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Amtsblatt
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Nr. 29
Samstag, äen 3. Februar 1940
114. Jahrgang
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Iuv Lase
^ Amsterdam, 2. Febr. Die holländische Schiffahrtszsitung !„Schcepvcrart" meldet, der englische Dampfer „Oregon" sei etwa 140 Meilen nordwestlich von La Coruna torpediert und so schwer beschädigt worden, daß er sofort gesunken sei. Die „Oregon" war 6008 Vruttoregistertonnen groß und gehörte einer Reederei in Cardiff.
Schwedischer Dampfer auf England-Fahrt gesunken Stockholm, 2. .Febr. Nach einer Meldung der hiesigen Zeitung „Dagens Nyheter" aus London ist der schwedische Dampfer „Fram" in der Nordsee nach einer Explosion gesunken. Fünf Mann der Besatzung sind von einem anderen Fahrzeug in einen schottischen Hafen gebracht worden. 10 Mann verden vermißt.
Schluß mit der Fahrt zur Todesküste!
Dänisches Blatt fordert Einstellung des Schiffsverkehrs nach England
Kopenhagen, 2. Febr. Für die Einstellung der dänischen Schifffahrt nach England tritt „Faedrclandet" in einem Bericht zu dem gemeldeten Untergang des dänischen Dampfers „Vidar" ein, in dem es us a. heißt: In unglaublich kurzer Zeit seien drei dänische Schiffe verloren gegangen und viele dänische Seeleute umgckommen. Im Falle der „Vidar" werde erklärt, daß die Versenkung auf eine Mine zuriickzuführen sei. Sei es nicht sehr wahrscheinlich, daß auch die „Fredensborg" und die „England" auf eine Mine gelaufen und nicht torpediert porden seien? Man müsse vermuten, daß der Schiffsverkehr selbst in den offiizell freien Fahrrinnen der englischen Gewässer zu gefährlich geworden sei. Wäre es also nicht an der Zeit, den dänischen Schiffsverkehr nach der gefahrvollen englischen Küste einzustellen?.
Norwegen verlor 9V VV0 Tonnen Schiffsraum
Norwegens Opfer für den englischen Krieg
Oslo, 2. Febr. „Morgenbladet" vergleicht die norwegischen Schiffsverluste in den ersten fünf Kriegsmonaten mit denen der Jahre 1914/15. Dabei stellt das Blatt fest, daß Norwegen jetzt bereits 90 000 Tonnen verloren habe gegen 60 000 Tonnen in den ersten beiden Jahren des Weltkrieges.
Hollands Verkehr eingefroren
Größte Schwierigkeiten aus Kanälen und Landstraßen
Amsterdam, 2. Febr. Die holländischen Zeitungen stellen fest, daß seit 55 Jahren kein so strenger Winter war wie jetzt. Falls die Witterungsverhältnisse sich nicht änderten, würden alle Kälterekorde der letzten 100 Jahre geschlagen. Da sich das holländische Verkehrsnetz im wesentlichen auf die gut ausgebauten Binnenwasserstraßen stützt, wird das Land durch den Frost besonders schwer getroffen. Man hatte versucht, die wichtigsten
Neuyork, 2. Febr. Die „Carnegie-Stiftung für Weltfrieden", welche bereits verschiedentlich seit Kriegsbeginn angeblich „vertrauliche Informationen" über die Kriegslage in Europa erhielt, will „Neuyork Herald Tribüne" zufolge erfahren haben, daß die Westmächte im Nahen Osten 500 000 Mann bereithalten, um möglicherweise im Frühjahr eine Valkanoffensive gegen Deutschland anzusetzen.
Das Blatt, das mit seiner Veröffentlichung zugleich die lebhaften Bemühungen der Westmächte aufdeckt, neutrale Länder zu Schlachtfeld zu machen, schreibt dann u. a.: Wie der Vorsitzende der Carnegie-Stiftung und bekannte englandfreundliche Rektor Dr. Butler an der hiesigen Columbia-Universität mitteilte, soll diese Offensive Deutschland den Zugang zu den rumänischen Oelfeldern sperren und durch die türkische Offensive durch Armenien gegen die Baku-Felder unterstützt werden. Falls beide Offensiven sich nördlich vom Schwarzen Meer träfen, könnte man Deutschlands neuen Brotkorb Ukraine abschneiden und Englands Seeblockade wirkungsvoll vervollständigen. DieTürkei sei zwar von einer Kriegsaktion gegen Rußland entbunden, werde aber vielleicht für Geld mitmachen. Die französischen Truppen ständen unter Befehl Weygands in Syrien und Smyrna, und die geringen Verluste der französischen Handelsflotte erklärten sich daraus, daß französische Schiffe zwecks Truppentransporten im Mittelmeer konzentriert werden.
Die möglichen Hintergründe dieser angeblichen Truppenkonzentrierung beleuchtet der Butler-Bericht wie folgt: „Wenn die Solidarität der Balkanländer auf der dieswöchigen Balkan- konserenz überhaupt erreicht werden kann, dann nur durch Drohung der englisch-französischen Heeresmacht. Manche Kenner der Valkanverhältnisse glauben, daß diese Meldungen von einer Expedition der Westmächte ihren Zweck erreicht haben werden, wenn sie der anhaltenden Furcht vor einer deutschen und sowjetischen Invasion die Waage halten. Britische Munitionsagentcn und Oelkäufer sollten dann dem deutschen Konkurrenten mehr als »«wachsen sein." (!)
Transporte auf die Landstraßen umzuleiten. Nun haben Schneeverwehungen die Wege unbefahrbar gemacht, und Hunderte von Lastkraftwagen und schweren Treckern liegen auf den Landstraßen Hollands fest. Diese Schwierigkeiten wurden am Donnerstag noch dadurch erhöht, daß bei etwa 5 Grad Kälte Regen- fälle eintraten — eine völlig ungewöhnliche Erscheinung, die zu höchst gefährlichen Elatteisbildungen führte und auch die Landstraßen unbefahrbar machte, die bisher von den Schneeverwehungen verschont geblieben waren.
In Holland, das bisher einer der größten. Fischlieferanten des europäischen Kontinents wa- und dessen Fischmärkte in Pmui- dcn und Scheveningen im europäischen Fischhandel von größter Bedeutung waren, ist nun ein fühlbarer Fisch Mangel zu spüren. Die holländischen Fischmärkte sind wegen geringe: Anfuhren nicht mehr in der Lage, den Bedarf zu decken, und auch die Binnenfischerei wird — wie das Haager Blatt „Het Vaderland" berichtet — durch den scharfen Frost und die englische Minengefahr stark benachteiligt.
„Die Speisekammern Kopenhagens leeren sich"
Versorgungsschwierigke'rtcn durch den harten Winter
Kopenhagen, 2. Febr. „Die Speisekammern Kopenhagens leeren sich", heißt es in dem Bericht eines Abendblattes zu den wachsenden Schwierigkeiten im Güterverkehr, die durch die Vereisung der dänischen Gewässer und vor allem nach der am Donnerstag von den dänischen Staatsbahnen beschlossenen Einstellung jeder Beförderung über den Großen Belt entstanden sind. Die Beschickung des Kopenhagens! Schlachtoiehmarktes ist auf die Hälfte dessen zurückgegangen, was sonst angeliefert wird. Kartoffeln sind kaum zu haben, und die Großhandelspreise wurden heraufgesetzt. Die Fischzusuhr ist ganz gering. Nach der Einstellung des Verkehrs über den Großen Belt, an dessen Rändern eine bis zum Grunde reichende Eisdecke von 10 Mir. festgestellt worden ist, wird alles versucht werden, um den Verkehr von Seeland nach dem Westen, also nach Fünen uns Jütland, über Kalundborg—Aarhus aufrecht zu erhellter^
Auch Post nach Estland geraubt
Reval, 2. Febr. Nach einer in Reval eingegangenen Mitteilung ber norwegischen Postverwaltung ist an Bord zweier norwegischer Schiffe, die Neuyork am 14. November 1939 und am 3. Januar verlassen haben, sämtliche Post von den englischen Behörden festgehalten worden. Darunter befanden sich auch elf Säcke mit. Post für Estland. Gleichzeitig berichten die meisten Blätter, daß nach einer vom deutschen Postministerium eingegangenen Mitteilung die an Bord des estnischen Dampfers „Estonia", der im Dezember auf der Reise von Reval nach Stockholm von deutschen Eeestreitkräften angehalten und nach Swinemünde gebracht worden war, befindliche Post sämtlich freigegeben und weiterbefördert worden sei.
3m Zeichen der Belgrader Konferenz
Belgrad, 2. Febr. Die jugoslawische Presse steht ganz im Zeichen der am Freitag in Belgrad begonnenen Ratstagung der Balkan-Entente. Die Blätter veröffentlichen verschiedene Erklärungen des griechischen Ministerpräsidenten und Außenministers Metaxas, des türkischen Außenministers Saracoglu sowie des rumänischen Außenministers und Ratsvorsitzenden Eafencu, in denen übereinstimmend der Wunsch nach Erhaltung d.e s Friedens in diesem Teil Europas betont wird.
Die halbamtliche „Vreme" betont im Leitartikel, mehr denn je seien die Völker und Staaten des Balkans entschlossen, in Sem in Westeuropa ausgebrochenen Konflikt ihre Haltung allein nach den nationalen Interessen zu bestimmen. Ihre Neutralität sei das Ergebnis einer vollen Entschlossenheit, Selbständigkeit, Unabhängigkeit und Frieden zu bewahren, sowie ihre Freiheit zu schützen. Der gesamte Balkan wünsche mit seinen Nachbarn und allen Großmächten eine freundschaftliche Zusammenarbeit in dem durch die Balkaninteressen und die konstruktive Arbeit am Frieden des Balkans bestimmten Rahmen. Der ganze Balkan anerkenne dabei die natürlichen Interessen der großen Nachbarn und wünsche deren Interessen mit seiner Unabhängigkeit und seinen Lebensrechten in Einklang zu bringem
Belgrad, 2. Febr. Der rumänische Außenminister Eafencu und gegenwärtige Präsident des Ständigen Rates des Valkan- bundes traf am Freitag im Sonderzug aus dem Belgrader Hauptbahnhof ein, wo er von Außenminister Cincar Markowitsch und dem rumänischen Botschafter Padere empfangen wurde. Um 10 Uhr begaben sich die zur Ratstagung der Balkan-Entente in Belgrad weilenden Außenminister Rumäniens, Griechenlands und der Türkei in das Stadtschloß, um sich in die dort aufliegende Hofliste einzutragen. Anschließend traten sie im gegenüberliegenden Außenministerium zu ihrer ersten formalen Sitzung zusammen.
Den 2. Februar 1940.
Fünf Monate Krieg? Und zwar der englisch-französische" Krieg gegen Deutschland, der am 3. September 1939 mit der lleberreichung der englischen, einige Stunden später auch der französischen Kriegserklärung seinen Anfang nahm. Als schon am 1. September 1939 der Führer die deutschen Truppen zum Eegenschlag gegen die polnischen Uebergriffe und Gewalttaten in Polen einrücken ließ, war manchem noch nicht ganz klar, ob der englische Kriegswille diese Ereignisse im Osten als Vorwand benutzen würde. Das wurde jedoch bald deutlich. Die ganze englische Politik war darauf angelegt, Polen in den Krieg zu Hetzen, um selbst in den Konflikt mit Deutschland eintreten zu können. Es sollte ein Vernichtungskrieg werden. Die amtlichen Dokumentenveröffent- lichungen in Berlin, aber auch die französischen und englischen, beweisen die eindeutige englisch-französische Schuld am Kriegsausbruch. Und England versucht alles, um eine neue Kriegsschuldlüge zu fabrizieren. Das wird ihm nicht gelingen!. Die Friedensangebots des Führers zeigen den deutschen Friedenswillen zur Genüge, während anderer:? i>s in London und Paris der Frieden nicht gewünscht wu?-r.
Gerade diese Woche ist dieser Wille zum Krieg recht eindeutig von Chamberlain und Daladier in Reden manifestiert worden, bei elfterem in der typisch englisch- heuchlerischen Art, die so grell absticht von dem Draufgängertum Winston Churchills, und die nun auf das Einfangen der Neutralen abzielt. Daladier dagegen hat in einer Rundfunkansprache zu Beginn der Woche in bisher nicht gehörter Weise, in Ausdrücken wie Vernichtung und Zerschmetterung Deutschlands, in einer Art Wutansall sich an die Spitze der Kriegshetzer gesetzt und die alten Ladenhüter der französischen Kriegsziele aus vergangenen Jahrhunderten herangeholt.
England hat in diesen fünf Monaten gemerkt, daß trotz der alltäglichen Lügenpropaganda des englischen Rundfunks und Churchills die Führung eines Krieges gegen Deutschland wesentlich weniger einfach ist, als man es sich vielleicht vorgeftellt hatte. Man wird dort zudem eingesehen haben, daß die Tonnageverluste selbst für die schier unerschöpfliche Kraft des englischen Empires bedeutend größer sind, als es sich die Bewunderer eben dieser Kraftreserven vorgestellt hatten. In Deutschland dagegen hat das ganze Volk begriffen, worum es geht: um die Durchsetzung des deutschen Lebensrechts gegenüber dem Hegemonialanspruch Englands auf Europa. -Die militärische Kraft Deutschlands, die sich im polnischen Feldzug in geradezu klassischer Form erwiesen hat, ist inzwischen, wie der Führer am 30. Januar in seiner Rede sagte, um vieles gesteigert worden, und die Reservekraft des deutschen Volkes, die im Ersatzheer in unermüdlicher Arbeit militärisch geschult worden ist, wird den Gegnern Deutschlands in der kommenden Zeit zu schaffe« machen-
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Die Rede des Führers hat nicht nur mit diesen Kriegshetzern in London und Paris eine vernichtende Abrechnung gebracht, söndern auch den Vernichtungsstrategen drüben gezeigt, woran sie sind. Gegenüber dem, was in diesen fünf Monaten in Deutschland gearbeitet, gerüstet, aus dem Boden gestampft wurde, verblaßt — so versicherte der Führer — alles, was bisher in den sieben Jahren des deutschen Aufbaues geleistet wurde. Nach fünf Monaten Krieg ist also das Gesetz des Handelns genau so fest in deutscher Hand wie am Anfang. Wenn der Führer die erste Phase des Kampfes für beendet erklärt und den plutokratischen Kriegshetzern, die den Kampf wollten, den Beginn einesneuenAbschnittesansagt, so bedeutet das nicht eine unbestimmte dunkle Drohung, es spricht daraus vielmehr der souveräne Wille, der die Fäden des Geschehens unverändert beherrscht und lenkt. Auch in England wird man spüren, daß mit dieser Ankündigung keine leeren Worte gemacht worden sind: die neuen erfolgreichen Vorstöße deutscher Fliegerverbände, die selbst nach englischem Urteil die „kühnste Serie von Angriffen darstellen, die deutsche Flieger jemals gemacht haben", unterstreichen jedenfalls in unmißverständlicher Weise die Worte des Führers. Und es wird noch mehr kommen! Jedenfalls hat es die Welt draußen verstanden. Selbst in London scheint man ein unheimliches Gefühl nicht verbergen zu können, wenn auch die Propaganda genau wie in Paris in echt jüdischer Art mit Eegenparolen die Stimmung wieder ankurbeln will. Hatte doch die Propaganda der West- mächte ihren Völkern und den Neutralen einzuhämmern versucht, daß Hitler es nicht wagen wurde, am 30. Januar.
Der Nalkan als ^Kriegsschauplatz?
USA-Informationen über eine mögliche Balkanoffensive der Westmächle
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lg folgt.)