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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Der zweite Messetag: Die Nachfrage übertraf die Erwartungen

DNB. Leipzig, S. März. Der lebhafte Besuch hielt auch am Montag an. Zn fast allen Wirtschaftszweigen überstieg die Nachfrage die Erwartungen. Aufträge erteilten u. a. die skandi­navischen Länder, der Südosten, Italien, Holland und das Protektorat.

Jugoslawiens Handelsminister in Berlin DNB. Berlin, S. März. Der königlich jugoslawische Han­delsminister Andres, begleitet von seiner Gattin, traf auf Ein­ladung des Reichswirtschaftsministers Walter Funk von der Eröffnung der Leipziger Messe kommend in der Reichshaupt- ftadt ein.

Abtreibung und Kindstötung

Stuttgart, 4. März. Die Strafkammer Stuttgart verurteilte die 25 Jahre alte Emilie Hagmann aus Stuttgart wegen fort­gesetzter versuchter Abtreibung und wegen Kindstötung zu 3^ Jahren Gefängnis. Die Angeklagte hatte 1837 ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann unterhalten. Als sie sich Mutter fühlte, ließ sie von einer Frauensperson mehrere Abtreibungs- verfuche an sich vornehmen. Das vor der Zeit erschienene schwach lebensfähige Kind lieg sie gleich nach der Geburt in der Winter­kälte erfrieren, worauf sie die Leiche im Zimmerofcn verbrannte.

nsg. Frauentagung der Landesbauern­schaft. Auf einer Tagung der Kreisabteilungsleiterinnen der Landesbauernschaft Württemberg (Landeshauptabtei­lung II H) und ihrer Mitarbeiterinnen gab Frau Häuser der Gewißheit Ausdruck, daß die Landfrau das Letzte ein- setzen werde, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Gleich­zeitig gab sie den Dank aller Landfrauen weiter an die Mithelfenden in NS.-Frauenschaft, Arbeitsdienst, Land­dienst ufw., eine Mithilfe, die auch ihre eigene, der Bäuerin Kräfte, noch stärke. In einer Reihe von Vorträgen wurden dann über zwei Tage hinweg alle diejenigen Fragen durch­gearbeitet, die die Landfrauen gerade jetzt bewegen. Orts­bauernführer Kizele (Echterdingen) sprach über die Neu­bildung deutschen Bauerntums. Die organisatorischen Vor­bereitungen müßten gerade im Schwabsnland, dem klas­sischen Land der Siedler und Kolonisten, den stärksten Widerhall finden. Frl. Dr. Sprengel, Abteilungsleiterin der R.A. II H, Berlin, stellte die Bedeutung der ländlichen Hauswirtschaft in der Kriegszeit ins rechte Licht. Eindring­lich vertrat Frau von Neurath das germanisch-deutsche Frauen- und Mutterideal, das als unentbehrliche Kraft­quelle deutschen Wesens unserer Jugend zu der Reife ver­helfen müsse, die die großen Aufgaben der Zukunft von ihr erfordern. Dr. Mauthe vermittelte ein Bild von der Gesundheitspflege auf dem Lande. Die Eaufrauenschafts- leiterin Haindl gab einen Einblick in die Hilfsarbeit der- städtischen Frauen auf allen Gebieten. lieber Erzeugungs­und Äbsatzfragen sprach Landeshauptabteilungsleiter Phi­lipp, über die politische Lage ein Redner der Partei, Mül­ler. Landesbauernfiihrer Arnold.betonte zum Schluß, im Landvolk herrsche die stärkste Zuversicht. Er gab Ratschläge, wie die Schwierigkeiten im Betrieb, in Haus und Hof über­wunden werden können. Sehr eindringlich mahnte er zur Zurückhaltung gegenüber den polnischen Arbeitshelfern. Arnold schloß mit dem Appell an die Landfrauen, in die­sem Jahre alles einzusetzen.

Betriebsunfall. Im Elektrizitätswerk in llnter- türkheim hat am Samstag nachmittag ein 36 Jahre alter Monteur bei Bedienung der Schaltung an der Hochspan­nungsleitung lebensgefährliche Verbrennungen erlitten.

Aus der Straßenbahn gefallen. In der Nürnberger Straße fiel am Samstag abend eine 53 Jahre alte Frau bei der Straßenbahnhaltestelle Krankenhaus aus dem Straßenbahnwagen. Mit einer Gehirnerschütterung und mit Verletzungen im Gesicht mutzte sie in ein Kranken­haus verbracht werden.

Segelflugzeug. Im Hofe des Telegraphenbauamts taufte Präsident Dr. Auer ein Segelflugzeug auf den Namen „Postillion 2" und übergab es in die Obhut der Gruppe 15 des NS.-Fliegerkorps.

Eßlingen, 4. März. (S e m e st e r s ch l u ß.) Die Abschluß­prüfung an der Staatlichen Ingenieurschule Eßlingen be­standen insgesamt 46 Studierende. Dazu kommen noch 71 Studierende, die im Wintersemester die Notabschlußprüsung abgelegt haben. Es sind also insgesamt 117 Studierende, «nd zwar 64 von der Abteilung Maschinenbau, 22 von der Abteilung Elektrotechnik, 23 von der Abteilung Feinmecha­nik, 8 vost der Abteilung für Flugzeug- und Kraftwagen­bau. Ein großer Teil der Abgangsabsolventen befindet sich im Wehrdienst.

Balingen, 4. März. (S t a d t f i n a n z e n.) Der in einer Natsherrensitzung vorgelegte städtische Voranschlag für 1939 schließt im ordentlichen Haushalt mit 1009 900 RM. und im außerordentlichen Haushalt mit 105 800 RM. ab. Trotz der durch den Krieg geschaffenen Verhältnisse konnte der Haushaltsplan, dessen Endsumme sich gegenüber dem Vor­jahr um rund 208 000 RM. erhöhte, ausgeglichen und das Rücklagevermögen von 298 000 RM. auf 348 000 RM. er­höht werden. Die städtischen Schulden gingen von 63 000 RM. auf 51000 RM. zurück.

Nottweil, 4. März. (V e r k e h r s u n fa l l.) Am Sams­tag nachmittag stieß ein Motorradfahrer mit einem in die Kurzestraße embiegenden Personenkraftwagen zusammen und erlitt schwere Verletzungen. In bewußtlosem Zustand brachte man den Verunglückten ins Bezirkskrankenhaus.

Jhringen a. K., 4. März. (Kinderwiege neben d e in Kochherd.) Im Hause eines Landwirts war die Wiege mit dem einjährigen Kind so nahe an den Kochherd gestellt worden, daß es dem Kind in einem unbewachten Augenblick gelang, ein mit heißem Wasser gefülltes Gefäß an sich zu ziehen. Die Verbrühungen, die sich das Kind dabei zuzog. waren so starr, daß es bald darauf den erlittenen Brandwunden erlag.

Oberalpfen, 4. März. (2m Walde erschlagen.) Der Landwirt Josef Flum wurde beim Holzmachen im Walde durch einen fallenden Baum getroffen. 2m Kranken­hause Waldshut mußte man ihm ein zerschmettertes Bein abnehmen, doch starb Flum schon bald darauf.

Lahr» 4. Mürz. (Todesfall.) Nach kurzer, schwerer Krankheit ist im Alter von 58 Jahren der Betriebssichrer der Firma Moritz Schauenburg, in deren Verlag die „Lah- rer Zeitung" erscheint, Hauptmann z. V. Carl Held, ge­storben. Seit sieben Jahren stand der Entschlafene an der Spitze der Firma und seiner Tatkraft war es zu danken, daß der Betrieb auch über schwere Zeiten ungefährdet hin- weggeführt werden konnte.

Aus dem Wiesental, 4. März. (D a s „t o t e" S ch w e i n wird wieder lebendig.) In einem Ort des Hin­teren Wiesentals fand ein Wirt im Schweinestall eine Sau tot auf dem Boden liegen. Er rief sofort den Metzger, der eine Notschlachtung vornehmen sollte. Kaum hatte der Metzger mit der Untersuchung begonnen, als er merkte, daß die Sau noch viel Leben in sich hatte, aber voll be­trunken war. Die Wirtin hatte in aller Harmlosigkeit einen Kübel Tropfbier in den Trog geschüttet und die Sau hatte sich davon einen Mordsrausch angetrunken.

Nach einem Zechgelage den Schwager erstochen

Framenthal, 4. März. Am 1. Oktober 1938 hauchte im berüch­tigten Bruchwiesenviertel in Ludwigshafen unter den Messer­stichen seines Schwagers ein Familienvater sein Leben aus, der eine Witwe und sieben unmündige Kinder hinterlief;, von denen das jüngste jetzt ein halbes Jahr zählt. Der ledige, 30 Jahre alte Franz Nöoer aus Ludwigshafen, ein vorbestrafter Mensch, wurde nun durch die Strafkammer Frankenthal wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, von denen vier Monate Untersuchungshaft angerechnet werden.

Dienstag, den S. März l» 4 ,

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Vom Turnverein Ebhausen.

Eine nette Abwechslung in den jetzt etwas ruhigen Turnbe­trieb brachte ein am vergangenen Sonntag zwischen einer Mann­schaft der Wehrmacht und einer des Turnvereins ausgetragener Freundschafts-Handballspiel. Infolge des schöne, Wetters und wohl auch in gespannter Erwartung über de» Verlauf des Spiels, hatte sich eine stattliche Zuschauermenge von hier und auswärts auf dem Sportplatz eingefunden. Das Spiel selbst setzte sofort in flottem Tempo ein. Unserer Mann­schaft gelang es nach kurzer Zeit, das erste Tor zu erzielen, dem bald weitere folgten, so daß nach der ersten Halbzeit das Spiel 0:6 für Ebhausen stand. In der zweiten Halbzeit war unsere Mannschaft wiederum überlegen, so daß das Spiel mit 0:11 To­ren für die Ebhauser Mannschaft endete. Das unter Leitung eines Wehrmachtsangehörigen ausgeführte Spiel wurde in je­der Hinsicht korrekt und mit äußerster Hingabe der Mitspieler durchgeführt. Wenn es unseren Gästen, entgegen der allgemeine, Erwartung, nicht gelang, das Spiel zu gewinnen, so war wohl in erster Linie die erst kürzlich erfolgte Zufammenstellung der Mannschaft, und das dadurch fehlende Training schuld. Das Spiel selbst erntete seitens der Zuschauer großen Beifall, und wir wünschen, daß dasselbe den Sportgedanken weiterhin för­dern möge.

Preise für Seifen und Waschmittel Für Kernseife wird mit Wirkung vom 7. März ein Verbraucherhöchstpreis von 15 Pfq. für das Normalstück festgesetzt.

Hauptversammlung der Brauerei Mulle AE. In der HV. der Brauerei Wulle AG., in der ein Aktienkapital von 2 760 800 RM. nom. Stammaktien und 15 000 RM. Vorzugsaktien vertreten war, wurde der Abschluß für das Geschäftsjahr 1938/39 (30 Septem­ber) genehmigt. Eine Dividende gelangt bekanntlich nicht zur Verteilung, sondern der Reingewinn von 3S3 084 RM. wird mit 341 572 RM. zur Auffüllung der gesetzlichen Rücklage verwendet, so daß 11 512 RM. als Vortrag auf neue Rechnung verbleiben.

Wiirttembergische Baumwoll-Spinnerei und- Weberei. Nach dem Geschäftsbericht der Wiirttembergische Baumwoll-Spinnerei und -Weberei bei Eßlingen a. N. sllr das Jahr 1939 wird ein Neugewinn von 107 247 (165 339) RM. verzeichnet, der sich um den Vortrag auf 168 414 (199 331) RM. erhöht. Hieraus werden, wieder 7 Prozent auf die Stammaktien und wieder 6 Prozent aus die Vorzugsaktien verteilt, so daß als Vortrag abzüglich der im' eigenen Besitz befindlichen Aktien insgesamt 30 606 (61117) RM. als Vortrag verbleiben.

Die bayerischen Großkraftwerke, Bayern AG. — Mittlere Isar AE. — Walchenseewerk AG., legten ihre Abschlüsse für das Ge­schäftsjahr 1938/39 der HV. vor. Die Anträge der Verwaltung wurden genehmigt und Entlastung erteilt. Der ausgewiesene Reingewinn mit 2,12 Millionen RM. gestattet wieder die. Ver­teilung einer 4prozentigen Dividende.

Künzelsauer Schweinepreise vom 1. März. Milchschweine 47 bis 03, Läufer 70—98 RM. das Paar.

Crailsheimer Schweinepreise vom 1. März Preise für Milch- sckweine 42—62, für Läufer 70—103 RM. das Paar.

Balinger Schweinepreise vom 2. März. Es kosteten Milch­schweine 22—34 RM. das Stück. Handel flau.

Nördlinger Schweinepreise vom 2 März Es kosteten Saug­schweine 40—65, Läufer 80—100 RM. je Paar. Handel lebhaft.

Oehringer Schweinepreise vom 2. März. Es kosteten Milch­schweine 50—65 RM. je Paar.

Ulmer Schweinepreise vom 2. März. Es kosteten Läuferschweine 30—60, Milchschweine 15—28 RM. je Stück.

Baihinger Schweinepreise vom 2. Mürz. Es kosteten Milch­schweine 45—52 RM. das Paar.

Gestorbene: Karl Hauser. 69 I., Calw; Jak. Schucker, S4 I., Oberhaugstett.

Druck und Verlag des „Gesellschafters": E. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser ; Berantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang Verantwort!. Anzeigenleitei: Oskar Rösch, sämtliche in Nagolk-

Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

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Am Mittwoch wird der Müll abgeführt in der Emminger- straße, am Schelm« ngraben, Calwer- und Burgstrabe, Maiergasse, Turm-, Hirsch-, Bahnhof-, Insel- und Gerberstraße.

In allen übrigen Straßen erfolgt die Müllabfuhr Don­nerstag früh.

Bei dieser Gelegenheit wird darauf aufmerksam gemacht, daß Eimer. Kisten ufw., die von einem Mann nicht ge­tragen werden können, stehen bleiben.

Den Anordnungen des Vorarbeiters Sch non zur Auf­stellung der Mülleimer in Gruppen ist Folge zu leisten.

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