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Ragoldcr TagblattDer Gesellschafter«

Unser Leben ist nicht ein feiges Ruhen und Genießen; es ist ein hartes Kämpfen und Arbeiten, und glücklich der Mensch, glücklich die Zeit, die am härtesten hat kämpfen und arbeiten dürfen. Paul Ernst.

L Februar: 1829 Naturforscher Alfred Vrehm geboren.

SbevveaieimnsSvat De. Lauffev Landest in Kveudenftadt

Der frühere Landrat des ehemaligen Oberamtsbezirks Na­gold, Oberregierungsrat Dr. Lauffer, hat sein Amt als Land­rar von Freudenstadt in diesen Tagen angetreten, nachdem seit dem 15. März, an welchem Tage Landrat Dr. Freiherr von Matter nach Nachod in Böhmen berufen wurde, um kurze Zeit darauf zum Oberlandrat in Prag ernannt zu werden, Regierungsrat Dr. Büttner als Amisverweser das Landrats-' amt Freudenstadt betreut hatte. Dr. Lauffer ist in Heilbronn i. I. 1900 geboren. Im April 1934 wurde er als Amtsverweser nach Nagold versetzt, seine Ernennung zum Landrat erfolgte im November 1935. Er hatte dieses Amt bis zum Februar 1938 inne. Dann wurde er stellvertretender Leiter der Polizeiabtei­lung des Innenministeriums und im April 1999 zum Ober­regierungsrat ernannt. Der neue Landrat bringt für sein Amt in Freudenstadt von seiner Nagolder Tätigkeit her Liebe zum Schwarzwald und Kenntnis der Verhältnisse des Schwarzwalds mit.

Das Deutsibe DolksbNdu-gsLvevk

eröffnete fremdsprachlichen Unterricht

Mit nahezu 40 Teilnehmern und Teilnehmerinnen aus Na­gold und Umgebung nahm der Anfängerkurs in der englischen Sprache gestern seinen Anfang. Namens des verhinderten Kreis- warts der NSG.Kraft durch Freude", Weiß, hieß Kurs­leiter Schlang die Anwesenden willkommen und begrüßte vor allem Ortsgruppenleiter Raisch. der sich um das Zustande­kommen des Kurses sehr bemühte. Letzterer sprach kurz über die Wichtigkeit solcher Veranstaltungen, die es weitesten Kreisen ermöglichen, an den Kulturgütern teilzunehmen und wünschte dem Kurs guten Erfolg.

L oaMrn-TH<»aiiev

Roman eines Arztes«

Der vielgelesene RomanHeimkehr ins Leben" von C. R. Dietz ist verfilmt worden. Es handelt sich um die Geschichte eines berühmten Mediziners, der durch bestimmte Umstände sich gezwungen sieht, einen von ihm nicht begangenen Mord aus sich zu nehmen. Eine unwürdige Frau soll dadurch vor Strafe geschützt werden. Nach Abbüßung der Strafe droht auch die letzte Lebenskraft in ihm zusammenzubrechen, jedoch eine resolute Frau und ein reizendes Kind geben ihn der Mensch­heit und seinem Berufe wieder. Albrecht Schoenhals, der, be­vor er Schauspieler wurde, selbst Arzt war, spielt die Haupt­rolle, Camilla Horn und Maria Andergast sind seine Partner­innen. Es ist ein Film voll dramatischer Konflikte, bei dem jedoch auch der Humor zu seinem Rechte kommt.

Die Wochenschau gibt uns wieder einen umfassenden Ueberblick über das Zeitgeschehen. Auch das Beiprogramm ist interessant.

Ltchtmetz

Wenn wit Menschenkinder uns auch jedes Jahr um diese Zeit nach Licht und Sonne und Frühling gesehnt haben, so klammern wir uns in diesem Jahr der Verdunkelung ganz be­sonders an die Hoffnung auf länger werdende Tage und die Zunahme der Sonnenlichtfülle, die eine Belebung unserer eige­nen Kraft im Gefolge hat. Am heutigen Lichtmeß-Tag freilich soll sich der Frühling noch nicht sicht- und fühlbar ankündigen, denn eine alte Vauernweisheit besagt, daß es noch sehr viel Schnee und Eis geben wird, wenn am 2. Februar die Sonne heiß scheint. Das Wetter dieses Tages gilt dem Bauern von jeher als Orakel für die künftige Witterung. Hoffen wir, daß sie die Ernte des Jahres 1940 recht günstig beeinflußt! Be­kanntlich werden am Lichtmeßtage wie es von altersher üblich ist die Kerzen, Symbole des göttlichen Lichts, geweiht, das Korn wirdgeweckt", und der Bauer lauscht sehnsüchtig auf den ersten Lerchenruf. Wie stellen wir uns aber zu dem sich an Lichtmeß anknüpfenden alten Brauch, alle Arbeit ohne künst­liches Licht zu tun? So viel Geruhsamkeit erlaubt unser heutiges Arbeitstempo allerdings nicht, nicht einmal an einem einzigen Tage! Arbeiten wir getrost nach Sonnenuntergang beim Licht der elektrischen Birne, des Easglühstrumpfes, der Petroleum­lampe, der Kerze nur gefährden wir nicht die Verdunkelung, wenn wirunser Licht leuchten lassen"!

Dezirg von Spinnstoffwaren sür SLugünge

Um auf dem wichtigen Gebiet der Spinnstoffvsrsorgung für Säuglinge künftig eine gerechte Verteilung zu sichern und dir jungen und werdenden Müller in dem notwendigen Maße mit Säuglingsausstattungen zu versorgen, hat der Sonderbeauf­tragte für die Spinnstoffwirtschast den Bezug von Erstlings- bckleidung und Erstlingswäsche sowie von Bettwaren für Erst­linge mit sofortiger Wirkung bezugsscheinpflichtig gemacht. Für den Bezug dieser Waren ist eine besondere Bezugsiarte ähn­lich der Reichskleiderkarte in Vorbereitung, die in etwa sechs Wochen an junge und werdende Mütter ausgegeben werden wird. Für die Zwischenzeit können zur Deckung des notwendigen Bedarfs Bezugsscheine von den Wirtschaftsämtern ausgestellt werden, die später auf die Vezugskarte angerechnet werden. Antrag-berechtigt sind werdende Mütter sowie Mütter von Kin­dern, die am 1. Februar 1940 noch nicht älter als zehn Monate lsind.

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Altersjubilare

JnEbhausen wird heute Frau Elise Heil, Witwe, 77 Jahre und in Emmingen Frau Luise Renz. Witwe, 73 Jahre alt. Beiden Jubilaren herzliche Glückwünsche!

Amtseinsetzung

Herrenberg. Dieser Tage fand hier in Gegenwart des Land- rats Dr. Ritter und des Stellvertreters des Kreisleiters, Em- mert, die Amtseinsetzung von Bürgermeister S ch r o t H-Herren- berg, als Bürgermeister der Gemeinde Affstätt statt.

Schneegans erlegt

Klosterreichenbach. Dem Oberwachtmeister Burkhardt von Baiersbronn gelang es, eine Schneegans zu erlegen.

Vrlm Rodeln verunglückt

Unfälle, die sich vermeiden lasse«

Einen so schönen Winter wie jetzt haben wir lange nicht mehr gehabt, Ueberall liegt der Schnee in beachtlicher Schicht und for­dert zum sportlichen Spiel mit dem Rodelschlitten auf. Leider aber berichten die örtlichen Chroniken immer wieder über be­dauerliche Unfälle auf der Rodelbahn, unter denen sich sogar tödlich verlaufene befinden. Eine Feststellung, die um so tragi­scher ist, als wohl die meisten dieser Unfälle Kinder betreffen.

Es sbllte deshalb unter allen Umständen darauf geachtet wer­den, daß Kinder nie ohne Aussicht von Erwachsenen eine stark ab­schüssige Rodelbahn benutzen. Durchaus unzulässig ist es auch, daß namentlich bei kürzeren Bahnen zwei Schlitten zu­gleich auf der Strecke sind. Ein Schlitten soll immer nur dann starten, wenn der vorige bereits unten und aus der Bahn her- ausgenommen ist. Aeußerst gefährlich ist der vielfach geübte Un­fug, den unten angekommenen Schlitten auf der Bahn selbst wieder nach oben zu ziehen. Der Ausstieg zu neuen Fahrt hat. unter allen Umständen neben der Rodelbahn zu erfolgen.

Zu warnen ist auch vor dem Rodeln auf Bahnen, die un­mittelbar an einer Straße enden, da auch hier, wenn zudem die Gegend noch unübersichtlich ist, die kleinsten Unachtsamkeiten die schlimmsten Folgen zeitigen können. Macht die Rodelbahn eine harte Biegung, dann gehört an die kritische Stelle ein Beobach­tungsposten, der den Betrieb genaucstens überwacht. Hunde, die durch ihr Spiel den absahrenden Schlitten gefährlich werden können, sind unbedingt fernzuhalten. Und dann noch eines: Jeder Rodelschlitten sollte vor den, Gebrauch gewissenhaft aus seinen einwandfreien Zustand untersucht werden! Sind alle Vor­sichtsmaßnahmen getrosfen, dann bestehen für eine lustige Nodel- fahrt durchaus keine Bedenken Es ist eines der schönsten Winter­spiele für die Jugend.Bahn frei!"

Was ist Schnupfen?

Eine Antwort auf diese Frage steht von vornherein fest: ein ausgewachsener Schnupfen ist eine äußerst unangenehme Sache.

Was das Wort anbelangt, so hängtSchnupfen" mitschnau­ben" zusammen. Darüber hinaus aber bezeichnet es eine Ent­zündung der Nasenschleimhaut, die man früher vielfach mit dem gelehrten NamenKatarrh" belegte, und Katarrh wiederum tommt von dem griechischen Wortkatarrhein", dasherab­fließen" bedeutet. Das alles steht fest. Aber fest steht noch immer nicht, ob der Schnupfen, oder genauer gesagt: der akute Schnupfen auf einer Infektion durch einen noch unbekannten Er­reger beruht oder ob er durch Kälteeinwirkung auf Haut und Schleimhäute verursacht wird. So viel kann jedoch noch gesagt werden, daß der Schnupfen in allererster Linie eine Erscheinung der kalten Jahreszeit ist, denn er befällt die Menschen ganz be­sonders gern bei plötzlichem Uebergang aus warmer Umgebung in kalte oder feuchte Lust.

SA.-Karrrerad im 57eLd

PK. Nacht. Während der letzten Tage hatte es geschneit, dann war ein Tag Tauwetter gesolgt und jetzt sind die Wege und Straßen voller Glatteis Die Pferde rutschen auf den glät­ten Straßen aus und müssen vorsichtig geführt werden. Die motorisierten Kolonnen fahren ebenso vorsichtig. Und die In­fanterie marschiert Kilometer um Kilometer, 10, 20, 30 Kilo­meter und mehr. Sie marschiert trotz Kälte und Glatteis. Die genagelten Stiefel gleiten aus, aber es geht trotzdem weiter. Einer der Männer stürzt, zwei Kameraden helfen ihm auf und führen ihn vorsichtig der marschierenden Kolonne nach. Sol­daten sind immer Kameraden. Zwei SA.-Kameraden im feld­grauen Nock.

Im matten Licht eines Kerzenstümpfchens sitze ich am Bunker­tisch und lese den Feldpostbrief, den ein Kamerad bekommen hat: Lieber Sturmführer! Seit Du fort bist, geht kein rechter Dienst mehr zusammen. Die meisten sind jetzt eingerückt und wir weni­gen, die daheim bleiben müssen, kommen uns überflüssig vor. Vielleicht ist es nicht richtig, aber wir werden dies Gefühl nicht los. Unser Staf ist nun auch eingezogen und hat uns bereits ge­schrieben. Er liegt vorn im Bunker am Westwall. Karl ist ge­fallen. Wer hätte das gedacht, als wir vor drei Monaten Ab­schied nahmen! Wir denken oft an euch draußen und hassen, daß es euch gut geht. Die beiliegende Herz- und Magenstärkung wirst Du bei der Kälte hoffentlich gut gebrauchen können."

Ich gebe dem SA.-Ciurmführer, der als Unteroffizier und Bunkerkommandant am Westwall stinen Dienst tut, den Brief zurück. Wir reichen uns zum Abschied die Hand.

Die Erde ist hart gefroren. Es ist kalt und eisiger Wind weht durch das kahle Buschwerk. Mit Hacke und Spaten arbeitet eine Bunkermannfchaft, um ihre Feldstellungen weiter auszubauen. Trotz der Kälte wird ihnen warm bei der Arbeit, denn es ist nicht leicht, in dem hart gesroreen Boden auch nur 10 Zentimeter auszuschachten. In einer kurzenEefechtspause" unterhalten wir uns mit den Männern. Der Dienst ist schwer, gewiß ist es nicht leicht, Wache zu schieben und dann noch in der Freizeit im har­ten Boden zu schanzen.Aber das macht uns nichts aus", meint einer lachend.Wir sind ja jung und kräftig und außerdem sind wir den Dienst gewöhnt." Ich schaue ihn fragend an.Ja, wir' SA.-Münncr haben uns rechtzeitig daran gewöhnt, bei jedem Wetter zu schanzen und zu werken. Das kommt uns jetzt zugute." DieEefechtspause" geht zu Ende. Wieder greifen sie zum^Spa- ten und gehen mit Eifer an die Arbeit. Sie kennen keine Mü­digkeit, denn sie sind den Dienst gewöhnt.

Wir gehen die Stellung ab. Der Zugführer kennt sich aus im Gelände, obwohl er erst wenige Tage dort ist. Die Altwasser­gebiete des Rheins sind ein ungangbares Gelände für den, der nicht Bescheid weiß. Teiche und Altwasjerarme, Sumpsniederun- gen und undurchdringliche Vuschwaldungcn als natürliche Hin­dernisse, dazu die künstlichen Hindernisse der Laufgräben und Drahtverhaue machen das Gelände sür den Uneingeweihten un­gangbar. Der Zugführer kennt sich aus. Er kennt jeden Pfad und Steg, jede Rinne und Sperre. Wer Nacht sür Nacht die Stellung abgehen muß, der wird bald bekannt mit den Geheim­nissen dieser Landschaft. Reizvoll und interessant ist sie und bietet dem, der sie mit offenen Augen betrachtet, manches Schöne. Der Zugführer erzählt, während wir uns auf verschlungenen Psaden nach vorn begeben Seine Leute sind restlos in Ordnung. Sie halten gute Kameradschaft.Pferde könnte man mit ihnen stehlen." Das ist auch kein Wunder, meint er, denn ich habe in meinem Zug einige alte SA.-Kameraden, die wissen, worum es geht. Die SA. ist doch eine gute Vorschule gewesen, das merke ich immer wieder. Ob es sich darum handelt, das Gelände zu er­kunden, ob dies und jenes organisiert werden soll, ob Unterricht

_Freitag, de n 2. Februa r 1940

oder Exerzierdienst, immer sind sie auf Draht und reißen auch die anderen, die manchmal lau werden wollen, wieder mit. Das ist rechter SA.-Eeist Und seine Männer hängen an ihm, sie wissen, daß er mit ihnen durch dick und dünn geht und ihnen, aber auch sich selbst nichts schenkt.

Feierabend. In der Hütte vor ihrem Bunker sitzt die Mann­schaft zusammen. Jeder vertreibt sich die Zeit, so gut es eben geht. Der eine schreibt einen Brief, ein anderer liest ein gutes Buch, drei Mann spielen einen Skat. Da fängt einer an, ein Lied zu summen, ein anderer fällt ein und bald singt die ganze Runde. Alte Soldatenlieder dckr Bewegung, sie singen die alten Soldatenlieder des großen Krieges. Zwei Zeiten reichen sich im Lied die Hand. Aus dem Erleben des großen Krieges erwuchs die Partei. Heute haben viele wieder den braunen Rock mit dem grauen vertauscht und sind untergetaucht in der Menge der na­menlosen Soldaten. Sie haben aber eines ihrer köstlichsten Güter mitgebracht, ihr Soldatentum und ihr Lied. Ueberall erklingen die alten Lieder und geben dem alten Wort neuen Sinn und Gehalt. Nicht nur trägt heute der Stahlhelm das Hakenkreuz, sondern auch der Mann in seinem Herzen. Und aus den Liedern klingt das Herz und die Seele des Soldaten. SA.-Kamerad Soldat-Kamerad.

Ueberall im grauen Nock marschiert ungenannt und unbekannt der SA.-Mann mit. Er ist Soldat und will nichts anderes sein als Soldat. Er war und ist Soldat des Führers wie wir alle, "ie wir den grauen Rock tragen. W. Eerth.

Letzte ÄaGrtOteu

Größtes Echo der Führerrede in Moskau

DNB.. Moskau, 2. Febr. Die Rede des Fuh crs am Jah­restag der Machtübernahme wird in der Moskauer Presse am Donnerstag mit einem ausführlichen Auszug wi Vorgegeben.

Wohl noch nie wurde der Rede eines ausländischen S aats- manues in den Spalten der Sowjetblätter so viel Beachtung geschenkt.

Erdbeben bei Saloniki Viele Häuser zerstört

DNB. Athen, 2. Febr. In der Gegend von Kacherini. drei Wegstunden von Saloniki entfernt, ereignete sich ein Erdbeben. Nach d n bisherigen Meldungen sind fünf Häuser eingestü zt, während über 20 fast vollständig zerstört wu den. Die Ein­wohner wurden von einer Panik ergriffen und verließen flucht­artig ihre Häuser. Das Erdbeben dauert an.

Gewaltige Rüstungen in Japan

DNB. Tokio, 2. Febr. Das Kricgsministerium und das Ma­rineministerium gaben am Donnerstag einen Sechs-Jahresplan bekannt, der die Verstärkung der japanischen Armee und Ma­rine vo.sicht. Die Kosten d s Planes belaufen sich auf 11 Mil­liarden Pen. Der Plan für die Verstärkung der A mee sieht eine Ausdehnung der nationalen Verteidigung, de' Reorgani­sierung der Luftwaffe und die Ve besserung der Rüstung vor. Für die nationale Verteidigung sollen 3 Milliarden s3 171 438 000) Pen, für die Reorganisierung der Luftwaffe 1 428 022 000 Pen, und für die Verbesserung der Rüstungen 818 418 000 Pen aus- gegeben werden. Das Marineprogramm zerfällt in Schisssncu- bauten, Hafenverbesierungen, zusätzliche Ma.ine-Lustgcschwader und Modernisierung von K.iegsschiffen.

Ein norwegischer und ein dänischer Dampfer gesunken

DNB Oslo, 2. Febr. Der no wegische DampferFingal« (3137 BRT.j sank auf seiner Reise von Norw"gen nach Irland nach einer Explosion im Raum an d-r schottischen Küste. Die gesamte Besatzung von elf Mann wurde gerettet.

DNB. Kopenhagen, 2. Febr. Die Dänische Vereinigte Dampsschissahrrsgesellschaft teilt mit, daß ihr DampferVidar" (1353 BRT.j aus der Reise von England nach Tänemark am Mittwoch abend auf eine Mine gestoßen und am Doun-rstag mo gen gesunken sei. Von den 23 Mann der Besatzung sind acht von einem begleitenden Schiff gebo gen worden. Es wird be­fürchtet, daß die 15 anderen, darunter der Kapitän, umgekom­men find.

Schwere Verkehrsstörungen in England

Reisende seit fünf Tagen von der Umwelt abgrschnitte«

Neuyork, 1. Febr. Die in London akkreditierten amerikanischen Korrespondenten berichten ihren Blättern von dem völligen Zu­sammenbruch des englischen Verkehrswesens, der im ganzen Lande infolge der Kälte und der Schneestllrme eingetreten ist unv nun bereits eine Woche anhält, ohne daß Anzeichen einer Besserung vorlägen. Nicht nur der Eisenbahnverkehr stockt völ- l i g, auch der Verkehr mit Autobussen hat restlos ausgehört. In Crawsord in Lanarkjhire, einem Ort an der Bahnlinie nach Edinburgh, befinden st.h beispiciswelle über 420 Personen, die mit einem Zuge nicht mehr weiter kamen und nunmehr seit fünf Tagen von der Umwelt abgeschnitten, dort in dem einzigen kleinen Gasthaus warten müssen, das seit drei Tagen über keinerlei Lebensmittel mehr verfügt. Tie Besitzerin des Gasthauses hat nach London einen telephonischen Hilferuf ge­richtet, in dem es heißt, daß die 400 Menschen buchstäblich am Verhungern seien, daß sich viele Knder unter ihnen befänden, es auch im Ort keine Lebensmittel mehr zu kaufen gäbe und ein Großteil der Abgeschnittenen schwer grippekrank sei und dringend ärztlicher Hilfe bedürfe. In diesem Falle kam der Hilferuf nach London durch. Man befürchtet, daß noch zahlreiche weitere der­artige Katastrophen eingetreten sind. Nur zufällig erhielt man Kenntnis von dem Schick'al eines Autobusiesff der sich aui ver Fahrt von Elasoow nach London besand. Er war fast 20 Stun­den ohne jede Hilfe auf der Straße liegen geblieben. Als man Nettungsmaßnahmen endlich einlcitete, war die Mehrzahl oee Fahrgäste bereits so erschöpft, daß sie nicht mehr lausen konnten, sondern auf Vahren abtransportiert werden mußten. Unter den Ovfern die'er Zustände befinden sich allerdings sicherlich keine Mitglieder der herrschenden Plutokratenfchicht.

Keinen Pfennig für den engli'ch-rn Krie-,; Der römische Rundfunk meldet aus Kapstadt, daß der Führer der natio­nalen Opposition, Dr. Malan. im Namen seiner Variei im Parlament den Antrag stellte, die von der Regierung verlangten außerordentlichen Kredite sür den Krieg ab- zulehnen.

Vollstreckung eines Todesurteils. Am 1. Februar ist der 1909 in Alsfeld (Oüerhessen) geborene Albert Schmidt hingerichtet worden, den das Condergericht Darmstadt am 15. Dezember 1939 als Volksfchädling zum Tods und zu dauerndem Ehrverlust verurteilt hatte' Schmidt ein bereits wegen Notzuchtversuchs vorbestrafter gefährlicher S ttlich- keitsverbrecher, hat am 22. Oktober 1939 zwei vom Besuch ihrer eingezogenen Ehemänner heimkehr-ude F zu", unter Ausnutzung der Verdunkelung überfallen und eine von ihnen vergewaltigt.