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Für die weitere Dauer der in Kürze beendigten Umsiedlungs« aktion aus Ostpolen ist auf keinen Fall mit höheren Verlusten- zu rechnen. Es ergibt sich also insgesamt ein über alles Erwarten positives Bild. Die Lebenskraft der Deutschen aus Ost- polcn übersieht die Strapazen der winterlichen Umsiedlung o^ne b'ologische Schwächung, wie übrigens auch die ärztlichen Beruhte des in den Lagern eingesetzten Gesundheitsdienste-» beweisen.
Kriegsgrübrrsürsorge in Polen
Berlin, 22. Jan. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge teilt mit, dag die Arbeit der Wehrmachtsgräber-Ofsiziere große Fortschritte macht, so dag alle Angehörigen der Gefallenen über das Schicksal der Gräber und ihre Betreuung beruhigt sein können. Zum Totensonntag sind alle Gräber geschmückt worden. Immer wieder wird von den Angehörigen der Wunsch geäußert, die Gräber recht bald einmal besuchen und mit eigener Hand schmücken zu können. Dieser Wunsch wird erfüllt werden. Die Angehörigen müssen aber noch Geduld haben. Abgesehen davon, daß die Fahrt- und Unterbringungsmöglichkeiten noch zu gering sind, ist ein Besuch der Gräber, die oft weit ab von den Hauptverkehrsstraßen liegen, im Winter bei Schneefall, Kälte und den schlechten Wegen undurchführbar. Soweit es die Verhältnisse gestatten, werden die Reisemöglichkeiten bekanntgegeben. In den ehemaligen Kampfräumen sind Plätze gesucht und gesunden worden, die geeignet und würdig sind, unsere Gefallenen aufzunehmen. Dort sollen die Mahnmale entstehen, die ehr Andenken für alle Zeiten festhalten.
Wehropfer ln der Schweiz
Bern, 20. Jan. Wie die Schweizerische Depeschenagentur mitteilt, betrage die Summe für die außerordentlichen militärischen Aufwendungen rund 2,5 Milliarden Franken. Um diese Summe zu verzinsen und zu tilgen, müsse d«e Nation eine große, einmalige Kraftanstrengung machen. Durch ein einmaliges Wehropfer, das schon die ganze Zeit über Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen in der Presse war, soll die Summe von 450 Millionen Franken aufgebracht werden. 250 Millionen Franken sollen aus dem Ab- wertungsgewinn bzw. dem Währungsausgleichsfonds der Nationalbank entnommen werden. Den Rest von 1,8 Milliarden Franken müsse man im Laufe von dreißig Jahren verzinsen und amortisieren. Das Budget von 1910 weist ein Defizit von 70 Millionen Franken auf. Da die Militärausgaben später — auch ohne Mobilisation — erhöht werden sollen, beträgt der Ausgabenüberschuß rund 100 Millionen Franken.
Der ilalleiüsche Staatshaushalt
Nom, 22. Jan. Der italienische Ministerrat hat unter dem Vorsitz des Duce den Voranschlag für den Staatshaushalt 1910 11 genehmigt. Bei 29 002 668 000 Lire Einnahmen und 31 895 587 000 Lire Ausgaben sieht er einen Fehlbetrag von 5 892 919 000 Lire vor.
Die bedeutendsten Ausgabenerh5hungen gegenüber dem Vor-
Soldatentreue über das Grab hinaus
Ei» leuchtendes Beispiel der Verbundenheit unserer Sol-' daten mit der Zivilbevölkerung
PK. Seir den Tagen des Aufmarsches unserer Truppen an der Westgrenze hat die Bevölkerung des Operationsgebietes viele Opfer bringen müssen, die vielleicht nicht immer genügend gewürdigt werden. Wir denken dabei nicht an das harte Schicksal der Rückgeführten aus den Städten und Dörfern der vordersten Linien, die Haus und Hof, Werkstatt und Arbeitsstätte, Mann und Weib, Vater und Mutter, kurz die Heinrat verlassen mußten, was für sich selber spricht, sondern an die von Einquartierung und unvermeidlichen Kriegsmaßnahmen unmittelbar betroffene Bevölkerung des weiten Operationsgebietes entlang des Westwalles mit seinen mehrfachen Verteidigungslinien. Nach alter Erfahrung ist es nicht so leicht, die Wünsche und Notwendigkeiten der Truppen mit den Lebensgewohnheiten und Wünschen der Zivilbevölkerung in Einklang zu bringen, zumal wenn das Zusammenleben viele Monate dauert. Zum Ruhme unserer Soldaten wie zur Ehre der Zivilisten sei festgestellt, daß alle Schwierigkeiten mit beiderseitigem guten Willen überall überwunden wurden, ja im Ganzen ein überaus herzliches Verhältnis zwischen Zivilbevölkerung und Soldaten herrscht. Alle sind eben von dem gleichen Geist der Pflichterfüllung und des unbeugsamen Willens zum Endsieg durchdrungen.
Es war in den ersten Tagen des Septembers, als Kompagnie «m Kompagnie, Regiment um Regiment in kürzester Frist in das Operationsgebiet des Westens einrückte. Da gab es oft ein hartes Gedränge in den Städten und Dörfern, wenn die Quartiere schon velegt und in den Abend- und Nachtstunden neue Abteilungen anmarschierten, die dringend der Ruhe bedurften. Aber da zeigte sich der wahre Geist der Bevölkerung. Einzelne Frauen und Männer waren geradezu von genialer Erfindungsgabe, hier und dort immer noch eine Schlafgelegenheit einzurichten. Das ging manchmal so weit, daß die ganze mehrköpfige Familie sich für einige Tage auf ihr Wohnzimmer beschränkte, um alle anderen Räume den ruhebedürftigen Soldaten zu überlasten. Und auch von ihrem Brot gaben sie, solange sie konnten. Kein Wunder, daß sich da manchmal Beziehungen und Freundschaften anbahnten, die leuchtende Beispiele für alle Zeiten sein werden. Ein Beispiel nur für viele.
Der biedere Landwehrmann B. aus N. kam um diese Zeit in ein kleines Dorf in der oberrheinischen Ebene. Still und ruhig, wie er von Natur aus ist, tut er seinen Dienst wie jeder andere der vielen Tausende. Und wie viele hatte auch er seine Not, um für seinen Kraftwagen einen Unterschlupf zu finden. Bei einem kleinen Bäuerlein, im Nebenberuf noch Maurer, fand er endlich eine Unterkunft, wenngleich der kleine Stadel kaum für die Bedürfnisse seines Besitzers ausreichte. Aber bei gutem Willen ist Raum auch in der kleinsten Hütte. Der Maurer S. in E. wurde auch nie unwillig, wenn, die Unterstellung des Wagens immer mit großen Unannehmlichkeiten verbunden war, sowohl nach Raum als Zeit. Denn in aller Morgenfrühe und mitten in der Nacht muhte der Landwehrmann fahren und jedesmal benötigt« er infolge des Platzmangels die Hilfe des Maurers. Der über Sechzigjährige war immer gleich freundlich und bereit, seinem Soldaten zu helfen. Und auch die nicht mehr junge Hausmutter stieg schnell aus den Federn, ging in den Stall und molk frische Milch, um ihrem Soldaten «in warmes Frühstück geben zu können für die Fahrt in den frühen und kalten Morgenstunden. Und der war doch so anspruchslos und es war ihm gar nicht recht, daß die guten alten Leute seinetwegen solche Arbeit hatten. Aber sie duldeten es absolut nicht anders. Aus dieser Einsatzfreude einerseits und jener Anspruchslosigkeit und Dankbarkeit andererseits entwickelte sich eine Freundschaft, die wirklich als ein leuchtende, Beispiel der Verbundenheit von Soldat und Zivil festgehalten zu werden verdient.
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
jahre weisen die drei Wehrmachtsministerien mit 2 568 000 000 Lire auf, die mit „der Notwendigkeit der Durchführung einer Anzahl wichtiger Maßnahmen, die ihnen für alle Fälle die größte Schlagkraft sichern", begründet wird. Eine Erhöhung von 1610 000 000 Lire weisen die Ausgaben der Finanzverwaltung auf, die zu 2 Milliarden Lire durch den Beitrag des Staates an die Jugendorganisation des Liktorenbllndels und im übrigen durch das italienisch-albanische Zollabkommen und durch den Zinsendienst der wegen der derzeitigen Lage erhöhten Staatsschuld bedingt ist. Die Erhöhung der Bilanz des Außenministeriums um 412 Millionen gegenüber dem Vorjahr geht größtenteils auf die Abgaben für Albanien, darunter vor allem 300 Millionen für Stratzenarbeiten und Vodenmeliorationen, zurück.
Was die Einnahmen betrifft, wird ihre Erhöhung um 4 440 000 000 Lire gegenüber dem Vorjahr durch den Ertrag der im letzten Jahr eingeführten neuen Vermögenssteuer und der demnächst in Kraft tretenden Umsatzsteuer bewirkt. Schließlich heißt es in dem Ministerratsbeschluß, daß Ausgaben für Verstärkung der Wehrmacht und für auf die internationale Lage zu- rückgehcnde außerordentliche Ereignisse, die nicht im voraus bestimmt und auch nicht aus ordentlichen Einnahmen bestritten werden könnten, von Fall zu Fall genehmigt werden sollen. Neben einer Anzahl verwaliungstechnischer Fragen genehmigte her Ministerrat noch einen von Mussolini vorgeschlagenen Gesetzentwurf, wonach in Zukunft kinderreichen Vätern c ne bevorzugte Behandlung bei ihrer Anstellung zuteil werden soll.
Paprer aus Kartoffelkraut
1940 erstmalig große Kartoffelkrautabnahme
Berlin, 22. Jan. Deutscher Forschergeist hat die Ausgabe gelöst, das Kartoffelkraut als industriellen Rohstoff auszuwerten. Nachdem die in Thüringen erstmalig unternommenen Versuche einen vollen Erfolg gebracht haben, ist der Weg zur Großerzeugung frei geworden. Jetzt kommt es nun entscheidend darauf an, die Rohstosflieferung selbst zu mobilisieren. Diese Aufgabe ist der deutschen Landwirtschaft gestellt. Das Kartoffelkraut eignet sich nach den bisherigen Ergebnissen besonders gut als Rohstoff für die Papierindustrie. Wie der Geschäftsführer des Kartoffelwirtschaftsverbandes Thüringen, Dr. Bremer, in den .Mitteilungen für die Landwirtschaft" ausführt, könnte nach den neuesten Berechnungen etwa die Hälfte der Kartoffelkrauternte des rund 3 Millionen Hektar umfassenden deutschen Kartoffelanbaues zur ausreichenden Jahreserzeugung an Ro- tations- und Kunstdruckpapier genügen. Diese Feststellung kennzeichnet zugleich die ungeahnten Möglichkeiten der neuen Rohstoffquelle Kartoffelkraut. Die Kartoffelkrautsammlung muß deshalb in großem Maßstab organisiert werden. Zur Zelluloseverarbeitung wird möglichst sauberes blattfreies Kartoffelkraut mit einem Wassergehalt von höchstens 18 Prozent benötigt, also schlechthin heutrockenes Kartoffelkraut, da andernfalls die Gefahr eines Verderbs zu groß wäre. Das Kraut ausgesprochener Frühkartoffelsorten eignet sich kaum zur Sammlung. Zur Verwertung von Kartoffelkraut ist inzwischen mit dem Sitz in Dresden eine Gesellschaft gegründet worden, die erstmalig im Frühjahr 1910 alles aus der Ernte 1939 geborgene Kartoffel-
Als der Landwehrmann V. nach einigen Monaten von seinen Quartierleuten Abschied nehmen mußte, wurde die Freundschaft brieflich aufrechterhalten und beide Teile freuten sich, wenn es dem andern gut ging Eines Tages aber war unser guter Fahrer B. ganz verstört und traurig. Was war geschehen? Mit einer Stimme, die den Tränen nahe war, erzählte er, daß sein Quartiergeber in E. bei der Arbeit infolge Bruchs einer Leitersprosse vom Dach gefallen und schwer verletzt sei. Von dieser Stunde an war der sonst so frohe und ruhige Fahrer aufgeregt und tief bekümmert, aus Sorge für einen Mann, bei dem er zufällig im Quartier war wie so viele andere. Seine Sorge aber war berechtigt; denn nach einem zehntägigen Schmerzenslager hauchte der biedere Maurer seine brave Seele aus. Nun war -er Kummer unseres Fahrers erst recht groß, zumal er seinen Feund nicht mehr besuchen und auch nicht an seiner Beerdigung teilnehmen konnte.
Seitdem gingen nun wieder viele Monate ins Land. Aber der Landwehrmann B. hat seinen Quartierherrn noch nicht vergessen. Er ruhte nicht, bis er die Erlaubnis bekam, das Grab seines Freundes besuchen zu dürfen. Von seiner kleinen Löhnung hatte er sich so viel erspart, daß es zu einem schönen Kranz reichte. Diesen legte er dieser Tage am Grabe seines Quartierherrn, des Maurers S. in E., nieder und nahm Abschied von seinem Freund. Jetzt erst war er beruhigt und verrichtete wieder ruhig seinen Dienst. So weit geht die Anhänglichkeit eines deutschen Soldaten an seinen Quartiergeber, über das Grab hinaus!
Wahrlich, es steht gut um das Verhältnis der Zivilbevölkerung des Operationsgebietes zu unseren Soldaten, solange es solche Soldaten und solche Quartiergeber gibt. Und das wird es immer geben, mag der Krieg und die Belastung der Bevölkerung dieses Gebietes noch so lange dauern, denn alle sind von dem gleichen unüberwindlichen Geist beseelt, der zum glorreichen Siege sührt. August Ramminger.
Der treue Vundesgenoffe
Lieber Verbrecher als Soldat
NSK. Zwei englische Soldaten fanden — so steht es in der „Daily Mail" zu lesen — den Krieg in Frankreich, von dem sie sowieso wenig oder gar nichts zu sehen bekommen, trotz der ständigen Gelegenheit zum Fußballspiel sehr langweilig und verschafften sich Abwechslung durch Gangsterdasein. Sie desertierten und erfeuten ihre lieben Bundesgenossen dann bald als gewohnheitsmäßige Verdunkelungsräuber.
Hauptsächlich hatten sie es auf Einbrüche in Warenhäusern abgesehen, verschmähten aber auch bessere Kaufläden nicht. Sie machten reiche Beute, gestützt auf die Hehlerschaft von mehreren französischen Städten, die sie als „zuverlässige Lieferer" von Lebens- und Vedarfsmitteln der kostspieligsten Art betrachteten. Schließlich gerieten die flüchtigen Soldaten aber doch in die Fangarme der Polizei und wurden unter scharfer Bewachung zur Aburteilung nach England geschafft.
Unter starker Bewachung näherten sie sich London in einem Schnellzug. Der eine verbrecherische Soldat schützte eine Notwendigkeit zum Verlassen des Abteils vor, stieß dann plötzlich eine Wagentür auf und sprang ins Freie. Obwohl sofort die Notbremse gezogen wurde und der Zug bald zum Halten kam, blieb er spurlos verschwunden. Polizisten auf Motorrädern, die in der ganzen Gegend aufgeboten wurden, konnten ihn nicht wieder« finden. Nun kann er. voll im Training und in der Bestform, die er für seine Streiche infolge des Müßiggangs in Frankreich erwarb, seine Gangstereien im heimatlichen England fortsetzen.
Die Franzosen aber werden etwas die Köpfe schütteln über den so laut gepriesenen treuen und tüchtigen Bundesgenossen, der nur die Elite seiner Truppen in bester Auslese nach Frankreich schickt, damit sie für Kultur. Zivilisation und demokratische Freiheit kämpft. Von diesen Parolen befolgen die Verbrecher nunmehr wenigstens die letzte ernsthaft.
Mittwoch, den 24. Zanuar 194»
k"aut avneymen wird. Das Organisationsqebiet ist zunächst auf die Landesbauernschaft Hessen-Nassau, Kurhessen, TRinn-wn , Sachsen-Anhalt. Sachsen, Schlesien, Mark Brandenburg, Meck- lenburg und Pommern beschränkt. Eine spätere Erweiterung der Erfassungsgebiete bleibt Vorbehalten. Zur Vereinfachung der Organisationsarbeit sind Landhandel und Genossenschaften mit der Abnahme beauftragt worden. Für das abna^mesiiGge Kartoffelkraut erkält der Erzeuger einen Preis von 2 RM. je 100 Kilogramm.
Alles für die Fahne!
Das höchste Sinnbild der kämpfenden Gemein^^'t — Heroische Beispiele von Tapferkeit und Opfersinn für die Fahne
Als heiliges Symbol soldatischer Treue weht die Fahne über deutschen Kriegern, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt. Dem germanischen Kämpfer und dem deutschen Landsknecht waren „Sturmfahne", Standarte und Fähnlein gleichermaßen Sinnbilder festen und unverbrüchlichen Zusammenstehens im Kampf und unverletzliches Zeichen der Eyre.
Die Fahne verlieren, heißt die Ehre verlieren! Diese Ileber- zeugung gelangte auch in späterer Zeit oft zum Ausdruck, so in dem TagesbesehlBIüchers aus dem Jahre 1813: ?
„Unter keiner Bedingung darf die Fahne, dies heilige Zeichen, von dem Korps entfernt werden, dem es König und Vaterland als ein Unterpfand seiner Ehre anvertrauten, am wenigsten darf es jemals in fremde Hände übergehen. Ehe er dies zugibt, muß ein jeder Offizier, ein jeder Soldat für dessen Verteidigung Blut und Leben geben, und er kann überzeugt sein, daß bei diesem festen Entschluß fast immer der Sieg, auf jeden Fall aber ein rühmlicher, ehrenvoller Tod, das schönste Los des Soldaten, sein Lohn sein wird."
Vie Blut floß um die Fahnen und Standarten, die heute in Ehrenhallen des Heeres hängen, manche heroische Tat rettete sie vor Uebergabe und Entehrung. Noch ist ein Stück jener Fahne erhalten, die der F e l d m a r s ch a l Schwe - rin in der Schlacht bei Prag ergriff, als sich sein eigenes Regiment vor der Uebermacht zur Flucht wandte. Im Galopp ritt der greise Feldmarschall zum Kampfplatz, entriß dem Fahnenträger die Fahne, hob sie hoch empor und ritz die Trupe mit dem Ruf: „Wer ein braver Kerl ist, folgt mir!" zu neuem siegreichem Angriff vorwärts. Tödlich ver- ' wundet, brach er bald danach zusammen, seine Hand umklammerte fest die Fahne, die seinen ganzen Körper bedeckte.
Viele Fahnen und Standarten fielen im Unglücksjahr 1806 in Feindeshand. Aber auch damals gab es treue Männer, die ihr Leben einfetzten, um die Fahne zu retten. Als das Infanterieregiment von Tresckow im Oktober 1806 auf der Dölauer Heide bei Halle zur Waffenstreckung gezwungen wurde, stürzten sich die Junker von Kleist und von Platen mit ihren Fahnen in die Saale und besiegelten so ihre Fahnentreue mit dem Tode. Ein alter Stabstrompeter des 1. Bataillons Leibgarde verließ das Korps des Fürsten Hohenlohe, ehe es am 28. Oktober 1806 bei Prenzlau kapitulierte. Er barg die von Fridericus verliehene Vataillonsfahne unter feiner Unisorm und irrte monatelang durch Preußen, um sie dem König zu bringen,
Als Bettler verkleidet, von französischen,Truppen verfolgt, hungernd und frierend, gelangte er im Dezember in die Grenzmark. In einem eisigen Schneefturm, halb erfroren, schlug er sich endlich zu einer preußischen Husarenschwadron durch, gab die Fahne ab und starb. Ein Kurier überbrachte die Fahne dem König, der in Memel weilte. „Mut, Luise", sagte dieser zur Königin, „dies Tuch und seine Rettung läßt uns hoffen. Solange es Männer gibt wie dieser unbekannte Held, kann Preußen nicht untergehen!"
Ein heroischer Kampf um die Fahne entspann sich 1864 auf Schanze 5 der Düpgeler Schanzen Auf der Brustwehr angelangr, schwingt Feldwebel Probst die Fahne des 64. Infanterie-Regiments. Eine Kugel zerschmettert seinen Arm, er taumelt, nimmt die Fahne mit letzter Kraft in die Linke und versucht, sie in die Erde zu stoßen. Ein Schuß in die Brust wirft ihn todwund nieder. Dänen wollen ihm das Feldzeichen entreißen, aber der Sterbende umklammert mit übermenschlicher Kraft den Fahnenichaft und ruft den Kameraden zu: „Die Fahne! Rettet die Fahne!" Zwanzig Soldaten opfern Leben und Blut, um die Ehre des Regiments zu retten. 1870 und 1871 brachen unter 23 Fahnen und Standarten die Träger mit der Todeswunde zusammen, und die Erinnerungsringe mit ihren Namen, sie an den Stangen dieser Fahnen angebracht wurden, künden noch heute Opfergeist und Heldentum ihrer Träger. Nur eine Fahne ging während des Feldzuges verloren. Das 2. Bataillon des 8 Pommerschcn Infanterie-Regiments Nr. 61 stürmte am 23. Januar 1871 Dijon, zog sich nach hartem Kampf gegen eine große Uebermacht in der Nacht zurück und verlor die Fahne. Sogleich wurden neue Vorstöße unternommen, zahlreiche Soldaten blieben tot und verwundet auf dem Kampfplatz. Die Franzosen fanden die Fahne zerfetzt unter den Körpern der gefallenen Fahnensektion.
Zehn deutsche Fahnen stehen rn einem Glasschrank des Museums der französischen Armee in Paris. Darüber die Aufschrift: „Von französischen Truppen im Weltkrieg erobert". Nein, es ist nicht wahr! Nicht eine einzige dieser Fahnen wurde im offenen Kampf den Trägern entrissen oder fliehenden deutschen Truppen abgenommen. All diese Fahnen wurden gefunden, unter und neben den Körpern ihrer treuen Träger. Ein Beispiel dieser selbst den Tod überdauernden Fahnentreue gab jener unbekannte deutsche Soldat, der bei St. Leonard am 26. September 1914 die Fahne des 2 Bataillons des 3. Earderegiments zum Sturm vorantrug. Das Bataillon verlor an diesem Tag sämtliche Offiziere und 424 Mann — und seine Fahne. Aber der französische Heeresbericht wußte nichts von einer erbeuteten Eardesahne, und auch nach Kriegsende blieb sie verschollen.
Erst im Januar 1920, als die Leichen der bei St. Leonard Gefallenen umgebettet wurden, fanden Arbeiter die Fahne unter dem Körper eines deutschen Soldaten. Schwerverwundet, hatte er sein letztes Denken der Fahne gewidmet und sie an feinem Körper geborgen. N mand weiß den Namen des Helden, der so noch im Tode fünf Jahre lang treue Fahnenwache hielt. Niemand kenni auck den Namen jenes braven Matrosen von der „Scharnhorst , der die Ee- fechtsflagge des sinkenden Admiralschiffes in der Schlacht bei den Falklandinseln mit in feinen Tod nahm und in einer Kartuschenbiichfe durch das Meer trug. All diesen Männern war es selbstverständliche Ehrenpflicht, unter allen Umständen jenes höchste Gebot zu erfüllen:
„Wer auf die preußische Fahne schwört hat nichts mehr, was ihm seist gehört!"
O. G. Foerster.
Füttert äie hungernäen Vögel!
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Ttuttgark,
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