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Nr. 112

Donnerstag, äen 16. Mai 1940

114. Jahrgang

Nie verlängerte Magiriottinie

bei Gedan durchbrochen

Die Dyle-Stellung erreichtMaasübergang zwischen Namur und Givet in breiter Front erzwungen 200 Flugzeuge vernichtet Die Kapitulation

der Festung Holland

SO Panzerschlacht eine Niederlage für die Franzosen - 2 Forts der belgischen Festung Namur eingenommen

DNV. Führer-Hauptquartier, 15. Mar.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die F est u n gH o l l a n d" hat angesichts des aussichts­losen Kampfes gegen die überlegenen Angriffe der deut­schen Truppen zu Lande und aus der Luft kapituliert.

In Belgien haben unsere dem weichenden Gegner scharf nachdringenden Divisionen die Dyle-Stellung erreicht. Zwischen Namur und Givet ist der Ueber - gang über die Maas in breiter Front erzwungen. Auf dem Westufer mit Panzern unternommene Gegen­angriffe der Franzosen wurden abgeschlagen. Deutsche Kampfflieger und Zerstörerverbände griffen in diesen Kampf ein und vernichteten eine große Anyahl Panzer­wagen.

Beim Usbergang über die Maas im Ranme von Sedan ist in engstem Zusammenwirken mit der Luft­waffe der Schutzwall Frankreichs» die Maginot- Linie, in ihrer Verlängerung nach Nord­westen durchbrochen. Auch hier scheiterten franzö­sische Gegenangriffe unter schweren Verlusten für den Feind.

Bei den Angriffen an der Saar-Front zeichnete sich der Oberleutnant eines Infanterieregiments. Hans Schiene, mit seiner Kompagnie bei der Erstürmung eines beherr­schenden Felsen-Stützpunkiss südlich Pirmasens durch her­vorragende Tapferkeit aus.

Das Schwergewicht derdeutschenLuftoperatio- nen lag gestern im Angriff gegen die rückwärtigen Ver­bindungen des Feindes, seine Transportstratzen und Aus­ladebahnhöfe. Feindliche Versuche, die deutsche Kampftätig- tcit durch Einsatz starker Fliegerkräfte zu verhindern, wur­den mit schweren Verlusten für den Gegner abgeschlagen, ohne die eigene Handglungssreiheit in der Luft wesentlich zu stören. An einer Stelle wurden allein über 7V britische und französische Kampf- und Jagdflugzeuge abgeschofsen. Die gesamten Verluste des Gegners betrugen am 14. Mai über 2Ü8 Flugzeuge, davon wurden im Luftkampf etwa 17V, durch Flak 17 abgeschossen» der Rest am Boden vernichtet. 35 eigene Flugzeuge werden vermißt.

Die bewaffnete Aufklärung vor der nieder­ländisches Küste führte zu großen Erfolgen. Wie durch Sondermrldung schon bskanntgegeben, wurden zwei Kreuzer und sin Zerstörer durch Bombentreffer versenkt, ein weiterer Kreuzer durch eine Bombe schwer getroffen, ein Handelsschiff von 28Ü8V Tonnen und vier Transport­ischiffe zerstört.

Der Abwshrkampf um Narvik dauert an.

Zwei Forts der Festung Namur genommen

Die Niederkämpfung der restlichen Forts von Lüttich

Berlin, 15. Mai. lleber die Kämpfe um die Befestigungen südlich und ostwärts Lüttich erfahren wir. daß aus dem West­user der Maas die Forts Lantin und Loucien bereits am 13. Mai gefallen sind. Die Forts Tancremont-Pepinster haben nach Beschießung durch schwere Artillerie ihr Feuer eingestellt.

Zwei Forts der Festung Namur wuroen ebenfalls genommen.

»7

Berlin, 15. Mai. Der Kommandierende General des Armee­korps, das die Stadt Lüttich genommen hat, besuchte am Diens­tag die in der Stadt liegende Besatzung und sprach ihr seine An­erkennung aus. Einige der noch in belgischer Hand verbliebenen Forts beschossen während des ganzen Tages die Zitadelle und den Nordteil der Stadt. Auf der Zitadelle befinden sich an­nähernd 1099 belgische Kriegsgefangene. In der Zivilbevölke­rung sind Tote und Verwundete zu beklagen. Verluste bei den deutschen Truppen sind durch die Beschießung nicht eingetreten. Die Bevölkerung zeigt große Erbitterung über die nutzlose Demonstration.

Die Kapitulation der holländischen Armee unterzeichnet

Berlin, 15. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht Sibt bekannt:

Die Kapitulation der holländischen Armee ist am Mitt­woch 11 Uhr von dem deutschen Oberbefehlshaber und dem Oberbefehlshaber der holländischen Armee und Marine unterzeichnet worden.

88 Engländer gefangen

Berlin, 15. Mai. Gelegentlich der deutschen Angriffe an der Saarfrsnt wurden westlich Merzig 8V Engländer als Gefangene eingebracht.

*

Französische PanzeLdivision Vernichtet

Berlin, 15. Mai. Zu dem gestern gemeldeten Erößlamps zwischen deutschen und französischen Panzerverbänden nordost- wärts Namur, bei welchem die Franzosen geschlagen wurden, ist nach Eefangenenaiisfagen die daran beteiligte mechanisierte französische Division durch den gemeinsamen Einsatz der deut­schen Luftwaffe und Panzerverbände vollkommen versprengt und ausgeriebcn worden

DNB. Führer-Hauptquartier, 15. Mai.

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat den in Holland kämpfenden Soldaten des Heeres, der Luftwaffe und der ^-Verfügungstruppen folgende An­erkennung ausgesprochen:

Soldaten des holländischen Kriegsschauplatzes!

In fünf Tagen habt ihr eine starke, wohlvorbereitete Armee, die sich hinter fast unüberwindlich erscheinenden Hindernissen und militärischen Befestigungen zähe vertei­digte, angegriffen, ihre Luftwaffe ausgefchaltet und sie end­lich zur llebergabe gezwungen. Ihr habt damit eine Lei­stung vollbracht, die einzigartig ist. Ihre militärische Be­deutung wird die Zukunft erweisen.

Nur durch eure vorbildliche Zusammenarbeit, durch die ebenso entschlossene Führung wie die Tapferkeit der Sol­daten, besonders aber durch den heroischen Einsatz der todes­mutigen Fallschirm- und Luftlandetruppen ist dieser Erfolg möglich geworden. 4

Ich spreche euch im Namen des deutschen Volkes den Dank und meine Bewunderung aus.

gez. Adolf Hitler.«-

Vei seinen Soldaten Wägt Deutschlands Herz

Bon Neichspresseches Dr. Dietrich

DNB. Führerhauptquartier, 15. Mai. Mit dem eher­nen Marschtritt des deutschen Westheeres hat eine neue Epoche» ihren Vormarsch angetreten. Vor der dröhnenden Sprache der Kanonen muß das verlogene Geschrei der demokratischen Heuch­ler und alliierten Phrasendrescher verstummen. Das Trugge­bäude aus Lüge und Illusion einer ebenso senilen wie anmaßen­den plutokratischen Welt ist zusammengestiirzt und über ihren Trümmern steigen die Adler der jungen Zeit sieghaft empor.

Deutschlands stürmende Soldaten brechen die Tore der Zu­kunft auf. Die unvergleichlichen Heldentaten von Eben-Amael und dem Albert-Kanal, die Erstürmung Lüttichs, die Eroberung Rotterdams und der Festung Holland, die Siege in 1VV Luft­schlachten und der blitzschnelle Stoß über die Maas bei Dinant, Givet und Sedan das sind die neuen Meilensteine auf den Straßen des Sieges!

Staunend steht die Welt vor den Wundern an Kühnheit, die von den deutschen Soldaten in Holland, Belgien und Frankreich vollbracht werden. Das Gesicht des modernen totalen Krieges, der mit den letzten Errungenschaften der Technik und der höch­sten Begeisterung entflammter Herzen geführt wird, der schnel­ler und härter, weiträumiger und doch konzentrierter denn je geworden ist, wurde in Polen und Norwegen schon in seinen Umrissen erkennbar und hat sich nun mit einem Schlage ganz in seiner grandiosen Wirklichkeit enthüllt.

Der Führer hat dieses gewaltige Zukunftsbild, das heute auf den Schlachtfeldern des Westens so plötzlich Gegenwart gewor­den ist, seit vielen Jahren vorausgesehen, und nach diesem Bilde die neue Wehrmacht geformt.

Im ersten Morgengrauen des 10. Mai, als unsere unvergleich­lichen Truppen zu Lande und in der Lust zur großen Schlacht

Paris aus dem Gleichgewicht

Man wollte die Meldung von der holländischen Kapitu­lation gar nicht glauben

Paris, 15. Mai. Die Nachricht von der Waffenstreckung der holländischen Armee hat sich bereits in den späten Abendstunden des Dienstags in Frankreich wie ein Lauffeuer verbreitet. Zu­nächst wollte man in Paris gar nicht glauben, daß die Lage im Norden so ernst geworden ist. Der französische Nachrichtendienst hat natürlich versucht, die Kapitulation der Holländer zu baga­tellisieren, indem er sie am Mittwoch morgen nur kurz und nebenbei erwähnte. Die Öffentlichkeit ließ sich jedoch nicht rau­schen, zumal man in den letzten Wochen durch die Kriegser ig- nisse reichlich nervös geworden ist. Den Mann auf der Straße hat das bittere Gefühl erfaßt, daß er jetzt die Suppe auslöffetn muß, die Reynaud, Daladier und Genossen dem französischen Volk eingebrockt haben.

im Westen antraten, bezog auch der Führer sein Hauptquartier.

Von hier aus verfolgt er mit kühlem Kopf und heißem Her­zen den Ablauf der gewaltigen und blitzschnellen Operationen, die den Stempel seines überlegenen Geistes tragen. Hier in sei­nem Hauptquartier werden, mit der souveränen Ruhe und Si­cherheit, die wir immer wieder am Führer bewundern, die letz­ten Entscheidungen getroffen, die das Schicksal Deutschlands und nun nach dem Willen unserer Feinde auch ihr Schicksal bestimmen.

Sein Vertrauen zum deutschen Soldaten ist grenzenlos.

Seine Zuversicht in den Triumph der deutschen Wehrmacht ist felsenfest.

Der Glaube an den Sieg der Nation ist ihm längst Gewißheit.

Die Meldungen aber, die Stunde um Stunde von dem todes­mutigen Einsatz, von den einzigartig kühne« Tate«, den uner­hörten Leistungen und gewaltigen Erfolgen seiner Soldaten ein- trefsen, sind seine Freude, sein Stolz und sein Glück.

25 Jahre lang haben in Europa der Wortbruch und die Phrase regiert. Das Volk galt nichts, die Interessen der pluto- kratischcn Ausbeuter alles. Unter einer Schlammflut von Lügen und Moralheuchelei haben sie die Wahrheit erstickt und den gesunden Sinn der Völker verwirrt. Sie haben zum Kriege ge­hetzt und die Friedenshand des Führers zurückgestoßen.

Im Bewußtsein ihres heiligen Rechtes marschieren Deutsch­lands Söhne gegen die Söldner der Plutokraten. Der Wille jedes deutschen Soldaten, die Würger der deutschen Nation endlich zu packen, ist unbezähmbar. Mit ihnen wird der Führer jeden Widerstand zerschlagen.

Unser Herz ist immer dort, wo unser Geld ist« das ist die erbärmliche Gesinnung der jüdisch-demokratischen Pluto- kratie.

Das Herz des deutschen Volkes aber schlägt für seine Soldaten, die für Deutschlands Zukunft,Ruhm und Größe kämpfen!

Brüssel keine unverteidigte Stadt

Truppenbewegungen einwandfrei festgestellt Eine letzte Warnung des OKW.

DNB. Berlin, 15. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die belgische Regierung hat am 1V. Mai durch ihren Außenminister in Brüssel und ebenfalls durch Vermittlung ihrer Schutzmacht, den Bereinigten Staaten, in Berlin erklärt, daß Brüssel eine offene Stadt sei» Truppen sich nicht in Brüssel befänden und auch nicht durch die Stadt durchgehen würden.

Diese Erklärung der belgische« Regierung entspricht nicht den Tatsachen. Die deutsche Luftaufklärung hat in den letzten Tagen einwandfrei den Durchmarsch militärischer Kolonnen aller Art durch Brüssel, sowie militärische Transporte durch diesen Eisen­bahnknotenpunkt sestgestellt.

Das deutsche Oberkommando der Wehrmacht kann daher Brüs­sel nicht mehr als unverteidigte Stadt anerkennen.

Falls die belgische Regierung es mit der Schonung der Stadt Brüssel vor den Schrecken des Krieges wirklich ernst meint, müssen augenblicklich alle militärischen Transporte und Marsch- bewegungen durch die Stadt eingestellt werde« und die Bcstsn- gungsarbeiten unterbleiben.

Die Angrisse der deutschen Luftwaffe richten sich, entsprechend der Erklärung der Reichsregierung, ausschließlich aus militärische Ziele. Sollten von jetzt an noch militärische Ziele in Brüssel feststellbar sein, so werden sie von der deutschen Luftwaffe angc-

DevMhree danki denAollan-kanwßerrn

Eine einzigartige Leistung vollbracht Besondere Anerkennung für die todesmutigen Fallschirm-

und Luftlandetruppen