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Aus dem Geeichtssaal
Schwindler verurte-"
Stuttgart. Das Sondcrgericht verurteilte oen 24jährigen Kurt Gabriel aus Mainz wegen Betrugs in Verbindung mit einem Vergehen gegen das Heimtückengesetz zu acht Monaten Gefängnis. Gabriel, der schon einschlägig vorbestraft ist, hatte in Stuttgart unter dem Vorgeben, er sei Fliegerfeldwebel und seine Mutter besitze im Rheinland ein Hotel, einem leichtgläubigen Mädchen die Heirat versprochen und von ihm ein Darlehen von 2S RM. erschwindelt.
Mit dem roten Winkel zum Rostbraten-Essen
Balingen. Ein 36jähriger Kaufmann aus Ebingen entschloß sich an- einem Samstag abends gegen 11 Uhr, als er schon ziemlich angetrunken war, nach Bitz zu fahren, um in einer dortigen Wirtschaft einen Rostbraten zu essen. Zu dieser Fahrt benützte er seinen bewintelten Lieferkrastwagsn. Dem Wirt, der das wiederholt gestellte Begehren nach dem Rostbraten nicht erfüllen konnte, sowie den Gästen, fiel das betrunkene Gehabe sofort auf. Auf der Heimfahrt war der leichtsinnige Mensch des Steuerns unsicher. Das Amtsgericht verurteilte den gewisten- losen Fahrer zu zwei Wochen Gefängnis.
Mißbrauchte Lebensmittelkarten
Karlsruhe. Vor dem hiesigen Amtsgericht hatten sich der 38- jährige vorbestrafte Oskar Pfahler aus Karlsruhe und der SS- jährige verheiratete Hans Schmidt aus Karlsruhe zu verantworten, weil sie in unrechtmäßiger Weise auf Lebensmittelkarten Waren bezogen. Außerdem hatte der Angeklagte Pfahler auf einer angeblich gefundenen Kleiderkarte den Namen des Verlierers ausradicrt und seinen eigenen eingetragen, um die Karte für eigene Zwecke zu verwenden. Der Angeklagte Pfahler wurde wegen fortgesetzter Hehlerei, Diebstahls, wegen Urkundenfälschung und Unterschlagung zu sechs Monaten Gefängnis, seine Ehefrau wegen Begünstigung zu 30 RM. Geldstrafe und der ,Mitangeklagte Hans Schmidt wegen Amrsuntcrschlac-ung zu drei Monaten Gefängnis verurteil!.
Teure Schuhe „ohne"
Karlsruhe. Wegen Vergehen gegen die Preisvorschiiften und Vergehen gegen die Verordnung über die Verblauchsregelung der lebenswichtigen gewerblichen Erzeugnisse verurteilte die Strafabteilung des Amtsgerichts den SSjührigen Schuhmacher und Landwirt Karl Heeger aus Blankenloch zu sieben Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte in Blankenloch von Kriegs- Leginn bis Ende des letzten Jahres in zahlreichen Fällen Schuh- «aren ohne Bezugscheine verkauft und sich dafür Preise bezahlen lassen, die um 58. 60 und in einem Falle 140 Ai über dem Wert des Einkaufspreises lagen.
Eine neue Dolksliedzeit
Gelungenes vom großen Volkserleben unserer Zeit — Anbekannte Soldaten schenken uns neue Volkslieder
RSK. Das Volkslied ist der Spiegel Ser seelischen Haltung eines Volkes. Je inhaltsleerer eine Zeit war, um so ärmer war auch das Volksliedschaffen, um so weniger Anklang hätte es wohl auch gefunden. Fast zwei Jahrzehnte hindurch ist unser deutsches Liedgut nur durch ganz wenige „stille Lieder" bereichert worden. Der Schlager war Trumpf, der Gassenhauer, das unmelodische und textlich banale Tanzlied war Mode! Und diese sogenannten „Lieder" waren der Abglanz des „bürgerlichen" Lebens dieser Epoche. Flach, seelenlos und vergiftet.
Im nationalsozialistischen Ringen wurde das Kampflied neu geboren. Schon damals machte sich hier und da ein Ton in diesen Liedern bemerkbar, der unbewußt an jene volksliedhafte Sprache alter Weisen anklang und dessen Melodie trotz ihrer rhythmischen Strenge die Schlichtheit und seelenvolle Tiefe einer verloren geglaubten Musikalität ahnen ließ. Aber erst dieser Krieg hat die angeschlagene Quelle zum Sprudeln gebracht. Das Volkslied ist wiedererweckt worden, es ist eine neue Zeit für diese Kunstgattung — die eigentlich gar keine ist und sein will! — angebrochen. Das Volkslied lebt.
Tausende von Marsch- und Volksliedern entstehen an der Front und gelangen durch den Mund des Rundfunks bis in das letzte Dorf unseres Reiches. Gewiß ist nicht jedes Lied echt und tief empfunden, oftmals verspürt man sogar das krampfhafte Euchen nach der „künstlerischen Form" und muß es dann ablehnen, der größte Teil dieser Lieder aber reiht sich würdig unseren jahrhundertealten Weisen an, die wir heute noch singen, wie es unsere Urahnen vor uns taten.
Volkslieder sind „stille" Lieder Sie erzählen von Liebesglück und -leid, sie singen von Bäumen und Tälern, von den Bergen und von der sinkenden Sonne am Meeresstrand, sie sprechen von Menschen und Landschaft, von der Heimat und von der Ferne. Aus ihnen klingen Sehnsucht und Glaube, Liebe und Trauer. Volkslieder sind der Spiegel unserer Seele.
Nicht anders ist es mit den Liedern, die in unseren Tagen entstehen. Wenn der Kampfeslärm verstummt ist, dann kommt das stille Träumen, das Wandern mit den Gedanken, die zarte Sehnsucht nach der Liebsten daheim. Doch wenn es dann in einem Lied, das vor Wochen am Westwall entstanden ist, heißt:
„Einsam steh' ich in der Nach!, halte vor den Bunkern Wacht, denke an das große Glück das ich ließ mit dir zurück".
da..u ist diese Reminiszenz nicht etwa der Ausdruck einer Schwäche oder einer „tränenweichen" Stimmung, sondern dann geben diese Worte nur das große Gefühl der Heimatliebe wieder — und das Mädchen ist eben in diesem Augenblick ein Stück Heimat —, die jeder in sich tragen muß, wenn er in den Kampf ziehen will. Dieser Vers ist nicht im literarischen Sinne schön zu nennen, aber er ist echt und innig, volksliedhaft also. Und so ist auch die Melodie, die dazu geschrieben wurde. Jede Silbe wird ausgesungen, es gibt keine musikalischen Kunstfertigkeiten; schlicht und unverbildet, wie man eben seit alters her im Volk singt, so ist auch diese Melodie.
Es ist ein wunderbares Zeichen des seelischen Reichtums einer Ration, wenn deren Männer gerade im Kriege solche Worte und Melodien finden. Selbst unsere schönsten Volkslieder sind nicht gefühlvoller als diese stillen Lieder von der Front, die gar keinen kriegerischen Charakter mehr tragen, sondern nur eigentlich ein inniger Gruß an die Heimat sind.
.Marie-Helen, wann sehen wir uns wieder?
Sag mir, mein Schatz, wann wir uns Wiedersehn...
Bald blüht im Grund der Schneeball und der Flieder, dann wird es wunderschön!"
Dieses Lied schrieb ein Soldat, der schon 1914 als Kriegsfrei- »illiger ins Feld rückte. Und er komponierte auch die Musik dazu.
_ Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter" _
Das ist der volksliedhafte Ton, auf den wir so lange gewartet haben. Und dies ist nur ein Beispiel von Tausenden!
Ist nicht das folgende Lied wert, daß man es für immer tn unseren deutschen Volksliedschatz einreiht? Wenn auch hier nur die Verse wiedergegeben werden können, so sei gesagt, daß auch die Melodie dem schlichten Klang dieser Worte angepaßt ist.
„Brach einem Adler die Schwinae im Flug, stürzte er nieder zur Erde, ist eine Mutter, die tief ihn vermißt, die ihren Jungen niemals vergißt,
Mütter, das müßt ihr ertragen!
War er doch immer im kämpfenden Kreis einer, der siegen wollte.
Tapfer stand er — und wenn er auch fiel Leben war seines Kämpfens Ziel, mußte er seines auch geben..,
Wißt, seine Seele sie schwebte noch fort über die Nebel und Wolken, weit über Städte und Seen und Land wird sie geführt von des Ewigen Hand, glücklich in lichten Gefilden.
Der Krieg hat unsere besten Kräfte wachgerufen. Mag auch das Liedschaffen nicht die vorbestimmte Aufgabe des Soldaten sein, so hat es doch gerade in ihm den innigsten Sprecher gesuden Seine Worte nicht nicht ergrllbelt und erarbeitet, sie kommen von innen und sind der Ausdruck eines echten Gefühls, Und was für die Worte zutrifft, das hat auch für die Melodie Gültigkeit.
Eine neue Volksliedzeit ist angebrochen. Vielleicht wird sie in ihrer schöpferischen Vielfalt die größte werden. Wenn diese Lieder auch heute noch nicht Allgemeingut geworden sind, so werden sie hineinwachsen in das Volk und in ihm lebendig bleiben für alle Zeiten. Sie entstanden in Deutschlands schicksalsschwersten Tagen, in denen das echte Lebensgesühl, der Glaube an Volk und Heimat, ties in der Seele dieses Volkes verwurzelt waren.
Das „Fleißige Lieschen-
Heitere Geschichte von EertLynch
Der Dienst war vorüber Im Kameradenkreise wurden Liebesgeschichten erzählt. Günther ergriff das Wort:
Eines Tages besuchte ich meine Großmutter und reparierte ihr Rundfunkgerät Zum Dank schenkte sie mir einen Blumenstock. Es war eine Valsamine, auch Fleißiges Lieschen genannt. Der Stock blühte über und über. Die fleischigen Stengel wölbten sich weit über den Rand des Topfes. Ich empfand das Geschenk beinahe lästig. Doch um die Großmutter nicht zu verletzen, zeigte ich mich erfreut.
Auf der Heimfahrt — die Straßenbahn kam von der Endstation und war noch leer — stellte ich mich mit der sperrigen Balsamine auf die vordere Plattform. Neue Fahrgäste stiegen ein. Bald war der Triebwagen überfüllt. Ich wurde gegen ein junges Mädchen gedrückt, das sich noch schlanker zu machen versuchte, als es schon war. Das Fleißige Lieschen, das ich im Arm hielt, rankte sich über die Schulter der Unbekannten, und eine Blüte berührte ihre Wange.
Da bog die Straßenbahn in die Kurve, und der Menschenblock auf der Plattform schwankte. Jemand stieß in die Balmmine, eine Blüte braäi ab. fiel in den Halsausschnitt des Mädchens hinein und verschwand unter der Bluse. „Oh", sagte ich betroffen, „entschuldigen Sie vielmals!"
^ Das Mädchen wurde ein wenig rot und fuhr mit der Hand nach der Brust Jedoch, die Blüte blieb, wo sie war. Verlegen ließ das Mädchen die Hand wieder sinken, lächelte unsicher und mied meinen Blick. Keiner sonst hatte den Vorfall bemerkt.
Die Straßenbahn fuhr auf den Markt und hielt. Ich mußte aussteigen. Im letzten Augenblick drückte ich dem Mädchen den Blumenstock in den Arm und sagte leise: „Nehmen Sie ihn gleich ganz!" Und bevor die Verdutzte erwidern konnte, war ich schon draußen. Die Glocke tönte, der Wagen fuhr weiter. Ich dachte noch lange an das Erlebnis im Triebwagen.
Zwei Monate später trat ich in einen Laden, um eine Schreibmaschine zu kaufen. „Fräulein Lisa, Bedienung!" rref der Inhaber. Die Gerufene kam aus dem Hintergrund nnd machte große Augen, als sie mich sah. Auch ich erkannte sie gleich wieder. Ich wollte eben fragen, wie das Fleißige Lieschen gedeiht, da hielt das Mädchen den Zeigefinger vor den Mund. Ich wußte Bescheid.
„Ich brauche eine große Büromaschine", sagte ich sachlich. Die Verkäuferin führte mich an den Stand. „Diese Maschine kann ich Ihnen besonders empfehlen", sagte sie. „Sie hat 45 Schreibtasten mit 90 Schriftzeichen." — „Darf ich einmal probieren?" — „Bitte schön!" Sie zog ein Blatt aus die Walze und schob einen Stuhl zurecht. Ich nahm Platz und schrieb: Ich freue mich, Sie wiederzusehen! Wie geht es dem Fleißigen Lieschen? Haben Sie es adoptiert? Was dachten Sie sich, als ich es Ihnen aufdrängte? — „Ja", sagte ich ausstehend, „diese Maschine käme vielleicht in Betracht." Ich stellte mich unerfahren und fuhr fort: „Bitte, erklären Sie mir die Hebel." — „Dieser Hebel ist für die Zeilenschaltung", erläuterte sie, setzte sich an die Maschine, lächelte hintergründig und schrieb: Danke der Nachfrage! Das Fleißige Lieschen gedeiht nach wie vor. Ich habe es gern adoptiert. — „Das ist engzeilig geschrieben", sagte sie laut und stellte den Hebel. „Jetzt schreibe ich anderthalbzeilig." Sie tippte: Was ich mir damals dachte? Offen gestanden, ich wußte nichtz was ich denken sollte. Ich habe noch niemals Blumen auf diese Art bekommen. — Sie stellte wieder den Hebel, bemerkte: „Jetzt schreibe ich weitzeilig", und tippte weiter: Jedenfalls habe ich mich über den herrlichen Blumenstock sehr gefreut, obgleich er mir aufgedrängt wurde von einem Spender, den ich nicht kenne.
„Sehr schon", antwortete ich, „ich mochte nun selbst noch einmal schreiben." — „Bitte!" — Ich setzte mich und schrieb: Den Spender kennenzulernen steht nichts im Wege. Er möchte Sie ebenfalls kennenlernen. Können Sie heute abend halb acht am Naihausbrunnen sein? — „Und was hat dieser Hebel zu bedeuten?" erkundigte ich mich. — „Das ist der Hebel für die Einstellung des Zweifarbenbandes. Zur Beschriftung von Matrizen kann man das Farbband auch völlig ausschalten. Darf ich es Ihnen vorfiihren?" Sie schrieb mit rotem Farbband: Also gut, ich werde kommen. Beenden Sie jetzt den Schriftwechsel. Ich bin noch nicht lange in diesem Geschäft. Der Chef beobachtet mich. Private Angelegenheiten sind hier verpönt. — „Hier ist die Schriftprobe." Sie zog das Blatt aus der Maschine und reichte es
__Samstag , den 28. April Igz,
mir. — „Sie haben mich überzeugt", erwiderte ich.
Typ, den Sie vorfüyren, hat ohne Zweifel viele Vortnü Jch nehme ihn!" — Lisa beugte sich tief über den und füllte den Kassenzettel aus „Darf ich noch um Ilm Anschrift bitten, damit die Maschine zngestellt wers-n kann?" — „Ingenieur Günther, Mozartstraße acht." — gz, ging zur Kasse und bezahlte. Der Inhaber versicherte G werde mit der Maschine bestimmt zufrieden sein. Ich und ging. Lisa wartete an der Tür und öffnete sie. Ich den Blick des Mädchens. Es nickte.
Als Lisa halb acht zum Brunnen kam, stand ich sch^ lange dort. Wir besuchten ein Kaffeehaus und bliebe» bst Mitternacht sitzen Am folgenden Abeno gingen wir tanw-n Dann trafen wir uns jeden zweiten Tag. Zum Wocheneiidr fuhren wir oft in die Berge und übernachteten in den Hüsten. Eines Tages steckte ich Lisa einen Ring an den Finger Uebers Jahr gab sie die Stellung aus, und wir heiratet -» Schließlich nahmen wir meine Großmutter zu uns. Den» das Fleißige Lieschen hatte inzwischen sieben Ableger »»- trieben. Fünf davon sitzen in Blumentöpfen, welche dH Großmutter pflegt —
„Und die anderen beiden" unterbrach ein Kamerad, „dst sind eingegangen?"
„Im Gegenteil", versicherte Günther, „die anderen beiden die auf einmal kamen, werden von Lisa betreut und i», ^
Kinderwagen spazierengefahren."
Die Kameraden lachten. „Ausgezeichnet!" nickten sie, „mir gratulieren'"
Buntes Allerlei
40 Jahre im Bett — aus Aerger
Unlängst starb in einer kleinen Stadt in Wisconsin in America eine gewisse Mrs. Wickham. Sie hat die letzten 40 Jahre ihres Lebens — aus Aerger — in ihrem Bett verbracht. Das geschah so. Mary war als junges Mädchen aus Australien nach Amerika gekommen. Dort lernte sie einen älteren steinreichen Industriellen kennen, der sich mit dem bildhübschen jungen Mao- clnn verheiraten wollte. Mary aber zog es vor, lieber seinen Sohn zum Manne zu nehmen. Der beleidigte Mr. Wickham sen. verheiratete sich daraufhin mit seiner Hausangestellten und enterbte zugleich seinen Sohn. Darüber war Frau Mary so erbost, daß sie sich ins Bett legte und den feierlichen Schwur rat, überhaupt nicht mehr im Leben aufzustehen. Sie hat das wirklich fertiggcüracht. Auch eine „Heldentat".
Liebestragödie von Fenster zu Fenster
Eine merkwürdige Liebesgeschichte ereignete sich in den letzten Tagen in der französischen Schweiz. Der Bürgermeister der kleinen Stadt Valensole liebte seit langem ein junges Mädchen, das als Postbeamtin tätig war und die er über kurz oder lang heiraten wollte. Das Postamt befand sich unmittelbar gegenüber der Wohnung des Bürgermeisters, und der Zufall wollte es, daß er gerade in den Schalterrauin hineiwehen konnte, wo seine Angebetete unmittelbar am Fenster ihren Arbeitsplatz hatte. Seit kurzem war dem Bürgermeister ein junger Mann ausgefallen, der merkwürdig oft vor dem Schalter von Fräulein Odette stand und ihr offenbar nach allen Regeln der Kunst den Hof machte.
Als er jetzt sah, wie der junge Mensch einen Rosenstrauß Uber den Schaltertisch reichte und Fräulein Odette die Blumen mit lieblichem Lächeln entgegennahm, wurde seine Eifersucht aufs höchste aufgestachelt. Er stürzte zum Telephon und rief die Geliebte an. Er sagte ihr, daß er sich sofort erschießen würde, wenn sie sich etwa mit einem anderen verheiraten wolle. Als daraui die junge Beamtin etwas kühl antwortete, sie ließe sich darin keine Vorschriften machen, hörte sie auch bereits durch den Fernsprecher, wie ein Schuß knallte. Dann wurde es still. Man stürzte hinüber in die Wohnung des Bürgermeisters — ec hatte sich eine schwere Schußverletzung in der Herzgegend bcigebracht. Glücklicherweise war sie nicht tödlich.
Das Vermögen in der Keksschachtel
Italienische Zeitungen berichten von einem merkwürdigen Fund der unlängst in Paris gemacht worden ist. Das „Hotel des ven- tes" ist eine Art Altwarenbörse, wie man sie in keiner anderen Stadt sonst findet. Es ist ein riesiges Haus, in dem den ganzen Tag ständig Auktionen alter Sachen stattsinden: von Möbeln, Bildern, Glas, Porzellan — jedoch nicht nur von wertvollen Gegenständen, sondern genau so von allem möglichen wertlosen Trödelkram. Wer eine alte Kommode, einen Schrank oder ein paar alte Bücher verkaufen will, schafft sie zum „Hotel des ven- tes". Dieser Tage wurden die nachgelassenen Möbel eines verstorbenen alten Mannes zu der Altwarenbörse gebracht, um hier versteigert zu werden, Ais einer der Beamten die Sachen prüfte und einen alten, ganz wertlosen Schrank öffnete, fand man darin eine alte Keksschachtel, die in einen alten Lumpen gewickelt war.
Sie hatte ein merkwürdig schweres Gewicht. Das Paket wurde geöffnet und man fand darin einen Haufen Goldstücke und tausend Franc Scheine — im ganzen einen Betrag von etwa 200 000 Franc, der dem Nachlaßoerwalter des Verstorbenen überwiest» wurde.
JeitsKrittsnschau
Grutz der Heimat an die Front!
Das Aprilheft der illustrierten Heimatzeitschrift „Schwaben- land", die unter Mitwirkung des Landesfremdenverkehrsverban- des Wiirttemberg-Hohenzollern herausgegeben wird, bietet dem Leser viele reizende Bilder von der einzigartigen Schönheit der schwäbischen Heimat im Frühling. Die Aufnahmen illustrieren vortrefflich die Verse, mit denen unsere Dichter auch in diesem Heft die schöne Heimat besingen. Von der Verwurzelung des schwäbischen Schaffenden mit seiner Heimat, von seinem Fleiß, seiner Pflichttreue und seinem Wagemut, überhaupt von der Arbeit als der Größe und Stärke Württembergs, spricht Eau- obmann der DAF. Fr. Schulz i» einem Aufsatz der gleichsam den Auftakt bildet zu weiteren, ebenfalls mit prächtigen Aufnahmen ausgestatteten Beiträgen, die von der Erfindungs- und Tatkraft der Schwaben in Vergangenheit und Gegenwart künden. Zwischen den Aufsätzen eingestreut findet man nicht minder schöne Bilder von unserer Wehrmacht, die die Heimat und ihre Arbeit kraftvoll schützt. Auch dieses Heft, das dank der Unterstützung durch Partei, Betriehe, Gemeinden und Privatpersonen wieder als Gruß der Heimat an die Front, in die Standorte und in die Lazarette der Wehrmacht geht, wird, wie die früheren Nummern, überall freudige Aufnahme, auch bei den Volksgenossen jenseits der Grenzen, finden
Alle unter dieser Rubrik ausgeführte» Bücher und Zuschriften find zu beziehen durch die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold.
Wir besiegen dm Schmutz auch mit weniger Seife. Nur immer vorher
gut cinweichen mit löenko. Das hilft!