Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Mittwoch, de« 3. Zamrar 1910

twoch, de« 3. Januar 191«

i. Seite Nr. 2

ßenbahnzusammen- cksortstraße fuhr ein leerer Straßenbahn gegen den An­fahrenden Kleinbahnzuges. Anhängers eingedrückt und h beschädigt. Ein Fahrgast etzungen davon, h 1.) Reichsstatthalter Wag- e, mit der unserem Buchen verliehen wird. Die Stadt- de in kunstvoll geschnitzter

ifahren tödlich ver- -kisahrer von hier ist in der stürzt, daß er einen Schädel- rb.

. 2an. (Unvorsichtig- ge stocherte mit einer Nadel rum, die noch etwas Pulver ete sich und brachte dem a der Hand bei, so daß mit rechnet werden muß

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ilenwilddecken ab! Zahlreiche Festtage Hasen- und Schalen- msenfell stellt ebenso wie die ren besonders wichtigen Roh- r Hut- und Textilsabrikatio«, e Herstellung von Leder Ver­fasse dürfen deshalb nicht in Es ist daher Pflicht eines vorzüglich nach dem Abziehen Fellhändler zuzuführen, oder ollte, die Felle in der nächsten

de und Futtermittel Stuttgart

) Absatzverhältnisse haben sich dene Feiertage unterbrochenen r alle Eetreidearten bestehen zlichkeiten. Die RfG. nimmt nur noch bis 15. Januar auf. n und Mühlennacherzeugnisse

eldwebel, Altensteig; Ja- : nberg; Katharine Binder, en, geb. Bauer, Calw; Dg. g'e n ; Christine Hammer geb

fters": G W. Zaster, Juhnt--- Schriftleiter : Fritz Schlau« rr Rösch, sämtliche in Naeoiu sie Nr. 7 gültig.

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31. Oersmbsr 1939

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ZdR. Es mutz für die französischen Frontsoldaten vom infamen Poilu bis hinauf zum ordeilgeschmüüten General -in recht eigenartiges Gefühl gewesen sein, als sie von Sei­ner britischen Majestät Kriegsminister, dem Vollblutjuden Hore-Belisha, besucht und an der Front inspiziert wurden. Hore-Belisha, elegant mit demjüdischen Stahlhelm", der Palästina-Melone, behütet, stellte sich zwischen Stacheldraht­hindernissen und drohenden Maschinengewehrläufen den Kameraleuten in Heldenpose zur Schau, und sein öliges, bei Licht besehen etwas dummverlegenes Grinsen stand im schroffen Gegensatz zu den undurchdringlichen Gesichtern der französischen Militärs. Mehr als einer wird sich insgeheim Gedanken gemacht haben, wie dieser Jude mit seiner völlig unkriegerischen Börsenjobbergestalt Kriegsminister werden tonnte.

Nun, Hore-Belisha ist schon in diesemjüdischen Krieg" recht am Platze; bei diesem Geschehen, das die Händler aus Gründen des Profits angezettelt haben, gehört der Börsen­jobber an die Spitze. Um die geradezu symbolhafte Bedeu­tung dieses Umstandes völlig ermessen zu können, muß man die Lebensbahn dieses ehrenwerten Sir kennen, dessen Groß­vater noch Sklavenhändler in der marokkanischen Hafenstadt Mogador war. Dort im schmutzstarrenden Ghetto dieser klei­nen Stadt steht heute, noch das Elternhaus Belishas, der den englischen Teil seines Namens der Tatsache verdankt, daß seineTate" in zweiter Ehe einen Engländer namens Höre heiratete. Der Name Belisha aber dürfte nur eine Znfam- menziehung von Ben Elias sein, was auf hebräischSohn des Elias" heißt. Juda aber ist stolz auf seinen Sohn; schon werden die Cookreisenden von jüdischen Fremdenführern aufsein Haus" aufmerksam gemacht, was kein Witz ist, sondern unter der Spitzmarrejüdischer Patriotismus" von der französischen ZeitschriftGringoire" gemeldet wurde.

Mit Militär- und Kriegswissenschaft, mit Strategie und Taktik hat Hore-Belisha bisher sehr wenig zu tun gehabt. Das ist erst seit verhältnismäßig kurzer Zeit seinGeschäft". Vorher war er, nachdem er sich die marokkanischen Ghetto- Eierschalen durch europäische Bildung in Oxford, Paris und Heidelberg abgeschliffen hatte, Eeschüftspolitiker wie andere jüdische Lords und Sirs. Als et Unterhausmitglied gewor­den war und als Parlamentssekretär des Handelsamtes in enge Verbindung von Politik und Geschäft gekommen war, wurde er, getreu der jüdischen Losung, daßGeschäftsver­kehr produktiven Berufen vorzuziehen" ist,Eesellschafts- grllnder". Das Eigenartige bei den Gründungen Hore- Belishas ist es, daß sie alle nach kurzer Zeit Pleite machten, die Aktionäre ihr Geld los wurden uno nur Hore-Belisha immer reicher an Geld und Einflüssen wurde. 1928 gründete der spätere Kriegsminister, der sich schon nach dem Vorbild des Juden Disraeli als Premiermnister sieht, denCity and Provincial Trust". Nach 13 Monaten brach das Unter­nehmen zusammen, und die Sparer, darunter viele Bauern und Handwer in der Provinz, beklagten den Verlust von 10V 009 Pfund Sterling. Die nächstePfunds"-Eründung mgr dieAutomatic Machines" Ltd., in der nach 15 Mo­naten B'stehen unter Leitung des Generaldirektors Hore- Belisha 186 000 Pfundautomalisch" verschwanden. 1930 liquidierte die GesellschaftFurniturs Applcians" mit einem Verlust von 1 Million Pfund, 1938 platzte der von Belisha mit 500 000 Pfund gegründeteElektro Chemical Trust" mit 115 000 Pjund Unterbilanz. Die nächste Grün­dung war eine Grotzschneiderei, dieMortimers Ltd.", bei der die Aktionäre von Belisha um 125 000 Pfundge­schnitten" wurden, und als seine letzte Gründung hatte die Antwerp Oil Whawes" das Ergebnis, daß 90 000 Pfund bis auf einen kümmerlichen Rest zu Wasser wurden. In fast allen Branchen hatte sich also Hore-Belishaerfolg­reich" versucht.

Jetzt ist der verhinderte Generaldirektor Kriegsminister. Nun, eigentlich sollte er nichts anderes sein als Reklame­manager für die vernachlässigte Armee. Für sie hat er die Reklametrommel gerührt, er hat siereorganisiert" und

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(51. Forisetzung.)

Komm' zu den Brüdern Wenn es wirklich not tut, dann werden wir um die Heimat kämpfen."

Sie traten umschlungen ins Haus.

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Als sie in dem großen Herrenzimmer bei den Stiefbrüdern saßen, kam nur mühsam ein Gespräch zustande

Den drei Brüdern lag nur eine Frage auf den Lippen, die sie nicht auszusprechen wagten. Nach'des Vaters Testament wollten sie fragen Aber die ehrliche Trauer, die au? den Gesichtern der jüngsten Brüder lag, hielt sie davon ab. Vor­läufig wenigstens.

Bis Justizrat Ballermann kam.

Der joviale, weißbärtigs Herr wurde von Klaus und Wer­ner als ein treuer Freund des Hauses äußerst herzlich empfangen,

Klaus nahm ihm den Mantel ab und eilte, eine Flasche alten Burgunder für den Justizrat zu holen.

Die Abwesenheit von Klaus benutzte der Kommerzienrat

Herr Justizrat, ich muß an Sie als meines Vaters Rechts­beistand eine Frage nach seinem Testament richten Halten sie es nicht für pietätlos Ich bin aber durch Geschäfte so überhäuft, daß ich heute noch abreisen muß "

Kann ich Ihnen ja schreiben. Herr Michael " Der alte Herr haßte die Titel, und die Frage des Aeltesten einpfand sr trotz der Begründung recht taktlos.

Andreas, der Kommerzienrat, strich ärgerlich den schwar­zen Vollbart.

Das wäre eine unpraktische Sache, Herr Justizrat Ich nehme an. io kompliziert wird Baters Testament nicht sein."

Nein Er vermacht Ihnen, seinen fünf Söhnen, zu gleichen Teilen seinen Besitz und erwartet, daß das Gut in ier gleichen vorbildlichen Weise weiter verwaltet wird, also ourch Ihren Bruder Klaus An barem Geld sind kaum zwei- lausend Mark aus den Bankkonten vorhanden. Sie könn­ten also lediglich die Zinsen der Anteile beanspruchen. Der Wert ist insgesamt mit zweihundertundiünf,zigtausend Mark angesetzt. Sie erhalten alio jeder fünf,zigtausend Mark ver­zinst. An eine Auszahlung ist nicht zu denken Sie wißen doch, daß es unmöglich ist, Geld zu leihen " §

Die drei älteren Brüder sahen sich an und schwiegen. !

Klaus trat eben ein und bewirb.:.- d.-n I-st' '

oaun >lmz alsMinne Armee" ,n einem vor Eigenlob sttn- l kenden Buche geschildert. Das Geschäft, das er jetzt treibt, ! heißt Krieg. Bisher ist Hore-Belisha durch Pleiten groß und reich geworden. Der Krieg aber wird der letzte Bankrott dieses Bankrotteurs und Gründungsschwindlers sein. Dies­mal aber wird er alles verlieren auch sein Haus im Ghetto von Mogador in Marokko... G. E.D.

Heimkehr der Wolhymendeuischen

Von dem nach Osten entsandten NSK.-Sonderberichterstatter

Ich stehe auf der fast 200 Meter langen Holzbrücke, die deutsche Soldaten bei Uscilug über den Vug gebaut haben, um die Kolonnen der deutschen Rückwanderer aus Wolhynien aufzuneh­men und ins Reich zu führen. Es ist ein kleiner Kreis von deutschen Beauftragten des llmfiedlungswerks, von Angehörigen > des Zollgrenzschutzes, von NS.-Schwestern und Mitgliedern des Roten Kreuzes. Alles wartet geduldig auf den ersten Treck der Heimkehrer, der hier, weit östlich Lublins, ankommen soll, ge­duldig trotz des bitter kalten Wintersturms, der über die Hügel am Vug in die weite Ebene hinabpfeist.

Der Schritt ins Reich

Drüben, auf wieder russisch gewordenem Boden, stehen die ^ Vertreter der sowjctrussischen Grenzschutzformationen, patrouillie- : ren Posten der russischen Armee mit aufgepflanztem Bajonett. Mit einigen Vertretern deutscher Dienststellen gehen wir schließ­lich auf die russische Seite hinüber, um uns zu erkundigen, wann die tausend erscheinen es ist bereits Nachmittag geworden, und mit einbrechender Dunkelheit soll der Transport abgewickelt sein. Während noch die beiderseits Bevollmächtigten Rede und Gegen­rede tauschen, erscheinen die ersten Fuhrwerke auf der abschüssigen Uferstraße, die zur Brücke führt. Es ist so weit!

Deutsche und russische Helfer fassen gemeinsam zu, um die durch­weg sehr kinderreichen Familien von den Fahrzeugen zu heben und ihnen beim Tragen ihrer Vettsäcke, Koffer und Bündel behilflich zu sein. Eine letzte Kontrolle der llebertrittspapiere durch die russischen Erenzschutzbehö'rden schließt sich an; indessen sind wir noch einmal wenige Schritte zurückgetreten, um wenig mehr als Armeslänge von unseren Volksgenoffen getrennt, die auf das Passierwort harren. Als es ertönt, greifen alle Hände zu. Die zahlreichen Kinder werden Huckepack genommen, jeder faßt nach ein paar Gepäckstücken, und stolz zieht jeder mitsei­nem" Rückkehrer über die Vrückenmitte, die die deutsch-russische Jnteressengrenze darstellt.

Glücklich, unbeschreiblich glücklich sind alle diese Menschen, die sich nun endlich und für immer im Schutze Eroßdeutschlan^? ge­borgen wissen. Sie greisen nach diesem und jenem, um es uns zu zeigen, und aufgeregt und mit Tränen in den Augen möchten ste ihren Helfern dieses oder jenes Stück ihrer geringen Habe als Zeichen ihrer Erkenntlichkeit aufdrängen. Unbeholfen, aber von Herzen kommend ist der Dank ihrer Worte, und oftmals rührend die Bekundung ihres Zusammengehörigkeitsgefühls.

Als ich einer Zungen Bäuerin mit ihren sechs Kindern über die Brücke helfe, zeigt sie mir, daß ihr ältestes Kind Wochen hindurch eine Katze ihres Lehrers unter dem leichten Mantel mitgeschleppt, gefüttert und treu behütet hat.

Wissen Sie, lieber Herr, der Lehrer mußte, weil ihn die Polen und die Juden in unserem Dorf bei Nowno so haßten, bei Kriegs­ausbruch fliehen und alles verlassen, auch dieses Tier, an dem er so sehr hing; wir haben nur wenig von seinen Sachen retten und bergen können, aber die Angorakatze mußte mit, und wenn wir von unserem Gepäck noch etwas hätten zurücklassen muffen. Und wenn wir nun nach Lodsch kommen", so schließt ste ihren eili­gen Bericht,dann weiß ich schon heute, wie sehr er sich freuen - wird, daß wir auch an ihn gedacht haben, der auch künftig wieder der Lehrer unserer Kinder sein wird!"

Alle Hände Helsen

Eine endlose Reihe von Panjewagen, hoch mit Stroh beladen, wartet auf der deutschen Vugseite. Alles greift mit zu, um Frauen und Kindern und Gepäck einen behaglichen und sicheren Platz auf den Wagen zu schaffen, Helferinen reichen von dampscn- ! den Feldküchen Suppen und warme Getränke hinauf, und dann geht es auf wahrhaft polnischen Straßen im Karacho ab zur noch ! fast 20 Kilometer entfernten Kreisstadt mit dem.Bahnhof.

Ais Vsr getrunken hat:-?, begann de- Kommerzienrat:

Und die Höhe der Verzinsung, Herr Iustizrat?"

Richtet sich nach den Erträgnissen des Gutes. Ihr Herr Vater wollte keinen von Ihnen benachteiligen.

Davon bin ich überzeugt. Welche Verzinsung wirft da- Gut ab?"

Die Frage ist wohl müßig," sagte der Iustizrat grim­migIhr Bruder Klaus, der ein ausgezeichneter Landwirt ist, muß Ihnen Gewähr sein, daß alles herausgeholt wird was möglich ist."

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Der Kommerzienrat zog ärgerlich die Brauen hoch. Er mußte sich Gewalt antun Was sie! denn dem Iustizrat ein?

Er fühlte die Blicke seiner Brüder auf sich ruhen, die ihn aufsordertsn. das Gespräch weiterznführen.

Er Hub darum wieder an

An der Tüchtigkeit und unbedingten Ehrlichkeit unseres Bruders Klaus zweisein weder ich noch einer iemer Brüder. Aber das genügt mir nicht."

Empört iah der Iustizrat auf den Sprecher Seine ab­weisende Geste zwang Klaus, einzuspringen.

Was möchtest du noch wissen Andreas?" 'ragte er den Bruder.

Mit wieviel Prozent sich das Gut verzinst?"

Zurzeit mit drei Prozent"

Die drei älteren Brüder iahen sich wiederum an Ernst, der Gutsbesitzer, nickteMehr ist setzt bei den Schandpreilen nickt heraus,znhoien "

Da wiegte der Kommerzienrat den Kops hin und her:

Das ist viel zu wenig "

Hier wartet schon der riesige Transportzug, behaglich geheizt, auf die Rückkehrer, um sie nach Lodsch weiterzuführen. Dort geht es noch für kurze Zeit in ein Durchgangslager, wo ärztliche und berufliche Betreuung auf unsere Volksgenossen warten, und bald werden sie Bauernstellen beziehen, die ihnen zugewiesen sind.

Diese 1000 Volksdeutschen sind in wochenlanger vorbereitender Arbeit durch die deutschen Beauftragten in Wolhynien gesammelt woroen, wo >ie reuweise in Dörfern, teilweise in Streusiedlungen durchweg als Bauern und ländliche Handwerker lebten. Ihre Vorfahren sind großenteils im 18. Jahrhundert als Siedler dort­hin gezogen, und jetzt geben sie auf den Ruf des Führers hin alles, was Generationen geschaffen haben, aus, um im Reich eine dauernde Heimat zu finden.

Sie haben alle lange Zeiten harter Bedrückung hinter sich Schon vor dem Weltkriege war ihr Los keineswegs leicht; dann folgten Ausweisungen und Verschickungen durch die zaristischen Behörden, Kämpfe tobten besonders 1915 und 1916 in der Gs-, gend zwischen Wladimr und Wolynsk und Rowno, wo sie dicht bei dicht sitzen, und als das Land nach dem russisch-polnischen Kriege an Polen fällt, bricht eine Zeit ständiger Verfolgung an.

Juden und Polen wetteifern im Terror, aber nichts kann ihren Glauben erschüttern, daß auch für ste die Stunde der Be­freiung schlagen muß und wird. Ihre Geistlichen wurden ver­trieben, die Schulen der Deutschen geschloffen, ihre landwirtschaft­lichen und genossenschaftlichen Einrichtungen zerschlagen ste und! die Ukrainer galten nun einmal als Staatssemde und wurden als solche behandelt.

Viele kinderreiche Familien

Das alles hat sich nun über Erwarten gewandelt. Eine neue Zeit ist für die Deutschen in Nordostpolen, in Wolhynien und der Ukraine angebrochen, und eine neue Völkerwanderung nach Westen hat begonnen. Allein bei Uscilug werden dieser Tage 53 000 Wolhyniendeutsche im Treck, mit Pferd und Wagen, mit Vieh und Ackergerät ins Reich kommen und auf bisher polni­schem Boden siedeln.

Gering ist die Habe dieser Menschen nach unseren Begriffen, und dabei sind ste reicher als die allermeisten von uns: acht, ja zwölf und vierzehn Kinder sind keine Seltenheit bei ihnen, und sie alle werden groß werden als Bürger eines starken Reiches, das ihnen eine neue Heimat g^ü.

Kleine Nachrichten ans Mer Wett

Schlägerei zwischen französische« Soldaten und italieni­schen Matrosen. Bei der Abfahrt der Mitglieder der fran­zösischen Garnison in Tientsin gerieten über 30 französische Soldaten in einen blutigen Kampf mit italienischen Matro­sen. Ein italienischer Miltiärpolizist, der den Streit schlich­ten wollte, wurde von den Franzosen schwer verletzt.

Brand im Vatikan-Kanzleipalast. Zum zweitenmal bin­nen drei Tagen ist in dem Vatikan-Kanzleipalast am Lorso Vittorio Emmanuele ein Brand ausgebrochen. Während aber der erste Brand nur geringen Sachschaden anrichtete, sind die Folgen des zweiten bedeutend ernster, denn die Flammen haben auf die prächtige Basilika San Lorenzo in Damaso übergegrisfen und die Kirche schwer beschädigt. Einem starken Aufgebot der römischen Feuerwehren gelang es nach vierstündigen Bemühungen, des Brandes Herr zu werden und die wertvollsten Kunstschätze der Kirche aus den Flammen zu retten.

Eroßfeuer in Lille. In Lille hat in der vorletzten Nacht ein Großfeuer gewütet, das die Haupttelephonzentrale der Stadt vernichtet hat. Kurz nach Mitternacht bemerkte ein Angestellter einer Liller Zeitung, daß der erste Stock des Telephonamtes in Flammen stand. Außer der Feuerwehr wurden auch noch Militärabteilungen zu Hilfe gerufen, weil man befürchtete, daß sich das Feuer von dem großen Ge­bäude auch noch auf die anliegenden Häuser ausbreiten könnte. Der angerichtete Sachschaden wird zunächst mit 8 Millionen Franc angegeben.

Eine kubanische Bäuerin hat, wie die italienischen Blät­ter melden, in der Klinik der Hauptstadt von Kuba, Ha­vanna, Fünflingen das Leben geschenkt. Die Kinder sind alle am Leben.

Erschrocken iah Klaus auf den Stiefbruder. Angst legre sich lähmend auf ihn und die Sorge, die Heimat zu ver­lieren.

Heiser fragte er:Was ist zu wenig?"

Der Gewinn!" war die fast ärgerliche Antwort über die scheinbare Begriffsstutzigkeit des BrudersBedenke, daß ich gegenwärtig Kapitalien mit glatt dreißig Prozent ver­zinst erhalte."

Da kam Werner dem Bruder zu Hilfe. Seine nervige Jungmännersaust fiel mit hartem Schlag auf den Tisch.

Und wenn du hundert Prozent bekömmst oder tausend schweig' heut davon. Erst wollen wir den Vater begraben und dann uns über sein Erbe unterhalten "

Die aus ehrlicher Empörung heraus gesprochenen Worte verfehlten ihre Wirkung nicht.

Der Kommerzienrat schwieg Seine Mundwinkel zuckten nervös, und in den farblosen Augen, die so seltsam mit dem dunklen Haar kontrastierten, glomm ein fahles Licht.

* *

Es ist bestimmt in Gottes Rat,

Daß man vom Liebsten, was man hat. Muß scheiden "

So sangen die Kinder unter der Leitung des jungen Lehrers Geisel, der mit ernstem Gesicht am Grabe stand und den Gesang mit seiner klangvollen Baritonstimme begleitete.

Es war ein imposantes Begräbnis, das klar darlegte, wie sehr beliebt der Doktor Michael gewesen war. trotz seiner Zurückhaltung im letzten Jahrzehnt.

Der Kommerzienrat fuhr richtig nach dem Begräbnis wiede- fort. Er vereinbarte eine Zusammenkunft nach vier­zehn Tagen Da wollte er sich einen Tag von seinen Ge­schäften frsimachen

Der Gutsbesitzer fuhr am nächsten Tage, während der Postinspektor. Mar, noch einen Tag länger die Gastfreund­schaft des Herrenhauses in Anspruch nahm.

Als dann das Haus wieder leer war von Gästen, atmeten die beiden Brüder aus Es war ihnen, als sei es ihnen erst letzt möglich, ihrer Trauer um den Vater Raum zu geben. Sie hatten mit alter Kraft ihrer jungen Herzen an dem Vater gehangen und -hm seinen Lebensabend verschönt.

Nun deckte den Müden die Erde. Flocken wirbelten um ! sein Grab, und drei seiner Söhne hatten ihn vergessen. Nur die Jüngsten trauerten ehrlich um chn und fühlten die Lücke.

! die der Tod gensten hatte, deutlich.

! Klaus besprach alles mit seinem Bruder Werner und nahm ^ sich vor, das Gut wie bisher im Geiste des Baters weiter- zusühren Er rief das Gesinde zusammen, teilte ihnen die testamentarische Verfügung des Vaters mit und erneuerte - die Könitakie tFmtietzung folg! t