k. Seite Nr. 11«
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Dienstag, den 11. Mai Mo
scheu Oppositionsgruppe mitteilen, daß „man den Fünlspruch der deutschen Oppositionsg nippe vom Tage vorher erhalten habe und nach wie vor bereit sei, auf der in den Aussprachen bis jetzt festgelegten Basis weiter zu verhandeln, daß man jedoch vorher Ministerpräsident Daladier befragen müsse, und daß man auf Grund der eingetretenen Umstände beim nächsten Zusammentreffen besondere Vorsicht walten lassen müsse.
Durch die lebendigen Zeugen und Dokumente wird das ergänzt und bestätigt, was bereits vorher über die hochverräterischen Umsturzpläne Englands nnd Hoallnds unter Beteiligung Belgiens bekannt war.
5. Besonders erschütternd aber und aufschlußreich über die Pläne Englands mit den neutralen Staaten Holland und Belgien ist die wegen ihrer Wichtigkeit wörtlich wiedergegebene, in Düsseldorf am Abend des 9. November 1939 aufgenommene Vernehmungsniederschrift des damals schwer verwundeten holländischen Oberleutnants Klop (Abschrift der Originalvernehmung in Anlage 1 und a). Das durch Oberleutnant Klop in seiner Vernehmung gemachte schwerwiegende Geständnis über die enge Zusammenarbeit des kriegführenden Englands mit dem neutralen Holland und Belgien zum Nachteil des Deutschen Reiches wurden im Wege des Kreuzverhörs Major Stevens und Lpt. Best vorgehalten, um weitere Einzelheiten über die fm Deutschland gefährliche Zusammenarbeit Englands und Frankreichs mit dem neutralen Holland und Belgien zu erlangen.
Diese für die Arbeit der britischen Agenten und deren verbrecherisches Treiben wichtigen Angaben der britischen Nachrichtenoffiziere werden die Grundlage für ein demnächst öffentlich durchzufüherndes ordentliches Strafverfahren abgeben, da» Aufschluß geben wird über die dunklen Pläne der obskuren, homosexuellen, ja sogar asozialen verbrecherischen Elemente des sogenannten Secret Intelligence Service.
Der Reichsminister des Innern: gez. Frick.
v« Reichsführer ff und Chef der deutschen Polizei: gez. Himmler.
Auslandsecho
zur deutschen Sichermrgsaktto«
Ma-r8»: „Deutschland war wieder einmal schneller" Madrid, 11. Mai. Die Zeitungen veröffentlichen ausführliche Berichte über die deutsche Sicherungsaktion in Holland und Vel- jpen. Zahlreiche Ueberschriften und Schlagzeilen unterstreichen N» Blitzartigkeit und den raschen Erfolg der deutschen Aktion. Di» Memoranden werden auf der ersten Seite und zum Teil in Hettdruck wiedergegeben, ebenso der Aufruf des Führers an die Eokdaten der Westfront. „Jnformaciones" wählte als Schlagzeile h«s Wort des Führers, daß das Schicksal der nächsten tausend tbchre entschieden werde. Das Blatt schreibt, Hitler sei den Feind- Mächten wieder einmal zuvorgekommen. Die Zeitung „Madrid" stcht die Ereignisse des Freitag unter der lleberschrift zusammen: „Die furchtbare Antwort." In seinem Leitartikel schreibt W»« Blatt, die jetzigen Ereignisse seien die Antwort auf die Ungerechtigkeit des Versailler Vertrages, der nur von Deutschland eingehakten, von den Westmächten durch die Nichtachtung der Abrüstungsverpflichtung jedoch verletzt worden sei. Wieder ein- sei Deutschland schneller gewesen und habe den Gegner mit seinen eigenen Waffen geschlagen.
NGnbo«, 11. Mai. Die Nachricht vom Einmarsch deutscher Truppen zur Sicherung der Neutralität Hollands und Belgiens h»t in Lissabon außergewöhnlichen Eindruck hervorgerufeu.
Belgrad ganz im Zeichen des Entscheidungskampfes Belgrad, 11. Mai. Die jugoslawische Samstag-Presse steht ganz im Zeichen des im Westen angebrochenen Entscheidungskampfes. Sämtliche Zeitungen bringen ohne Kürzung die amtlichen deutschen Mitteilungen sowie an bevorzugter Stelle den Aufruf des Führers an die Truppen der Westfront.
Washington: Kongreßmitglieder mahnen zu ruhiger Beurteilung der Lage in Europa . Washington» 11. Mai. Die ersten Seiten der Washingtoner Zeitungen sind ausschließlich mit Meldungen über das deutsche Vorgehen gegen den drohenden Einfall der Westmächte in Belgien und Holland gefüllt. Die Ereignisse kamen so überraschend nnd überstürzen sich in solcher Fülle, daß die Blätter nicht einmal, wie sonst üblich, Kartenzeichnungen zum Abdruck bringen konnten. In Erklärungen zu der neuen Lage in Europa forderten einige Kongreßmitglieder Amerika dringend auf, die Dinge ruhig zu beurtälo?
Ruch in Mexiko die Sensation des Tages Mexiko, 11. Mai. Der deutsche Einmarsch in Belgien, Holland und Luxemburg ist die Sensation des Tages. Bereits die Mor- genblätter brachten die ersten Nachrichten in riesigen Schlagzeilen.
Budapest: Deutsche Memoranden Anklageschriften Budapest, 11. Mai. Das Budapester Abendblatt „Pesti lljsag" schreibt: Bereits in den letzten Tagen habe alle Welt eine englische militärische Initiative erwartet. Die Besetzung von Island sei als eines der sich vorbereitenden Ereignisse zu werten gewesen. Den weiteren englischen Initiativen habe Deutschland jedoch energisch einen Riegel vorgeschoben. Die Memoranden an di« holländische, belgische und luxemburgische Regierung seien Anklageschriften gegen Englands durch zahlreiche beweiskräftige Enthüllungen außer Zweifel gesetzte Kriegsausweitungspläne in Holland und Belgien. Die immer schnell handelnde deutsche Heeresleitung habe die Gefahr noch vor dem Eintreffen der unterwegs befindlichen Expeditionsarmee der Westmächte abgewandt. Ohne Zweifel habe damit ein neues Kapitel eines Kampfes auf Leben und Tod begonnen.
Moskau aufs stärkste beeindruckt Moskgu, 11. Mai. Die sowjetrusfische Öffentlichkeit, die durch de» Rundfunk von den Ereignissen des 10. Mai Kenntnis erhielt, zeigt sich von der blitzartigen Aktion Deutschlands auf das stärkste beeindruckt.
Stockholm, 18. Mai. Auf die verblüffenden Leistungen der deutsche» Wehrmacht bei der Eroberung der belgischen Befestigungen vor Lüttich weist am Montag „Astonbladet" hin. Der Korrespondent wirft die Frage auf, wie es möglich war, innerhalb einer so kurzen Zeitspanne das stärkste Fort, das sogenannte Eben-Emael-Fort bei Maastricht, zu überrennen. Man habe in Belgien angenommen, daß die 28-Zentimeter-Kanonen, die das Maastal und den Albert-Kanal in dieser Gegend beherrschen, den Einmarsch einer noch so gut ausgerüsteten Armee verhindern, oder ihr zumindest namhaften Schaden zufügen könnten. Den Deutschen sei es aber gelungen, die schweren Batterien, die mit Sicherheit 1000 Mann Besatzung gehabt hätten, einzunehmen. Ts könne sich nur um die vom Führer angekündigte unbekannte deutsche Angriffswaffe handeln, die es ermöglichte, di« stärkste Festung Europas in so kurzer Zeit zu besetzen.
S oo enh narn. IS. Mai. Die wenigen Blätter, die am 2. Pfingst-
feiertag erschienen sind, berichten in großer Aufmachung von neuen und wichtigen Erfolgen der deutschen Abwehraktion im Westen. „Ganz Nordholland in deutschen Händen." — „Ein erster deutscher Durchbruch durch die belgische Erenzvertsidi- gungslinie" sind zwei von den vielen Schlagzeilen, von denen jede einzelne und alle zusammen diese oder andere Resultate des raschen deutschen Vormarsches durch Belgien und Holland hervorheben. Neben den deutschen Meldungen finden sich zahlreiche fremde Agenturberichte, von denen zum Beispiel einer aus Paris den Rückzug der belgischen Truppen vor dem harten deutschen Druck zugibt.
Madrid, 13. Mai. Die Madrider Sonntagspresse stellt an die Spitze ihrer Betrachtungen die neuen Methoden der Kriegführung, die die deutsche Heeresleitung erstmalig in großem Umfange anwendet. „ABC" schreibt in ihrem Leitartikel, daß die Welt im Banne der Taten der deutschen Luftwaffe stehe. Die ersten Kampftage seien charakterisiert durch den Rückzug der vier Westmächte aus den Hauptverteidigungslimen. Der „AVL"-Ve- richter Ruano schreibt, daß die deutschen Operationspläne darauf gerichtet seien, der belgischen und holländischen Bevölkerung Blutopfer nach Möglichkeit zu ersparen.
Lissabon, 13. Mai. „O Seculo" gibt am Sonntag seiner Nachrichtenwiedergabe über die holländisch-belgischen Ereignisse die große Schlagzeile: „Größte Schlacht der europäischen Geschichte spielt sich ab".
Sofia, 13. Mai. Das unglaublich rasche Vorwürtskommen des deutschen Heeres in Belgien und Holland hat hier große Bewunderung ausgelöst. Man erinnert daran, daß die feindliche Propaganda Lüttich, den Prinz-Albert-Kanal und die belgischen und holländischen Befestigungen als uneinnehmbar bezeichnet hat.
Belgrad, 13. Mai. Die jugoslawische Presse steht vollkommen unter dem Eindruck der deutschen Operationen im Westen, Unter großen Schlagzeilen wird von dem Uebergang über den Albert-Kanal und von der Erreichung des Ostufres der Zuidersee durch die deutschen Truppen berichtet.
Bukarest, 13. Mai. „Die deutsche Offensive im Westen macht rapide Fortschritte", überschreibt am Montag „Curentul" seine Meldungen von der Westfront. Auch sonst geben die rumänischen Blätter bedeutend mehr den deutschen Nachrichten Raum und bringen sie in besserer Aufmachung als in den beiden ersten Tagen nach dem Ueberschreiten der belgisch-holländischen Grenze durch deutsche Truppen. Die Lügenflut, die in den beiden ersten Tagen von seiten der Westmächte einsetzte, hat angesichts der Tatsachen bereits merklich nachgelassen.
Franzosen durch eigene Flakgranaten getötet
Feindliche Greuelpropaganda durch Meldungen der Lyoner Presse widerlegt
Genf, 13. Mai. Immer wieder ist in letzter Zeit von der feindlichen Grcuelpropaganda die niederträchtige Lüge verbreitet worden, daß deutsche Flieger bei ihren Luftangriffen angeblich auf Zivilisten geschossen oder Bomben abgeworfen hätten. Jetzt müssen Lyoner Zeitungen offen zugeben, Laß vei dem erfolgreichen deutschen Angriff auf den Flughafen Vron bei Lyon zwar Zivilisten ums Leben gekommen sind, jedoch, wie ausdrücklich hervorgehoben wird, nicht durch deutsche Bomben, sondern durch die eigenen französischen Flakgranatcn.
So berichtet der „Progres" am 11. Mai unter besonderer Betonung, daß der Bericht die übliche Kontrolle der Zensur passiert habe, daß die deutschen Flugzeuge ihre Angriffe ausschließlich auf den Flughafen Vron und seine Anlagen gerichtet hätten. Trotzdem ist die Totenliste unter der Zivilbevölkerung sehr groß gewesen, wobei es sich aber ausschließlich um Opfer französischer Flakgranaten handelt. So ist unter anderem in Vron eine ganze Familie, bestehend aus Vater, Mutter, zwei Söhnen und einem Pflegekind, getötet worden, aber nicht etwa durch eine Fliegerbombe, sondern, wie das Blatt betont, durch eine Flakgranate, die das Dach des Hauses durchschlug und mitten in der Wohnung explodierte. (!)
Auch die Lyoner Zeitung „Nepublicain" stellt ausdrücklich fest, daß die französische Flakartillerie sogleich beim Erscheinen der deutschen Flieger ein wildes Feuer eröffnet habe. Trotz der wiederholt gegebenen Warnungen hätten sich zahlreiche Neugierige damit vergnügt, den Himel zu betrachten, während an verschiedenen Stellen der Stadt Flakgranaten herabgefallen seien. Die Folge sei gewesen, daß es unter der Zivilbevölkerung zahlreiche Opfer gegeben habe
Ein dokumentaler Beweis
Holland sollte Englands Sprungbrett nach Deutschland werden
DNB—, 13. Mai. (PK.) Die Lächerlichkeit des holländischen Protestes auf das deutsche Memorandum findet ihre erneute Bestätigung durch einen dokumentarischen Beweis größter Bedeutung. Beim Einmarsch der deutschen Truppen in Arnheim fand ein Jnfanterieoffizier im Stabsquartier einer holländischen Lrmee 32 000 Kartenblätter von Deutschland. Hierbei handelt re sich um Reproduktionen von deutschen Karten, die dann am Rande mit holländischen Erklärungen versehen wurden. Die iiarten deuten alle auf einen Einmarsch indasdeutsche Sndustrieaebiet bin. der von den Holländern, natürlich im Zusammengehen mit den englischen Trupppen, gegen Deutschland in allen Einzelheiten vorbereitet war. Die Grenzen sind im Norden die Nordseeinseln, im Osten der Weserlauf bis hinauf nach Fulda, im Süden Gießen, Bonn und Neuerburg.
Besonders aufschlußreich ist das Vorgefundene Kartenmaterial' von unserem Industriegebiet im Maßstab von 1:100 000. Hier sind die Hauptstraßen rot nachgezeichnet und besonders die militärischen Ziele auffällig markiert. Holland war also für die Einmarschpläne Englands nach Deutschland gedungen. Wie die Norweger, so werden allerdings nun auch die Holländer von ihren Kriegstreibern in England entäuscht sein.
Mehr brauchen wir nicht festzustellen, daß Holland von England für Einmarschpläne in Deutschland gedungen war und diesen Einmarsch in das deutsche Industriegebiet sehr gründlich für di« Westmächte vorbereitet hat. Frank Goetz.
3a Sebaadea rauchende Trümmerhaufen
Verderbenbringende Angriffe auf französische Flugplätze
DNB—, 13. Mai. (PK.) Auf dem Flughafen eines deutschen Geschwaders herrscht „Großbetrieb". Tag und Nacht dröhnt es über dem Rollfeld. Eine Staffel landet, eine Staffel startet, und eine Erfolgsmeldung überholt die andere. Soeben ist wieder eine Staffel zum Feindflug aufgestiegen. Der Geschwadercommo- dore findet kaum Zeit, kurze Angaben über die Kampftätigkeit seines Verbandes in den letzten beiden Tagen zu machen. Stolz klingt aus seinen Worten, als er uns berichtet, was seine Männer geleistet haben. „Unsere Kampfverbände haben zahlreiche Flugplätze mit Bomben belegt. Wir haben es miterlebt, wie unter der Wirkung der Einschläge Hallen und sonstige Flugplatzanlagen in Sekunden in rauchende Trümmerhaufen verwandelt wurden. Hier der Oberleutnant war selbst bei dem Angriff der Kampfflugzeuge dabei und kann Ihnen die Aktion aus eigener Anschauung schildern."
„Wir sind am frühen Morgen gestartet. Unsere Aufklärer hat- ten uns gemeldet, daß ein von einem Kampfverband bombardierter Flughafen neu belegt worden ist und fieberhaft ausgebessert wird. Diesem Vorhaben beschlossen wir ein Ende zu bereiten.
Ganz überraschend sind wir über dem Flugplatz. Wir sind über dem Rollfeld. Französische Soldaten sind gerade damit be- schäftigt, zahlreiche Bombentrichter zuzuschütten, damit das Flugfeld wieder benutzt werden kann. Ln wilder Panik läuft alles auseinander und sucht in den Erdlöchern Deckung! Einer unserer Flieger schießt eine Garbe auf einen einsam auf dem Feld stehenden Lastwagen, der sofort in Hellen Flammen steht. Da sind Aufklärer! Wir zählen drei, sechs, zehn Maschinen, die um den Platz verteilt wurden. 2n geringer Höhe sind wir darüber und schießen auf die nicht zu verfehlenden Ziele. Fünf Flugzeuge brennen sofort, und bei zwei Maschinen zersplittern die Tragflächen. Unser Rottenkommandant, Hauptmann v. B., dreht sofort um und fliegt eine regelrechte „Platzrunde" auf den feindlichen Fliegerhorst, um sich genau die „Arbeit seiner Männer anzusehen."
„Nachdem dieser Angriff gelungen war", so erzählt der Ee- schwadercommodore weiter, „beschlossen wir, den Flughafen von X. anzugreifen, der mit französischen Jägern belegt ist. Unser Angriff erfolgte gegen 10 Uhr vormittags und ist gleichfalls völlig überraschend gekommen. Neun französische Jäger lagen in aller Ruhe auf dem Platz und waren zum Teil noch mit Planen zugedeckt. Der Flugplatz ist gut getarnt, so daß man mit keinem Angriff rechnete. Unsere Aufklärung hatte jedoch auch hier gut gearbeitet. Man hat uns bereits gehört, denn auf dem Platz herrscht Aufregung. Wir stoßen sofort zu und lassen dem Gegner keine Zeit zum Start. Der ganze Platz wird mit unseren Bomben und Geschossen buchstäblich zugedeckt und alles vernichtet, was an Maschinen startbereit steht. Wir können genau sehen, wie sechs Jagdflugzeuge sofort in Brand geraten.
Diese beiden Angriffe unseres Geschwaders haben vollen Erfolg gehabt. Wir haben eigene Verluste vermieden. Unsere Flug-, zeuge wiesen nur wenige ME.-Cinschläge auf und sind völlig unversehrt." Eduard Anphlett.
London schwindelt
Erfolge zur Luft aus der Luft gegriffen — Eine amtliche deutsche Richtigstellung
Berlin, 13. Mai. Das britische Luftfahrtministerium gibt bekannt, daß die Angriffe der Royal Air Force auf Gebiete zwischen Rhein und Maas erfolgt seien, daß die Rheinbrücke bei Wesel, Brücken bei Aldekerks, Geldern, Rees und Goch derartig bombardiert worden seien, daß der Vormarsch der deutschen Truppen gelähmt worden sei. Auch wichtige Eisenbahnen und Straßenverbindungen seien durch Bombentreffer unterbrochen worden.
Von amtlicher deutscher Seite wird festgestellt, daß diese Erfolgsmeldungen des britischen Luftfahrtministeriums in keinem Punkte richtig sind. Die britische Luftwaffe hat während des Samstags weder die in starkem Vordringen befindlichen deutschen Truppen noch andere militärische Ziele ernstlich angegriffen. Während der Nacht vom 11. zum 12. Mai erfolgten vereinzelte Einflüge nach Westdeutschland.
Die britischen Flugzeuge haben vermieden, militärische Ziele und Orte, die durch Flakartillerie geschützt sind, anzugreifen. Sie haben ihre Bombenangriffe lediglich auf kleinere, unverteidigte Städte und auf Bahnanlagen versucht. Ein behelfsmäßiger Flugplatz wurde von einem einzelnen Flugzeug mit MG. aus der Luft angegriffen, obgleich dieser Platz unbelegt war. Es sind keine von den genannten Brücken oder anderen Orten beschädigt oder gar zerstört worden. Der Materialschaden an den einzelnen Orten ist geringfügig. So wurden z. B. eine Schule, ein Lazarett und in der Nähe der Grenze eine am Rande der Stadt gelegene Kaserne zerstört. Diese planlosen Bombenabwürfe in deutschem Heimtagebiet haben leider einige Tote und Verwundete unter der Zivilbevölkerung verursacht.
Ein weiterer Beweis!
32 vvü Generalstabskarten von Deutschland gefunden Neuer Beweis für die geplant gewesene Angriffsaktion auf das Nuhrgebiet
Berlin, 13. Mai. In Arnheim, in dem Stabsquartier einer hollänidschen Armee, wurden 32 000 Generalstabskarten von Deutschland gesunden und zwar insbesondere Karten von 1:100 000 vom Ruhrgebiet. In diesen Karten sind die militärischen Ziele, soweit sie den Holländern bekannt sind, besonders auffällig markiert. Dies ist wieder ein Beweis für die von den Engländern und ihren holländischen Verbündeten geplante An- griffsaktiou aus das deutsche Industriegebiet an der Ruhr.
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Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" plaudert aus der Schule
Berlin, 13 Mai. Die Erklärung des Offiziers des holländischen Dampfers „Zaalnd", daß schon seit Wochen 10 000 englische Soldaten in Holland untergebracht waren, wird geradezu plastisch ergänzt durch ein Eingeständnis, das dem Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" entschlüpfte. Bei dem Versuch, den Truppen der Westmächte in Belgien einen Riesenkranz Vorschußlorbeeren zu winden, spricht er davon, daß Lord Eorth, der Oberkommandierende des britischen Expeditionskorps, auf dem westlichen Kriegsschauplatz eine ganze Reihe von Plänen vorbereitet habe, die alle, aber auch alle nur möglichen Entwicklungen des Krieges voraussahen. Im Rahmen dieser Pläne war der Einmarsch in Belgien Gegenstand ganz besonderer Bedeutung. Der britische Generalstab und die Armee, so erklärt er zu diesen Fragen mit dem ausdrücklichen Zusatz: „Das könne man heute sagen", waren seit Beginn des Krieges längs der belgischen Grenze stationiert. Mit der Ansicht, daß man es heute offen zugeben könne, dürfte der Kriegsberichterstatter der „Daily Mail" unter seinen Gesinnungsgenossen ziemlich allein auf weiter Flur stehen, denn damit gibt er zu, daß die Engländer sich seit Beginn des Krieges ausschließlich mit dem geplanten Ueöerfall auf Deutschland unter Verletzung der belgischen und holländischen Neutralität beschäftigt haben.
Umbildung der rumänischen Regierung
Fortführung der bisherigen Außenpolitik
Bukarest, 13. Mai. Die umgebildete Regierung Tatarescu wurde vereidigt. Wirtschaftsminister wurde anstelle Angelescus der frühere Justizminister Cancicov. Zum Justizminister wurde der ehemalige Unterstaatssekretär Bentoiu ernannt. Das Kultusministerium übernahm Professor Cioban. Luftfahrt- und Marineministerium werden einstweilen von Heeresminister General Jlcus geleitet. Die Minister General Teodorescu, Micescu und Nistor sind ebenso wie Angelescus ausgeschieden. Ministerpräsident Tatarescu gab eine kurze Erklärung an die Presse ab, in der er betonte, es handle sich weder um eine neue Regierung, noch um ein neues Programm. Auf außenpolitischem Gebiet werde die bisherige Politik der strengen Neutralität und der Wahrung der Unabhängigkeit des Landes unverändert fort- g?führt,