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Nr. 102

Freilag, äen 3. Mai 1940

114. Jahrgang

Das englische Abenteuer in Norwegen mitzglüekt

Flucht aus Andalsnes Auf der Suche nach neuen Kriegsgebieten Nervöse Aktion Englands im Mittelmeer

Erneuter Versuch der britischen Kriegsbusweitung

Andalsnes in deutscher Hand

Berlin, 2. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In rastloser Verfolgung der in wilder Flucht zurüügehen- den Engländer haben die deutschen Truppen Andalsnes erreicht und um 15 Uhr dort die deutsche Reichskriegsflagge gehißt.

DNB. Berlin, 2. Mai. Herr Chamberlain hat wieder ein­mal seine vielerwartete Rede gehalten. Die Terminoerschiebun­gen haben nichts genutzt. Denn die englischen Siege, die er so acrn dem nervösen Unterhaus und dem unruhigen englischen Publikum mitgeteilt hätte, haben sich nicht eingestellt, dafür sind die Niederlagen von Tag zu Tag größer geworden. So sah sich Herr Chamberlain vor die Notwendigkeit gestellt, diese englischen Niederlagen in Südnorwegen dem Unterhaus plausibel zu machen. Wie sage ich es meinem Kinde?> das könnte man als lleberschrist über diese Rede des alten Herrn Chamberlain stellen. Gewunden, verdreht, verlogen, verklausuliert und doch sür die Unterhaus- Mitglieder verständlich genug, daß England in Südnorwegen iotal geschlagen wurde. Die einzige Heldentat die Herr Cham- berlain seinen staunenden llnterhausmitgliedern zu verkünden wußte, war die Tatsache, daß Englandjetzt jegliche Streit- lcäfte aus Andalsnes zurückgezogen hat, ohne einen einzigen Mann zu verlieren". Wofür Herr Chamberlain allen englischen Soldaten seine höchste Bewunderung zum Ausdruck bringt.

Die üblichen Tiraden dieser Chamberlain-Rede interessieren uns wenig. Das englische Volk wird selber urteilen müssen über die Hiobsbotschaften, die ihm sein Premierminister mitgeteilt hat. Aber eines interessiert uns in dieser Rede, das sind die Hinweise, die Chamberlain aus das Mittelmeer gemacht hat. Schon gestern kamen die amtlichen Meldungen aus London, daß England aufgrund angeblicher Äußerungenautorisierter eng­lischer Kreise" sich zu Vorsichtsmaßnahmen im Mittelmeer ver­anlaßt sehe. Als die italienische Presse auf diese Ankündigung mit Achselzucken reagierte, kam prompt die zweite Meldung, dir besagte, daß in Aegypten aufgrund der Lage gewisse Sicherungs­maßnahmen ergriffen worden seien, und heute erklärt Herr Chamberlain im Unterhaus, daß die Zurückziehung der engli­schen Truppen aus Südnorwegen eine Entlastung der englische» Flotte zur Folge hätte, die deshalb im Mittelmeer verstärkt eingesetzt werden könnte. Deutlicher gesprochen heißt das: Eng­land hat mit seinen Plänen, Norwegen zum Kriegsschauplatz zu machen, aufgrund der deutschen Gegenaktion Schisfbruch im übertragenen und im wahren Sinne des Wortes erlitten. Nor­wegen ist nicht eine englische, sondern eine deutsche Front ge­worden. Herr Chamberlain aber macht aus der Not eine Tugend und erklärt seinen staunenden Unterhausmitgliedern, daß durch die Niederlage der englischen Truppen in Südnorwegen englische Schiffe frei würden, um im Mittelmeer für Sicherheitsmaß­nahmen eingesetzt zu werden. Herr Chamberlain teilt dann mit, daß ein britisches und ein französisches Schlachtschiff, Kreuzer und Seeslugzeuge schon im östlichen Mittelmeervecken liegen und sich auf dem Wege nach Alexandria befinden.

»Auf zum Mittelmeer", scheint die neue These des englischen Premiers zu heißen; aber Britannien sollte doch aus dem miß­glückten norwegischen Abenteuer gelernt haben, daß die Kriegs­ausweitungspläne nicht so einfach zu verwirklichen sind, wie sie sich in den Hirnen demokratisier Staatsmänner darstellen.

Wehrmachtsberichl vom Dienstag

Der Feind auf allen Straßen in Richtung Drontheim zum Nuckzug gezwungen Norwegisches Infanterie-Regiment Itreckt die Waffen Feindliche Landungen von der Luft­waffe bekämpft Sechs Schiffe und zwei bis drei feind­liche ll-Boote versenkt

Berlin, 3V. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die auf allen Straßen in Richtung Drontheim und Dom- vaas vordringenden deutschen Truppen haben denFeind auch am 29. April überall geschlagen und Sam Rückzug gezwungen. Von Otta aus, wo große Vor­räte und Lager aller Art erbeutet wurden, ist die Verfol­gung in Richtung Dombaas im Gange.

Auch die Bewegungen und Kämpfe in der Richtung auf V"gen schreiten rasch vorwärts.

Das weit hinter der Front im Gebirge abgetrennte nor - "egrscheJnfanteri e-R e g i m e n t IV hat in Stärke «on 2599 Mann mit feinem Kommandeur nordwestlich Lille- Hammer die Waffen gestreckt.

Von Voß, ostwärts Bergen, nach Osten verfolgende »rutsche Truppen nahmen 269 Mann gefangen und er­nteten fünf Geschütze.

Die feindlichen Landungen, Ansammlungen

und Bewegungen in und aus dem Raum um Namsos und Andalsnes erlitten durch die Angriffe unserer Luftwaffe schwerste Einbußen. Barackenlager, Spei­cher, Kasernen und Tankanlagen wurden in Brand gesetzt, sechs Schiffe versenkt und weitere schwer beschädigt. Nord­westlich Kristiansand schossen wir am 28. April ein britisches Flugzeug ab.

Unserer U-Boot-Jagd im Skagerrak und Kattegat't sind zwei bis drei weitere feindliche ll-Boote zum Opfer gefallen.

An der Westfront keine besonderen Ereignisse.

Wehrmachtsberichl vom 1. Mai

Der deutsche Vormarsch hält an Weitere 1900 Gefangene bei Lillehammer 1209 Mann ergaben s-ch bei Lomen Neue große Erfolge der Luftwaffe Ein Zerstörer und fünf britische Transportschiffe gesunken - Fünf Transpor­ter schwer beschädigt

Berlin, 1. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

In Norwegen geht der deutsche Vormarsch weiter. Bei Dombaas wurde gestern noch gekämpft. Die Waffen st reckung norwegischer Truppen nordwestlich Lillehammer hat sich als umfangreicher erwie­sen, als gestern gemeldet wurde. Es handelte sich um die Reste der zweiten norwegischen Division» die mit 299 Offi­zieren und 3599 Mann verschiedener Regimenter sowie 49 Briten gefangen genommen wurden. An Beute sind 7 Geschütze, 125 Maschinengewehre und 259 betriebsfähige Kraftwagen eingebracht worden.

Weitere 1299 Mann ergaben sich im Gebirge beiLomen zwischen Fagernes und dem Sogne-Fjord.

Die Luftwaffe griff britische Seestreitkräfte vor Namsos mit Erfolg an. Ein Flakkreuzer wurde durch zwei Volltreffer mittleren Kalibers versenkt, ein schwerer Kreuzer durch Volltreffer gleichen Kalibers auf das Achter­schiff schwer beschädigt. Ferner sanken nach Treffern ein Zer­störer und fünf britische Transportschiffe, fünf andere er­litten schwere bezw. schwerste Beschädigungen. Bei einem britischen Luftangiff auf Stavanger wurden acht feindliche Flugzeuge durch Jäger und Flak, bei einem Angriff auf den Flugplatz Fornsbu bei Oslo in der Nacht zum 39. April ein britisches Flugzeug durch Flak­artillerie abgeschosssn. Bei einem erneuten Angriff der Bri­ten auf diesen Flugplatz in der Nacht zum 1. Mai wurde geringer Sachschaden angerichtet.

An der W e st f r o n t keine besonderen Ereignisse.

Ein französisches Flugzeua vom Muster Potez wurde im Lustkampf abgeschossen.

Bei Stavanger elf britische Flugzeuge abgeschofseu

Berlin, 1. Mai. Wie wir hören, sind bei dem Angriff bri­tischer Kampfflugzeuge bei Stavanger nicht acht, sondern e l s bri­tische Flugzeuge vernichtet worden.

Einzelne englische Kampfflugzeuge versuchten auch in der ver­gangenen Nacht einen Angriss aus den Flugplatz Aalborg, der aus Grund der sofort einietzenden deutschen Abwehr erfolglos blieb. Nur eine Bombe, die in eine Vorstadt Aalborgs aus ein unbewohntes Gartengrundstück fiel, richtete am Haus geringen Schaden an.

GWlagau-Gchlasr

Britischer Flakkreuzer versenkt, ein Kreuzer schwer beschädigt

DNV. Berlin, 1. Mai. Bei Angriffen unserer Kampf­fliegeroerbände am 39. 4. 49 auf britische Seestreitkräfte im Seegebiet von Namsos wurde ein britischer Flakkreuzer durch zwei Volltreffer versenkt, ein anderer Kreuzer ist durch eine» Volltreffer mittleren Kalibers auf das Achterschiff schwer beschä­digt worden.

Der Führer dankt seinen Soldaten

Tagesbefehl des Führers an die an den Kämpfen in Nor­wegen beteiligten Einheiten

Berlin, 30. April. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat an die an den Kämpfen in Norwegen be­teiligten Einheiten nachstehenden Tagesbefehl erlassen:

Soldaten des norwegischen Kriegsschauplatzes!

In unbändigem Vorwärtsdrängen haben deutsche Truppen heute die Landoerbindung zwischen Oslo und Drontheim her­gestellt. Damit ist die Absicht der Alliierten, uns doch noch durch eine nachträgliche Besetzung Norwegens aus die Knie zwingen zu können, endgültig gescheitert. Einheiten des Heeeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe haben in vorbildlichem Zn sammenwirken eine Leistung vollbracht, die in ihrer Kiihnhe-t unserer jungen deutschen Wehrmacht zur höchsten Ehre gereich:.

Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften! Ihr habt ans dem norwegischen Kriegsschauplatz gegen alle Unbilden zur See, zu Lande und in der Luft und gegen den Widerstand des Fein­des gekämpft. Ihr habt die ungeheuerliche Aufgabe, die ich im Glauben an Euch und an Eure Kraft stellen mußte, gelöst.

Ich bin stolz auf Euch! Die Nation spricht Euch durch mich ihren Dank ans.

Zum äußeren Zeichen der Anerkennung «nd dieses Dankes verleihe ich dem Oberbefehlshaber in Norwegen, General von Falken Horst, das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz.

Ich werde auf Vorschlag Eurer Oberbefehlshaber auch die Tapfersten unter Euch auszeichneu. Der höchste Lohn Euch alle darf aber schon jetzt die Ueberzeugung sein, daß Ihr in schwerstem Schicksalskampf unseres Volkes um Sein oder Nichtsein den entscheidenden Beitrag geleistet habt.

Ich weiß, Ihr werdet die Euch gestellte Ausgabe auch ferner­hin erfüllen.

Es lebe unser Eroßdeutschlandl

Adolf Hitler.

Wehrmachtsberichl vom Dormerslan

Ueberstürzte Räumung des Gebietes um Andalsnes durch die Briten Norwegischer Befehlshaber bietet Kapitula­tion an Vereinigung auch der von Bergen und Oslo 201 - stoßenden deutschen Truppen vollzogen Gefangenen- uns Beutezahlen steigen ständig Erfolgreiche Fortsetzung der Angriffe der Luftwaffe gegen die feindlichen Landnngs- räume Sechs britische Flugzeuge abgeschossen

Berlin, 2. Mai. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Operationen in Norwegen zwischen Oslo und Drontheim sind in Verfolgungskämpfe über­gegangen.

Die Briten räumen überstürzt und in Auflösung das Gebiet um Andalsnes. Unübersehbare englischeBorräte sind bei D 0 m b a a s in die Hän- e unserer Truppen gefallen, die mit ihren Anfängen schc 1 49 Kilometer südostwärts Andalsnes stehen. Dort wurüc-r 399 noch Widerstand leistende Norweger, die den Rückzug der Briten decken sollten, gefangen genommen. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse hat der norwegische Befehlshaber des Gebietes Mören und Romsdal die Kapitulation an- gedoten und seinen Truppen Befehl zur Einstellung des aus­sichtslosen Widerstandes gegeben.

Die unzerstörte Bahnlinie zwischen Dombaas und Ulsbe z (südlich von Drontheim) ist in ihrer ganzen Ausdehnung in unserer Hand.

^ Die von Bergen nach Osten und aus dem Raum- lich von Oslo nach Westen vorstoßenden deutschen Trupp:' haben sich an der Bahnlinie Bergen Oslo die Ha 1 gereicht. Die Gefangenen- und Veüiezahlen erhöhen sich stän­dig. Bei Narvik und Drontheim keine besonderen Ereignis'-.

Die Luftwaffe setzte ihre planmäßige Störungs- und Vernichtungsangriffe gegen die feinldichen Landungsräume erfolgreich fort. Auch beiNarvik wurden feindliche Batte­rien bekämpft. Den feindlichen Seestreitkräften wurden wei­tere Verluste zuaeküat.

So sehen die englischen Flak-Kreuzer ans

Der britische FlakkreuzerCo­ventry", der bestückt war mit zehn 10,2-cm-Flak, zwei acht­läufigen 4«!cm-Flak und zwei vierläufigen 12,7-mm-Fla-ME.s. (Scherl-Bilderd., Zander-M.-K.)

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