z. Seit« - Nr. 28

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

Freitag, den 2. Februar 1S4Ü

Die Front hörte den Führer

Der Ruf zum Kampf findet unsere Soldaten bereit

1. Feb r. (PK.) Die Ankündigung, der Führer werde in den Abendstunden des 30. Januars zum deutschen Volk sprechen, wurde auch von den Männern an der Front, die für Deutsch­land eiserne Wacht im Westen des Reiches halten, mit stiller Begeisterung und freudiger Erwartung ausgenommen. Obwohl es nur wenige Stunden bis zum Beginn der Führerrede waren, verbreitete sich die Nachricht an der Front mit Windeseile. Der Rundfunk brachte sie in die Bunker und Quartiere, und bald eilte die freudige Botschaft von Mund zu Mund, ging durch die Dörfer und Orte des sreigemachten Gebiets. Melde­gänger und Essenträger trugen sie nach vorne in die Unter­stände und bis zu den vordersten Vorposten. Es gab keinen Soldaten an der Front, der nicht den Wunsch hatte, den Führer und Obersten Befehlshaber sprechen zu hören und seinen Wor­ten zu lauschen. Schnell waren die Männer bereit, den gemein­samen Empfang der Führerrede vorzubereiten. Noch einmal wurden die Rundfunkgeräte überprüft und geeignete Räume für den Eemeinschaftsempfang freigemacht. Mit größter Span­nung und innerer Anteilnahme erwartete die Front die Rede des Führers.

Im Unterstand Lei Kerzenlicht

Mühsam stapfen wir durch den hohen Schnee, der dle Land­schaft hier im Westen in ein Märchenparadies von seltener Schönheit verwandelt hat. Tief im weißen Pulverschnee stecken Dörfer und Marktflecken, deren Häuser sich in den Tälern zwi­schen tannenbewachsenen Bergrücken und Höhen eng aneinander­schmiegen. Von demTrampelpfad", der die Höhe hinan zu den Feldstellungen und Unterständen auf dem bewaldeten Berg­rücken führt, ist kaum noch etwas zu erkennen. Der scharfe Wind hat die Fußspuren der Meldegänger und Essenträger, die noch vor kurzer Zeit diesen Weg passierten, verweht und die Orientierung erschwert. Dunkelheit liegt bereits über den Tälern und Höhen» als wir das bergige Waldstück nahe der vordersten Stellungen erreichen. Aus der Geborgenheit des ver­schneiten Tannenwaldes tritt plötzlich ein unförmig vermumm­ter Posten auf uns zu und heischt die Parole. Dann stehen wir vor einem Unterstand, dessen Wände aus Fichtenstämmen sich tief in das Erdreich des Bergrückens schieben. Nur die weißbräun­lichen Schnittflächen der Baumstämme lugen unter der dichten Schneedecke hervor. Erst als wir ganz nahe am Eingang stehen und uns den Schnee aus dem Gesicht wischen, dringt gedämvft aus dem Unterstand ein fröhlicher Marsch, ein Lied der SA., an unser Ohr.

Gerade kommen wir noch zur rechten Zeit. Um den notdürftig aus Brettern zurecht geschlagenen Tisch hocken die Männer, die den kurzen Abschnitt in diesem Waldstück besetzt halten. Ihre Augen leuchten in freudiger Erwartung und blicken gebannt auf den kleinenKasten", aus dem die Marschmusik klingt. Nur noch wenige Minuten, dann muß der Führer sprechen. Als sie durch die Essenträger in den Mittagsstunden die Nachricht von der bevorstehenden Rede des Führers erhielten, haben sie ibren Leutnant gebeten, den findigsten Kopf unter ihnen zum nächsten rückwärtigen Dorf gehen und einen Rundfunkapparat ausmachen" zu lasten. Da ist dann der breitschultrige Karl aus Hamburg losgestiefelt und hat bei den Kameraden des anderen Bataillons, das in dem Dorf im Quartier liegt, Nachfrage ge­halten. Er hat sich auch nicht sehr viel zu bemühen brauchen, denn bereitwillig überließen ihm die Kameraden einen Volks­en pfänger. Der betreffende Jnfanteriezug ging dann zu einem Nachbarzug, um die Rede mitzuhören. Kameradschaft der Front!

Begeisterung, Entschlossenheit und ein eiserner Willis

Geheimnisvoll still ist es im Unterstand geworden, als nun Adolf Hitler seine große Rede beginnt. Andachtsvoll lauschen die Männer der Front den Worten ihres Führers. Nur hin und wieder wird die Stille unterbrochen von dem Knistern des Feuers im eisernen Ofen, oder wenn ein Windstoß an der Holz­tür rüttelt. Die Augen der Soldaten glänzen, als der Führer von dem Befreiungskampf unseres Volkes spricht und den Eng­ländern und Franzosen Bescheid sagt. Sie ballen die Fäuste oder nicken stumm... Begeisterung glüht aus ihren harten Gesichtern, wenn der Führer die Notwendigkeit des Kampfes betont und Entschlossenheit und eiserner Wille spiegelt sich aus ihren Mie­nen, als der Führer von dem harten Muß und der Schwere des bevorstehenden Kampfes spricht.

Der Führer hat geendet. Die klaren Worte haben den Män­nern der Front wohlgetan. Sie lieben diese Sprache, diese Sprache der Klarheit, der Wahrheit und auch des Kampfes. Sie wissen eindeutig, um was es geht und was die Zukunft ihnen zu sagen hat: Kampf für die endgültige Freiheit des deutschen Volkes, Kamps um die ehernen Lebensrechte eines KO-Millionen-Volkes!

So, wie diese Männer im Unterstand die Worte des Führers empfingen, so war es überall in den Bunkern und Quartieren und an allen Ecken und Enden der Front. Mit Pflichtgefühl, eiserner Entschlossenheit und grenzenloser Gläubigkeit an den Siea nabm die Front den Ruf des Führers zum Kampf auf.

W a n d e r.

Rach -er Fiihrer-Ms

Die Weltöffentlichkeit stand in den letzten Wochen im Zeichen einer großangelegten Propaganda- und Hetzaklion gegen Deutschland, bei der sich die verantwortlichen Kriegs­verbrecher der westlichen Demokratien gegenseitig in wilde­sten Tönen und Beschimpfungen unserer Nation zu Uber- bteten suchten. Noch am Vorabend des 30. Januar schrie der französische Ministerpräsident Daladier in wüten­der Sorge das Wort von der Zerschmetterung Deutschlands durch den Aether. Was ist von diesen Demonstrationen des Hasses und des Wahnsinns heute übrig geblieben? Nichts! Der Führer hat gesprochen. Er hat die größte Feierstunde des nationalsozialistischen Deutschlands nicht vorübergehen lassen, ohne noch einmal unser ganzes Volk an die Größe der Stunde, an den Sinn des Zeit­geschehens und an die Verantwortung jedes Einzelnen vor der ganzen deutschen Zukunft zu erinnern. Er bat im Na­men aller den Stahlhelm fester gebunden für den Kampf um den Sieg. Damit ist aber wie mit einem Schräge aucy der politische Wetterhimmel von den Lügendünsten und Berlsumdungswolken gereinigt worden, die man künstlich in London und Paris in die allzu geduldigen Winter- nächtL geblasen hat.

Was von der Rede des Führers weit in alle Welt hinaus­strahlte, über die vielen Rundfunksender, die sich ange­schlossen hatten, war Zuversicht, deutsche Zuversicht. Nicht umsonst erinnerte Adolf Hitler immer wieder an die innerpolitischen Kampfzeiten der nationalsozialistischen Be­wegung, die als lebendige Lehre noch jedem Deutschen vor Augen stehen. Was der Nationalsozialismus 1933 an deut­schen Freiheitskeimen in den Boden unserer heimatlichen Erd« senkte, ist nach sieben Jahren in einer fast unvorstell­

baren Kraft und Stärke aufgegangen. Auch in den letzten fünf Monaten hat sich das Tempo der totalen deutschen Mobilmachung für den Endkampf nicht verlangsamt. Es hat zu ungeheuren Leistungen geführt, deren Ergebnis dem Führer und seinen engsten Mitarbeitern eine stolze Sicherheit und Siegeszuversicht verleihen. Unsere ganze Nation ist durch die letzte knappe und doch so hinreißende Führerrede in diesem unbedingten Zutrauen in die eigene Kraft mitgestärkt worden. Sie weiß, daß im Jahre 1910 nicht irgend ein angegriffener Staat gegen England und Frankreich in die Schranken tritt, sondern die stärkste Mili­tärmacht der Welt mit dem bestausgebildeten Heer, der ge­waltigsten Luftwaffe und einem kämpferischen Elan, der 80 Millionen geschlossen in der Hand einer unbedingt ziel­sicheren Führung zlUammenballt. Was besagen gegenüber einer solchen Geschlossenheit und Rüstung Deutschlands die britischen Versuche, durch brutalen Druck die Neutralen zu überrumpeln und sie in eine angebliche Einheitsfront zur Zertrümmerung des Reiches einzuspannen! Sie müssen sich früher oder später selbst totlaufen, denn auch das Ausland verrät nach der Führerrede kaum noch allzu große Lust, seine staatliche Existenz und Freiheit sinnlos für englische Interessen hinzuopfern. Und wer sich dennoch zum Amok­lauf entschließen sollte, der ist durch die Führerrede gewarnt. Furchtbar ernst gewarnt. Daran kann kein Zweifel sein.

Die Abrechnung mit Chamberlain war kein harter Säbelkampf mit einem gleichwertigen Gegner. Es war ein Florettspiel des Geistes, das blitzartig die ganze unmubere Heuchelei, die scheinheilige Prüderie und die religiöse Ver­logenheit des Engländers entlarvte. Mit solchem hinreißen­den Humor wirft man ausgediente Puppen in einen Rari­tätenkasten. Chamberlain ist darin versunken. Seine innere Unwahrheit ist vor der ganzen Weltgeschichte bloßgestellt worden. Ein magerer Trost für ihn, daß er Monsieur Da­ladier auf diese Reise mitnahm! Seine Abfertigung hat zugleich den ganzen Wahnsinn der offiziellen französischen Jstusionspolitik enthüllt. Es fuhr wie ein Donnerschlag durch den Saal, als Adolf Hitler die Antwort an das offiziöse Frankreich in Punkto Völkerfreiheit und Einigkeit seinen Ostmärkern überließ. Das war soldatisch gesprochen.

Daß der Führer nicht lange im einzelnen über Deutsch­lands Kriegsziele zu sprechen brauchte, war nach den Ham­merschlägen einer solchen Abrechnung nur selbstverständ­lich. Das Schwätzen von Kriegszielen überlassen wir unse­ren Gegnern. Sie schwätzen sich tot damit, denn was sie produzieren ist eine Mischung von alter Bibliotheksweis­heit und ohnmächtigem haßerfülltem Zorn. Es ist das Ge­schrei von Händlern und Leuteschindern, von Mördern und Vlockadeverbrechern, von brutalen Erpressern, die schon längst von der Weltgeschichte schuldig gesprochen worden sind. Ihren Hirngespinsten gegenüber genügte der einfache Hinweis auf die klare Durchsetzung der deut­schen Rechte, ohne die keine Verständigung in Zukunft jemals möglich sein wird. Hinter einem solchen Bekenntnis steht kein lächerlicher Kriegsübermut, sondern ein nüchter­ner und klarer Sinn für die Realitäten einer europäischen Neuordnung, die nur aus den ewigen Lebensgesetzen der Völker und nicht aus den Abstraktionen schlechter Politiker hervorwachsen können. Bevor über den Frieden gesprochen wird, muh der Krieg entschieden und der Sieg gewon­nen sein. Das vergessen unsere Gegner immer wieder. Deutschland aber lebt in dieser Erkenntnis.

Celdle über dle Bedeutung der ArLrUs- elrisatzverwaHurrg

Erfurt, 1. Febr. In Anwesenheit des Reichsstatthalters und Gauleiters Sauckel und zahlreicher anderer namhafter Persön­lichkeiten von Partei und Staat führte Neichsarbertsminister Seldte den neuernannten Präsidenten des Landesarbeitsamts Mitteldeutschland, Gauleiter Professor 2ung, in sein Amt ein. In seiner Rede erklärte er u. a., daß er mit Genugtuung sest- stellen könne, daß die Arbeitseinsatzverwaltung die Ausgaben, die der Krieg ihr gestellt habe, glänzend gelöst habe und gab so­dann einen geschichtlichen Rückblick über das Entstehen der Ar­beitseinsatzverwaltung. Dadurch, daß diese die Krisenjahre über­standen habe, habe dem Führer nach der Machtübernahme eine Einrichtung zur Verfügung gestanden, die sofort in dem gewal­tigen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit habe eingesetzt werden können. Jetzt sei es auch möglich gewesen, diese Verwaltung für ihre wirkliche Aufgabe, nämlich für die Planung im Arbeits­einsatz, einzusetzen. Die nationalsozialistische Staatssllhrung hätte nicht länger mehr die Regelung des Arbeitseinsatzes dem freien Spiel der Kräfte und damit außerstaatlichen Machtfaktoren überlassen können. Schon aus seiner politischen Grundhaltung heraus könne unser Staat nicht auf eine bewußte Betreuung und Lenkung der Arbeitskraft verzichten. Deshalb sei in unserem Staate die Arbeitseinsatzpolitik vielleicht der wesentlichste Be­standteil der Sozialpolitik. Deutlich komme dies im ersten und zweiten Vierjahresplan zum Ausdruck, an deren Ver­wirklichung die Arbeitseinsatzverwaltung verantwortlich mit­gearbeitet habe. Aber auch die großen nationalen Aufgaben hät­ten ohne eine straffe Lenkung im Arbeitseinsatz nicht gelöst wer­den können, so z. B. der Bau des Westwalls, die Aufrüstung usw. Wenn sie nicht schon vorhanden gewesen wäre, so hätte nach 1933 die Reichsregierung die Arbeitseinsatzverwaltung schaffen müssen. Der Arbeitseinsatz sei, so führte der Minister weiter aus, von überaus großer wehr- und staatspolitiicher wie auch wirt­schaftlicher und sozialer Bedeutung

Der Ausbau der USA.-Flolte

Washington, 1. Febr. Der Marineausfchuß des Abgeordneten­hauses hieß am Mittwoch das Flottenbauprogramm gut, das für die nächsten zwei Jahre den Bau von 21 Kriegsschiffen, 22 Hilfskriegsschiffen und die Erhöhung der Marineluftflotte auf mindestens 4500 Flugzeuge vorsieht. Die Gesamtkosten werden auf 655 Millionen Dollar geschätzt. > Der Ausschußvorsitzende Vinson erklärtes dies sei alles, was die Vereinigten Staaten in zwei Jahren bauen könnten. Die ursprünglich von der Negierung vorgeschlagene Erhöhung der Flottenstärke um 25 v. H. hatte den Bau von 77 Kriegsschiffen und ebenso viel Hilfskriegsschiffen im Gesamtbetrag von 1,3 Milliarden Dollar innerhalb der nächsten sechs Jahre vorgesehen.

Washington, 1. Febr. Der Ecneralsiabsches der Vundesarmee, General George Marshall, der in einer Geheimsitzung des Mili­tärausschusses des Abgeordnetenhauses die Vudgetpläne des Kriegsministeriums darlegte, teilte mit, das Ministerium be­nötige für das am 1. Juli beginnende Haushaltsjahr einen Ge­samtbetrag von 1999 Millionen Dollar zur Erzielung einer an­gemessenen Landesverteidigung. Der Gesamtbetrag schließe ein: 309 Millionen für Küstenbefestigungen, 49 Millionen für Luft­angriff-Warnungsapparate sowie 659 bis 759 Millionen für Ausrüstung von 235 909 Mann der vundesarmee und. 227.000 Mann der Nationalaarde.

Die Wut-Braten

Plutokraten, das heißt Eeldherrscher, durch Geld herr­schende Mächte, hat es, wie das Wort beweist, schon im alten Griechenland gegeben. Damals betete man noch zu Pluto, dem Gott des Reichtums, der zugleich ein Gott der Unterwelt war, weil die Schütze an Gold und Metallen aus den Eingeweide» der Erde zu Tage gefördert wurden. 2m modernen Europa hat sich dieser Gott allerdings sehr bald in eine Reihe vonkleineren Göttern" aufgelöst. Und seit dem Aufkommen der modernen Großindustrie versteht man unter Plutokraten vor allem jene Herrscher über das anonyme Kapital, die durch kühne Zusammenfassungen oder skrupellose Ausnutzung ihrer Macht ganze Stände und Völker unter ihre Vefehlsgewalt brachten, die den Staat vom Gelds her aushöhlten und die Welt so unter sich zu teilen suchten, daß nicht die Interessen der Nationen und Völker, sondern allein die ständig wachsenden Riesenver­dienste weniger Persönlichkeiten oder Familien, zum aus­schlaggebenden Faktor des gesamten Wirtschaftslebens wurden.

Es ergab sich fast von selbst, daß die Engländer und Ame­rikaner mit ihren riesigen zusammengeraubten Hinter­ländern und dem Besitz ganzer Erdteile das Gesicht der modernen Plutokratie bestimmten. Vor allem in England wurden in den letzten Jahrhunderten jene plutokratischen Niesenvermögen gesammelt, die dann in der neuen Welt neue Zentren des Einflusses aufbauten. Die Errichtung des englischen Empires war die Anwendung dieser frischgewon- aenen Machtherrschast des Geldes, das von der Londoner Lity aus nach Afrika, Indien, nach dem fernen Osten griff. Auch der englische Staat erhielt nicht von seinen Königen, sondern ausschließlich von den Familien des zusammen- zerafften und vererbten Reichtums sein Gepräge. Selbst Sas WortDemokratie", das eigentlich Volksherrschaft be­reutet, wurde von diesen Mächten in der skrupellosesten Weise zum Cchlagwort der eigenen Interessen gemacht. Die konservativen Großgrundbesitzer und die liberalen Fabrik­ant» Handelsherren kauften sich nach den Wahlreformen in der Mitte des vorigen Jahrhunderts die einflußreichen Sitze im Parlament, die sie benötigten. Der frühere englische Adel wurde mehr und mehr zum Geldadel, der jedem ge­schäftstüchtigen Eindringling offenstand. Die Verleihung des Adelstitels wurde ein Parteigeschäft, das der regieren­den Partei Millionen einbrachte. Während von 1880 bis 1808 durchschnittlich nur sieben neue Lords im Jahr er­nannt wurden, erhöhte sich ihre Zahl bald auf das Dop­pelte. Wer Geld hatte, dem war es ein leichtes, sich die Ritterwürde oder den Titel eines Baronst zu kaufen. Im Weltkrieg zahlten die Kriegsverdiener sogar feste Preise dafür, für die Ritterwürde etwa 15 000 Pfund, für den Naronet-Titel etwa 25 000 Pfund. Die gewerbsmäßigen Vermittler beim Titelhandel erhielten außerdem Sonder­vergütungen bis zu 5000 Pfund und mehr.

Wenn heute unter den englischen Kriegshetzern so viele Männer mit adligen Namen und hohen Würden auf­tauchen, so dürfen diese Adelsprädikate keineswegs als ein Zeichen für wirklichen Adel angesehen werden. Unzählige Huden, deren Großväter und Urgroßväter aus dem Osten über Deutschland und Frankreich nach England übersiedel­ten, gehören heute zu den geschätztesten Trägern der bri­tischen Eeldmacht. Wie sie ihr Vermögen erwarben, zeigt etwa der Lall Marconi aus der Vorkriegszeit. Damals

schloß im Jahre 1912 der englische Generalpostmeister Her­bert Samuel, ein Jude, mit Marconis Wireleß-Telegraph- Eompany einen Monopolvertrag zur Errichtung von Funk­stationen im ganzen britischen Reich. Die Marconi-Gesell- schaft, die unter der geschäftlichen Leitung des Juden Eod- frey Jsaac's stand, kam dadurch in die Lage, nicht nur ihre auswärtigen Tochtergesellschaften auszubauen, sondern zu­gleich die größte amerikanische Konkurrenzgesellschaft auf- Wkaufen. Sie brachte Aktien im Gesamtumfang von 10 Millionen Dollar zu Phantasiepreisen in den Handel. Da der Bruder des tüchtigen Jsaac, Sir Rufus Jsaac, Gene­ralstaatsanwalt und Kronanwalt in England war und in dieser Eigenschaft sogar dem Kabinett Asquith angehörte, beteiligten sich maßgebende Politiker an dem Riesengeschäft. Nach kurzer Zeit zerplatzte die Seifenblase. Die Kleinen wurden arm, aber die Großen gingen lachend mit ihren Riesenverdiensten, wie jetzt vor kurzem auch der Jude Sir Here Velisha, in das politische Hinterstübchen.

Wie sehr auch das englische Ober- und Unterhaus den Plutokraten ausgeliefert ist, bedarf kaum eines Hinweises. Anfang 1923 saßen im Unterhaus 255 Abgeordnete, die in 713 Gesellschaften Aufsichtsratsposten innehalten. In den Versicherungsgesellschaften kommandierten 11 Unierhaus- mitglieder und 103 Lords. Die Banken hatten allein im Oberhaus 66 Vertreter. Man versteht, daß damals Bern­hard Shaw mit bitterem Hohn den Satz prägte, daß die Gesetze in England ausschließlich von reichen Leuten ge­macht werden.

Selbst diese knappen Andeutungen zeigen bereits deut­lich den ganzen Umfang der internationalen Celdwirtschaft, die hinter dem Schlagwort der englischen Pluto- kratie verborgen ist. Für uns Deutschs ist aber fast eben­so wichtig die Erkenntnis, daß ein maßgeblicher Teil dieser britischen Plutokraten zugleich jüdischer Abstammung ist. Sie speisen durch ihre unzähligen Querverbindungen, durch ihren Einfluß auf die Presse, den Rundfunk, die Parla­mente und die internationalen Wirtschaftskonzerne der ganzen Welt den jüdischen Vernichtungshaß gegen Deutsch­land. Sie geben der englischen Plutokratie, die ihren angel­sächsischen Charakter längst verloren hat, jene neue Ver­wurzelung im jüdischen Blut, die das heutige Empire nicht zu einem englischen, sondern zu einem englisch-jüdischen Ge­bilde macht.

Wenn die deutsche Negierung diesen skrupellos rechnen­den brutalen und verwerflichen Geldmächten internatio­naler Herkunft den Kampf angesagt hat, so steht hinter dieser Abrechnung auf Tod und Leben nicht nur die deutsche Erkenntnis von der Verwerflichkeit derartiger wurzellosen, nur auf private Verdienste abzielenden Eeldmächte. In dem deutschen Verteidigungskampf lebt vielmehr zugleich die Sehnsucht aller Völker der Welt, sich endlich einmal von diesen Parasiten des modernen Industrie- und Wirtschafts­lebens zu befreien, die für fast alle Kriege der letzten Jahr­hunderte die Verantwortung tragen. Der nationalsoziali­stische Staatswille, der die nationalen Lebensinteressen, wie sie sich im Staate verkörpern, und nicht das Geld an die iCpitze seiner Weltanschauung setzt, ist das genaue Gegen- LUd iener vlutokratiicben Volksverderber, die sich hinter der u,.eren Schale angeblich demokratischer Regimes nur ver« bergen. Deshalb auch der Haß der Plutokratie auf das nationalsozialistische Deutschland, ein Haß, dem wir mit nicht weniger kräftiger Verachtung begegnen.