, der nicht stolz lächelte, wenn von diesem Bau­werk die Rede war. Der Turm von Pijn-Acker war ein Konkur­rent des schiefen Turms von Pisa. Merkwürdigerweise stammen die beiden schiefen Türme ungefähr aus der gleichen Zeit. Während Meister Wilhelm von Innsbruck im Jahre 1173 be­gann, den Campanile von Pisa zu errichten, gingen die hollän­dischen Baumeister an die Errichtung ihrer gotischen Kirchen­bauton, von denen wir heute noch in den alten holländischen Städten so manche wiederfinden können. In Pijn-Acker wurde im 12. Jahrhundert mit dem Vau eines hohen Glockenturms begonnen, der frei neben der Kirche seinen Platz fand. Der Turm von Pisa in Italien stand aus sandigem Grunde; der Boden drückte sich durch die schwere Last ungleichmäßig ein und dadurch kommt es, daß sich dieser Turm um fast 5 Meter nach Süden neigt. Genau so war es in Pijn-Acker. Das Fundament gab nach und der Turm bekam eine Neigung, die ebenfalls nach Süden wies. Er hat Jahrhunderte an sich vorüberziehen sehen und niemand dachte daran, daß er eines Tages die überhängcnde Last nicht mehr tragen könnte. Erst seit einigen Monaten wurde der Magistrat von Pijn-Acker darauf aufmerksam gemacht, datz sehr starke Stützgerüste nötig seien, um einer Katastrophe vor­zubeugen. Der Gemeindebaumeister hat sich dann ans Werk gemacht und hat dem schiefen Turm von Pijn-Acker einen fünf Meter hoch reichenden Betonmantel umgelsgt. Es ergab sich aber, daß das nicht genügte; denn der Turm brach oberhalb der Schutzmauer auseinander und riß in der Wucht seines Falles auch die ganze Vetonverkleidung mit sich. Menschenleben sind zum Glück nicht zu beklagen.

Ein ganzer Kohlenwaggon gestohlen

Die belgischen Polizeiorgane waren dieser Tage fieberhaft mit der Suche nach den Dieben eines Waggons voller Kohlen be­schäftigt. Beim Eintreffen eines Kohlenzuges in einer kleineren Stadt stellte der Kontrollbeamte des Bahnhofs fest, datz von der Zahl der auf dem Frachtschein angegebenen Waggons einer fehlte. Die Polizei nahm sich der Sache an und entdeckte nach mehrtägigen Fahndungen den abhanden gekommenen Waggon auf einem entfernten Nebengleis. Als man ihn öffnete, stellte sich heraus, daß der Waggon völlig leer war. Auch nicht eine einzige Kohle war darin übrig geblieben. Der Verdacht des vor­sätzlichen Diebstahls richtete sich auf rund zehn Menschen, die dann auch verhaftet wurden.