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Nr. 46 Freitag, äen 23. Februar 1940

Das Martyrium -er Volksdeutschen

Dem polnischen Untermenschentum ausgeliefert Der Blut-Terror des Korfanty-Aufstandes Auch damals mit Duldung und offener Unterstützung der Westmächte

DNB. Berlin, 22. Febr. Amtlich wird u. a. verlautbart (Vierte amtliche deutsche Veröffentlichung über die polnischen Kreueltaten an den Volksdeutschen in Polen):

Die in den September tagen in Polen ermordeten 58 VW Volksdeutschen sind nur die letzten Opfer systematischer Unter, driickung und Ausrottung. Schon einmal im Verlauf der Jahre, in denen deutsches Volkstum dem oolnischen Staatswesen an­vertraut war, hat dieser Staat sein wahres Gesicht des Terrors und Mordes gegenüber allem Deutschen in furchtbarer Meise enthüllt:

In den Jahren 1820 bis 1922 während der Abstimmung in Oberschlesien. Allzu rasch und allzu leicht geraten die Er­eignisse jener Zeit, die doch noch unter den Augen der heute Lebenden sich abspielten, unter dem Eindruck der großen Er­eignisse der letzten Jahre in Vergessenheit. Aber sie verdienen «mso mehr in die Erinnerung zurückgerufen zu werden, als das polnische Untermenschentum damals seine Orgien ebenfalls nicht nur unter Duldung, sondern sogar unter Förderung ge­rade der Mächte feierte, die auch für die. Vromberger Vartholo- «Sus-Nacht im September 1939 die letzte Verantwortung tragen.

Die amtliche Verlautbarung gibt dann einen erschütternden lleberblick über die polnischen Greuel. Zum Schlüsse heißt es:

Aber die Regierungen den sogenanntengroßen westlichen Demokratien", die damals über das Schicksal Europas zu ent­scheiden hatten, schwiegen, nachdem sie die polnischen Ver­brechen über zwei Jahre lang geduldet, ja begünstigt batten, trugen sie keine Bedenken, in offenem Wider­spruch zu dem für Deutschland überwältigend günstigen Abstim­mungsergebnis hunderttausende deutscher Menschen ihren Pei­nigern zu überantworten und sie damit einer neuen jahrzehnte­langen Leidenszeit entgegenzufiihren, aus der sie erst nach einem letzten und furchtbaren Vlutopfer erlöst werden sollten.

Göring beauftragt Hühnlein

Berlin, 22. Febr. Eeneralfeldmarschall Göring hat als Be­auftragter für den Vierjahresplan und Vorsitzender des Mini- sterrates für die Reichsverteidigung den Korpsführer des N2KK., Reichsleiter A d o l f H ü h n I e i n, zu seinem Beauf­tragten für den motorisierten Transport der Kriegswirtschaft ernannt. Diese Beauftragung bezweckt, «Ae im motorisierten Transportwesen der Kriegswirtschaft ver­fügbaren Kräfte straff zusammenzufassen und ihre Einsatzsähig- keit zu erhöhen.

Wiborg imBereich derruffischeiiArtillerie

Der Londoner Nachrichtendienst erklärt, die Finnen gaben

jetzt zu, daß Wiborg im Schußbereich der russischen Artillerie

liege.

Achtzig Kilometer von der russischen Grenze entfernt, liegt aus der Karelischen Landenge die finnische Hafenstadt Wiborg. Nicht weit von der Stadt erhebt sich auf einer Insel die alte Burg, die der Stadt ihren Namen gab: Wiborg bedeutethei­lige Burg". Und wer durch die Stadt mit ihren regelmäßigen Ctraßenanlagen und dem schönen Stadtpark, an deren Umgren­zung noch die Neste der alten Stadtmauer aus dem 15. Jahr­hundert erkennbar sind, wandert, der steht auf einem der Plätze vor dem Standbild Tyrgil Knutsons, der im Jahre 1293 die alte Burg, Wiborg, gründete.

Die Stadt ist im Mittelalter, vom l5. Jahrhundert ab, wieder­holt belagert worden, jedoch immer vergeblich bis es 1710 dem Schöpfer der russischen Marine unter Peter dem Großen, Generaladmiral Apraxin, gelang, Wiborg einzunehmen. Danach hat Wiborg in der Geschichte erst 1906 wieder von sich reden ge­macht, als zwischen dem Zaren und seinem Parlament ein hef­tiger Streit über die soziale Frage entbranm war. Nach der Auflösung der Reichsduma versammelte sich das Rumpfparla­ment aufs neue in Wiborg, von wo es erst durch die Drohung des Zaren, über den östlichen Teil Finnlands den Kriegszustand zu verhängen, vertrieben wurde und nach Petersburg zurückkehrts.

Heute ist Wiborg durch seine natürliche Lage zu einem der wichtigsten Handelsplätze Finnlands geworden. Es liegt un­mittelbar am Ausfluß des Saimakanals. Dieser Kanal verbindet den im Innern des Landes liegenden großen Saimasee mit dem Meere, der Wiborger Bucht, und stellt eine der wichtigsten Echifsahrtslinien dar, die die Küste mit dem Binnenlande ver­binden. In Friedenszeiten pflegten jährlich rund 11000 Fahr­zeuge den 11 Kilometer breiten Kanal zu passieren, der sich ourch eine große Anzahl modernster Schleusenanlagen auszeichnet. Hundert Jahre sind verflossen, seit dieser wichtige Schisfahrts­weg erbaut wurde, der den Saima-See, denSee der tausend Inseln", mit dem Finnischen Meerbusen verbindet. ,

Die Stadt selbst bietet neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung als Handelsplatz sie war besonders als Umschlagplatz für Holz, Papier und Zellulose nach dem Auslande wichtig viele Reize. Die Stadt liegt auf einer i Dringenden Halbinsel und zeichnet nch durch schöne und regelmäßige Straßen aus. Ueber den sau­beren, hübschen Wohnbauten ragen sechs Kirchtürme auf, darunter ^ne schwedische und eine russische Kirche. Ein altes gotisches schloß, Schulen und Fachschulen, ein Museum mit Bibliothek

uno zahlreiche Fabriken geben der Stadt ihr vielsciliges Ge­präge. Wer von den Türmen der Stadt weit über die Wiborger Bucht und ins Land hinein blickt, erkennt in der Ferne das Blitzen der zahlreichen Seen die für die Bewohner der finnischen Hafenstadt im Sommer die begehrteestn Ausflugsziele bieten.

Wiborgs viele Fabriken deuten bereits darauf hin, daß hier ein wesentlicher Teil der finnischen Bodenschätze zur Verarbei­tung kommt. Dabei steht die Holz- und Metallindustrie im Vordergrund. War Wiborg im frühen Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein Festung, so ist es heute reiner Hafen- und Handelsplatz.

Der finnische Heeresbericht

Helsinki, 22. Febr. Der finnische Heeresbericht vom 21. Februar berichtet von vergeblichen russischen Angriffen an mehreren

Amsterdam, 22. Febr. Die englischen Borpostenboote Tarthan" undStarnbors" sind durch deutsche Flugzeuge versenkt worden.

Der norwegische PostdampferAla" ist an der britischen Küste gesunken.

Der Wehrmachtsbericht

Berlin, 22. Febr. Das Oberkommando der Wehrmacht zibt bekannt:

Im Westen klärte die Luftwaffe in verstärktem Matze iiber Ost-Frankreich auf. Trotz feindlicher Jagdabwehr er­litten die deutschen Aufklärer keine Verluste. Der Versuch seindlicher Flugzeuge, über die Westfront nach Deutschland einzufliegen, scheiterte.

Norwegen verlor bisher 168 osv Tonnen

Oslo, 22. Febr. Am Mittwoch wurde hier bekanntgegeben, daß die norwegischen Verluste in diesem Kriege sich nunmehr auf 49 Schiffe mit einem Eesamttonnengehalt von 198 000 Tonnen belaufen.

Britische Piraterie in alles Wett

Augenzeugenbericht vom Postraub auf den Bermudas

Neuyork, 22. Febr. Associated Preß veröffentlicht einen Augen­zeugenbericht von dem ersten britischen Postdiebstahl kn Bermuda. Der Pilot des amerikanischen Clipper-Flugzeuges habe sich stand­haft geweigert, die Post herauszugeben, und es sei zwischen ihm und den britischen Zensoren zu einem scharfen Wortwechsel ge-

DNB. Oslo, 22. Febr. Auf dem Bergsriedhos von Sogndal wurde am Donnerstag Ernst Meier, das 7. Todesopfer des eng­lischen Uederfalles aus dieAltmark", an der Seite feiner Kameraden beigesetzt. Die norwegische Marine stellte eine Ehrenkompanie. Der norwegische Geistliche widmete dem toten Seemann in deutscher Sprache eineu herzlichen Nachruf. Der

114. Jahrgang

Stellen zwischen dem Finnischen Meerbusen und Muolaan-Järvi sowie bei Taipale. In Richtung auf Kuhmo sei es gelungen, den Vormarsch russischer Hilfstruppen über die Grenze zu verhin­dern. An den anderen Frontabschnitten habe Patrouillen- und Artillerietätigkeit geherrscht; weiter wird von Aufklärungs- und Angriffsflügen sowie heftigen Luftkämpfen der finnischen Luft­waffe berichtet. Die Tätigkeit der Sowjetluftwaffe sei an der Südküste und. in Südwestfinnland besonders lebhaft gewesen, verschiedene Orte seien angegriffen worden. Finnischerseits wird die Zurückweisung von Angriffen und der Abschuß einer Anzahl russischer Flugzeuge gemeldet.

Helsinki, 22. Febr. Durch den Rückzug der Finnen auf eine weiter nördlich gelegene Verteidigungslinie ist die gesamte Front auf der Karelischen Landenge in lebhafte Bewegung gekommen. Die russischen Trupp e-n stehen nunmehr vor den neuen finnischen S t e l l u n g e n, über deren Lage nnnischerseits noch nichts mitgeteilt wurde.

Die letzten russischen Luftangriffe waren äußerst lebhaft und wurden von starken Geschwadern.durchgeführt. In unmittel­barer Nähe von Helsinki kam es zu Luftkämpfen zwischen fin­nischen Jägern und russischen Bombern. In Eranknlla, 20 Kilo­meter von Helsinki, wurden in einer Einflngszone entlang der Hahnlinie nicht weniger als 140 russische Maschinen gesichtet.

kommen, der damit endete, daß der Pilot die Engländer von Bord wies. Die Zensoren hätten hierauf eine Abteilung See­soldaten herbeigerufen, die den Zugang zum Postraum gewaltsam erzwangen, indem sie den Piloten mit angeschlagenem Gewehr und aufgepflanztem Bajonett bedrohten. Der Augenzeuge be­richtet auch, daß die Fahrgäste des Clipper-Flugzeuges sogar die Durchsuchung ihrer Brieftaschen dulden mußten.

»Genug Franzosen, die fich für England fchlagen-

Der Jude Hore-Velisha orakelt

Amsterdam, 22. Febr. Der nunmehr eifrig im Hintergrund wirkende frühere englische Kriegsminister, der Jude Hore- Belisha, hat ein für ihn finanziell äußerst ertragreiches Ab­kommen mit der englischen ZeitungNews of the World" ab­geschlossen. Er soll die große Politik in dieses Blatt einführen. In seinem ersten Aufsatz erklärt Hore-Velisha offen:Bei die­sem Krieg geht es ums Ganze. Verliert ihn England, ist es mit seiner wirtschaftlichen Vormacht zu Ende. England wird dann nur noch ein einflußloser Mittelstaat sein, der nicht mehr die Reichtümer der Welt für sich einziehen kann."

Hore-Velisha ruft daher die englische Nation zur äußersten Kraftanstrengung für die Verteidigung der Plutokratie auf. Er verkündet aber sogleich in den nächsten Sätzen, daß er damit nicht etwa meine, England solle nun selbst in den Krieg ziehen. Nein, mit zynischer Offenheit schreibt er wörtlich:Es ist ein Unsinn, soviel Engländer nach Frankreich zu schicken. Englands Stärke ist die Materialherstellung und der Handel. 2n Frank­reich gibt es genug Franzosen, die sür uns die Schlachten schla­gen können."

deutsche Konsul in Stavangcr, Achilles, dankte dem Tote« i« Namen des Großdeutschen Reiches und -es Führers sür seine Opserbereitfchaft. DieAltmark" hatte eine Abordnung ent­sandt. Der zweite Offizier sagte, dieser Tod werde nicht «nge. sühnt bleiben.

Flugzeuge versenkten Vorpostenboote

(Fortsetzung siehe Seite 2)

^Äluch dieser Mord wird gesühnt!

Das 7. Todesopfer des englischen Piratenüberfalles auf dieAltmark" beigesetzt

Die Beisetzung der Opfer der Altmark"

auf dem kleinen Dorffriedhos von Sogndal. Im Vordergrund Kapitän Dau von derAltmark". Rechts in Uniform der deutsche Gesandte in Oslo, Dr. Bräuer. (Associated Preß, Zand.-M.-K.)