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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Mittwoch, den 20. März igz,
lassung in Ser Regel den Besitz des Reifezeugnisses einer höheren deutschen Schule oder eines als gleichwertig anerkannten Zeugnisses voraus. Wer keine höhere Schule besucht hat, für den stehen noch vier Zugangswege zur Hochschule offen, nämlich 1. der Weg über die sogenannte Begabtenprüfung, die beim Reichserziehungsministerium abgelegt werden kann, 2. der Weg über das sogenannte Langemarck-Studium, das ebenfalls in die Begabtenprüfung einmündet, 3. können gut begabte Absolventen von Fachschulen nach Bestehen der sogenannten Sonderreifeprii- fung zum Studium gewisser Fächer an den Technischen Hochschulen und Bergakademien zugelassen werden, und 4. ist solche Zulassung für besonders begabte und durch hervorragende Leistungen ausgewiesene Fachschulabsolventen sogar ohne Sonderreifeprüsung möglich. Unter den Studenten und Studentinnen, die heutzutage neu in die Hochschule eintreten, befinden sich durchschnittlich 10 v. H. Nichtabiturienten, die auf einem dieser vier Wegs das Abiturium ersetzt haben. Wer die Begabtenprüfung oder Son- derreifeprüfung nicht bestanden hat, kann trotzdem als Hörer fiir die Dauer von zwei Semestern an den Hochschulen zugelassen werden. Nach Bestehen der Prüfung kann dann das Studium fortgesetzt werden, wobei die zwei Hörersemester angerechnet werden.
Unabhängig davon können Männer und Frauen, die aus allgemeinem Bildungsinteresse an den von den Hochschulen vermittelten Kulturgütern teilhabcn- wollen, ohne aber die Absicht zu haben, ein Examen abzulegen, ohne zeitliche Beschränkung als Hörer zugelassen werden.
Für Front und Heimat!
Reichsprogramm des Großdeutschen Rundfunks an den Ostertagen
Berlin, 19. März. Das deutsche Volk wird in diesem Jahre die Osterfeiertage anders als sonst verleben. Millionen Männer stehen an der Front. Die daheim geblieben sind, werden nicht wie in anderen Jahren verreisen können; der Osterreiseverkehr muß um wichtigerer Ausgaben der Deutschen Reichsbahn willen auf unabänderlich notwendige Fahrten beschränkt bleibni.
Reichsminister Dr. Goebbels bat nun angeordnei. daß der Eroßdeutsche Rundfunk diesmal an den Ostertagen für Front und Heimat ein repräsentatives Reichsprogramm bringen soll, das in seiner hervorragenden Besetzung und in seiner künstlerischen Qualität dem ganzen deutschen Volke Erhebung, Erbauung, Entspannung und Unterhaltung in besonderem Maße bringen wird.
Das Reichsprogramm, das von Gründonnerstag bis Ostermontag läuft, umfaßt 43 Sendungen, darunter 19 Reichssendungen. Unsere führenden Dirigenten, die ersten Orchester und Kapellen, .die besten Solisten von Bühne, Film und Kabarett sind dabei vertreten. Elf große Konzerte werden durchgeführt.
Für Unterhaltung und Entspannungen sorgen vier Tanz- und Unterhaltungskapellen. 2n 27 großen Unterhaltungssendungen mit 44 Sendestundcn reiht sich der ganze Ostcrreigcn bunt aneinander. Die Frühlingssendung am Donnerstag aus Köln, „Der frohe Samstag-Nachmittag und die große Volksmusik des Reichssenders Stuttgart am Ostersonntag bilden einige Höhepunkte. Paul Linke und Franz Lehar dirigieren in einem Operettenkonzert am Ostersamstag aus Berlin und Wien eigene Werke. Eine besondere Osterübcrraschung bringt das Wunschkonzert für die Wehrmacht am Sonnrag nachmittag.
Luftschutz als Diebesgelegenheit
Stuttgart, 19. März. Das Sondergericht verurteilte die 20jäh- rige Martha W. aus Pirmasens wegen zweier Vergehen des Diebstahls zu sechs Monaten Gefängnis. Die noch nicht vorbestrafte Angeklagte hatte als Teilnehmerin eines Luftschutzkurses in Stuttgart einer anderen Besucherin den Pelzmantel im Werte von 300 RM. aus der Garderobe gestohlen und außerdem einer Hausgenossin Wüsche im' Werte von 10 RM. vom Trockenplatz abgehängt und für sich behalten. Das Sondergericht verneinte im ersten Fall ein der Angeklagten zugrunde gelegtes Verbrechen gegen das Volksschädlingsgesctz, da Luftschutzkurse nicht unter die durch den Kriegszustand verursachten außergewöhnlichen Verhältnisse zu zählen seien.
Stuttgart. (Empfang im Rathaus.) Am Montag vormittag wurde Professor Pedro Lain, Nationalrat der Falange und Leiter der Abteilung Schrifttum im spanischen Innenministerium, der sich zurzeit auf einer Studien- und Vortragsreise durch Deutschland befindet, im Stuttgarter Natjiaus empfangen. Bürgermeister Hirzel hieß den East in Stuttgart herzlich willkommen.
S e in e st e r f ch I u ß. Am Montag abend beschloß die Wärtt. Verwaltungsakademie ihr Wintersemester 1939 40, das sich trotz der veränderten Verhältnisse bei ausgezeich- neieu Referaten führender Persönlichkeiten der Wissenschaft, Verwaltung und Politik eines überdurchschnittlichen Besuches erfreuen durfte. Den letzten Vortrag hielt Eau- amtsleiter Thurner, der von den Aufgaben sprach, deren Erfüllung der Partei und ihren Gliederungen, insonderheit der NSV., letzten Endes aber dem ganzen deutschen Volke in der Heimat obliegt. Ministerialdirektor Dr. Dill beschloß namens des Vorsitzenden der Verwaltungsakademie, Staatssekretär Waldmann, die Vorlesungsreihe mit Dankeswerten an den Redner, an die Hörer für ihren regelmäßigen Besuch und mit einem Sieg-Heil aus den Führer.
Lanfsen a. N. (A r b e i t s j u b i I ä u m.) Wilhelm Hack aus Meünsheim konnte auf eine 50jährige Tätigkeit beim Württ. Portland-Zementwerk hier zurückblicken. Er wurde in einem Betriebsavpell geehrt.
Nerrenstein. (Vom Fuhrwerk überfahren.) Auf der Straße nach Eschelbach wurde ein 6 Jahre alter Knabe aus Neuenstein von einem Pferdefuhrwerk überfahren, schwer verletzt kam er in das Oehringer Krankenhaus.
Nlnr. (Verletzt ausgefunden.) Auf der Reichsstraße Ulm—Friedrichshafen wurde nachts ein Mann bewußtlos und mit schwerer Kopfverletzung aufgesunden. Wahrscheinlich war er von einem Personenauto ungefähren worden. Der Verletzte kam in ein Uimer Krankenhaus.
Wipxingen Kr. Ulm. (Schwerer Sturz.) Der Geschäftsreisende Horn aus Nürnberg fuhr mit seinem Rad oie Steige von Wippingen nach Herrlingen hinunter. Er kam dabei in Schuß und war dadurch nicht mehr in der Lage, einem gerade aus dem Walde herausfahrendsn Holzfuhrwerk auszuweichen. Horn streifte einen Randstein und stürzte vom Rad. Ein Schüdelbruch und eine Gehirnerschütterung waren die Folgen des Sturzes
Niedlingen. (Oel ins Feuer.) Wie unverantwortlich und leichtfertig trotz aller Warnungen immer wieder mit Feuer umgegangen wird, zeigt ein Fall, der vor dem Strafrichter in Riedlingen zur Verhandlung kam. Die Angeklagte hatte es morgens sehr eilig, und als das Feuer in ihrem Ofen nicht schnell genug anbrennen wollte, kam sie auf den törichten Gedanken, mit Erdöl nachzuhelfen. In dem Augenblick natürlich, als sie das Oel ins Feuer goß schlugen die Flammen aus dem Ofen heraus, setzten das restliche Oel der Flasche in Brand, erfaßten den Zimmerboden und breiteten sich in der Wohnung aus. Es entstand ein Sachschaden von etwa 200 RM. Hinzu kam nun wegen fahrlässiger Brandstiftung noch eine Geldstrafe von 90 RM.
Stuttgarter Schlachtviehmarkt vom 19 MS z
Preise für Kilogramm Lebendgewicht in Pfg.:
Ochsen: a) 44,5—45,8, b) 39,5—41,5;
Bullen: a) 42,5-43,5, b) 39—39,5;
Kühe: a) 42—43,5, b) 36,5—39,5, c) 26—33,5, d) 18-23;
Färsen: a) 43,5—44,5, b) 40—40,5, c) 33;
Kälber: a) 63—65, b) 57—59, c) 46—50, d) 32—40;
L 8 m m e r u n d H a m m e l: bl) 49, b2) 47—49;
Schafe: a) 41—42;
Schweine: a), bl) und b2) 56, c) 54, d) 51, e) und s) 4g gl) 55.
Marktverlauf: alles zugeteilt »
Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 19. Mürz. Ochsenfleisch —; Vullenfleisch 1. 77; Kuhfleisch 1. 77,
2 60—65, 3. 54; Färsenfleisch 1. 77—80, 2. 69; Kalbfleisch 1 . 94—97; Hammelfleisch 1. 94—96; Schweinefleisch 1. 75. Markt- vcrlauf: Bullen-. Kuh-, Färsen- und Hammelfleisch mäßig belebt, Kalb- und Schweinefleisch belebt, Ochsenfleisch nicht notiert.
Aalener Schwcinepreise am 18. März. Es kosteten Milch- ichweine 22 82 RM. je Stück. — Riedlinger Schweinepreise. Es kosteten Milchschweine 55—65, Läuferschweine 100—145 RM. je Paar und Mutterschweine 160—175 RM. je Stück. Der Handel war sehr lebhaft.
Amtl. Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart vom 19. Mürz. An der ruhigen Marktlage in Brotgetreide hat sich nichts geändert. Die Versorgung der Mühlen erfolgt vorwiegend durch Zuteilungen der Reichsstelle, zumal bis auf weiteres keine Frachtzuschüsse mehr gewährt werden In Brau- und Jndustrie- getreide werden die lausenden Abschlüsse im Rahmen der Trans- portmittelgestellung weiter abgewickelt. Futterhafer kommt immer noch zur Ablieferung, wovon der größte Teil der Wehrmacht zur Verfügung gestellt wird. Weizen-'und Roggenmehl ist genügend am Markt. Die anfallenden Mühlennachprodukte werden wei-- sungsgemüß verteilt. Der Eroßmarkt am Dienstag, 26. März, fällt aus. Die Preise sind alle unverändert.
Gestorbene: Rosine Müller geb. Kern, 44 I., Pfalzgrafen- weiler; Maria Binder, Freudenstadt; David Kirn, Kolonialbeamter a. D. Hochdorf Kr. Freudenstadt.
Druck und Verlag des „Gesellschafters": E.W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser; Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang Verantwort!. Anzeigenleiter: Oskar Rösch, sämtliche in Nagold
Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.
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Danksagung
Für alle Liebe und Teilnahme, sowie für die schönen Kränze und Blumenspenden beim Heimgang liiiseres guten Vaters
sagen wir unseren innigsten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Wildberg, den 19. März 1940
Danksagung
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme beim Hinscheiden meines lieben Gatten, unseres guten Vaters
August Schaub
danken wir herzlich. Besonders danken wir für die trostreichen Worte des Herrn Stadlpfarrers, dem Kirchenchor für den erhebenden Gesang, sowie für die Begleitung zur letzten Ruhestätte.
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