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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Dienstag, den K. Februar 1848

f >ni>sbr'ra, 5. Febr. (Zum Oberbannführer befördert.) L.it Nrirkung vo-u 80. Januar 19',0 ist der bisherige Führer des Bannes 180Hohenasperg" Ludwigs- burg, Toni Mühlbauer, zum Oberbannführer befördert wor­den. Gleichzeitig wurde ihm die Führer des Hauptbannes I übertragen, der die Banne 121 Heilbronn, 180 Ludwias- burg, 365 Ehlingen, 364 Waiblingen, 427 Leonberg, 428 Mühlacker, 436 Nürtingen und 410 Backnang umfaßt.

Leonberg, 5. Febr. (Große Pläne.) Der Eesamthaus- haltplan der Stadt Leonberg mit Eliingen ist in Einnah­men und Ausgaben mit je 890 000 NM. ausgeglichen. Der außerordentliche Hanshaltplan weist in Einnahmen und Ausgaben je 105 100 NM. aus. Die geplante Kläranlage soll aus Mitteln des außerordentlichen Haushalts erstellt werden. Damit nach Kriegsende sofort mit dem Bau eines Schulhauses, eines HJ.-Heims, einer Stadthalle und ver­schiedener sonstiger Bauten begonnen werden kann, ist der zunächst unterbrochene Wettbewerb wieder in Gang gesetzt und der Einiendunastermin auf 3. März 1940 festgesetzt worden.

Niedernau Kr. Tübingen, 5. Febr. (Kind tödlich verunglückt.) Zwei Jungen im Alter von 5 und 6 Jahren gerieten am Samstag nachmittag, als sie sich mit Rodeln vergnügten, mit ihrem Schlitten auf die Haupt­straße RottenburgObernau. Sie stießen dabei mit sol­cher Heftigkeit gegen einen in diesem Augenblick daher­kommenden Lastwagen, daß sie schwer verletzt wurden. Die Kinder wurden sofort nach der Chirurgischen Klinik in Tübingen geschafft, doch schon unterwegs erlag ein Junge seinen Verletzungen

Lustnau, 5. Febr. (Auch im Tod vereint.) Am Freitag nachmittag schloß die 71 Jahre alte Ehefrau des früheren Straßenwarts Friedrich Märkte nach langem Krankenlager die Augen für immer. Ihr folgte am Sams­tag vormittag der 73 Jahre alte Lebensgefährte, den eine schwere Krankheit auf das Sterbebett geworfen hatte.

Heilbronn a. N., 5. Febr. (Im Neckar ertrunken.) Ein 52 Jahre alter Mann aus Heilbronn versuchte am Sonntag mittag, den Neckar bei der Gotilieb-Daimler- Straße zu überqueren. Der Leichtsinnige mußte das Wagnis mit dem Leben bezahlen. Ungefähr 30 Mtr. vom Ufer ent­fernt brach er ein und konnte nicht mehr gerettet werden. Die Leiche ist noch nicht geborgen worden.

Neuhausen, Kr. Tuttlingen, 4. Febr. (Ein Wild­schwein.) Nachdem in letzter Zeit verschiedentlich Wild­schweine hier gesichtet wurden, ist es am Donnerstag dem hiesigen Jäger Christian Storz gelungen, ein solches Borsten­tier zur Strecke zu bringen

Tulz a. N., 5. Febr. (Verunglückt.) Beim Holzfällen in den Sucher Waldungen wurde einem Holzhauer durch eine fallende Tanne der Oberarm zertrümmert. Die Ver­letzung war so schwer, daß der Arm amputiert werden mußte.

Plochingen, 5. Febr. (Taufe eines Segelflug­zeugs.) Unter zahlreicher Beteiligung fand in der neuen 6emeindehal!e dis Taufe eines Segelflugzeuges statt. Der ftellv. Sturmführer Schwarzkopf gab einen kurzen lleber- blick über die bis jetzt geleistete Arbeit des NSFK.-Flieger- trupps Plochingen. Dabei gedachte er jener Männer, die sich um den Segelflug in Plochingen schon früher große Ver­dienste erwarben. Fabrikant Hans Otto, der Stifter des neuen Segelflugzeuges, führte aus, daß er auch diese dritte von ihm gestiftete Maschine unseren Segelfliegern im Ge­denken an seinen Vater taufe und übergebe. Nach dem Taufakt dankte der Führer des Arbeitsstabes der Gruppe 15 für die Stiftung und versicherte, daß auch diese neue Ma­schine im Sinne des Stifters zur weiteren Heranbildung der deutschen Fliegerjugend Verwendung finden werde. Hierauf marschierten die Formationen geschlossen zu der neuen Fliegerwerkstatt, die von Bürgermeister Häußler dem Führer des Arbeitsstabes der Gruppe 15 übergeben wurde.

Karlsruhe, 5. Febr. (Freisprechendes Urteil aufgehoben.) Der Neichsaerichtsdienst des DNV. mel­det: Der am 27. Juni 1901 in Paris unehelich geborene Wilhelm Schn., dessen im Jahre 1927 geschlossene Ehe zwölf Jahre später wieder geschieden worden war, besuchte Ostern v. I. eine bekannte Familie in Karlsruhe. Dort lernte er eine Jüdin, ebenfalls ein unehelich geborenes Kind, kennen und trat zu ihr in intime Beziehungen. Das Landgericht Karlsruhe, das sich am 19. Oktober v. I. mit dieser Sache zu befassen hatte, sprach den Angeklagten Schn, von der Anklage der Rassenschandc frei, da sich seine deutschblütige Abstammung nicht mit bestimmter Wahrscheinlichkeit habe feststellen lassen. In Uebercinstimmung mit dem Anträge des Neichsanwalts hat jetzt der erkennende 1. Strafsenat des Reichsgerichts das angesochtene Urteil ausgehoben und nochmalige Verhandlung und Entscheidung durch die Vor- inftanz angeordnet.

Kandsrn, 5. Febr. Hier hat die älteste Einwohnerin von Kandern, Frau Maria Barbara Döbelin, Witwe, am Don­nerstag ihren 95. Geburtstag feiern können. Trotz ihres hohen Alters ist die Jubilarin noch sehr rüstig.

Jstein, 5. Febr. (Schwer verunglückt.) Auf bis­her ungeklärte Weise wurde außerhalb des Bahnhofs Jstein ein Mann vom Zug angefahren und schwer verletzt. Der Verunglückte fand Aufnahme im Krankenhaus.

Kork bei Kehl, 5. Febr. Auf der Verkehrsstraße zwischen Odelshofen und Willstätt ereignete sich am Samstag vor­mittag ein großes Verkehrsunglück. Ein von Willstätt kommender Motorradfahrer mit Veiwaarn fuhr auf einen in entgegengesetzter Richtung fahrenden Personenkraft­wagen mit solcher Wucht, daß durch den Anprall auf den Kühler des Personenkraftwagens der Beifahrer auf der Stelle getötet wurde. Während der Motorradfahrer und der Lenker des Personenkraftwagens erhebliche Verletzun­gen davontrugen, so daß ihre Ueberlieferung ins Kranken­haus notwendig wurde. Die Schuldsrage konnte noch nicht einwandfrei geklärt werden.

Konstanz, 5. Febr. (Tödlicher Unfall.) Der 36- jährige Rangierer Paul Brunner aus Konstanz-Egg ist während des Dienstes auf dem Bahnhof Konstanz-Peters- hausen tödlich verunglückt.

Mißbrauchtes Vertrauen

Karlsruhe, 5. Febr. Unter der Anklage wegen fortgesetzter Untreue hatte sich vor der 2. Karlsruher Strafkammer, der 42- jährige verheiratete Ernst Wehrle aus Baden-Baden zu ver­antworten. Die Anklage legt ihm zur Last, er habe als Ge­schäftsführer einer Kohlenhandlung in Baden-Baden vom Ja­nuar 1932 bis April 1938 laufende Gelder im Gesamtbetrag von 3571 NM. an sich genommen. Die mehrstündige Verhand­lung endete mit der Verurteilung des Angeklagten zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten und 2500 RM. Geldstrafe (ersatzweise 15 Tagen Gefängnis).

Zuchthaus für gefährlichen Schwindler

Konstanz, 5. Febr. Der 45fährige aus Meißenheim gebürtige Julius Zürcher wurde von der Großen Strafkammer Konstanz wegen Betruges in zehn Fällen zu zweieinhalb Jahren Zucht­haus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Zürcher, 1934 be­reits mit 16 000 Mark verschuldet, so daß die zahlreichen Gläu­biger nur durch ein Sanierungsverfahren befriedigt werden konnten, erschwindelte sich bis Anfang 1939 einen Gesamtbetrag von rund 27 000 Mark. Unter den Geschädigten befinden sich fünf verwitwete Frauen in Karlsruhe, Freiburg. Breisach, Stau­fen (Kirchhofen), sowie frühere Untergebene des Angeklagten und Privatpersonen in Psullendorf. Die Frauen lernte er meist durch Zeitungsanzeigen kennen, da er immer wiederHaus­haltshilfen" suchte. Er versprach ihnen dann die Heirat für den erwarteten Fall, daß seine kranke Frau stirbt. In allen Fällen kani es zu ehebrecherischen Beziehungen, in deren Verlauf er von den Wiiwen Darlehen verlangte, die ihm auch in Einzel- bcträgen zwischen 1700 und 13 000 Mark gegeben wurden. Einen Teil des erschwindelten Geldes verschleuderte er bei seinen häufigen Besuchen einer Spielbank. Er übereignete auch sein

Gehalt, obwohl es bis zur zulässigen Grenze bereits auf iz Jahre verpfändet war. Nach seinen Betrügereien in Psullen­dorf wurde Zürcher am 12. April 1939 des Dienstes enthoben und am 26. Mai festgenommen, nachdem er seinen Wohnsitz nach Stuttgart verlegt hatte.

Kandel und versehe

Nsichsbankausweis zum Ultimo Januar. Nach dem Ausweis der Deutschen Reichsbank vom 31. Januar 19-19 stellt sich die An­lage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wert­papieren auf 11 950 Millionen RM. Im einzelnen betragen die Bestände an Wechseln und Schecks sowie an Reichsschatzwechseln 11143 Millionen RM., an Lombardforderungen 33 Millionen NM., an deckungsfähigen Wertpapieren 374 Millionen RM., an sonstigen Wertpapieren 401 Millionen RM. Der Deckungsbestand an Gold und Devisen beträgt 77 Millionen RM. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbankscheinen stellen sich auf 167 Mil­lionen RM., diejenigen an Scheidemünzen auf 369 Millionen RM., die sonstigen Aktiva auf 1950 Millionen RM. Der Umlauf an Reichsbanknoten beträgt 11505 Millionen RM. Die fremden Gelder werden mit 1628 Millionen RM. ausgewiesen.

Konkurse und Vergleichsverfahren im Januar 1840. Nach Mit­teilung des Statistischen Reichsamtes wurde im Januar 1918 die Eröffnung von 72 (Vormonat 65) Konkursen und 12 (12) gerichtlichen Vergleichsverfahren bekanntgegeben.

Verbot der Herstellung von Tafelschokoladen. Die Herstellung von ungefüllten Tafel- und Blockschokoladen mit einem Gewicht von mehr als 25 Gramm wird mit sofortiger Wirkung verboten. Die durch das Verbot freiwerdenden Rohkakao-Vestandteile und sonstigen Rohstoffe müssen zur erweiterten Herstellung von ge­füllten Tafel- und Blockschokoladen sowie Pralinen verarbeitet werden. Die entsprechenden Preisstufen sind dabei einzuhallen. Soweit die Herstellung von Pralinen oder pralinenartigen Er­zeugnissen aus betriebstechnischen Gründen nicht möglich ist, dür- scn die frciwerdenden Rohstoffe zur Herstellung von Riegeln M) Gewicht von höchstens 25 Gramm oder von nicht etikettierten Riegel- und Rippenschokoladcn von höchstens 25 Er ^ und mit einem Ladcnverkaufspreis bis zu 10 Pfg. verwendet

tung zur Ablieferung des gesamten über den eigenen Wirtschafts.' bedarf hinaus geernteten Getreides muß bei Hafer bis zum Februar mit 7» Porzent und bis zum 5. April 1910 mit .0 P-ozcnt erfüllt sein. Aus Antrag kann eine Ausnahme be­willigt werden.

As? Allgäuer Brauhaus WK. Kempten berichtet über eine er­hebliche Steigerung des Vierausstoßes 1938/39 (30. Juni), an der der Zweigbetrieb des Brauhauses Aulendorf wesentlich beteiligt war. Der Umstand, daß fast 40 Prozent des Ausstoßes in eigenen und rn von Aktionärgruvpen gepachteten Wirtschaften abgesetzt wird, tragt zu einer gewissen Stetigleit der Absatzziffern bei. Die an die Angliederung des Aulendorfer Betriebes gesetzten Er- sich erfüllt. Aus dem Reingewinn von 235 788 RM. (einschl. 50 407 RM. Vortrag) werden 9 Prozent Dividende verteilt.

50 RM., für Milchschweine 1232 NM. je Stück.

Oehringer Schweinemarkt vom 3. Febr. Preis für 1 Paar Milchfchweine 2642 RM.

Nördlirrger Schweinemarkt vom 3. Febr. Preise für 1 Paar Saugschweinc 3915, für 1 Paar Läufer 7995 RM. Handel lebhaft.

Gestorbene: Philippine Bürkle, 88 I., Beuren ; Paul Bauer, Schütze, 27 I., Hochdarf (Kreis Freudenstadt): Marie Karpf Witwe geb. Klopfer, Calw; Barbara Blaich geb. Eroßhans, 84 I., Oberkollbach: Hildegard Wezel, Her­renberg: Georg Brenner, Zimmermeister, 68 I., All­heim.

Druck und Verlag desGesellschafters": E.W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser: Verantwortlicher Schriftleiter: Fritz Schlang- Verantwort!. Anzeigenieiter: Oskar Rösch, sämtliche in Nagold Zurzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

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