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velsmatrosen aus Akitleid betreute, um diese nicht dem Hungertods auszusetzen.
Auch die Familienangehörigen von Handelsmatrosen, die bei Schiffsverlusten umgekommen sind, erhalten von keiner Stelle irgendeine staatliche Unterstützung. Die britischen Schiffahrtsgesellschaften lehnen eine Unterstützung ab, weil die Schiffe nach ihrer Bewaffnung durch Winston Churchill zur Kriegsmarine zu rechnen seien. Die britische Admiralität aber verweigert jegliche Zahlung, weil es sich bei den Verunglückten ja „um Matrosen von Handelsschiffen" handele. Die Meldungen über diesen neuesten Churchill-Skandal füllen die Spalten der englischen Blätter zur gleichen Zeit, in der die Aktien der britischen Schiffahrtsgesellschaften an der Londoner Börse eine wüste Haussee durchmachen, weil bekanntgeworden ist, daß die britische Negierung den Großschiffahrtsaktionären Gewinne von Hunderten von Millionen über das bisherige Maß zugesichert hat!
Rettungsmannschaften streiken wegen Churchill
Die britische Admiralität verweigerte ihnen Auszahlung des wohlverdienten Lohnes
Amsterdam, 7. Mürz. Die Rettungsmannschaften an der englischen Westküste sind in einen Streik getreten, um gegen die. brutalen Methoden Churchills zu protestieren. Vor einigen Tagen nahm-ein Boot der Rettungsgesellschaften einige Arbeitslose als Unterstützung der Mannschaft auf, da mit dem normalen Personal die ständig wachsenden Anforderungen nicht mehr bewältigt werden können. Das Boot mußte in dichtem Nebel unter Anspannung aller Kräfte versuchen, ein Schiff zu erreichen, das nach einer Minenexplosion Rettungsruse aus- oesandt hatte. Nach stundenlangen Bemühungen gelang es der Rettungsmannschaft tatsächlich, die Besatzung des gesunkenen Schiffes zu bergen. Als die Rettungsmannschaft die Küste wieder erreicht hatte, verweigerte die britische Admiralität die Auszahlung des Lohnes mit der Begründung, datz Arbeitslose in Rettungsbooten nichts zu suchen hätten, und datz daher ihnen für ihre Tat auch nicht ein Penny ausbezahlt werden, würde.
Diese gesinnungslose Mitteilung Churchills hat nunmehr die Mannschaften der Rettungsgesellschafien der Westküste in den Streik getrieben. Als in der darauffolgenden Nacht ein weiteres Schiff SOS-Rufe aussandte, ließ Churchill den Rettungsmannschaften telegraphieren, sie sollten doch als Patrioten handeln. Die Männer antworteten ChurchiÜ, daß sie dieses Mal noch freiwillig „als Menschen, die anderen Menschen Hilfe bringen", avsfahren. Sie rügten dem Telegramm an Churchill jedoch den Aztz hinzu: „Wir verbitten uns, von Ihnen die Anrufung unseres Patriotismus; mit Patrioten, wie sie in der Admiralität vorhanden sind, wünschen wir nichts zu tun zu haben."
»Sklaven der englischen Finanzhäuser"
Neuyork, 7. März. In britisch-Westindien ist es in den letzten Wochen zu wiederholten Unruhen gegen das englische Terrorregiment gekommen. Insbesondere hat die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für dis eingeborene Bevölkerung, die als Kanonenfutter der englischen Plutokratenkaste dienen soll, zu stürmischen Kundgebungen gegen das britische Eewaltregime geführt. Von den englischen Kolonialbehörden ist daraufhin ein wahres Schreckensregiment aufgerichtet worden. Die oppositionellen Zeitungen, die die Interessen der Bevölkerung gegen die britische Gewaltherrschaft zu vertreten wagten, sind verboten worden; so vor allem die Zeitung „Evening News" auf Jamaika, die schonungslos die imperialistischen Kriegsziele des Londoner Kabinetts enthüllt hatte.
Das Organ der Insel Barbados, der „Barbados Observer", erklärte: „Die Arbeiterschaft der ausgebeuteten englischen Kolonialländer hat aus dem letzten Weltkrieg gelernt. Auch ihr hat man damals in London Versprechungen über Versprechungen gegeben, die man von vornherein in London niemals zu halten germllt war. Nach dem Weltkrieg ist nichts von all diesen Versprechungen, mit denen man uns die besten Männer in den Tod lockte, übrig geblieben; im Gegenteil, man hat systematisch die materielle und physische Lage der Bevölkerung Westindiens bis zur Katastrophe verschlechtert. Man hat sie ausgenutzt und ausgesaugt; sie ist heute nicht besser dran als die Sklaven, die man einst zugunsten der englischen großen Finanzhäuser importierte." Eine Konferenz, die in Trinidad stattfand, hat sich einstimmig gegen eine Unterstützung der Londoner Kapitalistenregierung im gegenwärtigen Krieg durch die Bevölkerung Westindiens ausgesprochen.
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(24 Forlieyung.)
„Mollen Sie mir die Wahrheit sagen?" fragte Karner nneoe; Er redete ruhig, gütig, wie man einem Kinde zuredet.
„Ich . . . wees nich', wie das geromm' is!" antwortete i Verbrecher mit gesenktem Kopfe.
Karner Hub wieder an:
„Lesen Sie die Zeitungen? Wissen Sie eigentlich, wer ich bin und was ich will ? Nein. Sie wissen es nicht. In Ihrem dumpfen Dasein gibt es nur einen leuchtenden Punkt: Das Geld, das verfluchte Geld. Sie leben im Elend und wissen nicht, daß es meine Lebensaufgabe ist. dem deutschen Volke, vielleicht dem Volke überhaupt, zu helfen. Ich will die Heere der Arbeitslosen wieder der Produktion zuführen, will neue Arbeit bringen. Das will mein Werk. Und du verrätst deine Brüder! Wirst um feiles Geld zum Schuft! Haft wohl damit gerechnet, daß du, weil du betrunken warst, wegen des Mordes nur ein paar Jahre eingesperrt wirst und dann als reicher Mann herumlaufen kannst! Und Tausende und Abertausende deiner Brüder fluchen dir!"
Der Verbrecher zitterte. Die ruhigen, beherrschten und doch so erbarmungslosen Worte trafen ihn wie Hammer- ichläge.
Er wollte sprechen, weiterlügen. Aber er vermochte es nicht.
Karner sprach weiter:
„Von wem hast du den Auftrag? Wenn du es gestehst, dann lasse ich dich laufen."
Der „lange Max" faß zitternd da. Etwas Unbegreifliches gewann Macht über ihn. Er, der immer frech und brutal, ohne Skrupel durchs Leben geschritten war, .älnpfte gegen den Willen eines anderen, der vielfach feinem Willen überlegen war.
Er stöhnte auf in dem ohnmächtigen Kampfe, er wollte nicht, mühte sich, allen Trotz aufzubieten. Aber seine Kräfte verwirrten sich. Ein Gefühl der Erbärmlichkeit kam über ihn
Karner wartete. Er fühlte, daß er Boden gewann, daß er -en Willen des anderen Zoll für Zoll niederrang. Auch
Nagoldcr Tagblatt »Der Gesellschafter"
Abfuhr für Emigranten
Eraf Czaki gegen Veneschs Umtriebe
Budapest, 7. März. Außenminister Graf Czaki befaßte sich in der Aussprache des Abgeordnetenhauses am Mittwoch auf Anfrage mit den Versuchen der Benesch-Propaganda in Europa.
Czaki gab zunächst einen kurzen lleberblick über dieTätig - keit Veneschs und seiner „t s ch e ch o - s l o w a k i s ch e n" Propaganda seit dem März 1939. „Ich", so erklärte Czaki wörtlich, „wage auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen und solcher, die ich auf andere Weise gesammelt habe, zu behaupten, daß, wenn überhaupt ein europäisches Interesse besteht, es das ist, datz dieses Staatsgebilde nie wieder aufersteht. Wichtig ist, daß es uns und unseren mächtigeren Freunden gelungen »st, den Westmächten zu verstehen zu geben, daß sie sich auf eine außerordentlich gefährliche Ebene begeben würden in dem Falle, in dem sie verfrühte Versprechungen machen würden." Hinsichtlich der tschechischen und polnischen Hoffnungen und Propaganda erklärte Czaki: „Ich kann versichern, daß die ungarische Regierung diese Bestrebungen mit weitgehendster Aufmerksamkeit verfolgt und weiter verfolgen wird, und, so bald sie es für nötig hält, kein ihr zu Gebote stehendes Mittel außer Acht lassen wird, um den die ungarischen Interessen gefährdenden Versuchen rechtzeitig die Spitze zu nehmen."
Spanien und Frankreich
»Frankreich, das gelobte Land aller Feinde Spaniens"
Madrid, 7. März. Unter der Ueberschrift „Wie Frankreich das Abkommen Jordana-Bsrard erfüllt!" veröffentlicht „Jnforma- ciones" einen scharfen Protest gegen die liebevolle Aufnahme, die spanische Landesverräter und Verbrecher in Frankreich erfahren. Darüber hinaus dulde das angeblich mit Spanien befreundete Frankreich das Bestehen einer Unzahl von spanischen Separatisten- und Verschwörerverbänden auf französischem Boden. Die Zeitung stellt fest, daß mit ausdrücklicher Genehmigung der Regierung Daladier zurzeit gegen 22 Emigrantenorganisationen eine verhängnisvolle verbrecherische Tätigkeit in Frankreich betrieben. Dies alles stehe im Widerspruch mit dem Abkommen Jordana-Bsrard, das bestimme, daß beide Nationen sich zu einem gutnachbarschaftlichen Zusammenarbeiten verpflichteten. Jede Nation müsse danach solche Umtriebe und Propaganda, die der Gegenseite schaden könnten, verbieten. Das Gegenteil jedoch sei der Fall. Frankreich versuche systematisch, die- Vestimmungen des Abkommens zu umgehen. Schärfste Vorstellungen seien schon nötig gewesen, um Frankreich zur Rückgabe der spanischen Flotte, des spanischen Goldes und des gestohlenen Gutes zu veranlassen. Frankreich wolle augenscheinlich -diese Taktik fortsetzen. Es sei das gelobte Land aller Feind? lSoaniens „->,r>„rden Es ev>n»"N"e lieb""ll alle Svanier, die als Vertreter des Verbrechens und der Anarchie gelten. Dieses Doppelspiel verletze den Stolz Spaniens.
SchiffsLauprogramm für den Dn^epr-Du§- Kanal
Lukjanow über den Ausbau der wichtigen Schifjahrtsstratzen
Moskau, 7. März. In der „Prawda" teilt der stellv. Volkskommissar für Flußschiffahrt, Lukjanow, interessante Einzelheiten über die für den deutsch-russischen Güterverkehr bedeutsame Schiffahrtsverbindung des Dnjepr-Bug-Kanals mit, an deren Reorganisierung zurzeit gearbeitet wird.
Die über die Flüsse Slyr, Pripet und Pina führende Vinnen- schiffahrtsstraße dient, so führt Lukjanow u. a. aus, in erster Linie dem Transport von Getreide, Zucker, Salz, Naphtapro- duktsn und Metallen. Ihr Betrieb wird schon in Bälde ausgenommen werden. Um den erhöhten Anforderungen für die Massenbeförderung von Gütern nachzukommen, ist ein großes Schiffsbauprogramm aufgestellt worden, das noch in diesem Jahr den Bau einer großen Anzahl von Lastkähnen, Schleppern und Motorschiffen vorsteht und den Bestand der auf den Flüssen West-Weißrußlands verkehrenden Schiffe um das Zwanzig- bis Fünfundzwanzigsache gegenüber dem im früheren Polen vermehren soll. Bereits bis zum 15. April, so betont Lukjanow, könne man mit der Indienststellung von 54 neuen Last- tähnen rechnen. Ferner werden in den Kiewer Werften bis zum 15. Mai 15 Schlepper und in Saporoshe und Charson 29 Lastkähne gebaut. 15 Fabriken des Wolgagebiets arbeiten mit Hochdruck an den technischen Ausrüstungen, Maschinen usw. für die Schlepper und Motorschiffe. Um den Schiffsbau zu beschleu- nigen, soll en die Pin sker Werften bedeutend erweitert und in
Ihn drohte die ungeheure Kräftekonzentration, die furchtbare physische Anstrengung zu ermatten.
Er atmete auf, als der lange Max mit angstbebender Stimme schrie: „Ich sag's! Ich sag's! . . . Der . . . Metzler- Kurt ... der ... der Metzler-Kurt!"
Hallendach sprang blitzschnell zu, denn der Verbrecher brach wieder zusammen.
Karner atmete Ichwer. Die furchtbare Kraftanstrengung hatte ihn erschüttert. Hallenbachs Augen ruhten bewundernd auf ihm. Das fast Unmögliche hatte er zustande gebracht. Er hatte dem Verbrecher sein Geheimnis entrissen.
„Wer ist der Metzler-Kurt?" fragte Karner, als der Verbrecher wieder zu sich gekommen war.
Nach wenigen Minuten wußte er, daß es der Büfettier im „Pommerschen Keller" in der Grenadierstraße war.
„Es ist gut!" sagte Karner dann. „Ich unternehme nichts gegen Sie! Gehen Sie!"
Und wie ein geprügelter Hund schlich sich der „lange Max" hinaus.
„Jetzt wird er seinen Komplicen benachrichtigen, Herr Karner." sagte Hallendach mit leichtem Vorwurf.
„Ich glaube es nicht!"
„Wollen wir nach dem Pommerschen Keller?"
„Ja! Ich will versuchen, herauszubekommen, von wem dieser Streich ausgeht"
Karner zahlte an den alten Kellner, der ihn mit der ehrfürchtigen Geste behandelte und bediente, wie sie nur alte Leute haben, die alle Stationen der Eitelkeit und Ichsucht überwunden haben.
Sie verließen den „Holdersträuch".
Nach einer halben Stunde betrat Karner mit Hallenbach den „Pommerschen Keller".
Es war ein schmutziges Kellerrestaurant mit leidlich gut bürgerlichem Anstrich, kein Film-Verbrecherkeller.
Die Physiognomien, auf die Karner und Hallenbach stießen, waren alles andere als vertrauenserweckend.
Sie nahmen Platz, ließen sich durch die wenig freundlichen Blicke der anderen Gäste nicht stören und bestellten zwei Glas Bier.
Dann stand Karner auf und trat zum Büfett. Er sah aus den jungen Büfettier, der ein hübsches, aber widerliches Gesicht hatte, m dem alle Leidenschaften der Hölle lagen.
Der Metzler-Kurt blickte verwundert auf.
„Ich bin Martin Karner!" hörte er eine ernste, ruhige
Es ist besser,
eine Gesellschaft von Straßenkehrern aufzusuchen, als die von Vrilen.
In dem Augenblick, in dem der Welt „frömmste und demütigste Nation" zur „Verteidigung der demokratischen Freibeit" die Welt mit Krieg überzieht, zu gleiche Zeit aber in ihrer unmittelbarsten Nähe den volkspol tischen Freiheitsdrang eines der tapfersten Völker seit Jahrhunderten in Blut und Grausamkeit erstickt, erinnern wir uns an Sir Roger Casement.
Nach amtlichen Dokumenten und Tatsachen wird an dem Schicksal dieses unoergetzliktien irischen Freiheiis- held?n di? ganze Scheinheiligkeit. Skrupellosigkeit und das Verbrechertum eines Systems enthüllt, das zur Beseitigung seiner Wide-sacher auch vor feigstem Meuchelmord nicht zurückschreckt. Bon den Illütiv Pfund die nach »ein handunterzeichneren Dokument des englischen Gesandten in Norwegen für die Ermordung dieses Mannes, der das Wort prägte: ,,Es ist besser, eine Gesellschaft von Straßenkehrern auszusuchen, als die von Britin", geboten wurden, bis zu den Secret Seroice-Agenren vom Schlage eines Best und Stessens ist kein allzuweiter Weg.
r>awio-worovko eine neue Werft errichtet werden. Für den Ausbau der Hafenanlagen in Brest, Pinsk und anderen großen lliv- schlagplätzen sind drei Millionen Rubel bersitgestellt worden.
Geistige Betreuung der FugsuL
Nosenberg übernimmt Leitung der Kriegserziehungsarbeit
Berlin, 7. März. Wie die nationalsozialistische Parteikvrre- spondenz meldet, hat der Minifterrat für die Reichsverteidigung bei Besprechung der Jugendbetreuung, auf Vorschlag des Neichs- leiters Rosenberg beschlossen, fortlaufend durch Ansprachen führender Persönlichkeiten aus Partei und Staat die deutsche Jugend in Schule und Werkstatt über den Kampf unserer Zeit und über die Pflichten der Jugend zu unterrichten. Neichsleitcr Nosenberg hat die Leitung dieser Erziehungsarbeit übernommen und wird in Zusammenarbeit mit den in Frage kommenden Stellen von Partei und Staat diese charakterliche und weltanschauliche Ausbildung der deutschen Jugend leiten und überwachen. Neichsleiter Rosenberg spricht am 11. März um 20.39 Ahr über alle Sender des Eroßdeutschsn Rundfunks einleitend über „Volkskameradschaft". Führende Persöülichkeitcn ans Partei und Staat werden allwöchentlich über den deutschen Rundfunk zur deutschen Jugend sprechen.
Kiews NMrMeK ms Mer WM
Italienischer Ministerrat am 2. April. Der italienische Ministerrat wird Dienstag, 2. April, unter dein Vorsitz des Duce zusammentreten.
Explosionsunglück in italienischer Munitionsfabrik. In einer Versuchsabteilung der bei Montichiari in der Gegend von Brescia gelegenen Munitionsfabrik „Vulcania" ereignete sich eine starke Explosion. Sie hatte die völlige Zerstörung des Laboratoriums und den teilweisen Einsturz einiger Fabrikabteilungen zur Folge. Bei dem Unglück sind 6 Personen ums Leben gekommen und 19 verletzt worden.
Textilarbeiterstreik in Bombay. „Corriere Padano" meldet aus Bombay, daß 130 000 Textilarbeiter in Streik getreten seien. Die Polizei sei aufgeboten worden, um gegen etwaige Unruhen einzuschreiten. Vor den Fabrikeingangen haben Textilarbeiterinnen ihr Lager aufgeschlagen, um Arbeitswilligen den Eintritt zu verwehren.
Schnee in Dalmatien. In Jugoslawien ist ein Wetter- rllckschlag eingetreten, der sich nun auch auf die Adria-Küste ausdehnt. In ganz Dalmatien fällt Schnee. Die Temperatur sank in Split auf —5 Grad und in Nordmontenegro wurden soaar —14 Grad aem^llen. r»
Stimme. „Ich möchte mit Ihnen ein paar Worte reden. Bitte kommen Sie sofort an meinen Tisch."
Der Angsredste brach unter den Worten fast zusammen. Er bewegte die Lippen zum Sprechen, brachte aber nichts heraus.
Karner setzte sich wieder nieder. Im Lokal entstand ein Geraune und Getuschel. Die drohenden Mienen verschärften sich. Und Spannung, unerträgliche Spannung trat bei allen ein.
Wer war der Mann mit den unerhört starken Augen, der mit ein paar Worten den mit allen Hunden gehetzten Schweinhund, den Metzler-Kurt, den gewissenlosesten, schier niederichlug?
Aller Augen ruhten auf dem Metzler-Kurt.
Er hatte sich wieder aufgerafft. Fieberhaft arbeiteten seine Gedanken. Er suchte krampfhaft nach einem Ausweg. Sah nach dem Tisch, nach der Tür.
Er wollte fort . . . wollte fort . . . und war doch gebannt, gelähmt. Wie eine gefangene Maus lief er hinter dem Büfett herum.
Und kam zu Karner an den Tisch.
Hallendach staunte. Wieder war es das alte Spiel. Karners Wille bannte einen Menschen.
„Setzen Sie sich!" sagte Karner ruhig.
Der junge Mann nahm zitternd Platz. Da schrie einer vom Nebentisch, ein Hüne von Gestalt, und schlug aus den Tisch: „Was hast du mit dem Metzler-Kurt? Bist du ein Spitzel?"
Schon wollte das Wort Echo finden, da drehte sich Karner um und iah den Sprecher an.
„Ich bin Martin Karner und will von dem Mann wissen, wer ihn für den Mord an mir bezahlt hat Vor einer Stunde hat der „lange Max" in seinem Auftrag versucht, mich zu ermorden."
Da ward Stille im Raum.
Sie traten näher an den Tisch Karners. Seine Persönlichkeit wirkte, setzte sich mit einem Schlage durch.
Dicht umdrängten sie den Tisch. Alte und Junge, Männer und Weiber. Gute und Schlechte.
Der junge Büfettier zitterte, als Karner seine erbarmungslosen Augen auf ihn richtete.
Ruhig und sachlich fragte Karner wieder: „Wer hat Sie zum Mord beauftragt?"
Der Verbrecher wurde fahler. Sein Unterkiefer zitterte. Er wehrte sich gegen die Kraft, die auf ihn einstürmte, aber sein Wehren war schwach, denn Karners plötzliche Eröffnung hatte ihn fast wehrlos gemacht. (Fortsetzung folat.1