er Gefeilschter
Sezugspreisc: In der Stadt und durch Voten monatlich RM. 1.50. durch die Post monatlich RM. 1.40 einschließlich 18 Pfg, Beförderunqs- aebühr und zuzüglich 36 Pfq. Zustellgebühr. Preis der Einzelnummer 10 Pfa. Bei höherer tzewall besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Zurückzahlung des Bezugspreises.
Amtsblatt
Des Mvettes «Lattv -üv Nagold rwd Llmsebrms
slagoläer Hagblatt / öegrünäei 1827
Fernsprecher: Nagold 429 / Anschrift: „Der Gesellschafter" Nagold. Marktstraße 14. Postfach 55 Drahtanschrift: „Gesellschafter" Naqold / Postscheckkonto: Stuttgart 5113 / Bankkonto Gewerbebank Nagold 856 / Girokonto: Kreissxarkasse Calw Hauptzweiqstelle Nagold 95 / Gerichtsstand Nagold
Anzeigenpreise: Die I spaltige mm-Zeile oder deren Raum 6 Pfg., Familien-, Vereins- und amtliche Anzeigen sowie Stellengesuche 5 Pfg„ Text 24 Pfg. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und anvorgeschriebener Stelle kann keine Gewähr übernommen werden. Anzeigen-Annahmeschluß ist vormittags 7 Uhr.
Nr. 101
vienslag, äen 30. April 1940
114. Jahrgang
Schwere B-mbenttrefßee arrf engl. Transporter
Planmäßiger Verlauf der Operationen in Norwegen — Weitere sechs Batterien mit Munition sichergestellt — Schwere Bombentreffer bei elf Transportern mit 5V 300 Tonnen erzielt — Ein Teil der Schiffe vernichtet
Berlin, 2g. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Unterstützt durch die Luftwaffe, die in den Erdkampf ein- greift und die rückwärtigen Verbindungen des Feindes unterbricht, nehmen die Operationen in Norwegen ihren planmäßigen Verlauf.
Die Befriedung im Innern Norwegens schreitet fort. Es wurden weitere sechsBatterien mit insgesamt 24 Geschützen mit der gesamten Ausstattung und Munition sicher- gestellt. Eine Dynamitfabrik wurde besetzt.
Im Küstengebiet von Mittelnorwegen erhielten zwei britische Kreuzer Volltreffer mittleren Kalibers. Bei elf Transport- und Nachschubschiffen mit insgesamt 50 000 Tonnen wurden schwere Bombentreffer erzielt, so daß ein Teil der Schiffe vernichtet wurde.
Bei Lssjaskop wurden drei am Boden stehende feindliche Flugzeuge durch Bombenangriff zerstört, zwei deutsche Flugzeuge werden vermißt.
2m Westen keine besonderen Ereignisse.
Neue Angriffe der deutschen Luftwaffe
Berlin, 2g. April. Wie wir erfahren, führte die deutsche Luftwaffe bei günstigem Flugwetter auch am Montag vormittag zahlreiche Angriffe auf britische Schiffseinheiten an der Westküste Norwegens durch. Nach den bisher eingegangenen Erstmeldungen sind eine größere Anzahl britischer Transportschiffe hierbei durch Bombenwurf erheblich beschädigt worden. Eines der Schiffe brennt.
78 AWW M einem Geschwader
52 Franzosen und 23 Engländer
DNB—, 29. April. (PK.) In diesen Tagen erreichte ein erfolgreiches Geschwader eine Erfolgszifser von 75 Abschüssen. Diese hervorragende Leistung findet erst ihre volle Würdigung, wenn man weiß, daß im Westen bisher Einflüge stärkerer Verbände
des Feindes nicht stattsanden. Die Jäger des Geschwaders mußten Liese hohe Zahl von Abschüssen meist durch harte Luftkämpfe gegen feindliche Jäger größtenteils übersranzösischemBoden, erringen. Darüber vermittelt uns eine Unterredung mit dem Eommodore des Geschwaders einen interessanten Einblick!
Bei den Aufklärern oder bei den zu Aulklärungszwecken verwandten feindlichen Kampfflugzeugen handelt es sich um Maschinen vom Typ Moreaux, Potez 63, Amiot, Bloch und Tau- dron, Fairey Battle und Bristol Bkenheim, während sich die abgeschossenen Jäger nach ihren Typen wie folgt zusammmenseßen: Curtiß, Moräne und Hurricane.
52 Franzosen und 23 Engiünoer, Diese beiden Zahlen sprechen für sich und zeigen, daß die Franzosen auch hier für die Briten die Kastanien aus dem Feuer holen müssen. Ihre Verluste sind in der Abschußliste des Geschwaders weit über 100 Prozent größer als die der Engländer! Auffällig erscheint uns dis hohe Anzahl abgeschossener Jäger. Damit wird aber zugleich die Eigenart der Luftkämpse im Westen charakterisiert. Dazu sagt der Eommodore folgendes: Zu Beginn des Krieges, im Herbst und im Winter, schossen wir hauptsächlich Aufklärer bezw. Kampfflugzeuge ab. Später ließ die feindliche Aufklärung nach. Nur ganz wenige noch waren zu Beginn dieses Jahres in unserem Bereich zu sehen. Seit Anfang März fanden nur ncch Lustkämpfe mit feindlichen Jägern statt.
Der Eommodore betonte noch, daß neun Maschinen aus Deutschem und 66 abgeschossene Flugzeuge und Ballone aus französischem Gebiet heruntergingen. Diese Angaben sind insofern außerordentlich aufschlußreich, als daraus hervorgeht, daß die Jäger des Geschwaders bei den Grenzüberwachungsslügen ihre Gegner über feindlichem Gebiet stellen und abschießen mußten.
Wenngleich die Zahl der sicheren Abschüsse 75 Maschinen beträgt, so muß hervorgehoben werden, daß die tatsächliche Abschuß Ziffer wahrscheinlich noch wesentlich höher ist. Bei den hohen Geschwindigkeiten, mit denen sich die Luftkämpse abspielen, konnten die Abschüsse nicht immer bis zum u'hlag beobachtet werden. Der Eommodore schloß seine Äusserungen über die hervorragenden Abschußergebnisss von 75 feindlichen Maschinen mit dem Bemerken, daß dieser stolze Erfolg des Geschwaders dem fliegerischen Können, der soldatischen Unerschrockenheit und Kampfgemeinschaft in seinem Geschwader und nicht zuletzt auch der überlegenen Leistungsfähigkeit und Qualität der Messerschmitt-Maschinen zu verdanken sei.
Für uns aber erhärtet sich die Gewißheit, daß unsere Luftwaffe
im Westen genau so pflichtbewußt und einsatzbereit den deutschen Lustraum Zchützt, wie die Kameraden in Norwegen und Dänemark heldenmütig und kraftvoll ihren Einsatz fliegen.
Eugen Preß.
Küftenverteidigung in Norwegen verstärkt
Auch die norwegischen Einheiten zur Abwehr eingesetzt
Berlin, 29. April. Die von der Kriegsmarine in Dienst gestellten norwegischen Einheiten werden nach Herstellung ihrer Fahrbereitschaft laufend in die Küftenverteidigung und zur Aufklärung eingesetzt. Der Ausbau der Küstenbefestigungen durch dir Kriegsmarine erfolgt planmäßig. Insbesondere wurde sür eine erhebliche Verstärkung an den wichtigsten Punkten der besetzten Abschnitte Sorge getragen. Auch an der dänischen KWe§ wurde die Küftenverteidigung verstärkt.
Immer dieselben englischen Greuellügeu
Berlin, 29. April. Je schlechter es den Herrschaften in London geht, desto mehr versuchen sie ihr Heil in einer Flut von Ereuel- lüaen, mit der sie ihren bereits in unerhörtem Ausmaß verspielten Kredit in der Welt zu retten hoffen. Wir kennen diese Methode, die von der Schwarzen Madonna in Tschenstochau bis zur norwegischen Weihestätte in Eidsvold immer neue, schnell gebrochene Blüten hervorzaubert. Selbstverständlich lügt Reuter auch hier weiter. Diese nie versiegende Greuelquelle berichtet am Montag von einer neuen Angriffswelle deutscher Bomber aus die unbefestigte Stadt Aalesund, 200 Kilometer nördlich von Bergen, bei der neben vielen Privathäusern natürlich auch eine Missionskirche, die auf dem Dach ein riesiges und klar gezeichnetes Kreuz trägt, einen Treffer erhielt. Die Menschen auf den Straßen wurden angeblich mit Maschinengewehren beschossen und um das Lügenbild vollständig zu machen, auch Sanitäter, die versuchten, Verwundete zu bergen. Mit einer ihrer ganz besonders widerlichen Ereuellügen, die dadurch nicht besser werden, daß man sie dem „norwegischen Heeresbericht" zuschreibt, wartet Reuter dann von der Narvik-Front auf, wo die Deutschen bei einem Gegenangriff Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, wieder einmal dazu gezwungen haben sollen, vor der Front zu marschieren, um das Vorgehen zu decken.
Es sind immer die gleichen hinterhältigen Erfindungen eines englischen Schmierfinken: auch ihm wird einmal endgültig das elende Handwerk gelegt werden.
s
Finnische Berichterstatter schildern ihre Erlebnisse bei de« norwegischen Truppen
DRV. Helsinki, 29. April „Die norwegischen Soldaten empfingen keinerlei Befehle; ein jeder handelte so, wie er es für richtig hielt, und selbst in der Intendantur herrschte größte Unordnung"; schreibt „Hufvudstadsbladet" zu den Kämpfen in Norwegen. Das Blatt betont, daß die deutschen Jagdflugzeuge norwegische Truppenteile völlig durcheinander gebracht und in wilde Flucht getrieben hätten. Die Zusammenarbeit zwischen den deutschen Panzern und der Luftwaffe habe einen ungeheuer demorali- sierenden Einfluß auf die Norweger gemacht. Ueber die Kämpfe im Östertal schreibt einer der Berichterstatter, daß in der norwegischen Führung eine heillose Verwirrung herrsche. Ein anderer Verichterhatter teilt mit, daß den Deutschen überall reiche Proviantvorräte in die Hände gefallen seien.
Zer Alliierte Kriegslai
DNB. Amsterdam, 29. April. Bei der letzten Tagung des Alliierten Kriegsrates in London wurde, wie von gut informierter Seite berichtet wird, das Problem der prekären Situation der alliierten Truppen in Norwegen behandelt. Zwei Möglichkeiten seien dabei als gegeben behandelt worden:
1) Zurückziehung der alliierte» Truppen aus ganz Norwegen oder zum mindesten aus Südnorwegen,
2) verstärkter Einsatz, um, wenn möglich, doch u»ch eine Schicksalswende herbeizusühren.
Nach den Mitteilungen aus dieser Quelle — deren Richtigkeit angenommen werden darf — ewigte man sich am Ende dahin, noch einen rücksichtslosen Einsatz der alliierten Streitkräfte, und zwar sowohl der Landtruppen als auch der ölotte, vorzunehmen. Gedacht ist dabei vor allem "u eine Durchbrechung der Sperre« von Drantum in Verbindung mit gleichzeitigen Aktionen u«r Luftwaffe gegen die deutschen Flugstützpunkte, und Luftangriffe vor allem gegen die portisikationen am Eingang der Drontheim- Fjords. Auch die Möglichkeit eines alliierten
L'W«
MM
W.M
MAL
"HON
. - - .
Zum 1. Mai: Westwall-Arbeiter nach der Schicht
Flotteneinbruchs in das Kattegatt wurde in Erwägung gezogen.
Zur Maskierung der geplanten Unternehmungen bzw. zur Irreführung der militärischen Leitung der deutschen Operationen sollen Meldungen in die internationale Presse lanziert werden, die ein Zurückziehen der alliierte« Streit, kräfte aus Südnorwegen als in Ausficht stehend bezeichnen, um dadurch die deutsche Aufmerksamkeit einzuschläsern oder abzulenken.
Nach all dem Unsinn, den der Alliierte Kriegsrat in der letzten Zeit fabriziert und in seinen Entschlüssen gezeigt hat, ist ei« solcher Plan wie der vorstehend enthüllte, durchaus denkbar. Ob und inwieweit es ihm allerdings gelingen wird, die deutsche Wehrmacht zu täuschen oder einzuschläfern werden die Herren Strategen in London und Paris ja von jetzt ab Tag für Tag in steigendem Ausmaße erfahren.
Blatt schreibt, daß Norwegen für England ke zweites Gallipoli werde« dürfe, dann ist ü auch unsere Meinung. Es wird mehr als e Gallipoli werden! Denn 1j treten diesmal d Alliierten keine Türken, sondern Deutsche cr gegen, und 2) unsere Luftwaffe wird das: sorge», daß es ein Sichhinwegschleichen w damals nicht mehr gebe» wird. Die Stratege an der Themse werden ihr blaues Wunder « leben. Darauf können sie sich verlassen. «KLsM..
des Intelligence-Service ?
2, NB Amsterdam, 30. April. Vor kurzem meldete das Reuter-Büro ans Bombay: „Zn Wardba wurde ein Unbekannter durch die Polizei verhaftet, der sich mit Gewalt Zutritt in die Hütte Gandhis zu verschaffen sucht:." Wie sich jetzt herausstellt, wurde diese Meldung erst ausgcgeben, als sich die Nachricht von neuen Umtrieben des Jntellig. Service gegen Gandhi wie ein Lauffeuer durch ganz Indien verbreitet hatte. Inzwischen ist festgestellt, daß es nicht die Polizei war, die Gandhi vor dem Unbekannte r beschützte, sondern die Anhängerschaft Gandhis selbst, der das Treiben des unbekannten Mannes ausgefallen war und die darauf selbst die Polizei herbeirief.