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Nagolder TagblattDe, Gesellschafter'

Samstag, den 27. Januar 1940

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Verbesserungen im Lanrilien-Vnierbatt

Durch einen gemeinsamen Erlaß des Reichsinnenministers und des Reichsfinanzministers sind die Bestimmungen über den Fa­milienunterhalt der Angehörigen der Einberufenen in zahlreichen Punkten weiter verbessert worden. Der Grundgedanke, daß für die Festsetzung des Unterhaltes das Eesamtnettoeinkommen vor dem Einstellungstage maßgebend ist, wird aufrechterhalten. Für bestimmte Personenkreise von Arbeitern und Angestellten waren aber doch Sondervorschriften notwendig. Das gilt zunächst für Kurzarbeiter, bei denen nach den neuen Bestimmungen das Nettoarbeitsentgelt zugrunde gelegt wird, das der Einberufene im letzten Monat vor der Kurzarbeit bezogen hat. Bei Saison­arbeitern ist für die Berechnung das Arbeitsentgelt im Durch­schnitt des letzten Jahres maßgebend. In ähnlicher Weise wird für Einberufene mit schwankendem Einkommen und für Dienst­verpflichtete die Berechnung des Einkommens durch Sondervor­schriften geregelt. Bei Einberufenen, die vor dem Einstellungs­tag arbeitslos waren, ist das Nettoeinkommen vor Eintritt der Arbeitslosigkeit maßgebend. Eine Sonderregelung war auch für die Veranlagten notwendig, da das Einkommen des letzten Mo­nats vor'der Einberufung zu wenig Spielraum ließ. Hier wird jetzt der Betrag zugrunde gelegt, der sich aus dem letzten Ein- kommensteuerbcscheid ergibt, vermindert um Einkommens- und Bürgersteuer. Zur Vermeidung von Härten ist zugunsten des Steuerpflichtigen bestimmt worden, daß der Kriegszuschlag nicht abgezogen wird, daß sich das errechnete Nettoeinkommen also um den Kriegszuschlag nicht ermäßigt.

Auch in anderen Punkten bringt der neue Erlaß Verbesserun­gen. So wird es jetzt auch der kriegsgetrauten Ehefrau unter

bestimmten Voraussetzungen ermöglicht, den Tabellensatz zu er­halten, nämlich dann, wenn ihr Fortsetzung einer Berufstätig­keit, beispielsweise wegen eines Kindes, nicht mehr zugemutet werden kann, oder wenn die die Ilnterhaltsgewährung einschlie- ßende Haushaltsgemeinschaft mit den Eltern oder anderen Ver­wandten nicht mehr fortgesetzt werden kann. Auch für Earage- mieten können jetzt Beihilfen gewährt werden, wenn das still­gelegte Kraftfahrzeug schon vor dem 1. September von dem Ein­berufenen oder Berechtigten erworben oder benutzt worden ist. Wenn eine private Krankenversicherung nach ihren Bedingungen den Angehörigen nicht die vollen Kosten der Krankenhtlfe ersetzt, kann der Unterschiedsbetrag als Beihilfe gewährt werden. Ebenso ist der nach den Versicherungsbedingungen zur Fortsetzung der Versicherung der Angehörigen erforderliche Beitrag als Beihilfe zu zahlen. Die Mietbeihilfe kann künftig auf Antrag des Ver­mieters unmittelbar an diesen gezahlt werden, wenn der llnter- haltsberechtigte im Rückstand geblieben ist und somit die Miet­beihilfe nicht bestimmungsgemäß verwendet hat. Schließlich sind die Abzahlungsgeschäfte neu geregelt worden. Sind dem Ein­berufenen oder seiner Ehefrau in Erfüllung eines vor dem 1. September abgeschlossenen Kaufvertrages bewegliche Sachen gegen Teilzahlung geliefert worden, so werden zur Fortentrich­tung der Teilzahlungen Beihilfen gewährt. Die Teilzahlungen müssen jedoch bis zum Einstellungstage geleistet und angemessen gewesen sein. Die Beihilfe darf 10 Prozent des Unterhaltssatzes nicht übersteigen und kann unter dieser Voraussetzung auch für mehrere Abzahlungsgeschäfte gewährt werden. Wenn sie nicht ausreicht, so wird die Gewährung der Beihilfe von einer Herab­setzung der Teilzahlungen durch den Verläufer abhängig gemacht.

Englischer Vlockademinifter ist ikePtisch

Gibt den Huirgerkr'reg offen zu

Amsterdam, 26. Jan. Der britische Blockademinister Croß hielt am Donnerstag abend eine Rundfunkrede über die Tätigkeit seines Ministeriums, in der er dem britischen Vernichtungswillen Ausdruck gab. Er sagte u. a.: Manche Kreise arbeiteten noch mit dem alten Argument, daß es unhuman sei, die Einfuhr von Lebensmitteln nach Deutschland zu verhindern, und daß dadurch mehr Frauen und Kinder betroffen würden, als die feindlichen Streitkräfte. Er wolle nicht sagen, daß gegen Barbaren alle Me­thoden gerechtfertigt seien, sondern nur daran erinnern, daß Deutschland ein totalitäres Land sei, und daß England jeden Deutschen auf seinem Posten in der Wirtschaftsfront angreife. Man könne aber auch zwischen Lebensmitteln und industriellen Rohstoffen keinen Unterschied machen. Schließlich sei es auch gar nicht nötig, daß Deutschland am Hunger zugrunde gehe. Deutsch­land könne sich praktisch selbst ernähren, wenn die Nazis mehr für die Volksernährung statt für di; Beschaffung von Kanonen sorgten. Deutschland könne sich bei der Beschaffung seiner not­wendigen Versorgung nicht ausschließlich auf Europa verlassen, selbst Rußland einbegriffen. Rußland habe jetzt seine eigenen Schwierigkeiten zu lösen. Er wolle nicht sagen, daß mit einem unmittelbaren wirtschaftlichen Zusammenbruch in Deutschland zu rechnen sei. Mit Hilfe des Wirtschaftskrieges könne man nur nach einer langen Periode hoffen, eine Entscheidung zu erzwingen, aber der Wirtschaftskrieg könne zusammen mit den Armeen den Sieg beschleunigen. Der Wirtschaftskrieg, so schloß Croß, sei, wie alle anderen Formen des Krieges, ein sehr harter Kampf, in dem England selbst, um ihn zu gewinnen, bereit sein müsse, große Opfer zu bringen. Die deutsche Regierung habe seit langem die Produkte aufgehäuft, an denen es voraussichtlich Mangel haben werde. Das deutsche Volk habe vielleicht die längste Aus­dauer, aber England genieße im Wirtschaftskrieg große Vorteile.

Aus diesen Auslastungen geht hervor, daß Croß vom Erfolg seiner Tätigkeit nicht sehr überzeugt ist, im übrigen die deutsche Widerstandskraft unterschätzt.

Eine Fahrt in den Tod

Dänische Seeleute lassen sich dafür nicht anheuern

Kopenhagen, 26. Jan. Trotz aller Lohnerhöhungen und Fracht steigerungen finden sich immer weniger Reeder und Seeleute in den neutralen Staaten, die Fahrten nach England übernehmen wollen, weil sie genau wissen, daß die Fahrt nach Englano die Fahrt in den Tod bedeutet. Den dänischen Seeleuten werden zur Zeit Erhöhungen der Heuer bis zu 350 v. H. für England- Fahrten geboten, und trotzdem sind, wie aus Berichten aus däni­schen Schissahrtskreisen hervorgcht, Mannschaften für Fahrtev nach England kaum auszutreiben.

Neutrale am englischen Gängelband

Politischer Druck» wenn sie ihre Lebensinteressen wahren

Berlin, 26. Jan. Die englische Presse beschäftigt sich lebhaft mit den Gerüchten, nach denen Rumänien bereit sei, einen großen Teil seiner Eisen-, Stahl- und Petrolcumerzeugung an Deutschland zu liefern. Die englische Presse ist der Ansicht, daß England seine Politik gegen Rumänien ändern muß, wenn sich die Gerüchte über eine Steigerung des deutsch-rumänischen Han­dels bestätigen. Nach Meinung der englischen Presse ist diese Handelspolitik mit der Bindung Rumäniens an die Westmächte unvereinbar, die durch die militärische Garantie die Einfuhr englisch-französischer Rohstoffe erleichtere. England will sich allen neuen Konzessionen an Deutschland stark widersetzen.

London erzwW Auslösung des kanadischen Parlaments

Beispielloser Vorgang in der Geschichte Kanadas

Neuyork, 26. Jan. Wie aus Ottawa gemeldet wird, hat der kanadische Premierminister Mackenzie King am Donners­tag abend dir Auflösung des Parlaments bekannt- gegeben. Bei der Eröffnung des kanadischen Parlaments am Donnerstag hatte der britische Eeneralgouverneur Lord Tweedsmuir Neuwahlenangekündigt. Man nimmt an, daß das Verlangen des englischen Hoheitsträgers nach Auf-! lösung des kanadischen Parlaments mit der scharfen Kritik Zu­sammenhängen dürfte, die die Provinzialregierung von Ontario an den bisherigen Kriegsmaßnahmen der Zentralregierung Mackenzie Kings geübt hat. Diese Kritikwelle geht anscheinend auf einen Wink aus London zurück, das mit der MeLierung Mackenzie King unzufrieden ist.

In kanadischen Kreisen hat die Auflösung des Parlaments und' die Anberaumung von Neuwahlen durch den britischen Eeneral­gouverneur sensationelles Aufsehen erregt. Es handelt sich um einen Vorgang, der in der kanadischen Geschichte ohne- Beispiel dasteht, denn bisher hat es England noch nicht gewagt, sich so offen in die Innenpolitik der Dominien einzumifchen. Di« Neuwahlen sollen Ende März stattsinden.

Wesimachte verlangen Sonderrechte von Nomegen

Amsterdam, 26. Jan. Der französische Korrespondent desDaily Telegraph" will wissen, daß Frankreich und England demnächst die Frage der Achtung norwegischerHoheitsgewässer überprüfen würden. Als Vorwand wird die völlig unbegründete Behauptung aufgestellt, daß Deutschland den Transport gewisser Ladungen durch norwegische Hoheitsgewässer belästige. Wenn Deutschland an dieser Praxis festhalte, so würden Frankreich und England sich berechtigt fühlen, Handelsschiffe, an deren Ladung sie interessiert seien, innerhalb norwegischer Hoheitsgewässer durch eigene Kriegsschiffe beschützen zu lassen. Diese durchsichtige Pro­paganda gehört in das Gebiet der englischen Bemühungen, an­dere Länder in Kriegsschauplätze zu verwandeln. ^

Damit hatten fie nicht gerechnet

Die Emigranten in Frankreich müssen zur Mutzerung Zu SS Prozent Juden

Genf, 26. Jan. Alle Emigranten und die übrigen in Frank­reich lebenden Ausländer werden, sofern sie nocy nicht den zahlreichen Aufrufen Folge geleistet und sich für den Eintritt in die französische Armee oder in die Fremdenlegion gemeldet haben, nun zur Musterung aufgerufen. Die Einbe­rufungen erfolgen in den ersten Wochen des Februar. Betroffen sind in erster Linie diejenigen Ausländer, die das Asylrecht für sich beansprucht hatten. Wer nicht zur Musterung erscheint, wird automatisch alsmilitärdienstfähig" erklärt. Wie es heißt, soll diese Maßnahme auf den wachsenden Druck der mobilisier­ten Franzosen hin erfolgt sein, die sich über dieDrückeberger- ausländer", die zu fast 99 Prozent Juden sind, aufs höchste empören. In der den Frontsoldaten eigenen drastischen Sprache pflegen die Poilus, jedem der es hören will, zu sagen:Wir wollen nicht, daß die Drückeberger an unserer Stelle sich in unseren Büros, Werkstätten und in unseren Betten breit machen, während wir uns die Schnauze einschlagen lasten sollen."

General Weygand veim türkischen GeneralslaS

Rom, 26. Jan. Die römische ZeitungTeuere" meldet dis. Ankunft des französischen Generals. Weygand aus Beirut in An­kara. Der General werde zwei Tage in Ankara bleiben und dort die Fühlung mit dem türkischen Eeneralstab aufnehmen. Die Be­sprechungen würden sich um gewisse Einzelheiten der Militärklau- . sein des englisch-französisch-türkischen Dreierpaktes drehen. Die Ankunft Weygands habe in der Türkei größtes Aufsehen erregt.

Borah in seiner Heimat beigesetzt

Washington, 26. Jan. In Boise, der Hauptstadt seines Heimat- tzaates Idaho, wurde Senator Borah am Donnerstag feierlich zur letzten Ruhe geleitet. Der Beisetzung ging eine Trauer- seier im Staatskapitol voraus.

Nachfolger Borahs im Außenausschuß des Senats wird der jiepublikanische Senator Nye aus Norddakota, der ebenso wie Borah im Isolationismus die beste Wahrung der amerika­nischen Interessen erblickt.

Der amerikanische Senat nahm am Donnerstag die bereits vom Abgeordnetenhaus gutgeheißene Nachtrags-Haus- ihaltsvorlage an, die 251,8 Millionen Dollar zur Deckung der Ausgaben für den Neu.tralitäts-Patrouillendienst und für andere »on Roosevelt infolge des europäisch;» Krieges angeordnete Maßnahmen bewilligt. Da der Senat wcitrre 12,7 Millionen Dollar gestrichen hat, geht die Vorlage noch einmal an das Abgeordnetenhaus zurück.

Zwei weitere FrauenmorLe auf Lew Gewissen

Geständnis des Mörders Markmann vor der Hinrichtung

Berlin, 26. Jan. Kurz vor seiner Hinrichtung hat bei einer nochmaligen eingehenden kriminalpolizeilichen Vernehmung der Mörder Markmann, der die 18jährige Käthe Keßler in bestia­lischer Weise umgebracht und die Leiche zerstückelt hatte, ein sen­sationelles Geständnis abgelegt. Darnach hat er noch zwei wei­tere Frauenmorde verübt und sich bei der Ausführung dieser Verbrechen ebenfalls von ähnlichen Motiven, wie sie bei der Keßler Vorgelegen hatten, leiten lassen. Das eine Opfer war die 55 Jahre alte Martha Hick mann aus Berlin, die am 20. August 1939 in ihrer Wohnung erdrosselt aufgefunden worden war. Das zweite Opfer dieses gemeingefährlichen Verbrechers ist ein junges Mädchen geworden, dessen Personalien bisher noch nicht festgestellt werden konnten. Nach den Angaben Mark­manns soll die Ermordete etwa 22 Jahre alt gewesen und wahr­scheinlich wegen eines Familienzwistes von zu Hause weg^elaufen sein.

Württemberg

Stuttgart, 26. Jan. (Eauverdirrdungsführer Baden.) Wie der Gaukriegerführer Südwest des NS.- Reichskriegerbundes bekannt gibt, hat der Reichskrieger­führer Oberstarbeitsführer i. R. Major a. D. Krapp, Karls­ruhe, mit der Vertretung des zum Wehrmachtsdienst ein- gezogenen Gauverbindungsfllhrers Baden beauftragt. Der stellv. Eauverbindungsfllhrer Baden hat seinen Dienstsitz in Karlsruhe.

Bei lebendigem. Leibe verbrannt. Am Donnerstag früh haben in einem Gebäude der Hohen- heimer Straße die Kleider einer 68 Jahre alten Frau, die dem Ofen zu nahe gekommen war, Feuer gefangen. Aus der Suche nach Hilfe lief die Frau die Treppe hinunter, brach aber infolge schwerster Brandwunden tot zusammen.

Brände durch Auftauen. Im 2. Stock eines Gebäudes der Vopserstraße und im Dachstock eines Hauses in der Gellertstraße entstanden Brände beim unzweckmäßi­gen Auftauen von eingefrorenen Wasserleitungen. In einem Falle war die offene Flamme einer Sturmlaterne ver­wendet worden. Die herbeigerufene Feuerschutzpolizei be­kämpfte die beiden Brände mit raschem Erfolg.

Werkstattbrand. Am Donnerstag vormittag brach in einer Schreinerei in der Forststraße ein Brand aus, zu dessen Löschung die Feuerschutzpolizei ausrückte. Ver­mutlich durch Brandstiftung kam am Donnerstag abend in einem Freizeitheim in Üntertürkheim ein Brand zum Ausbruch, den die Werkfeuerwehr der Firma Daimler- Benz erfolgreich bekämpfte.

Üntertürkheim, 26 Jan (Tödlich verletzt.) Als am Donnerstag mittag in einer Schlosserei Arbeiter damit beschäftigt waren, ein Regal umzulegen, kippte dieses um und begrub zwei Mann unter sich. Während der eine, ein Lehrling, einen Unterschenkelbruch davonirug, erlitt der andere, ein 19 Jahre alter Mann aus Hedelfingen, so schwer Verletzungen, daß er bald nach der Ueberführung in ein Krankenhaus starb.

Scharnhausen, Kr. Eßlingen, 26. Jan. (Blutspen­de r.) Dieser Tage war es das 25. Mal, daß SA.-Trupp- sührer Karl Forschner aus Scharnhausen im Kacharinen- hospital in Stuttgart für gefährdete Volksgenossen Biut spendete. Aus Anlaß dieses Jubiläums wurde Truppführer Forschner von der SA. und seinem Betriebssichrer aeeürt.

Sulz a. N.» 26. Jan. (tödlich verunglückt.) Ein 23 Jahre alter Mann ist im Sulzer Stadtwald beim Fäl­len von Holzstämmen von einem umstürzenden Baumstamm erschlagen worden.

Schwenningen a. N., 26. Jan. (Bei einer Besich­tigung a b g e st ü r z t.) Bei der Besichtigung der von der Stadt angekauften Gebäude des Ziegelwerkes stürzte Stadtbaumeister Borrer ab und zog sich schwere Verletzun­gen zu.

Eßlingen, 26. Jan. (kleb erfüll) Im EerichtsgesangK nis hat ein 21 Jahre alter Strafgefangener einen Ober­wachtmeister beim Verlassen seiner Zelle mit einem Was­serkrug niedergeschlagen und schwer verletzt. Der renitente Sträfling sieht nun einer neuen schweren Bestrafung ent­gegen.

Göppingen, 26. Jan. (Todesfall.) Stadtpfleger a. D. Emil Ziegler ist im 74. Lebensjahr gestorben. Er wurde in Calw geboren und wirkte von 1890 bis 1931 in Göp­pingen. Im Jahre 1908 wurde er zum Stadtpfleger er­nannt. Dem Gemeinderat gehörte er von 1923 bis 1929 an.

Vaihinxen-Enz, 26. Jan. (W echsel bei Finanz­ämtern.) Negierungsrat Richter, bisheriger Vorsteher des Finanzamts Schwäb. Hall, ist durch Oberfinanzpräsi­dent Pfeiffer als Vorsteher des Finanzamts Vaihingen- Enz eingeführt worden. Wenn damit Regierungsrat Rich­ter, der sich zuvor durch besondere Verdienste bei der Ein­richtung der Reichsfinanzverwaltung im Sudetenland aus­gezeichnet hat, an den Ort seiner langjährigen früheren Tätigkeit zurückkehrt, so entspricht dies seinem Wunsch und zugleich den Bedürfnissen der Reichsfinanzverwaltung. Eteueramtmann Häfelin, der sich in der kurzen Zeit seiner Borstehertätigkeit in Vaihingen-Enz um Finanzamt und Bevölkerung besonders verdient gemacht hat, ist zum Vor­steher des Finanzamts Schwäb. Hall berufen worden.

Wendelsheim Kr. Tübingen, 26. Jan. (Hochbetagt gestorben.) Im 92. Lebensjahr verschied die älteste Einwohnerin von hier, Alt-Schultheißenwitwe Genoveva Vaur. Ihr Mann hat seiner Gemeinde einst vier Jahrzehnte lang vorgestanden. Die Verstorbene hatte 14 Kindern das Leben geschenkt.

Schwäbisch Gmünd, 26. Jan. (Todesfall.) Im 80. Lebensjahr starb hier der Ehrenbürger der Stadt, Geh. Negierungsrat Dr.-2ng. e. h. Karl Haußmann, der seinen Ruhestand in seiner Heimatstadt verbrachte. Haußmann studierte Mathematik und Naturwissenschaft an der Tech­nischen Hochschule Stuttgart und an den Universitäten Leipz-.g und Tübingen. Nach Ablegung der Staatsprüfun­gen war er in dem verantwortungsvollen Vermessungs­dienst im Hamburger Freihafengebiet tätig. Gleichzeitig ,teilte er sein reiches Wissen in den Dienst der Feinmechanik. Die Frucht dieser Tätigkeit war im Zusammenwirken mit der tZirma Anschütz die aufsehenerregende Konstruktion des Boyrneigungsmessers mit Verwendung des Kreiselkompas- ses. Im Jahre 1897 habilitierte sich Haußmann, nachdem er wresbauingenieur der Stadt Pforzheim gewesen war, als Prlvatdozsnt für Markscheidekunds an der Technischen Hoch­schule Stuttgart. Zu dieser Zeit fertigte er auch die iovo- graphisihen Aufnahmen für das Württ. Statistische Lan- desamt. Im Weltkrieg zog Ceheimrat Dr. Haußmann, der langst über die Wehrpflicht hinaus war, als Freiwilliger ms Feld. Er wurde schwer verwundet und wegen seiner Tapferkeit vor dem Feind zum Offizier befördert. Der Verstorbene war auch ein intimer Freund und Helfer des großen Forschers Filchner.

Aalen, 26. Jan. (E a s r o h r b r u ch.) Seit einigen Ta­gen wurde in Häusern der Bahnhosstraße Gasgeruch wahr­genommen. Am Mittwoch gelang es, die Bruchstelle an der Hauptrohrleitung zu finden. Das Gas hatte seinen Weg durch die Kanalisationsrohre gesucht. Bei Abdichtungs­arbeiten wurde ein Tiefbauunternehmer bewußtlos. Sofort eingestellte Wiederbelebungsversuche waren von Erfolg be­gleitet. Am gleichen Tage entzündete sich durch einen Fun­ken, der bei den Schachtarbeiten entstanden war, das aus- strömende Gas. Der Brand konnte aber bald gelöscht wer­den. ' " ' " -

Verfehlungen eines Bürgermeisters

Mm a. D., 26. Jan. Vor Gericht hatte sich der AngeNagr« Bohner zu verantworten, der sich in seiner Eigenschaft als Bürgermeister von Vräunisheim in den letzten Jahren wieder­holt an Eemeindegeldern vergriffen hatte. Der Schaden von 650 RM. wurde wieder ersetzt. Das Gericht verurteilte Bohner zu acht Monaten Gefängnis und 300 RM. Geldstrafe. Unglück in Familie und Stall wurden dem Angeklagten, der seit Jahr­zehnten sein Amt tadellos geführt hatte, bei der Strafbemessung zugute gehalien.

T'ichthans für Blutschänder

Mm a. D., 26. Jan. Nahezu zwei Jahre lang hatte sich der 52 Jahre alte verheiratete Johann Schmid aus Offingcn bei Niedlingen des Verbrechens der Blutschande schuldig gemalt. Das Gericht verurteilte den nicht vorbestraften Angeilagien zu drei Jahren Zuchthaus und zum Verlust der LürgerÜchen'Ehren­rechte auf fünf Jahre.

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