8. Seite — Nr. 14
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Mittwoch» de« 17. Januar 184«
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p)g eine in der Nähe stehende Petroleumlampe an sich, woraus das Bettchen Feuer fing. Hilfe kam zu spät. Das Kind war bei lebendigem Leib verbrannt.
Marzell Amt Müllheim, 15. Jan. (Unfall.) Hier gerieten zwei von einem Traktor gezogene, mit Holz beladene Wagen auf der abschüssigen Straße in schnelle Fahrt. Beim Anziehen der Bremsen rutschte ein Begleitmann aus und geriet unter den schweren Wagen. Mit einem Oberschenkelbruch wurde er ins Schopsheimer Krankenhaus gebracht.
Reilingen/Vd.. 15. Jan. (Wohnungsbau und Landwirtschaft.) Zur Beseitigung der augenblicklichen Wohnungsnot hat sich die Gemeinde entschlossen, ein neues Baugelände zu erwerben, auf dem nun zwölf Wohnhäuser im Rohbau fertiggestellt wurden. — Die Gemeindeverwaltung hat 200 junge Obstbäume auf gemeindeeigenen Grundstücken angepflanzt. Der Förderung der Landwirtschaft kam der Unbruch der Spieß-, Reut- und Bruchwiesen (21 Hektar) zugute, die nun auf neun weitere Jahre an Landwirte verpachtet wurden.
Speyer a. Nh., 15. Jan. (Fe st Halle niedergeb r a n n t.) In der Nacht auf den Sonntag brach in der Festhalle auf dem städtischen Festplatze ein Feuer aus, das rasch um sich griff und in kurzer Zeit den ganzen Holzbau vernichtete. Er konnte nicht vor der Zerstörung gerettet werden; er brannte bis auf den Grund nieder. Der Stadt Speyer erwuchs dadurch ein Schaden von 25 000 NM. Der Brand ist vermutlich durch das glühende Abzugsrohr eines überheizten Ofens entstanden.
Gevichtssaal
Wie er „Wahrung berechtigter Interessen" auffaßte
Rottweil, 15. 2a». Ein 49 Jahre alter Mann aus dem Kreise Horb hatte sich vor der Strafkammer Rottweil wegen Beleidigung, Bedrohung, falscher Anschuldigung und übler Nachrede zu verantworten. Der aus der Pfalz stammende Angeklagte geriet bald nach seiner Verheiratung mit der Nachbarfamilie wegen Erenzstreitigkeiten in Wortwechsel, in dessen Verlauf er die Leute auf das gröblichste beleidigte und aufs schwerste bedrohte. Als der Bürgermeister versuchte, den Streit zu schlichten. beleidigte der Angeklagte auch diesen und andere Personen. Schließlich gab er sich auch mit einem Urteil des Amtsgerichts Sulz nicht zufrieden und richtete darauf Eingaben an den Reichsjustizminister, den württ. Innenminister, an die Kreisleitung und den Landrat in Horb, sowie an den Oberstaatsanwalt in Rottweil, in denen er die Angelegenheit so darstellte, als ob man ihm Unrecht tue. Außerdem bedrohte er die Nachbarfamilie wieder auf das schwerste. Durch Gutachten konnte ihm weiter nachgewiesen werden, daß er als der Absender eines beleidigenden anonymen Schreibens in Frage kommt. Er bestritt zwar, den anonymen Brief geschrieben zu haben, für seine anderen Taten machte er in der Verhandlung „Wahrung berechtigter Interessen" geltend. Die Strafkammer verurteilte ihn zu vier Monaten Gefängnis.
Er kann es nicht lassen
Ravensburg, 15. Jan. Der 39jährige 2. L., ein wiederholt wegen Betrugs vorbestrafter Mann, der schon mit 17 Jahren auf die Verbrccherlaufbahn geraten war, stand wegen Zechprellerei, begangen in Jngoldingen bei Waldsee. und wegen Darlehensbetrugs, verübt in Wintersteitenstadt, vor dem Richter. Er wurde zu einer Gefängnisstrafe von zehn Monaten verurteilt.
Gefängnis für Kindsmörderin
Ravensburg, 15. Jan. Ein 21 Jahre altes Mädchen, das im Oktober einem Kind das Leben geschenkt, aus Angst und innerer
Slot aber das Neugeborene getötet und dessen Leiche im Walds verscharrt hatte, wurde von der Strafkammer Ravensburg zu zwei Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt, wobei das Gericht die bisherige Straflosigkeit, das volle Geständnis und die offensichtliche Reue als mildernde Umstände in Betracht zog.
Denkzettel für Bezugsscheinfälscher Kaiserslautern, 15. Jan. Einwohnerin Diehl und Tochter aus Dannenfels hatten sich vor dem Kaiserslauterer Amtsgericht, weil sie zwei Bezugsscheine gefälscht haben, zu verantworten. Im September v. I. wollte die Tochter heiraten. Zu diesem Zwecke fälschten sie zwei andere in ihrem Besitz befindliche Bezugsscheine. Beide Angeklagte erhielten drei Monate Gefängnis.
Jüdische Volksschädlinge ins Zuchthaus Kaiserslautern, 15. Jan. Das Sondergericht hier verurteilte die beiden jüdischen Brüder Kurt und Markus Dreifuß aus Pirmasens wegen Vergehens gegen das Volksverratsgesetz zu je vier Jahren Zuchthaus, 80 000 RM. Geldstrafe und 78 000 NM. Wsrt- ersatz. Diese Eroßschuhhändler haben bis 1937 30 000 RM. in die Schweiz verbracht, nachdem sie vor 1926 schon 50 000 Schweizer Franken dort für Obligationen unterbrachten. Markus D. hält sich schon seit zwei Jahren im Ausland auf, während sein Bruder bereits zwei Jahre Untersuchungshaft verbüßte.
Die Besoldung der Soldaten
Klarstellung von Zweifelsfragen
lieber die Besoldung der Soldaten bei freiwillig eingegangener Dienstoerpslichtüng gibt das Oberkommando der Wehrmacht zur Erfüllung einer einheitlichen Abfindung. innerhalb der Wehrmacht und zur Behebung von Zweifeln folgendes bekannt:
1. Wahrend der Leistung der zweijährigen aktiven Dienstpflicht erhalten Soldaten außer dem Wehrsold keine Friedensoebllhr- uisse, auch nicht bei Beförderungen und wenn sie eine längere Dienstverpflichtung eingegangen sind. Ausgenommen sind nur die Fahnenjunker. Sie erhalten als Berufssoldaten ohne Rücksicht auf die Erfüllung der aktiven Dienstpflicht nach der Beförderung zum Unteroffizier außer dem Wehrsold die Friedensgebühr-
l Nisse ihres Dienstgrades.
2. Sodaten, die im Herbst 1939 nach Erfüllung der aktiven ! Dienstpflicht entlassen worden wären, jedoch wegen des besonderen
Einsatzes zurückbehalten sind, erhalten außer dem Wehrsold keine Friedensgebührnisse.
3. Soldaten, die vor dem besonderen Einsatz eine Dienstverpflichtung für ein drittes Dienstjahr oder vor oder während des besonderen Einsatzes eine Dienstverpflichtung für eine 4)Hjäh- rige oder 12jührige Dienstzeit eingegangen sind oder eingehen, erhalten vom Tage der Wirksamkeit der Dienstverpflichtung, frühestens vom Beginn des dritten Dienstjahres ab, außer dem Wehrsold die Friedensgebührnisse ihres Dienstgrades.
4. Soldaten, deren freiwillig eingegangene Dienstverpflichtung für ein drittes Dienstjahr oder für eine 4jH- oder 12jährige Dienstzeit während des besonderen Einsatzes abläuft, erhalten auch nach Ablauf ihrer Dienstverpflichtung außer dem Wehrsold die Friedensgebiihrnisse ihres Dienstgrades weiter. Bei Veförde-
j rungen erhalten sie die Friedensgebiihrnisse ihres neuen Dienst- s grades und steigen in Besoldungsgruppen mit Dienstaltersstufen s auf nach Maßgabe der Friedensbedingungen, z 5. Aktive Unteroffiziere, auch solche, deren Dienstverpflichtung I während des besonderen Einsatzes abgelaufen ist, die zum Offizier oder Offizier des Veurlaubtenstandes befördert werden, erhalten außer dem dienstgradmäßigen Wehrsold die Friedensgebührnisse ihres Dienstgrades als Offizier. Die Eebührnisrege- lung zu 1 bis 5 gilt vom Beginn des besonderen Einsatzes ab.
Don der Gelassenheit
Worte der Selbstbesinnung von Josef Magnus Wehner
Gelassenheit, ist die Tugend der Reife. Sie entspringt einem ruhigen Herzen und schafft in ihrem Umkreis jens stille Sicherheit, jenen Schimmer von entschiedener Güte, die das Zeichen eines starken Menschen ist. Alle großen Dinge der Natur, die wir ewig nennen, atmen diese ge-s lassene Ruhe: das Gebirge, das mit gesammelter Macht unter den Wolken thront, gegürtet mit der Weltruhe ewigen Eises; der grüne, weite, unendliche Wald; die sonneflimmernde Heids; der Strom, der unsere Gedanken mit fortnimmt in die Ferne; der Sternenhimmel über uns und das moralische Gesetz in uns.
Der gelassene Mensch weiß sich in Uebereinstimmung mit dem ewigen Recht; tapfer erhebt er sich, wenn dieses Recht verletzt wird und stellt die Ordnung der Dinge wieder her; er wahrt den Gleichmut auch izn Ausnahmezustand und weiß immer das Notwendige im rechten Augenblick zu tun. Seine Art weckt Vertrauen und Gehorsam im kleinsten wie im größten Kreise; während vor dem unruhigen Menschen alle Wesen fliehen und sich gegen ihn verschwören, wachsen dem Gelassenen die Dinge zu und freuen sich seiner Hand.
Denn diese Hand hat Heilkraft; sie entwirrt das Verworrene, stillt den aufbegehrenden Trotz, hebt das Gefallene auf und bringt die Verirrten wieder auf den rechten Weg. Und wie weiß sie die Kranken zu beruhigen, den Unglücklichen zu helfen, die Verzweifelten zu trösten. Die Hand des gelassenen Menschen leitet den Strom unmittelbar aus dem Herzen in die Welt, und dieses Herz hat die Wärme gebundenen Lichtes; es ist eine verhüllte Sonne, um die sich gerne die unruhig eilenden Sterne sammeln, um Richtung und Gesetz, Maß und Ziel von ihm zu empfangen.
So steht der gelassene Mensch als der Befehlshaber immer in der Mitte; er führt auch im größten Aufruhr die Menschen zu sich selbst zurück; er entbindet ihre drängenden Kräfte, die ja auch reif werden wollen und verbürgt schon durch sein bloßes Dasein den Sieg über drohende Widerstände. Dem Gelassenen kann auf die Dauer nichts widerstehen. Geduld ist das Geheimnis jeden großen Sieges, der das Wachstum von künftigen Jahrhunderten wie eine ungeheure Knospe in sich trägt.
Gelassenheit steckt ebenso an wie Unrast. Wie der un- rastige Mensch seine Umgebung zum Flackern bringt, so daß bald alle Dinge sprunghaft ihren Platz wechseln und wie verhext Übereinanderfallen, ebenso hält der gelassene Mensch dieselbe Umgebung im Frieden seiner ruhigen Kraft. Ist es nicht merkwürdig, daß gelassene Menschen am meisten Glück haben? Sicherlich fühlt sich das Glück am besten in der Gelassenheit aufgehoben, deshalb läuft es solchen Menschen geradezu nach und bleibt ihnen treu wie der Hund seinem Herrn.
Nichts wäre verkehrter als der Glaube, der gelassene Mensch habe weder Feuer noch Leidenschaft; er hat vielmehr beides, nur hat das Elementare in ihm seine Fassung j und damit seine größte Wirkungskraft gefunden. Jeder
Handarbeiter weiß, daß in einem ruhig geführten Kammerschlag mehr Kraft steckt als im blindwütigen Drauflosschlagen. Nur schwache Menschen sind unruhig und hauen daneben, auch der ruhige Schütze trifft meistens ins Schwarze.
Gelassenheit ist auch nicht zu verwechseln mit Gemütskälte; sie ist im Gegenteil gesammelte, gleichmäßige Wärme, kein Feuer freilich, sondern Licht, kein Blitz, sondern eher der Kerze vergleichbar, die so innig beruhigt. Auch der gelassene Mensch weiß zu stürmen und zu kämpfen, wenn die Not ruft; aber er kämpft nicht um des Kampfes willen? Gelassenheit ist darum nicht die Tugend der Daheimgebliebenen, sozusagen eine Ofentugend, eine Stubenhockertugend der Feldherr braucht sie ebenso wie der einfache Soldat in den sogenannten kritischen Augenblicken. Man denke hier nur an die Gelassenheit Ludendorffs und Hindenburgs im kritischen Augenblick der Tannenbergschlacht, die nur dadurch zum größten Sieg des Ostkrieges wurde.
Man muß den waltenden Mächten, den göttlichen wie den Kräften der Natur, ihre Möglichkeit lassen, zu wirken. Das tut der gelassene Mensch und darum ist er gesegnet; er hat den großen Ueberblick über den unzerreißbaren Zusammenhang; darum bringen ihn kleine Verluste nicht aus der Fassung; er weiß ja, daß an einem anderen Orte wieder kräftig aufersteht, was vor seinen Augen unterzugehen scheint; er sieht hinter jedem Abend den ersten Strahl des Morgens, jenseits alles Kampfes den Sieg. Er ist der Mensch des wägenden Gleichgewichts, des gerechten Urteils/ kurz: der überlegene Mensch. Ein Volk im Kampfs wird um so eher siegen, je mehr gelassene Menschen es in seinem Schoße birgt. Denn der gelassene Mensch ist auch der zuverlässige Mensch, der treue Mensch, der Mensch der letzten Bewährung; er tritt hervor, wenn es ernst wird, freiwillig/ bewußt und stolz und nimmt die schwere Last, die Last der zwölften Stunde, auf seine Schultern.
Ein jeder von uns kann sich zur Gelassenheit erziehen? Zeigt in euren Begegnungen mit den Nachbarn, den Mitmenschen auf der Straße, im Geschäft, auf der Straßenbahn die unentwegte Freundlichkeit, die herzliche Hilfsbereitschaft des zuverlässigen Kameraden. Unterdrückt jede Aufregung, verwandelt Sorge in Sorgfalt, Unrast in Arbeit, Unmut in Mut. Seid heiteren Sinnes, räumt jeden Morgen in euch selber auf: wie belebend, befreiend, beglückend wirkt doch ein aufgeräumter Mensch! Es ist dis Zeit des kleinen, munteren blitzblanken Beispiels für die in der Heimat gekommen, während die Front das große Beispiel aufstellt. Aber dieses kleine Beispiel ist ebenso wichtig, denn es hilft mit viel Millionen Armen den wenig Millionen Armen, die draußen an der Front das große Feuerrad wälzen. Keiner ist ausgeschlossen, jeder ist mit jedem verbunden in einer unzerreißbaren, selbstsicheren Gemeinschaft; die ihre Kraft schöpft aus dem tiefen Quell einer zeitlosen; aus der ewigen Form unseres Volkes entspringenden Gei lassenheit.
Wir sind endlich reif geworden. Und wie heißt die Tugend der Reife? Sie heißt, meine lieben Mitmenschen: Gelassenheit. .
— Einstellung von Anwärtern für den gehobenen Postdienst. Die Reichspostdirektion Stuttgart stellt voraussichtlich im April 1940 wieder eine Anzahl von Anwärtern für den gehobenen Postdienst ein. Die Bewerber müssen im Besitz des Abschlußzeugnisses einer anerkannten vollausgestalteten Mittelschule oder eines als vollausgestaltet anerkannten Aufbauzugs an einer Volksschule sein, oder sechs Klassen einer öffentlichen oder staatlich anerkannten höheren Lehranstalt oder vier Klassen einer solchen in Auf- Lauform mit Erfolg durchlaufen haben. Sie sollen das 16. Lebensjahr voellndet haben Bewerber, die das 20. Lebensjahr, und wenn sie ihre Militär- und Arbeitsdienstzeit abgeleistet haben, das 23. Lebensjahr noch nicht überschritten haben, werden bevorzugt berücksichtigt. Bewerbungsgesuche an alle Postämter.
— Zentrale Warmwafferanlagen können beschränkt werden.
Der Reichsbeauftragte für Kohle hat eine Anordnung über den Verbrauch von Brennstoffen zum Betrieb von zentralen Warmwasserversorgungsanlagen erlassen. Danach können die Vezirks- wirtschaftsämter bestimmen, daß zentrale Warmwasserversorgungsanlagen stillzulegen oder einzuschränken sind. Die Anordnung tritt am 15. Januar in Kraft.
LVietMaft
Veränderungen im Banjparwesen. Der Kriegszustand hat de« Prozeß innerer Stärkung, der im Bausparwesen seit längerer Zeit zu beobachten ist, nicht behindert. Hiervon zeugt auch di« fortschreitende Konzentrationsbestrcbung. Mit Wirkung zum 31. Dezember 1939 hat die Bausparkasse Gemeinschaft der Freunde Wüstenrot E.m.b.H., Ludwigsburg, den Vertragsbestand der Bausparkasse Schwarzwald, Bäuspar- und Entschuldungsgesellschaft m.b.H., Pforzheim, übernommen. Die Bausparkasse Schwarzwald verfügte am 31. Dezember 1938 über einen Hypothekenbestand von 1 Million RM. und einen nicht zugeteilten Vertragsbestand von rund 5 Millionen RM. Vertragssumme. Ferner haben die „Südcg", Süddeutsche Eigenheim-Gesellschaft e.Em.b.H., Offenburg, und die Deutsche Heimstätten-Bausvarkasse G.mb.H., Düsseldorf, ihre Vertragsbestände vereinigt. Uebernehmende Bausparkasse ist die Deutsche Heimstätten-Bausparkasse E.m.b.H.; das Unternehmen verfügt nunmehr über einen Hyothekenbestand von rund 9 Millionen RM. und einen nicht zugeteilten Vertragsbestand von rund 14 Millionen RM. Bausparsumme.
Sicherung der Bnttcrqualität. Die Sicherung der Vutterquali- tät auch im Kriege ist nunmehr durch eine Anordnung der Hauptvereinigung der Deutschen Milch- ud Fettwirtschaft geregelt worden. Danach haben die Molkereien die in ihren Betrieben her- gestellte Butter, bevor sie in den Verkehr kommt, darauf zu prüfen, ob die Qualität mit der Kennzeichnung übereinstimmt. Eine gleiche Prüfung haben die Großverteiler vorzunehmen. Auch die Kleinverteiler werden verpflichtet, von jeder Tonne, Kiste und jedem Karton mindestens eine Probe zu prüfen. Merkbare Qualitätsabweichungen haben sie innerhalb von 24 Stunden z« beanstanden.
Blücher-Anekdoten
Am frühen Morgen hatte Blücher die Nachricht erhalten, daß Napoleon von Elba zurückgekehrt sei. Sofort eilte er zum großbritannischen Gesandten, schob den Pförtner beiseite, drang iir das Schlafgemach des Diplomaten ein und weckte ihn mit den Worten: „Haben die Engländer eine Flotte auf dem Mittelländischen Meer?"
Verschlafen richtete sich der Gesandte im Bett auf und starrte den Marschall an. Dann, als er die Neuigkeit erfahren hatte, sprang er aus den Federn und begann einen den englischen Hof entschuldigenden Sermon.
Blücher schnitt ihm den Faden ab: „Wir müssen wieder von vorn anfangen — und daran sind die Engländer schuld. Ich empfehle mich Ihnen, mein Herr!"
15. Juni 1815, Gefecht bei Ligny.
Blücher, von Nostitz begleitet, entkommt mit aller Not einer Kolonne französischer Kürassiere, sein Gaul erhält einen Schutz und bricht mit dem Marschall zusammen. Blücher liegt wie betäubt, Nostitz springt aus dem Sattel, die Franzosen galoppieren herbei, Nostitz zieht blank, fällt einem seiner zu Hilfe eilenden Ulanen in die Zügel, ruft sechs Mann herbei und läßt den Marschall unter dem verendeten Schlachtroß hervorholen, zwingt den halb Ohnmächtigen auf den Ulanengaul und bringt seinen geliebten Herrn bei der zurückflutenden Infanterie in Sicherheit. Mitten in der Nacht wird Rast gemacht in einer elenden Hütte. Alles schnarcht, von den Anstrengungen erschöpft. Blücher wacht als einziger, den Körper zerschunden und voller Beulen.
Eneisenau tritt ein, sich nach Blüchers Befinden zu erkundigen.
Blücher: „Wir haben Schläge gekriegt. Wir müssen es wieder ausbessern." Und beginnt sofort mit Eneisenau zu beraten.
Während ein Feldscher damit beschäftigt ist, die Quetschungen einzureiben, diktiert Blücher den Bericht an seinen Monarchen. Zwischendurch fragt er: „Womit schmieren Sie mich da ein?"
„Mit Kampferspiritus, Durchlaucht."
„Auswendig hilft das nicht viel. Champagner!"
Gestern hatte er noch liegen müssen — heute erhob sich der 73jährige Marschall und ließ sich ankleiden, um versprochenermaßen zur Unterstützung Wellingtons gegen den Feind zu marschieren.
Im letzten Augenblick keuchte der Feldscher heran, die Flasche mit dem Kampferspiritus in der Hand.
Blücher winkte ab: „Ach was, erst noch schmieren... Laßt nur fein! Ob ich heute balsamiert oder unbalsamiert in die andere Welt gehe, das wird wohl auf eins herauskommen."
In einer zahlreichen Gesellschaft, als schon viele Trinksprüche ausgebracht, Rätsel gestellt und Scherze zum Besten gegeben waren, meldete sich Blücher und behauptete, etwas zu tun, was ihm keiner nachmachen könne: er wolle seinen eigenen Kopf küssen.
Niemand erriet, wie das möglich sei.
„Paßt man auf!" rief Blücher, schritt auf Eneisenau zu und küßte ihn mit herzlicher Umarmung.
Am 15. Dezember 1817 empfing Blücher von einem hohen Staatsbeamten ein Schreiben, in welchem Dutzende von Male.n der „P. P. Blücher" genannt wurde.
Blücher überflog das Blatt, las es wiederum, steckte es in die Tasche und bat den Minister zu sich.
Der Ahnungslose mußte folgenden Erguß über sich ergehen lassen:
„Da soll das Wetter dreinschlagen! Seid Ihr des Teufels, mich einen P. P. zu nennen? Für den Soldaten bin ich Vater Blücher, und ich will nicht anders heißen — aber für Euch Tintenklexer bin ich Feldmarschall und Fürst. Ihr mögt mir mit Eurem P. P. nur nochmal kommen! Ihr selber seid vielleicht ün P. P. — ich bin es nicht!"
Er warf mit dem P. P. solange um sich, bis die aufgeregt -erbeiströmenden Generäle und Offiziere, die gekommen wäre«,
! ^hm zu seinem Geburtstage Glück zu wünschen, ms Lachen ge- i rieten... und Blücher und der Minister mit.
Bezugspreise: ! monatlich RM RM. 1.40 einst gebühr und zi Preis der Eiiy Gewalt besteht Zeitung oder Z
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DNB. Ber teln hat die ! der britische K weil er „zu gr Merkwürdig, dem Kopf ges, Qualitäten, di in Ordnung b Jetzt müssen doch völlig un, Prcmierministc uns: Ein Mir im Gegenteil, barmherzig au Wie Schuppe verstehen wir e Jetzt begreif Erster Lord de Daß wir da Mangel an ss solchen Posten weshalb Anth hat. Alle Welt Mann Ministe gegeben. Weil halb wurde er Und jetzt en rum die engl Deutschland so Unfähigkeit ist um in Englan Vor allen D Chamberlain selbst es uns Ob allerding ihren Minister wir noch beza Es war siche das Geheimnis auszuplaudern, rücknahine des diesen Streich nicht wahr, higkeiten" - womit wir Auge sehen kö
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