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Nr. 94 Montag, äen 22. April 1940 114. Jahrgang

Rasches deutsches Vordringen in Norwegen

Wehrmachlsbericht vom Samstag

Ne deutschen Truppen weiter im stetigen Vorgehen 180 Geschütze und 300 MG.s als Beute eingebracht Neue An­griffe auf feindliche Kriegsschiffe und Transporte: Vomben- oolltreffer schweren Kalibers auf einen Kreuzer und zwei Truppentransporte Erfolgreiche Stotztruppunternehmun­gen im Westen

Berlin, 20. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Aus den von deutschen Truppen besetzten Räumen um Narvik, Drontheim, Bergen, Stavanger und Kristiansand sind keine besonderen Ereignisse zu mel­den. Die deutschen Truppen konnten die ihnen gestellten Aufgaben planmätzig weiter durchfiihrxn.

Der Antransport neuer deutscher Verbände und umfang­reichen Materials wurde ungehindert vom Gegner fort­gesetzt.

Ein feindliches Flugzeug warf am Abend des 19. April fünf Bomben auf den Südrand von Narvik, ohne Schaden anzurichten. Die im Raum von Bergen eingesetzten deutschen Truppen besetzten eine Reihe vorgelagerter In­seln. Im Raum von Kristiansand wurden bei Haegeland weitere norwegische Truppeneinheiten entwaffnet. Im ge­samten Gebiet um Oslo sind die deutschen Truppen trotz Eeländeschwierigkeiten im stetigen Vorgehen.

Die Gefangenen- und Veutezahlen sind rm ständigen Steigen begriffen. Eine am 18. April nachmittags abgeschlossene Zählung meldet 180 Geschütze und 300 MG.s als Beute.

Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärungstätigkeit in starkem Umfange weiter fort. Feindliche Kriegs­schiffe und Transporte wurden an der norwe­gischen Westküste trotz ungünstigster Witterungsverhältnisse angegriffen. Ein Kreuzer und zwei Truppentrans­porte erhielten Volltreffer schweren Kalibers. Starke Rauch­entwicklung auf den Schiffen und grotze Einschläge im Was­ser ließen die zerstörende Wirkung der Bombentreffer deut­lich erkennen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt.

ImWesten rege Spähtrupptätigkeit.

Durch eigene Späh- und Stotztruppunternehmungen im Grenzgebiet westlich Merzig südwestlich Saarbrücken und südlich Zweibrücken gelang es, dem Feinde erhebliche Ver­luste beizubringen und eine Anzahl Gefangene zn machen und Waffen und Gerät z« erbeutev Feindliche Spähtruppunternehmen südwestlich von Saar­brücken und südlich von Zweibrücken wurden unter Ver­lusten für den Feind abgewiese«.

Ein feindliches Flugzeug» das im westlichen Grenzgebiet von eigenen Jägern gestellt wurde, entzog sich dem Kampf durch Einflug in belgisches Hoheitsgebiet. Ein eigenes Flug­zeug wird vermißt.

Wehrmachlsbericht vom Sonntag

318 MG.s und 8000 Gewehre im Raum von Narvik er beutet Feindliche Seestreitkräfte beschossen die Stadt Schneller Vormarsch unserer Truppen Ehemaliger pol uischer Zerstörer versenkt Zahlreiche Bombentreffer au! englische Kreuzer und Truppentransporter Starke Ver lnste gelandeter britischer Truppen Im Westen 5 feind­liche Flugzeuge abgeschossen

Berlin, 21. April. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Am 20. April, nachmittags, erschienen feindliche Teestreitkräfte vor Narvik und nahmen eine Zeitlang Hafen und Stadt unter Feuer. Landungsversuchc wurden nicht unternommen. Die im Raum von Narvil stehenden deutschen Truppen stellten eine Beute von 8000 Gewehren und 315 Maschinengewehren mit dazu gehöriger Munition sicher.

Nach Drontheim wurden weitere Verstärkunaen an Infanterie und Artillerie planmäßig zugeführt.

BeiBergen und Stavanger sind deutsche Truppen damit beschäftigt, den von ihnen besetzten Raum zu erwei­tern und von kleineren norwegischen Abteilungen zu säubern.

Im Raume von Oslo setzen die weiterhin verstärkten deutschen Truppen ihr Vorgehen in allen Richtungen schnell fort. Eine Kampfgruppe steht kurz vor Aamot; eine weitere ist 5 0 km über H a m a r nach Norden gestoßen. Deutiche Truppen stehen vor Gjoevik.

Deutsche Seestreitkräfte versenkten im Hardan- gersjord einige kleinere norwegische Kriegsfahrzeuge, dar- uuter den norwegischen MinenlegerTyr", und kämpften «ne Landbatterie nieder.

Die Mannschafts- und Materialiransporte nach Norwegen wusen in erhöhtem Matze weiter. Ein ehemaliger pol- mscher Zerstörer wurde durch ein ll-Voot nordöstlich der Shetland-Inseln versenkt.

Durch die bereits gemeldeten Angriffe deutscher Kampf- stugzeuge auf englische Seestreitkräfte am 19. April wurden insgesamt ein schwerer, ein leichter Kreuzer **vievier Transportschiffe getroffen,

Der Einsatz starker Kampffliegerverbände Segen die feindlichen Landungsversuche dei Namsos und Andalsnes am 20. Avril war

von autzerorventlicher Wirkung. Bei Andalsnes wurde ein Kreuzer mit einer Bombe schwersten Kalibers getroffen und versenkt. Ein anderer Kreuzer erhielt von zwei Flug­zeugen Bombentreffer mittleren Kalibers, zeigte Stich- ilammen und setzte sich anschließend auf Strand. An einer anderen Stelle wurde ein Truppentransportschiff von 15 000 Tonnen durch mehrere Bombentreffer in Brand ge­setzt. Ein zweiter Truppentransporter erhielt durch Bom­beneinschlag starke Schlagseite.

Gelandete britische Tr«ppeneinh eite n wurden an beiden Stellen wirksam mit Bomben bekämpft »nd erlitten starke Verluste an Personen und Material. Die Bahnhöfe von Namsos und Andalsnes wurden in Brand geworfen, Vormarschstratzen und Brücken durch Bom­bentreffer zerstört.

Im Westen wurden südwestlich Saarlautern und süd­westlich Bergzabern feindliche Spähtruppunternehmen für den Feind verlustreich ohne eigene Verluste abgewicsen.

Im deutsch-französischen Grenzgebiet kam es im Verlauf des 20. April zu mehreren Luftkämpfen. Ein eigenes Flugzeug stürzte bei einem Luftkampf ab. Fünf feind­liche Flugzeuge verschiedenen Musters wurden über eigenem und Feindgebiet durch deutsche Jäger und Flak­artillerie abgeschossen.

Lillehammer erreicht

Rasches Vordringen in Norwegen

Berliu, 21. April. In raschem Vordringen von Süden haben deutsche Truppen heute Lillehammer erreicht.

Zwischenberichte aus dem Norden

Feindlicher Kreuzer durch Bombentreffer versenkt

Berlin, 21. April. Bei der Abwehr britischer Landungs­versucheerzielten unsere Kampfflieger im Romstalsjord, 200 km südwestlich Drontheim, weitere große Erfolge. Als erstes Teil­ergebnis wurde soeben bekannt, daß Samstag nachmittag ein feindlicher Kreuzer von einer Bombe schwersten Kalibers ge­troffen wurde und auf der Stelle sank. Ferner wurde ein 15 000 Tonnen großer Truppentransporter durch mehrere schwere Bom­bentreffer in Brand gesetzt, so daß mit seinem totalen Verlust gerechnet werden kann. Britische Truppen, die in dem kleinen Hasen Andalsnes an Land gesetzt waren, wurden wirksam durch Bomben aus der Luft bekämpft. Sämtliche eingesetzten Flug­zeuge kehrten zurück.

DNB, Madrid, 22. April. Die Barcelonaer ZeitungSoli- daridad National" stellt die mit militärischem Glanz durch- gesührte Besetzung Norwegens durch Deutschland den groß­sprecherischen Radiosiegen der Westmächte gegenüber und stellt dazu sest, daß die von den Westmächten hinausposauntenSiege" lediglich zur Beruhigung der öffentlichen Meinung in England und Frankreich dienen sollten. Das Blatt unterstreicht die juristi­sche Berechtigung der deutschen Besetzung Norwegens, die einen Stoß in das Herz der englischen Seeherrschaft bedeute.

Englische Märchen vom Balkan

Budapest, 21, April. Unter der UeberschriftAlarmgerüchte- macherei in Zusammenhang mit deutschen Hotelgästen" wendet sich derPester Lloyd" gegen das nach einer am Mittwoch in ungarischer Sprache abgegebenen englischen Rundfunkmeldung in Budapest verbreitete Gerücht, wonach 300 nach anderen Ge­rüchten bis zu 2000 deutsche Offiziere in Zivil in Ungarn eingetroffen seien. Das Blatt erklärt, es habe die schon bei den ersten Worten absurd klingende englische Rundfunkmeldung bei den Hotels am Donau-Kai und bei den zuständigen Behörden nachgeprüft. Es habe sich sofort feststellen lassen, daß es sich um insgesamt 34 (!) aus Deutschland eingetroffene Personen handele, die als Touristen mit regelrechten Pässen und Sicht­vermerken zu kürzerem Aufenthalt in der ungarischen Haupt­stadt eingetroffen seien.

Eine Lektion für Monsieur Reynaud

Bier Lügen am Pranger

Mailand, 20. April. Eine sehr kräftige Abfuhr erteilt dasRe­gime Fascista" dem französischen Ministerpräsidenten Reynaud. Herr Reynaud, so schreibt das Blatt, Italiens alter Bekannter aus der Zeit der Frankenspekulationen und der Sühnemaßnah­men, gut bekannt durch seine geographischen Phantasien über das Europa von heute und morgen und französischer Minister­präsident auf Wunsch der Engländer und des Hauses Rothschild, habe in seiner Rede am 17. April derart schamlose Lügen aus­gesprochen, die nicht unwidersprochen bleiben dürften. Es seien also folgende Feststellungen zu machen:

1. Reynauds Behauptung, Deutschland habe 20 bis 30 Prozent seiner Flotte bei der Landung in Norwegen verloren, sei unwahr.

2. Die Westmächte seien nicht in Narvik, noch seien sie jemals dort gewesen.

Noch ein Transportdampfer versenkt Berlin, 21. April. Nachdem bereits gemeldet war, daß am 19. April ein schwerer britischer Kreuzer und zwei Transport­schiffe, die sich der norwegischen Küste näherten, schwere Bom­bentreffer erhalten hatten, wird jetzt auf Grund einer späteren Flugzeugmeldung bekannt, daß noch ein weiterer gro­ßer Transportdampfer getroffen wurde. Es konnte beobachtet werden, daß auf diesem Schiff ein Brand aus­brach und daß es einige Zeit darauf sank.

Entwaffnung der 3. norwegischen Division Berlin, 21. April. Die Entwaffnung der im Raum von Kri­stiansand durch deutsche Truppen gestellte 3. norwegische Divi­sion macht schnell weitere Fortschritte. Bereits in Len Vortagen konnten wesentliche Teile der Infanterie dieser Division mit Ser dazu gehörigen Bewaffnung sichergestellt werden. Die in den letzten Tagen eintreffenden Meldungen bestätigen, daß auch die Entwaffnung der zu dieser Division gehörenden Spezialtruppen in zufriedenstellender Weise fortschreitet. So ist in den Nach­mittagsstunden des 19. April eine norwegische Radfahrabteilung entwaffnet worden. Weder die deutschen Truppen noch der nor­wegische Verband hatten dabei Verluste. Die gesamte Ausrüstung einschließlich Rädern, Motorrädern, Kraftfahrzeugen und Waf­fen wurden sichergestellt.

Weitere Verstärkungen in Drontheim Berlin, 21. April. Den im Raume von Drontheim stehenden deutschen Truppen konnten die vorgesehenen Verstärkungen und Materialergänzungen planmäßig im Laufe des 19. April m- geführt werden. Die in der weiteren Umgebung von Dront!. m stehenden versprengten norwegischen Truppenabteilungen halt en sich vorsichtig zurück, so daß es hier auch am 19. April zu keinen Kampfhandlungen gekommen ist.

Die sich nach allen Seiten ausdehnende Befriedung raktion im Raume von Bergen macht schnelle Fortschritte. Die hier sicher­gestellten Mengen von Tausenden von Gewehren. Maschinen­gewehren und Pistolen mit der dazu gehörigen Munition lassen jeden Versuch einer norwegischen Mobilmachung in dem ge­samten Westraum von Norwegen als aussichtslos erscheinen. Unter den erbeuteten Geschützen sind fast alle Kaliber von 5,6 bis 24 cm zu finden. Flakgeschütze, Scheinwerfer, Wasserflug­zeuge, Kraftfahrzeuge sowie kleinere Ausrüstungsgegenstände in noch nicht gezählten Mengen vervollständigen das Bild.

Weitere Fortschritte bei Stavanger Berlin, 21. April. Die im Raume von Stavanger mit der Säuberung der Umgebung beschäftigten deutschen Truppen haben weitere Fortschritte gemacht. Kleine versprengte norwegische Ab­teilungen haben sich ins Gebirge zurückgezogen.

3. Alle Marinekreise der Welt hätten über den Bluff der briti­schen Admiralität mit der letzten Minenlegung in der Ostsee nur gelacht.

4. Deutschland habe sich in Norwegen fest niedergelassen und genieße dort die Sympathie des größten Teiles der Bevölkerung.

Man verstehe, daß ein Regierungschef im Kriege versuche, die Moral seines Volkes auf der Höhe zu halten. Aber man dürfe nicht zulassen, daß vor einer Versammlung von Personen, die ernst genommen werden wollten, derart schamlose Lügen wie jene des Herrn Reynaud aufgetischt werden könnten.

Dänemark durch die deutsche Wehmacht geschützt

Vorbildliches^ Zusammenwirken mit den dänischen Behörden

Berlin, 20. April. Die Demobilmachung in Dänemark ist nach reibungsloser und vertrauensvoller Zusammenarbeit zwischen den deutschen und dänischen Stellen nunmehr beendet worden. Diese Maßnahme stellt den logischen Abschluß der militärischen Siche­rung Dänemarks durch die deutsche Wehrmacht dar. Sie ergab sich aus den Notwendigkeiten der Stunde, und das Land wird heute gegen jeden feindlichen Zugriff zu Wasser und zur Lust durch den Einsatz der deutschen Wehrmacht geschützt.

Das Zusammenwirken der dänischen Behörden mit den deut­schen Stellen unter den außerordentlichen Verhältnissen, unter denen die Besetzung des Landes erfolgt ist, muß als vorbildlich bezeichnet werden. Ganz besonders war das Verhältnis zwischen der dänischen Armee und der deutschen Wehrmacht auf Ritterlich­keit und gegenseitiger Anerkennung aufgebaut. Der Zivilbevölke­rung bewiesen die deutschen Soldaten hohe Achtung und Zurück­haltung. Dem König Christian von Dänemark wird allenthalben von den Angehörigen der deutschen Wehrmacht die militärische Ehrerbietung erwiesen. Das dänische Heer hat durch seine un­bedingte Disziplin und durch sein Verständnis, getreu den Be­fehlen des Monarchen, die Schaffung der neuen friedlichen Ver­hältnisse ermöglicht.

EK. für Westwallarbetter

Verleihung durch den Oberbefehlshaber des Heeres

Berlin, 21. April. Im Namen des Führers und Obersten Be­fehlshabers verlieh der Oberbefehlshaber des Heeres, General­oberst von Vrauchitsch, elf Westwallarbeitern, die sich bei de n Bau von Befestigungsanlagen an vorderster Linie unter feind­lichem Feuer durch kaltblütiges und umsichtiges Verhalten be-

Ein SLoß in das Herz der englischen Seeherrschast