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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Donnerstag, den 22. Februar izs,

Markenmilch ausgegebenen Flaschen brachte er den blaugestreif­ten Kapselverschlutz des Milchhofs an, den er von Flascben mit echter Markenmilch unversehrt abzulösen verstand. Durch diese auf schnöder Gewinnsucht beruhende Handlungsweise machte er täglich einige MarkExtraprosit". Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten, der hartnäckig leugnete und behauptete, das; er die Milch so weitergegeben habe, wie sie ihm im Milchhof übergeben wurde, dem Strafantrag des Staatsanwalts ent­sprechend zu zwei Jahren Zuchthaus, 4000 RM. Geldstrafe oder weiteren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust. Auch wurde ihm der Milchhandel für immer untersagt.

Tübingen, 2l Febr. (Todesfall.) Im Alter von 74 Jahren ist der Maler und Radierer Professor Heinrich Seufferheld gestorben, der seit 1909 in Tübingen als Uni- ^ersitätszeichenlehrer gewirkt hat. Er war 1866 in Weins» 'oerg geboren und ursprünglich zum Theologen bestimmt. Vom Seminar Urach aus ging er aber dann nicht ins Stift, scndern auf die Kunstschule. Nach den Studien in München »nd Berlin hat er von 1890 bis 1900 in Stuttgart im Meisteratelier bei Keller L Kräutle gearbeitet. 1909 wurde ->r an die Universität als Zeichenlehrer berufen. Er war der rechte Mann für diese Aufgabe und blieb dies bis zum Ruhestande.

Oehringen, 21. Febr. (Ein rüstiger Neunziger.) Am Dienstag wurde hier der frühere Ziegeleibesitzer Fried­rich Füchtner 90 Jahre alt. Füchtner, der früher auch Stadt­rat in Oehringen war, ist noch außerordentlich rüstig.

Tübingen, 21. Febr. (Von der Landes univer- sität.) Der Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik Tü­bingen, Dr. med. habil. Wilhelm Ederle, ist zum Dozenten mit der Lehrbefugnis für Psychiatrie und Neurologie er­nannt und der Medizinischen Fakultät Tübingen zugewiesen worden. Dr. Ederle ist am 8. November 1901 in Vissingen (Teck) geboren worden. Nach Abschluß seines medizinischen Studiums an der Universität Tübingen erhielt er zunächst von 19291933 an der Tübinger Medizinischen Klinik eine sachärztliche internistische Ausbildung. Seit 1933 wandte er sich der Neurologie und Psychiatrie zu. Von 1933 bis 19H6 war er Assistenzarzt in Gießen, seither ist er Oberarzt an der Psychiatrischen Klinik Tübingen.

Böblingen, 21. Febr. (Neuer Beigeordneter.) Der Bürgermeister hat den bisherigen Ratsherrn Bezirks­notar Friedrich Nißler in Böblingen zum dritten ehrenamt­lichen Beigeordneten der Stadt Böblingen ernannt.

Böhringen bei Sulz a. N., 21. Febr. (Kind aus Ver­sehen erschlagen.) Als hier in einem Gartenweg ein Mann mit einem Pickel Eisschollen beseitigte, trat das 4^- jährige Pflegekind der Familie Schäfer unerwartet hinter einem Zaun hervor. Das Kind wurde von einem Pickel- Hieb getroffen und erschlagen.

Ulm a. D., 21. Febr. (Wieder ein S a m in e l- rekord.) Das Sammelergebnis vom Tag der Deutschen Polizei in Ulm stellt einen neuen Rekord dar. Es gingen im Stadtbezirk 17 135 RM., im Landbezirk 8272 RM. und als Sonderspendeji 2935 RM., insgesamt also 28 341 RM., ein: das ist das bisher höchste Eammelergebnis in Ulm und bedeutet in den sechs Kriegsmonaten eine Steigerung j«m über 10 000 RM.

Baden

Karlsruhe, 21. Febr. (Hochbetagt.) In Schwetzingen konnte Frau Wilhelmine Rüffle ihren 90. Geburtstag und in Baden-Baden Frau Margarete Dinger geb. Hutt ihren 95. Geburtstag feiern.

Pforzheim, 21. Febr. (Stadttheater spielt ganzjährig.) Aus Grund des derzeitigen guten Be­suches, den das Pforzheimer Stadttheater aufzuweisen hat, beschloß, nach einer Anregung des Intendanten Otto, der Oberbürgermeister, die bisher 7^ Monate dauernde Spiel­zeit des Stadttheaters auf 12 Monate auszudehnen.

Heidelberg, 21. Febr. (S o m m e r t a g s z u g.) Wie der Heidelberger Verkehrsverein bekanntgibt, findet auch in d'esem Jahr der Sommertagszug statt, und zwar am Sonn­tag, den 3. März.

Vrcnsbach (Odenwald), 21. Febr. (In den Dorfbach gestürzt.) Das Pferdegespann eines Bauern stürzte au einer geländerlosen Brücke in den vereisten Höllerbach. Die Pferde fielen mit dem Rücken in den Bach, während Sie Wirkung des nachstürzenden Wagens durch die Ladung Mist gemildert wurde. 20 Ortsbewohner hatten stunden­lang zu tun, um die Pferde die höhe Böschung herauf­zuziehen. Den Tieren ist nichts geschehen.

Freiburg, 21. Febr. (Schwerer Unfall.) In einem hiesigen Brauereibetrieb ereignete sich am Montag ein schwerer Unfall. Aus bis jetzt noch -unbekannter Ursache explodierte eine in einem Bottich stehende Chlorsäureflasche, wodurch auch der Bottich auseinandergerissen wurde. Von den umherfliegenden Holzsplittern wurde ein Arbeiter io schwer verletzt, daß er sofort tot war, zwei weitere Ar­beiter wurden z. T. erheblich verletzt.

Darmstadt, 21. Febr. (M u n d a r t d i ch t e r gestor­ben.) In dem im 85. Lebensjahr verstorbenen Buch­druckereibesitzer Heinrich Hohmann hat Darmstadt einen feiner bekanntesten Mundarldichter verloren, der in vielen Gedichten das Loblied seiner Vaterstadt am Großen Woog fang. Heinrich Hohmann war der Verfasser des weitver­breiteten Eedichtbändchens in Darmstädter MundartAller­bond Dorchenanner". Viel aufgeführt wurde sein Lustspiel ..Jwwerrumpelt", das auch von der Hessischen Spielgemein- schast schon im Hessischen Landcstheater aufgeführt wurde. Als Alaun der sck'warzen Kunst ist 5-ciurich Hohmann der Gründer der seit dem Jahre 187/ in Nösstlsheim erschei­nenden ZeitungMain'pitze".

Karrdei «md VevVedv

Neue Testiuimungen über den Verkehr von Nutzpserden. In emer längeren Anordnung setzt der Beauftragte des Reichs­nährstandes für den Verkehr mit Pferden die näheren Einzel­heiten über den Verkauf von Nutzpserden fest, die am 20. Fe­bruar in Kraft getreten sind. Danach dürfen Nutzpserdc nur verkauft werden, wenn für sie ein Höchstwert auf einem öffent­lichen Pferdemarkt oder einer sonstigen offiziellen Absatzveran­staltung innerhalb der letzten drei Monate festgestellt ist. Als Nutzpferde sind über ein Jahr alte Pferde anzusprechen, mit Ausnahme von solchen Tieren, die für die Wehrmacht oder eins staatliche Esstütverwaltung angetanst oder verkauft werden, ferner Zuchtstuten, Zuchthengste und Pferde, die zu Svortzwecken

erworben sind und in die Liste des Reichsverbandes für Zucht und Prüfung deutschen Warmbluts eingetragen sind: außerdem noch Vollblutpferde und Schlachtpferde, deren Schlachtung inner­halb einer Woche erfolgt. Ein weiterer Passus der Anordnung regelt die Abhaltung der Pferdemürkte usw. und die einzelnen Stellen, die verpflichtet sind, den Höchstwert für jedes Nutz­pferd sestzusetzen. Der von dem Schätzer festgesetzte Höchstwert mutz auf der Pferdekarte vermerkt sein. Diese Karte gehört zum Pferd und ist bei jedem Verkauf dem Käufer auszubändigc».

Sie verliert drei Monate nach dem Ausstellungstage ihre Gül­tigkeit. Verstöße gegen diese Anordnung werden mit Ordnungs­strafen bis zu 10 000 RM. bestraft.

Aenderung der Schlachtwertklassen für Schweine. Mit Wir- i kung vom 26. Februar 1840 tritt nach einer Anordnung des Vorsitzenden der HV der deutschen Viehwirtschast eine Äende- rung hinsichtlich der Schlachtwertklassen für Schweine ein. Die Anordnung der HV. vom 23. Dezember 1939 erhält nunmehr folgende Fassung: Schweine: a) Schweine von 150 Kilo und mehr Lebendgewicht: bl) Schweine von 135 bis 149,5 Kilo Lebend­gewicht: b2) Schweine von 120 bis 134,5 Kilo Lebendgewicht: c) Schweine von 90 bis 119,5 Kilo Lebendgewicht; d) Schweine von 80 bis 89,5 Kilo Lebendgewicht; es Schweine von 60 bis 79,z Kilo Lebendgewicht; f) Schweine unter 60 Kilo; gl) fette Speck­sauen; g2) andere Sauen; h) Eber; i) Altschneider.

Weil der Stadt. Schweinemarkt: Es kosteten Läuferschweine 45 76 NM. das Paar, Milchschweine 2042 RM das Paar. > Handel durchweg lebhaft. Stiere 400650, Kühe 420581, )o.lbeln 450 -040, Einstellvieh 130410 RM. je Stück. Handel ^ c.bhaft.

Wintersport

Winterkampfspiele der Jugend begannen

Garmisch-Partenkirchen, 21. Febr. Leber 1000 Jungen und Mädel sind nach Garmisch-Partenkirchen zu den 5. Winterkamps­spielen der Hitlerjugend geeilt. Am Montag abend wurden in der Earmischer Festhalle die Winterkampfspiele feierlich eröffnet.

Nach herzlichen Begrützungsworten des Bürgermeisters der Stadt Garmisch-Partenkirchen, SA.-Oberfiihrer Scheck, sprach Reichs­sportführer Obergebietsführer von Tschammer uckd Osten. Er stellte den hohen Wert der Leibeserziehung unserer Jugend in Kriegszeiten heraus und verlangte, dag sie gerade jetzt trotz aller Schwierigkeiten zur vollen Entfaltung komme. Obergebietsführer Dr. Schlünder, der Chef des Amtes für Leibesübungen in der HI., verpflichtete dann die Jugend zu ehrlichem Wettkampf. > Stabsführer. Hartmann Lauterbacher, der Bevollmächtigte des Reichsjugendführers, ermahnte Jungen und Mädel zu ritter­lichem Kampf. Die Winterkampfspiele setzten am Dienstag aus allen Kampfplätzen mit vollem Akkokd ein. Die Wettkampffolge hat diesmal eine interessante Bereicherung durch die Teilnahme einer Mannschaft der italienischen Balilla erhalten. Auf Ein­ladung des Reichsjugendführers traf am Montag in Garmisch- Partenkirchen eine Abordnung der rumänischen Staatsjugend ein.

Gestorbene: Luise Dittus geb. Kost, 73 I., Calw; Karl Faas. Betriebsleiter des Städt. Elektrizitätswerks Herrenald. 69 Jahre alt, (Unfall).

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Effringen, 21. Februar 1940

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ist am Dienstag unerwartet rasch von uns geschieden.

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Mötzingen, 21. Febr. 1940

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walüschütz i. K.

ist heute nacht im Alter von nahezu 86 Jah­ren sanft entschlafen.

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VerlagDer Gesellschafter".