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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 14. Mai 1841
Offiziere der Luftwaffe erhielten das Ritterkreuz des E. K.
MV. Berlin, 13. Mai. Durch die kühnen Taten des Hauptmannes Koch und des Oberleutnants Witzig ist bekaUnt, datz besondere Sturmabteilungen der Luftwaffe das unaufhaltsame Vorgehen des deutschen Heeres in Belgien maßgeblich dadurch beeinflußt haben, daß sie strategisch besonders wichtige Punkte in Feindesland überraschend in ihre Hand brachten und dis zum Eintreffen deutscher Erdtruppen sicherten. Zur Rahmen dieser Kampfhandlungen zeichneten sich durch persönliche Tapferkeit im Rücken des Feindes folgende Stoßtruppsührer eines Fallschirmjägerregiments aus:
Oberleutnant Altmann, Oberleutnant Kies, Leutnant Delica, Leutnant Schacht, Leutnant Schächter, Leutnant Meißner.
Der Führer und Oberste Befehlshaber des Heeres hat auf Vorschlag des Eeneralfeldmarfchalls Eöring diesen Offizieren das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und die Veför- rung des Hauptmanns Koch zum Major sowie Oberleutnant Witzig zum Hauptmann ausgesprochen.
Auch die übrige« mit dem Ritterkreuz ausgezeichneten Offiziere wurden zu je einem höheren Dienstgrad befördert.
Die deutsche Flagge über Lüttich
DNB. Rom, 11. Mai. „Die deutsche Flagge über Lüttich". - „Die Deutschen in Lüttich eingezogen", so verkündeten die Spätabendausgaben der römischen Blätter am Montag in Riesen- lcttern der stark interessierten Bevölkerung den neuen großen Ersolg der alle Hindernisse überwindenden deutschen Truppen, deren unaufhaltsames, rasches Vordringen größte Bewunderung und rückhaltlose Anerkennung findet. „Rasches Vorwärtsschreiten der deutschen Offensive in Holland. — Französischer Widerstand in Südbelgien gebrochen" — so lautet die über alle acht Spalten gehende Ueberschrist des „Laooro Fascista", während „Tribuna" vor allem auch die Vereinigung der deutschen Streitkräste mit den bei Rotterdam«: abgesetzten Fallschirmtruppen unterstreicht.
„Laooro Fascista" würdigt die große Bedeutung der deutschen Aktion im Westen und betont, daß das deutsche Schwert nunmehr die Knoten der Einkreisung zerhaue und mit blitzartiger Schnelligkeit die Kräfte zu Boden wersc, die sich bewußt oder unbewußt zu dem verbrecherischen Spiel der Westmächte hergaben.
Der unvergleichlich« Siegeszug der deutschen Truppen in Holland beherrscht auch bereits das Bild der Montagmorgen- Blätter, die in riesigen Ueberschristen betonen, daß „die deutschen Truppen in 18 Stunden 12V Kilometer vordrangen" und „in nur zwei Tagen ganz Nordholland besetzten". Stärkste Beachtung finden auch die Glanzleistungen der deutschen Fallschirmtruppen, die ebenso wie die Eroberung des stärksten Forts non Lüttich durch Anwendung der modernsten Kampfmittel das Tagesgespräch in der italienischen Hauptstadt bilden. Eben so stark beachtet wird die Angst in England und Frankreich vor deutschen Fallschirmtruppen.
Italienische Beschwerden
Eine Milliarde Lire Schaden für Italien
Rom, 13. Mai. Durch die Schikanen der englisch-französischen Schissskontrolle ist, wie in einem Bericht des Leiters des Kriegswirtschaftlichen Amtes im Außenministerium an den Duce mitgeteilt wird, seit Kriegsbeginn ein Schaden von einer Milliarde Lire entstanden. „Unser Recht auf völlige Rückerstattung ist", so wird in dem Bericht grundsätzlich festgestellt, „selbstverständlich. Genaue Unterlagen werden zu diesem Zweck Tag für Tag von den Betroffenen gesammelt." Das Schlimmste an der engkischfranzösischen Schissskontrolle ist aber neben den Schikanen die Willkür. Dieses Manöver — das braucht kaum betont zu werden —, ist von den italienischen Behörden im Keime erstickt worden.
Rom, 13. Mai. Die in dem dokumentarischen Bericht an den Duce dem italienischen unterbreitete ebenso schamlose wie willkürliche Anwendung der englisch-französischen Blockade gegen die italienische Handelsschiffahrt har in ganz Italien lebhafteste Entrüstung ausgelöst. Wie in verschiedenen Städten, ist es auf Grund der seeräuberischen Schikanen vro allem auch in Rom «z neuerlichen antienglischen und antifranzösischen Kundgebungen gekommen.
Erstmalig berichten auch die Mittagsblätter, daß als Folge der englisch-französischen Schikane neuerdings gegen England gerichtete Maueranschläge allenthalben zu sehen seien, in denen unterstrichen werde, daß „England auch diesmal den Autobus verpaßt hat".
Zuchthausstrafen für VolksveerüLer
Wegen Abhörens feindlicher Sender vor dem Sondergericht
Berlin, 13. Mai. Vor deutschen Sondergerichten mußten wiederum einige Nundfunkverbrecher abgeurteilt werden, die sich durch Abhören ausländischer Rundfunksender und Weitergabe der von ihnen verbeiteten Nachrichten zu Verrätern an ihrem Volk und seinem Daseinskampf gemacht hatten.
1. Das Sondergericht Magdeburg verurteilte den 1893 geborenen Otto Schulze aus Buchholz, Kreis Stendal, zu fünf Lahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Sch. hatte wiederholt einen Auslandssender abgehört und dessen Lügenmeldungen in einem Ladengeschäft in Stendal an andere Personen weitergegeben.
2. Das Sondergertcht Innsbruck verurteilte o:c 1919 geborene L. Bachlechner zu fünf Jahren Zuchthaus. Die B. hatte ein Verhältnis mit einem später wegen Spionageverdachts verhafteten Franzosen und war in diesem Zusammenhang auch einige Tage in Haft gewesen Die bei ihrer Haftentlassung übernommene Verpflichtung hinsichtlich ihres Verhaltens hat sie nicht erfüllt, vielmehr längere Zeit in böswilliger Absicht ausländische Rundfunknachrichten abgehört und sich darüber hinaus staatsfeindlich betätigt.
3. Das Sondergericht Nürnberg verurteilte den 1889 geborenen Matthias Keffner zu sechs Jahren Zuchthaus sowie Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von sechs Jahren. Das Verbrechen Keffners fällt deshalb besonders schwer ins Gewicht, weil er in seiner Stellung als Revierforstwart, also «>s Beamter des Staates, die von ihm abgehörten ausländischen Nachrichten an die unter seiner Leitung arbeitenden Waldarbeiter weiterverbreitete.
1. Eine besondere Stellung nimmt ein Fall ein, der vor ocm Eendergericht in Bromberg abgeurteilt wurde. Ein entlassener polnischer Geangener, Anton Kalamanski, hörte mit einem von seinen Eltern den deutschen Behörden unterschlagenen Rund- sunkapparat die polnischen Nachrichten des englischen Rundfunks ab und verbreitete diese Nachrichten dann an den ebenfalls an- Toklagten Sigismund Linkowski und andere, zunächst mündlich, bann sogar mittels Durchschlügen einer Schreibmaschine. Sigismund Linkowski verbreitete auch seinerseit.s die üblen Hetznach- tichten weiter. Das Gericht erkannte gegen Anton Kalamnski auf iohn Jahre Zuchthaus und zehn Jahre Ehrverlust, gegen Sigismund Linkowski auf fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverlust.
Mayold unMmgebuny
Bildung heißt, sich mit jedem Menschen auf den Ton setzen zu können, dessen Zusammenklang mit dem eigenen Wohllaut gibt.
«ach dem Sest
Pfingsten stand diesmal ganz im Zeichen der atemlosen Spannung, mit der wir den Gang der militärischen Ereignisse verfolgen, die nach den Worten des Führers die Entscheidung über ein Jahrtausend deutscher Geschichte bringen werden. Wir wollten kein Pfingsten mit Reisen und Fahrten begehen, erwanderten vielmehr die engere Heimat und begaben uns zum Sportplatz und aus die Schießbahn, wo nach den Anordnungen des Reichssportführers an den Feiertagen für den Gedanken der Leibesübungen geworben wurde.
Die Menschen waren allenthalben ernst, aber frühlingsfroh gestimmt; zu den lachenden Blüten in den Gärten, zum Blütenschnee auf den Zweigen paßten die lenzfreudigen Farben der Frühlingskleider. Die Frühlingsglocken läuteten froher und beller als sonst und sandten ihre Grütze in die Weite. In Wahrheit war niemand daheim. All unsere Gedanken, all unsere Liebe und all unser Dank waren und sind bei unseren Soldaten. Alle waren wir trotz der ungeheuren Spannung, in die das Weltgeschehen uns versetzte, von jener Ruhe erfüllt, die dem Deutschen im Gefühl des Vertrauens auf den Führer und unsere Wehrmacht zu eigen ist.
Pfingsten 1910 i Der deutsche Geist siegt über Haß und Tücke, über Lüge und Verrat. Mit List und teuflischer Bosheit war das Netz gesponnen, in dem wir gefangen werden sollten, um die Sklaven der Plutokratien zu werden. Aber der deutsche Geilt läßt sich nicht von Krämerseelen einfangen. Der ihm seinen neuen stolzen Flug gab, der Führer, zerriß das Netz. Wenn unser Vertrauen und unsere Liebe zu ihm noch heißer werden könnten, dann erreichten dies unsere Gegner in diesen Tagen.
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Für Familienunterhaltsempfänger
Um denjenigen Empfängern von Einsatz oder Räumungs- Familienunterhalt, die nicht in der Lage sind, den zur Bezahlung der Kohle erforderlichen Geldbetrag alsbald nach der Lieferung aus eigenen Mitteln aufzubringen, die ihnen zustehende Kohlenmenge zu sichern, wird ihnen auf Antrag von dem Stadtoder Landkreis, der den Familienunterhalt zahlt, ein Vorschuß aus Mitteln des Familienunterhalts gewährt.
Antragsberechtigt sind Familienunterhaltsempfänger, die in einem Miethaus einen selbständigen Haushalt mit Einzelofen- heizung oder Stockwerkyeizung führen — als selbständige Haushaltung gelten auch Familien, die als Untermieter wohnen — oder ein Eigenheim mit Einzelofenheizung oder Zentralheizung bewohnen. Der Antragsteller hat anzugeben, welche Kohlenmenge er auf Grund der ihm zustehenden Punktzahl bei seinem Kohlenhändler bestellt hat und welchen Vorschuß er zur Bezahlung der Kohlen benötigt. Der Stadt- und Landkreis zahlt unmittelbar an den Kohlenhändler und rechnet den Betrag in angemessenen Teilbeträgen auf den Familienunterhalt der auf die Lieferung der Kohle folgenden Monate in der Weise an, daß die Abdeckung des Vorschusses in der Regel innerhalb drei Monaten erfolgt.
Hat ein Gefolgschaftsmitglied vor seiner Einberufung von seinem Unternehmer einen Vorschuß zur Bezahlung der abzunehmenden Kohlenmenge erhalten, so übernimmt der Stadtoder Landkreis, der dem Angehörigen den Familienunterhalt gewährt, auf Antrag die Rückzahlung des auf die Zeit nach dem Einstellungstage entfallenden Teils.des Unternehmervorschusses an den Unternehmer aus Mitteln des Familienunterhalts und behält den Betrag in angemessenen Teilbeträgen vom Familienunterhalt ein.
Kastanien — Flieder — Schwalben!
„Die Welt wird schöner mit jedem Tag", können wir jetzt mit dem Dichter sagen. Immer reicher wird das neue grüne Gewand der Natur. Nun hält schon der Fliederstrauch allerorts seine weißen und violetten Vllltenbüschel in den Sonnenschein und berauschender Duft entquillt diesen wunderbaren Trauben, füllt namentlich die Abende und Nächte mit herrlichem Hauch. Nicht weit davon entfernt hat sich der Kastanienbaum mit seinen Blütenkerzen beladen und nun prangt dieser breite und stattliche Baum unserer Heimat mit prächtiger, festtäglicher Krone. Freude und Helle geht von diesem Baum in unsere Seele ein. Viele Obstbäume sind übersät mit Blüten. Der Mai steht jetzt groß im Land! Er bildet gewissermaßen das Tor, durch das der Sommer seinen Einzug halten kann — der Sommer mit den warmen und sonnigen Tagen.
Die Lüfte durchsegeln die Schwalben. Schwalbengrutz ist Früh^ lings- und Sommergruß. Ein Schwalbennest bedeutet einen Ort' des Glücks. Immer weiter gezogen sind die Bögen der Flug-! bahnen dieser eilenden schlanken Vögel in den stets länger verharrenden Tag. Sie kennen keine irdische Schwere mehr, streifen über blühende Gärten hinweg zu Rasen und Rain, bis zu Bächen und Bäumen und schwingen sich über Tore und Türme.;
— Fronleichnamstag am Sonntag. Der Generalbevollmächtigte für die Reichsverwaltung hat mit Rücksicht auf die dringend inötige Kohlenförderung und die sonstigen Produktionsmöglich- keitcn den Fronleichnamstag 1910, der kalendermäßig auf den 23. Mai fällt, als staatlichen Feiertag auf Sonntag, 26. Mai, verlegt.
— Ab Juni mehr Butter statt Margarine. Die deutsche Buttererzeugung entwickelt sich außerordentlich günstig. Diese Lage macht es möglich, die Vuttervorräte in den Sommermonaten auf einen bisher unerreichten Höchstand zu bringen und darüber hinaus der Vcrbraucherschaft mehr Butter als bisher bei gleichzeitiger Einsparung an Margarine zur Verfügung zu stellen. Ab 3. Juni 1910 wird deshalb bei insgesamt gleichbleibenden Fettrationen der Butter- und Margarinebezug so geregelt werden, daß eine weitere Verlagerung des Fettverbrauchs von der Margarine zur Butter eintritt. Zu diesem Zweck sollen für Normalverbraucher und für Kinder von 6—11 Jahren die Vutter- rationen, die nicht gegen Margarine austauschbar sind, erhöht werden. Außerdem erhalten die Schwer- und Schwerstarbeiter die Möglichkeit, auf ihre Zusatzkarten anstelle von Margarine Butter zu beziehen.
Wir gratulieren dem Alter!
Wieder können wir zwei Altersjubilaren zum Geburtstag gratulieren: Konrad Sch uon in HaiterLach, der heute
70 und Christian Rentschler, der ebenfalls heute 72 Jahre alt wird. Alles Gute für die Zukunft!
Vom Calwer Rathaus
In der letzten Besprechung mit den Ratsherren machte Bürgermeister Eöhner Mitteilung von dem käuflichen Erwerb eines zwei Hektar 7 Ar großen Waldgrund st ücks aus dem Besitz von Zimmermeisterswitwe Kirchherr, Bad Liebenzell, das zu zwei Dritteln mit 50—60jährigen Fichten, Tannen und Forchen, sowie zu einem Drittel mit 15jährigen Fichten bestanden und am Hirsauer Wiesenweg auf Markung Alzenberg gelegen ist. Der Kaufpreis von 7500 RM. wird aus dem Erlös der Mehrhiebe des Jahres 1939 gedeckt. — Für das Stadt. Gaswerk sind einige Neuanschaffungen vorgesehen. Die Aufwendungen von insgesamt 3180 RM. werden aus laufenden Haushaltsmitteln finanziert. Im Vorort Alzenberg hat sich die Entwässerung verschiedener Wiesengrundstücke als notwendig erwiesen. Um einer Brandgefahr wie der weiteren Ausbreitung des Holzbock-Schädlings vorzubeugen, wurde erwogen, die Dachstöcke verschiedener städt. Gebäude mit einem Feuerschutzanstrich versehen zu lassen.
Eine unmenschliche Mutter
Stuttgart. Wegen fortgesetzter Mißhandlung ihrer 10jährigen, vorehelich geborenen Tochter wurde die 32jährige verheiratete Katharine E. in Stuttgart von der Jugendstrafkammer zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte hatte dem Kinde, auf das sie aus unerklärlichen Gründen einen Hatz geworfen hatte, mit einer angeblich nicht genügend gereinigten Kaffeekanne und ein anderesmal aus ebenso nichtigem Anlaß mit einem Besenstiel einen so heftigen Schlag auf den Kopf versetzt, daß es stark blutende Rißwunden in der Kopfhaut davontrug. Einmal verkratzte die unnatürliche Mutter der Kleinen das Gesicht mit den Fingernägeln. Auch den großen Waschrllhrlöffel mißbrauchte sie, um das arme Wesen, das jetzt behördlich betreut wird, jämmerlich zu verprügeln. Die Strafe fiel deshalb nicht noch höher aus, weil die Angeklagte noch für vier andere Kinder zu sorgen hat und ein weiteres Kind erwartet.
Stuttgart. (Auf der Straße vom Tod ereilt.) Am Donnerstag morgen erlitt in der Stiftstraße ein 72 Jahre alter Mann einen Schlaganfall. Der Mann starb während der Ueber- führung ins Krankenhaus.
Eottrazhofen Kr. Wangen. (Unfall.) Aus noch nicht geklärter Ursache löste sich an der in vollem Gang befindlichen Kreissäge des Gastwirts Morent das Sägeblatt und traf die 17 Jahre alte Grete Eeisler am linken Oberarm. Mit einer schweren Verletzung mußte das Mädchen ins Krankenhaus gebracht werden.
Zwiefalten Kr. Saulgau. (Schaufenster-Einbreche r.) In Hayingen wurde von einem unbekannten Täter mittels eines Glasschneiders das Schaufenster eines Schuhgeschäfts zer-! schnitten. Aus der Auslage wurden sodann Schuhe im Wert von' 100 RM. gestohlen. Man vermutet, daß es sich um den gleichem Dieb handelt, der Einbrüche in Zwiefalten, Riedlingen und Obermarchtal verübt oder versucht hat, da die Einbrüche überall nach der gleichen Methode ausgeführt wurden. Die Waren scheint der Dieb mit einem Auto weggeschafft zu haben.
Vodelshausen Kr. Tübingen. (Tödlich überfahren.) Auf tragische Weise kam am Donnerstag die im 11. Lebensjahr stehende Landwirtsehefrau Anna Nill, deren Mann zum Heeresdienst eingerückt ist, ums Leben. Während sie mit ihrem Kuhgespann durch die Dorfstraße fuhr, wurde sie von einem Lastkraftwagen mit Anhänger überholt. Im Augenblick der Ueber- holung wurde die Frau von der Kuh nach links gestoßen und fiel unter den Anhänger, wurde überfahren und war sofort tot.
Tübingen. (50 Jahre Kaiser-Wilhelm-Turm.) Im Jahre 1890 begannen auf dem Gipfel des Oesterbergs die Bauarbeiter: für den weithin ins Land sichtbaren Aussichtsturm, der 1892 vollendet und ein Jahr später eingeweiht wurde und der der Erinnerung an den 1888 verstorbenen Kaiser Wilhelm I. galt. Er wurde einst mit einem Aufwand von 20 000 RM. errichtet, die aus Spenden Tübinger Studenten, Vermächtnissen, Stiftungen, Konzerten und Theateraufführungen bestanden. Von dem Turm aus genießt man einen herrlichen Rundblick auf die Schwabenalb, das Neckar- und das Ammertal.
Vom Welzheimer Wald. (Die Heidelbeeren blühen.) Zur Zeit buchen in den Wäldern die Heidelbeeren. Nach den reichen Biuunansätzen zu schließen, ist Heuer, wenn keine Fröste und Unwetter kommen, eine gute Heidelbeerernte zu erwarten.
Maitis, Kr Gmünd (Marder im Hühner st all.) Ein Marder drang in einen unverschlossenen Hühnerstall ein und tötete zehn junge Leghühner. Der Hühnerstall war versehentlich nicht abgeschlossen worden.
Adelmannsselden, Kr. Aalen. (Todesfall) Im Alter von 80 Jahren starb der weithin bekannte „Maisenwirt" Georg Maier, der sich ob seines aufrichtigen und gradlinigen Wesens großer Achtung erfreute.
Nietheim, Kr. Tuttlingen. (TödlicherSturz.) Der frühere Postbote Martin Marquardt rutschte auf der Straße aus und stürzte so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er einen schweren Echädelbruch davontrug, dem er im Kreiskrankenhaus Tuttlingen erlag. Die Ortsgruppe verlor in ihm den ältesten Parteigenossen.
Ravensburg. (Zehn NS V. -Kindergarten.) Für dieses Jahr ist von der NSV. im Kreis Ravensurg die Eröffnung von zehn Erntekindergärten vorgesehen, und zwar in Gornhofen, Oberhofen (Ged. Eschach), Esenhausen, Osterhofen (Ede. Haister- kirch), Berg, Röthenbach (Ede. Wolfegg), Ringgenweiler (Ede. Zogenweiler), Fronhofen, Michelwinnaden und Mittelurbach.
Bestrafte Sammelwut
Pforzheim. Die Strafkammer verurteilte einen jungen Burschen auf Grund der Volksschädlingsverordnung wegen Betrugs,, Urkundenfälschung und Vergehens gegen das Waffengesetz zu 1ö Monaten Gefängnis. Er hatte bei Angehörigen von Einberufenen Beiträge kassiert, die gar nicht fällig waren, auch in 62 Fällen eine Straßensammlung für Hinterbliebene oder Ehefrauen von Soldaten gemacht und dabei 10 RM. eingesteckt, schließlich telephonisch von Geschäftsleuten Opfer für eine Weihnachtsfeier erschwindelt und darüber Quittungen mit falschem Namen gegeben. Schließlich trug er unzulässigerweise einen Revolver.
Mannheim. (Volksschädling erhält7 Jahre Zuchthaus.) Das Sondergericht verurteilte den 21jährigen Wilhelm Steil wegen Amtsunterschlagung in Verbindung mit zwei Verbrechen gegen das Volksschädlingsgesetz zu sieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. Steil hat als Postfacharbeiter neben anderen Unterschlagungen auch zwei Feldpostpäckchen für sich behalten.