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Nr. 68 Mittwoch, äen 20. März 1940 114. Jahrgang
Gvßolglofeir errglifcheir Angriff an- Gylt
Vorzügliche deutsche Abwehr — Ein Engländer abgeschossen
DNB. Berlin, 18. März. Dienstag abend um 18.57, 29.58 und 21.18 Uhr versuchten englische Bombenflugzeuge Angriffe aus die Insel Sylt. Mit Ausnahme eines Hauses, das in Brand geriet, wurde dank der deutschen Abwehr keinerlei Schaden angerichtet. Ein Engländer wurde abgcschossen.
Der WehrnmchlsLerichl
Zwischen Mosel und Pfälzer Wald Spähtrupptätigleit
Berlin, 19. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Zwischen Mosel und Pfälzer Wald Spähtrupptätrgkeit und Artilleriefeuer. Zwei feindliche Stoßtrupps wurden abgewiesen.
An der britischen Todesküste
Amsterdam, 19. März. Die amerikanische Rundfunkstatfon Mackay teilt, dem Amsterdamer „Telegraas" zufolge, mit, dag der französische Dampfer „Louise Marguerite" gemeldet habe, daß er bei Bishopsrock auf Grund gelaufen sei.
Einer Reuter-Meldung aus London zufolge ist der italienische Kohlendampfer „Tyna Primo" (4853 BRT.) nach einer Explosion an der britischen Südostküste gesunken. 36 Besatzungsmitglieder wurden gerettet. Ein Mann soll ertrunken sein.
Amsterdam, 1kl März. Wie gemeldet wird, ist der französische Dampfer „Captaine Augustin" (3137 BRT.) in der Themse-Mündung nach einer Explosion gesunken
Englands Schiffsverluste
Abgeordneter kennzeichnet die amtlichen Behauptungen
Amsterdam, 19. März. Während einer Debatte im Unterhaus über den Haushalt des Schiffahrtsministeriums griff der Labour- abgeordnete Shinwell das Schiffahrtsministerium wegen
DNB. Amsterdam, 19. März. Chamberlain sah sich am Dienstag genötigt, im Unterhaus etwas zu dem wie er sich ausdrückte „tiefgehenden Schock" zu sagen, den ihm der russisch- finnische Friede bereitet hat. Die mehr als dürftige Rede machte seine Blamage nur noch schlimmer.
Der Kriegsbrandstifter Nr. 1 gestand offen ein, was er bisher hartnäckig abgcstritten hat, nämlich, daß er zwar „finnische Freiheit" gesagt, aber „schwedisches Erz" gemeint hat. Von dem Expeditionskorps, das angeblich so sehnsüchtig auf den Abtransport nach Finnland gewartet habe, sollte nur ein ganz kleiner Teil nach Finnland, sozusagen, um das Gesicht zu wahren. Die meisten Truppen sollten — in Schweden bleiben! Wörtlich sagte der englische Ministerpräsident hierzu: „Trotzdem wir von Finnland keine Bitte um Hilfeleistung erhalten hatten, und trotz der wiederholten Weigerungen Norwegens und Schwedens, den Durchmarsch zuzulassen, setzten wir unsere Vorbereitungen fort";
Damit hat sich Chamberlain selbst einen erbärmlichen und gewissenlosen Gangster gebrandmarkt. Auch an diesem Beispiel können alle Völker lernen, was die Plutokratien unter „Verteidigung der Freiheit der Kleinen" verstehen.
Da Schweden und Norwegen, wie überhaupt alle kleinen Staaten, von niemanden bedroht werden anher von den Plutokratien, die laut Eingeständnis neue Kriegsschauplätze suchen, bedeutet das eine unerhörte Drohung.
Zn dem verzweifelten Bemühen, die britische Niederlage im Finnland-Konflikt zu vertuschen, versuchte dann Chamberlain Ruhland zu nennen ist er offensichtlich zu feige — Deutschland die Schuld an dem Schicksal Finnlands zuzuschieben. Das ist ein ebenso dummer wie unverschämter Rechtfertigungsversuch.
Dabei strengte sich der alte Heuchler verzweifelt an, seinen Marineminister im Lügen zu übertresfen. Er behauptete, der deutsche Luftangriff auf Scapa Flow sei eine „unwichtige An- gelegenheit". Nur ein Kriegsschiff sei geringfügig beschädigt worden. Es handle sich dabei nicht um ei« Schlachtschiss, und kein in Scapa Flow befindliches Schlachtschiff sei getroffen worden. Es erübrigt sich, dazu viel zu sagen. Vielleicht liest Herr Chamberlain gelegentlich mal die „New Park Times", die beweist, dah «an im neutralen Ausland über die verheerende Wirkung deutscher Bombenangriffe anderer Ansicht ist.
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Amerika bestätigt deutschen Erfolg
Lechs große englische Kriegsschiffe bei Scapa Flow getroffen Neuyork, 19. März. Die „Neuyork Times" meldet aus Washington, dah eine zuverlässige neutrale Quelle, die mit London Fühlung halte, amerikanischen Reaierungskreisen die deutsche Darstellung über den deutschen Angriff auf Scapa Flow als zu
seiner Unterschätzung und mangelnden Voraussicht auf das schärfste an. Zu den englischen amtlichen Verlustlisten der englischen Schiffstonnage bemerkte Shinwell, das; eine große Anzahl von Schiffen hinzugefügt werden könne, die zwar nicht auf der Verlustliste aufgeführt seien, aber so schwer beschädigt wären, dah viele von ihnen lange Wochen oder sogar Monate nicht verwendbar seien. Wörtlich bemerkte Shinwell: „Die Behauptung, dah England nur 299 990 Tonnen verloren habe, ist eine Verhöhnung der wahren Sachlage." Die englischen Schiffs- rcedereien, so führte der Abgeordnete weiter aus, befänden sich in einem Zustand großer Erregung und schlimmster Unzufriedenheit. „Wir fürchten nicht, dah England durch Bomben vernichtet wird, aber wir fürchten, dah wir zu Tode hungern werden."
128 amerikanische Schiffe angohatten
Lrrgcwalngung der USN.-Schiffahrt durch die Westmächte
Washington, 19. Mürz. Wie das Staatsdepartement bekannt gibt, sind vom 1. September 1930 bis 15. März d. 2. 128 amerikanische Schiffe zwecks Prüfung von Papieren oder Ladung angehalten worden und zwar hielten die Engländer 108, die Franzosen 20 an. Von Oktober 1939 bis Mitte März 1940 muhten 6l USA.-Schiffe zwangsweise Gibraltar anlausen. Die am Montag ausgegeoene Liste der seit Mitte Februar angehaltenen amerikanischen Schiffe enthält keinen einzigen Fall einer Anhaltung durch die deutschen Behörden.
Der amerikanische Außenminister Hüll erklärte, nach dem Protest der 21 amerikanischen Staaten in London wegen des Angriffes auf den deutschen Dampfer „Wakama" werde sich der interamerikanische Ausschuß in Rio de Janeiro mit der Selbstversenkung der „Hannover" beschästigen, die, wie seinerzeit gemeldet, ebenfalls innerhalb der SicherheftsZone von Engländern angefallen wurde.
treffend bestätigt habe. Sechs größere englische Kriegsschiffe, darunter Schlachtkreuzer und Kreuzer, seien von den deutschen Bomben zum Teil schwer getroffen worden. Ein Schiss sei durch zwei großkalibrige Treffer so mitgenommen worden, dah es so gut wie vernichtet sei.
Diese Nachricht, so sagt die „Neuyork Times", habe wegen ihrer ernsten Bedeutung für die Linienschiffsflotten bei den amerikanischen Marinesachleuten das stärkste Interesse ausgelöst.
„Eine Warnung für England-
Sorge in der englischen Presse über die deutschen Erfolge bei Scapa Flow
Amsterdam. 19 März. Der deutsche Luftangriff auf Scapa Flow hat in den Londoner Zeitungen große Erregung ausgelöst. Trotzdem Liigen-Churchlll nach bekannte Manier die deutschen Erfolge zu verkleinern sucht, kommt in der Presse deutlich die schwere Sorge zum Ausdruck, die der überraschende und glänzende Vorstoß in der gesamten britischen Oeffentlichkeit hervorgerufen hat. Vor allem ärgert man sich maßlos darüber, daß die britische Luftabwehr völlig versagt hat. So schreibt der „Daily Telegraph", der Angriff habe ergeben, daß die Verteidigung von Scapa Flow mangelhaft sei. „Daily Expreß" geruht zuzugeben, daß der deutsche Angriff ein mutiges Unternehmen gewesen sei. Er sei eine Warnung für England, die deutsche Luftwaffe und die Tapferkeit ihrer Piloten nicht zu unterschätzen. Der Angriff habe Augenzeugen zusolge anderthalb Stunden gedauert. Warum habe man in dieser Zeit die Angreifer nicht abgeschossen? Weiter beklagt sich das Blatt darüber, daß die Deutschen wieder einmal zuerst den Luftangriff gemeldet hätten, während man ihn der englischen Oeffentlichkeit vorenthalten habe. „Daily Sketch" kritisiert scharf, daß die britischen Militärbehörden so lange mit der Herausgabe einer amtlichen Erklärung gewartet hätten. Die englische amtliche Erklärung sei erst neun Stunden nach der deutschen Erklärung über den Angrif bei Scapa Flow abgegeben worden. Durch eine derarrige Verzögerung, so schreibt das Blatt weiter, verliere die englische Verlautbarung der deutschen gegenüber an Glaubwürdigkeit. „Daily Sketch" nennt dann schließlich die ganze Angelegenheit ein „unglückliches Beispiel dafür, daß die Nazi-Propaganda die britische Propaganda schlage".
Rrruische Delegierte in Moskau
Moskau, 19. März. Am Dienstag trafen auf dem Moskauer Flughafen der finnische Staatsminister Paasikivi, das Parlamentsmitglied Professor Wojonmaa und drei Personen ihrer Begleitung ein. Wie man hört, sind schon zum Abend Besprechungen zwischen den finnischen Delegierten und den sowjettischen Staatsmännern angesetzt^die dieRatisizterungdesFriedens- vertrag es, die Fragen, die mit der Grenzziehung Zusammenhängen und die im Friedensvertrag gleichfalls vorgesehenen Wirtschaftsverhandlungen betreffen dürsten.
Der Verteidiger Sstafridas
Zu Lettow-Vorbecks 7V. Geburtstag am 20. März 1948 Von Oberst z. V. Peter
„In diesem Lande sind w i r unterlegen, und S i e haben gesiegt." Diese Worte sprach ein englischer Offizier, als er dem General von Lettow-Vorbeck am Strand von Daressalam die Hand zum Abschied reichte. Der Deutsche stand im Begriff, das Land zu verlassen, das er vier harte Jahre lang mit unerhörter Tapferkeit und genialer Führerkunst verteidigt hatte. Unbesiegt konnte er die Rückreise in die verratene Heimat antreten.
Paul von Lettow-Vorbeck! Solange Mensche.: deutsche Geschichte schreiben und in ihren Blättern forschen, wird dieser Name leuchten, und mit ihm werden die Statten lebendig bleiben, die unvergängliche Zeugen stolzen deutschen Soldatenruhmes wurden, allen voran Tanga! Großer Tag des Sieges eines Häufchens deutscher Männer und einiger hundert treuer Askaris über 10 000 Mann englischer und indischer Regimenter! Wie ein Gesang aus dem Heldenbuch Homers muten uns die Aufzeichnungen des Tages von Tanga an. Niedergemäht von deutschen Gewehren und wenigen Maschinengewehren, umschwirrt von dem zornigen Summen aufgescheuchter Bienenschwärme suchen die Söldner Albions ihr Heil in panikartiger Flucht, eilen meerwärts, werfen sich zu dichten Klumpen geballt in di-? Leichter, um die rettenden Schiffe auf der Reede zu erreichen und nimmer wiederzukehren. Dies war das Ende des ersten großen Waffenganges!
Stolz klingt es auf, das Heldenlied von der Verteidigung Deutsch-Ostafrikas, und aufrüttelnd wandert es weiter durch Steppe und Savanne, durch Busch und Dorn, von der Küste zu den großen Seen, von den Schroffen des heiligen Kibo hin zum Rowuma: „Wir haben gekämpft und blieben unbesiegt. Vier Jahre waren wir abgeschnitten von der Heimat, ohne jegliche Zufuhr an Ausrüstung und Kriegsgerät, ohne Geschütze und moderne Waffen einem vollendet gerüsteten Europäerheer gegenüber. Keine Nachricht traf uns vom Siegen unserer heimischen Heere in Welschland und auf den Steppen des slawischen Ostens, kein Brief und Gruß von allen, die uns lieb waren. Heute im Angriff, morgen ausweichend, bald jagend, bald gejagt. Tag und Nacht und Stunde um Stunde auf Safari in erbarmungsloser Sonnenglut oder eisiger Nachtkühle. So verzehrten sich die Körper. Und mit den Kolonnen auf den schmalen Negerpfaden zog das Fieber, das im Blut raste, zog der Tod in tausendfältiger Gestalt. Die Wunden brannten und wollten nicht heilen. Und dennoch!.. Wir blieben unbesiegt dank der Willenskraft und dem meisterlichen Können einer einzigatrigen Fllhrernatur: Lettow-Vorbeck!"
Der General hätte es von Anfang an leichter haben können. Zagende warnten: „Steh ab vom Kampf! Der Feind ist riesenstark! Dem Lande fehlen allerorts feste Plätze. Klein ist das Häufchen der Verteidiger und zu mangelhaft bewehrt, um dem anbrandenden Feindheer standhalten zu können." — Anders der Soldat Lettow: „Mit 2000 Mann Schutztruppe kann man nicht untätig bleiben oder gar kapitulieren, obschon wir kaum als Sieger aus dem ungleichen Kampf hervorgehen werden. Aber schädigen kann man den Feind durch geschicktes Manövrieren im Busch, und Strsit- kräfte kann man fesseln, sie vom europäischen Kriegsschauplatz fernhalten."
Er zog in den Kampf! 300 000 Mann mußte n.ä.lich der Feind heranführen, Briten und Inder, Portugiesen und Südafrikaner... Sie alle haben den Deutschen nicht besiegen können.
Der „große Herr mit dem vielen Verstand", wie ihn die Eingeborenen ehrfürchtig nannten, steht heute an der Schwelle feines achten Lebensjahrzehntes. Doch das Alter hat sich bei ihm noch nicht gemeldet. Straff und Hellen Auges sehen wir ihn vor seinen alten „Lettow-Kämpfern". An Einem Ehrentage steigen Erinnerungen auf aus jenen Zen n. da seine und seiner Mannen Taten eine Welt aufhorä n ließen. Sie wißen auch von jenem Tag, an dem die Unbesiegten unter dem brausenden Jubel von Hnnderttaufen- den durch das Brandenburger Tor marschierten. Damals verdüsterten die Schatten eines wahnwitzigen Aufruhrs die Weihe der Stunde... heute leuchtet die Sonne des neuen Reiches, das ein Großer schuf und in dem ein neugeborenes Volk ein für allemal den Vruderkampf abgetan hat.
Zwischen der brandenden Küste des Indischen Ozeans und den gewaltigen Seen Zentralafrikas, vom majestätischen Kilimandscharo bis zum Nowumafluß träumt das Land und hütet als heiliges Vermächtnisdie sterb^ an Reste deutscher Krieger, die, unter Lettows Fahnen kämpfend, in den heißen Sand sanken. Die Männer fielen, aber ihr Geist lebt.
So bedeutete dein Kampf nicht das Ende, großer deutscher Soldat. Wieder hat die deutsche Faust zum Schwert gegriffen, dem Feinde unseren Willen zum Leben auszu- zwingen. Du hast uns gelehrt, wie draußen deutsches Soldatentum, durch Ozeane von der Heimat getrennt, in Ett?n gewahrt werden kann. So bist du uns Beispiel und Symbol in der Stunde der Entscheidung. Und mehr denn je gitt an deinem Ehrentage deine Mahnung: „Wir verließen inner schönes Land in der Hoffnung, daß wir es nicht zum letztenmal gesehen haben ... Diese Hoffnung übertragen wir auf euch, liebe Jungen... Ihr werdet die Arbeit fortsetzen, die wir dort begonnen haben."
England gesteht: Schweden sollte besetzt werden
Kläglicher Rechtfertigungsversuch des englischen Oberheuchlers im Unterhaus