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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Donnerstag, den 7. März 1910

«Nagold unbAmgelmna

In meiner Jugend träumte ich: Leben ist Freude. Ich erwachte und sah: Leben ist Arbeit. Ich tat die Arbeit und erkannte: Arbeit ist Freude.

7 . März: 1936 Einzug deutscher Truppen ins Rheinland.

Slm Müvr H. Htvress-Svkevfontitas

Auf morgen 20 Uhr werden die Politischen Leiter der Orts­gruppe und die Zellen- und Blockwarte der NSV. zur Eintei­lung für den 6. K.-Opfersonntag und zur Entgegennahme der Li­sten und Sammelbüchsen in den Tagungssaal der Ortsgruppe geladen. Anschließend Bekanntgabe einiger dringender Ange­legenheiten. Die Zellenleiter und Zellenwarte sorgen dafür, daß die Blockleiter der NSDAP, und die Blockwarte der NSV. voll­zählig erscheinen. Der Oltsgruppenleiter.

ISS Vodenseedamvfevn gleith

Meder konnte ein deutsches U-Boot von erfolgreicher Feind- scchrt heimkehren und die Versenkung von 36 000 Tonnen feind­lichen Schiffsraumes melden. Derartige Zahlen lesen sich ange­nehm und glatt, und doch wird sich der Laie oft schwer eine Vorstellung von diesen gewaltigen Leistungen machen, insbe­sondere in Gauen, in denen die Verbundenheit mit der Kriegs­marine und allen damit zusammenhängenden Fragen nicht so unmittelbar besteht, wie beispielsweise in Kiel oder Wilhelms­haven. Wenn wir also nach Vergleichen suchen, um die Lei­stung eines U-Bootes bildlich darzustellen, müssen wir als ausgesprochene Landratten schon dasSchwäbische Meer", den Bodensee heranziehen, der wohl jedem Schwaben ein Begriff ist.

Nun, die Vodenseedampfer haben eine durchschnittliche Ton­nage von 900 350 Tonen. Das modernste und wohl auch größte Motorschiff, dieSchwaben", hat 380 Tonnen. Wenn also ein U-Boot meldet, es habe 36 000 Tonnen versenkt, so würde das, umgerechnet auf unsere bescheidenen Bodenseemaßstäbe, bedeuten, daß man eiwa 100 große Bodenseedampfer brauchen würde, um sich diese Tonnage vorzustellen. Der Vergleich hinkt natürlich etwas, aber er gibt doch ein ungefähres Bild davon, was sich auf dem Grund des Meeres in kurzer Zeit versammelt.

rttlekneS -kayttel Grogravbie

In diesen Tagen müssen wir immer wieder den Atlas holen, um unsere geographischen Kenntnisse aufzufrischen. Da wird z. B. in den russischen und finnischen Heeresberichten jetzt viel die Stadt Wiborg, das finnische Viipuri genannt. Was ist mit Wiborg? Es ist eine stattliche Stadt von 60 000 Ein­wohnern. Ihre für nordost-europäische Verhältnisse sehr alte Geschichte deutet schon die strategische Bedeutung an. Die Stadt, die selbst aus einer Halbinsel liegt, ist eine Sperre zwischen dem finnischen Meerbusen auf der einen, den finnischen Wäldern und Seen auf der anderen Seite. Die auf das Jahr 1293 zu- riickgehende Vurganlage liegt auf einer vorgelagerten Insel. Hier streß die schwedische Welle mit den nordrussischen Abwehrkräften zusammen. Endgültig wurde die Stadt erst unter Peter dem Großen russisch. Heute wird ihre militärische Bedeutung dadurch gehoben, daß bei Wiborg drei Eisenbahnlinien zusammenlaufen und in der unmittelbaren Nähe ein Verbindungskanal zu den finnischen Seen mündet.

rne R?r«hs-Gievkavte

Zu den bisherigen Lebensmittelkarten kommt für die am 11. März beginnende neue Zuteilungsperiode die Reichseierkarte neu hinzu. Sie ging aus der Aufteilung der bisherigen Reichs­karte für Marmelade, Zucker und Eier hervor. Sie wurde ge­schussen, um eine völlig geregelte Eierversorgung für alle Volks­genossen zu gewährleisten. Die Gültigkeit der Reichseierkarte erstreckr sich auf sechs Zuteilungsperioden, also bis 25. August MO. Die Einzelabschnitte der Reichseierkarte werden jeweils noch besonders abgerufen.

Für die neue Reichseierkarte gilt übrigens dasselbe wie für die Seifenkarte: Das Ernährungsamt kann in keinem Fall einen Ersatz für versehentlich verbrannte oder verlorene Karten lei­sten. Daher Vorsicht bei der Aufbewahrung der Reichseierkarte! Sie darf noch Ende einer Zuteilungsperiode keinesfalls mit den anderen abgelaufenen Lebensmittelkarten weggegeben ooer ver­nichtet werden.

Jusatzkleidevkavte süv SusendNcke

Jugendliche haben im allgemeinen einen erhöhten Bedarf an bezugsbeschränkten Spinnstoffwaren, der auf Grund der Ve- zugsmöglichkeiten nach der Reichskleiderkarte nicht immer in dem notwendigen Umfange gedeckt werden kann. Deshalb hat der Sonderbeauftragte für die Spinnstoffwirtschaft für die Ju­gendlichen, die in der Zeit vom 2. 11. 22 bis 1. 11. 25 geboren sind, eine besondereZusatzkleiderkarte für Jugendliche" einge­führt, die auf Antrag ausgegeben werden wird.

Die Zusatzkleiderkarte ist nur in Verbindung mit der zugehöri­gen Reichskleiderkarte des Jugendlichen gültig. Sie enthält 60 Vezugsabschnitte im Sinne der Reichskleiderkarte, zwei Ve- zugsnachweise für Strümpfe oder Socken und zwei Bezugsrechte auf Nähmittel im Gegenwert von je 0,20 RM. Aus die Bezugs­abschnitte können Spinnwaren naH Maßgabe des Waren-Wert- Verzeichnisses der zugehörigen Reichskleiderkarte bezogen werden. Sämtliche Vezugsabschnitte sind sofort fällig; sie behalten je­doch Geltung bis zum 31. Oktober 1940.

Anträge auf Ausstellung einer Zusatz-Kleiderkarte müssen von den Jugendlichen selbst oder von ihren gesetzlichen Vertretern bis zum 1. April 1940 bei dem zuständigen Wirtschaftsamt ge­stellt werden. In dem Antrag mutz das Geburtsdatum des Ju­gendlichen angegeben werden. Bezugsscheine für bezugsbe­

schränkte Spinnstoffwaren, die seit Einführung der Reichskleider­karte an die in Betracht kommenden Jugendlichen bereits ausgege­ben worden sind, werden auf die Zusatzkleiderkarte angerechnet.

MUMM

Tonfilni-Theatev

Spiel im Sommerwind

Nach dem gleichnamigen Roman von Leo Wispler schrieb Axel Jvers das Drehbuch für diesen Terra-Film, der die fröh­liche Geschichte einer jungen Liebe und einer Reise durch die schönsten Gegenden Deutschlands erzählt. Die Fahrt beginnt in Hamburg und führt durch den Harz, nach Eisenach und Wllrz- burg, Miltenberg und Heidelberg und über die Lüneburger Heide nach Hamburg zurück. Dabei gibt es genug Konflikte und Spannungen, aber am Schluß bleibt alles ein Spiel im Som­merwind. Hannelore Schroth, die Tochter von Käthe Haack, spielt die weibliche Hauptrolle, und ihr Partner ist Rolf Moebius, seit seinem Erfolg inUrlaub auf Ehrenwort" in bester Erinnerung. Alte und junge Filmschauspieler haben sich zu einem Ensemble zusammengefunden, das diesem frohgestimm­ten Film das lachende Gesicht gibt.

10jährige Jungen unä lNääel!

Oie Hitler-Jugenä ruft euch!

Ehrentafel des Alters

Gestern beging in Nagold Frau Martha Enz, Schultheißen Witwe, den 75. Geburtstag.

In Ebershardt wird heute Frau Marie Weik 70 I. alt.

Wir gratulieren!

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Allerlei Kniffe im Haushalt

' Wie ungeschickt manche Hausfrauen sind! Sie sind nicht ein­mal in der Lage, einen Nagel anständig in die Wand ein- zvschlap.cn. Doch die Frau mag sich trösten: mancher Mann kann es auch nicht. Um aber gleich bei diesem Nagel zu bleiben: wenn ein Nagel einmal in der Wand gesessen hat und man ihn später entfernt, daun entsteht natürlich ein Loch. Dieses Loch ist sehr häßlich und müßte beseitigt werden. Aber wie? Der einfachste Weg ist der folgende: Man schneidet rund um das Loch herum in der Größe eines mittleren Geldstückes ein Stück aus der Tapete heraus. Dieses Stück Tapete legt man mit der Zeichnung nach unten auf einen Teller. Und nun be­müht man sich," ganz vorsichtigt die Reste von Mörtel und Kleb- stcff zu entfernen am besten mit etwas Sandpapier. Das Loch ln der Wand selbst füllt man mit ein wenig Gips aus. In­zwischen klebt man rückwärts auf das gerettete Stück Tapete ein wenig Klebpapier und pappt dann dieses runde Stück Ta­pete auf die inzwischen festgewordene Eipsmasse. Wenn man dieses Kunststück einigermaßen vorsichtig macht, ist das Loch spurlos verschwunden.

Oder aber eine Hausfrau kommt in die Verlegenheit, ein Stück Glas schneiden zu sollen. Das ist nicht so ein'ach. Man müßte schon einen Glasschneider haben. Aber es geht auch auf folgende Art und Weise: Man zeichnet erst einmal mit einem Farbstift die Linie auf, in der das Glas geschnitten oder ge­brochen werden soll. Dann macht man ein Eisen heiß, nachdem man vorher an der Ecke, wo der Schnitt beginnen soll, eine kleine Kerbe mit einer Feile eingeritzt hat. Und nun fährt man auf dem Glas mit dem heißen Eisen an dem vorher ge­zogenen Farbstrich entlang. Nimmt man nachher das Glas in beide Hände, dann gibt es dem Druck leicht nach und bricht genau auf der Linie, die vorgezeichnet wurde. Soll ein Stück Flasche geschnitten werden, dann bindet man einen Faden oder ein Stück Schnur um die Flasche, nachdem man vorher diese Schnur etwas mit Schwefelpulver eingerieben hat. Diese Schnur zündet man dann an. Man erreicht an den Brandstellen genau den gleichen Effekt, den man beim flach-n Glas mit dem heißen Eisen erzielte. Auch hier läßt sich das Glas an der Bruchstelle, die auf diese Weise markiert worden ist, leicht abdrücken.

Aber man sollte dieses Kunststück nicht mit einer Flasche machen, die vorher Benzin oder Petroleum ent' alten hat Doch kann man aus einem solchen Behälter die letzten Spuren von Petroleum usw. entfernen, indem man ein wenig Kalkmilch bineingießt und 5 bis 10 Minuten einwirken läßt. In den mei­sten Fällen ist dann auch der Geruch verschwunden. Ist doch

noch ein Oieruch vorhanden, dann wird er mit ein wenig Chlor­kalk behoben.

Es geht mit diesen kleinen Hinweisen wie mit allen Dingen im Leben: es ist gar nicht so sckimer, man muß nur wißen, wie er gemacht wird.

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-- Die Anforderung landwirtschaftlicher Arbeitskräfte. Die

Erhaltung oder sogar Verstärkung der Produktionsleistung des deutschen Bodens hängt weitgehend davon ab, ob jeweils zur rechten Zeit die notwendigen Arbeitskräfte zur Verfügung stehen. Trotz der allgemeinen Jntensivieruna der landwirtschaftlichen Be­triebe während der letzten Jahre, trotz des Einsatzes -moderner Maschinen und neuzeitlichen Gerätes ist die Zahl der notwendi­gen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft immer noch sehr groß. Es ist darum gerade in dieser Zeit des Krieges dringend' not­wendig, den Einsatz der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte planmäßig zu lenken und zu regeln Die verantwortlichen Stel­len haben dafür gesorgt, daß der Landwirtschaft bei der Früh­jahrsbestellung im Hinblick auf die Arbeitskräfte keine Schwie­rigkeiten entstehen. Zur rechtzeitigen Verteilung auf die einzel­nen Höfe aber ist es notwendig, daß die landwirtschaftlichen Be­triebssichrer ihren Bedarf an Arbeitskräften beim Arbeitsamt anmelden. Der 10. März ist der letzte Zeitpunkt zur Aufgabe eines solchen Antrages. Wer bis zum 10. März d. I. es nicht für nötig befunden hat, seinen Arbeitskräftebedarf an­zumelden, kann nicht damit rechnen, bei der Verteilung der Ar­beitskräfte berücksichtigt zu werden Jeder Betriebssichrer muß bedenken, daß die Lenkung der Arbeitskräfte ein gewisses Maß an Zeit und Organisation verlangt. Wer daher gewiß sein will, daß rechtzeitig Arbeitskräfte zu einer Verfügung stehen, der inelde umgehend seinen Bedarf an das für ihn zuständige Arbeitsamt!

Pflege des Soldatenliedes durch das OKH. Lieder sollen den Soldaten Gefährten in frohen und ernsten Stunden sein. Zur Waffenkameradschaft soll die Kameradschaft im Lied als gemeinschaftsbildende Kraft treten. Das ist der Sinn einer neuen Maßnabme des Oberkommandos des Heeres. Es werden nämlich zur Pflege des Soldatenliedes und des Chorgesanges beim Feld- und Ersatzheer besondere Lieder- bzw. Chorblättsr unter dem TitelKameradschaft im Lied" in lltägiger Folge horausgegeben. Es wird dafür Sorge getragen, daß musikalisch begabte Soldckten mit der Leitung der Sin^gruppen innerhalb her Einheiten beauftragt werden.

woher kommt Englands Reichtum?

NSG. George Lansbury, der in den beiden Arbcitevp rkeiregierungen Macdonalds 1924 »nd 192">/3! Minister war, schreibt in seinem Buch My England":

Keiner unserer Vorfahr n, die I dien erober­ten, gt, g dorthin, um Indien wohlhabend zu m,chen. sie gingen hin. um Ind> n mit allen M iteln der Gewalt auszup ändern, oder zum n indest ", was de Iwas Zivilisierten betrifft, um als H 'nd er lichst große Geschäft zu mache, . C> ve, Waircn Hst>ngs und allen

o de en 7. tz ko igen wurde erwarte», d tz sie vom Au t>. ck ihres Amtsantritts n, sschli-ß- lich d r Föroeiung d s britischen Wohlstandes diente,,".

Heute läßt England in dem wirtschaftlich ausgep länderten Indien Rekruten werben, um ieses unglückliche Land auch bluimäßig aus­zuplündern. Lansbnrys Bekennlnis h>> den bri­tischen Imperialismus jeder Pharisäermaske ent- kwidet und rückhaltlos bloßgestellt.

Die Kot dev Hungernde« ist Englands Glütkr

Letzte Rachvtchteu

Andres und Sven Hedin bei ing DNV. Berlin, 7. März. Gcncratfe'dn'o^chall-Ong empfing am Mittwoch vormittag den jugoslawischen Handels- minifter And es und am Nachmittag d.sfetkwn Lag.s twn ,a)we- dischen Forscher Sven Hedin.

Die deutsche Kriegswirtschaft in Europa am besten organisiert

DNB. Moskau, 7. März. In einer llebe sicht über die Wirtschaftslage der kriegfiih enden Länder gibt das Blatt der Cowjerarmee,Krasncna Swesda". ei^e »Er­

stellung der kriegswirtschaftlichen Maßnahmen Deutschland». Da» Blatt kommt zu dem Urteil, daß von aucn europa,,-,.,, n die dcu.schc Kri gswi tschaft am sorgfältigsten vorbereitet und am besten organisiert ist.

Im Begleich zu der Wirtschaftslage Deutschlands, so führt da« Blatt weiter aus, könnten die Perspektiven der Kriegswirt­schaft in England und Frankreich keineswegs so günstig be­urteilt we den. _

Eingliederung der Ostmark und des Sudetengaues zum Abschluß geb acht

DNB Berlin, 7. März. Der Reichskommisfar für die Preis­bildung hat die Verordnungen über die Preisbildung im Wa-

lei a: 56 K Maryarme oder öckweme- sckmatz oder 3 tstt. öl.

125 ß Zucker. 1 ti. etwas öatz.

1/2 stäsckcken Or. Oetker öack-6roma Zitrone. 1 päckcken Oc. Oetker Soslenputoec.

Oanttte -Oesckmack. etwa 1/s t entrakmte scisckmitck.

250 K Metzenmekt.

0 ß (3 gestr. leet.) Dc. Oetker6ackm" öeta a: 500- ?50 K ttplet.

Zum Oelireuen

(nack öettebenj: ttwar Puderzucker.

Man rübrt die Margarine (Sckmalz) schaumig und gibt nack und narb Zucker (bl sofort mit dem Zucker vercükren!), ki. Sewürze sowie das mit etwas Miick angerübrte Sofienpuioec tzinzu. Pas mitSackin" gemisckte und gesiebte Mebl wird abweckfeind mit der übrigen Milck untergerükct. Man verwendet nur so viel Miick. dasi der leig sckwer (reisiend) vom Löffel fällt, kr wird in eine gefettete Springform (Druckmesser etwa cm) gefüllt und mit einem ksiläffcl. den man käufig in Wasser tauckt. glattgestcickcn.

fürden 8 elag fckätt man die äpfel. fckncidet sie in viertel, ritzt sie mebrmals der länge nack ein und legt sie auf den leig. Sack zeit: ktwa 4b Minuten bei guter Mittcikihe. Nack dem Sacken kann man den kucken mit Puderzucker bestäuben.

Vitt« ous l cbneiden!