Dienstag, de« 2. Januar 1»«

2. Seite Nr. 1

Nagoldec Tagblatt »Der Gesellschafter"

DNV. Brüssel, 1. Januar. Belgische Zeitunge« gebe« die Reujahrsbotschaft des Führers an die Armee und Partei au hervorragender Stelle im Wortlaut wieder.

»Die Nation Belge" gibt der Botschaft des Führers die lleber- schristTagesbefehl an die deutsche Armee für 1040: Der Sieg". Die Independance Belge" trägt die Schlagzeile:Deutschland kämpft für ein neues Europa".Peuple" schreibt:Deutschland ! kämpft gegen den kapitalistischen Weltjuden". Die Aufrufe des i Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Eeneralfeldmarschall Göring, ! und des Oberbefehlshabers des Heeres, von Vrauchitsch, werden i ebenfalls stark beachtet und wörtlich wiedergegeben. j

DNB. Moskau, 1. Januar Dem Neujahrsaufrus des FLH- i rers wird in der Sowjetpresse größte Beachtung geschenkt. Samt- ! liche Zeitungen verbreiteten einen ausführlichen Auszug des i Ausrufes, in dem insbesondere diejenigen Stellen enthalten !

Ein äeulsches Jahr in

Reichsminister Dr. Goebbels an das deutsche DolL

find, welch« die Kriegsziele der Westmächte entlarvten und aus die gerechte Sache des Lebenskampfes des deutschen Volkes hiu- wiesen.

DNV. Kopenhagen, 1. Januar.Der Neujahrsaufruf des Führers an die NSDAP, wurde von der Kopenhagener Presse in seiner Bedeutung auch gerade im Vergleich zu dem leeren Wortschwall von Kundgebungen aus dem Lager der Kricgsgeg. ner Deutschlands klar erkannt.

DNV. Athen, l. Januar. Die Athener Presse bringt auf der ersten Seite ausführlich die Neujahrsaufrufe des Führers § und der Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile unter lleber j schristcn wie:Hitler sagt: Der jüdische Kapitalismus wird das s 2V. Jahrhundert nicht überleben" oderDeutschland legt vor dem Endsieg die Wasfen nicht nieder". !

äer europ. Geschichte

1939 ein Entscheidungsjahr erster Ordnung

Berlin, 1. Jan. Zum Jahreswechsel 1939/40 hielt Reichsmini­ster Dr. Goebbels am Sonntag abend über alle deutschen Sender folgende Ansprache:

Es fällt mir diesmal etwas schwerer als in früheren Jahren, in einer kurzen Silvesteransprache noch einmal das abgelaufene Jahr vor dem geistigen Auge meiner Zuhörer in Erscheinung tre­ten zu lassen. Nicht als wenn es mir dabei am notwendigen Stoff mangelte. Im Gegenteil, das Jahr 1939 war so dramatisch Lewegt und so großartig in seinen historischen Vorgängen, daß man eine ganze Bibliothek darüber schreiben könnte; und doch weiß man kaum, womit man anfangen soll.

Vieles von dem, was sich in diesem Jahre ereignete, liegt uns heute schon so fern, als wenn Jahre oder gar Jahrzehnte dar­über verstrichen wären. Es ist ein Jahr, das unauslöschlich in das Buch der Geschichte eingetragen worden ist. Es wird gewiß noch viele Jahrzehnte lang den Geschichtsforschern Material und Unterlage für eine Unzahl von wissenschaftlichen Untersuchungen Heben. Sie werden sich dabei bemühen, Vorgänge und handelnde Personen in ihren Motiven und Triebkräften aufzuzeigen und Larzustellen. Sie werden alles das, was mir mit heißen, glühen­den Herzen erlebt und gestaltet haben, mit wissenschaftlicher Ob­jektivität kritisch untersuchen und festlegen und ihm trotzdem vermutlich nicht ganz gerecht werden. Aber Freund und Feind, Anhänger und Gegner werden doch konstatieren müssen, daß es ein großes und bewegtes Jahr war. daß in ihm Ge­schichte gemacht wurde, daß es das Gesicht Europas geändert und der Landkarte dieses Erdteils neue Umrisse gegeben har.

Mehr noch: was unser Volk betrifft, wird man feststellen, daß jein nationales Leben sich im Jahre 1939 endgültig zu festigen begann, daß es in einer großen Kraftanstrengung anfing, die Ketten der Beengtheit und Unfreiheit endgültig abzuwersen und zum erstenmal wieder nach seinem tiefen Fall als Großmacht in die Erscheinung zu treten. Dann, wenn dieses Jahr einmal mit wissenschaftlichem Fleiß von der Geschichtsschreibung untersucht wird, werden Sorgen und Kümmernisse, die wir dabei zu tragen hatten, vergessen sein; die gebrachten Opfer werden in einem milderen und schöneren Lichte erstrahlen, die vergossenen Tränen find versiegt, und das geopferte Blut bildet dann den Kitt, der unser Reich für ewig zusammenhält.

Schon bei seinem Beginn war es für jeden, der Geschichte nicht nur zu lesen, sondern Geschichte zu erleben versteht, klar, daß dieses Jahr tief in das Schicksal Deutschlands und der europäischen Völker eingreifen würde. Wenn es in seinen beiden ersten Monaten noch gemessen und gleichmäßig verlief, so wußte der Tieferblickende, daß das nur die Ruhe vor dem Sturm war. Jedermann fühlte, daß es ein Entscheidungsjahr erster Ordnung werden würde.

Als am 13. Februar aus Volksdeutschem Munde inVöhmen und Mähren erklärt wurde, daß die rechtliche, wirtschaftliche und soziale Stellung der Deutschen in der ehemaligen Tschecho­slowakei seit der Lösung der sudetendeutschen Frage nicht ver­bessert, sondern eher verschlechtert worden sei, als am 22. Februar aus slowakischem Munde der Ruf nach Selbständigkeit ertönte, als Anfang März schwere Ausschreitungen gegen Deutsche in Prag, Brünn und anderen Städten Böhmens und Mährens ge­meldet wurden, als am 8. März die karpatho-ukrainische Regie­rung in Prag gegen die Einsetzung eines tschechischen Generals zum karpatho-ukrainschen Innenminister protestierte, als gar am 10. März die Absetzung der slowakischen Regierung durch Prag erfolgte, als darauf die Ausschreitungen gegen Deutsche im Ge­biet von Böhmen und Mähren auf ihren Höhepunkt stiegen, wußte man, daß nun die Frage dieser beiden seit Jahrhunderten von Deutschen kultivierten Länder endgültig spruchreif geworden war. Am 13. März erschien der slowakische Führer Tiso beim Führer, und am 14 März erfolgte dann durch den tschechischen .Staatspräsidenten Dr. Hacha in Berlin die Uebergabe des Schicksals Böhmens und Mährens in die Hände des Führers.

> Dir Göttin Geschichte neigt sich auf die Erde hernieder. Deutsche Lkruppen rücken in Böhmen und Mähren ein, und unter atem­loser Spannung vernimmt das deutsche Volk und mit ihm die ganze Welt, daß der Führer in Prag auf der Burg Wohnung genommen hat. Am selben Tage erfolgt die Selbständigkeits- «rklärung der Slowakei, und am darauffolgenden Tage erläßt der Führer seinen geschichtlichen Erlaß über das Protektorat Böhmen und Mähren. Die Slowakei stellt sich unter den Schutz des Reiches. Die Frage Böhmen und Mähren hat damit ihre endgültige historische Lösung gefunden. Am 22. März erfolgt im Zuge dieser Entwicklung die Rückgliederung des Memelgebietes in den Bestand des Deutschen Reiches.

Parallel damit läuft die krisenhafte Zuspitzung der polni­schen Frage. Schon am 5. Januar hatte der Führer den Polnischen Außenminister Beck auf dem Obersalzberg empfangen. Er hatte ihm den deutschen Charakter Danzigs dargelegt und «ine Anregung zur endgültigen Vereinigung des deutsch-polni­schen Verhältnisses gegeben. Diese Vorschläge trafen bei der pol­mischen Regierung auf taube Ohren. Warum, das konnte man sehr bald aus der Reaktion auf diese Vorgänge in der Londoner und Pariser Öffentlichkeit entnehmen.

Am 31. März, also kurz nach der Errichtung des Protektorats über Böhmen und Mähren schon, erscheinen in Londoner Hetz­blättern Lügen von deutschen Truppenansammlungen an der polnischen Grenze. Thamberlain berichtet vor dem Unter­haus über englisch-polnische Verhandlungen und gibt eine for­melle britische Beistandserklärung für Polen ab.

Damit hat die Londoner Kriegshetzerclique nach außen hin be­wußt das Gesetz des Handelns in die Hand der Warschauer Straße gelegt mit dem geheimen Wunsch, von Warschau aus möge jener Konflikt entfesselt werden, den die Londoner Plutokratie be­nötigte, um die von ihr erhoffte und seit langem vorbereitete kriegerische Auseinandersetzung mit dem Reich beginnen zu könae».

Die Warschauer Regierung versteht diesen Wink rich­tig. Schon seit Anfang April beginnen die seit Jahren im noi- nischen Gebiet geübten Terrormaßnahmen und Ausschreitungen gegen Volksdeutsche jedes bisher gewohnte und überhaupt noch erträgliche Maß zu überschreiten. Am 13. April werden schwere deutsch-feindliche Ausschreitungen an der Danziger Grenze ge­meldet. Die terroristischen lleberfälle auf Deutsche häufen sich in ganz Polen bezeichnenderweise seit Beginn der deutschen Be­mühungen um die endgültige Regelung der deutsch-polnischen Beziehungen. Unzählige Berichte der deutschen konsularischen Vertretungen über polnische Ausschreitungen laufen Tag für Tag in Berlin ein. Am 8. Mai werden 309 Volksdeutsche aus ^em Kreis Neutomischel angewiesen. Am 9. Mai wird in Bromberg die Deutsche Bühne geschlossen. Am 15. Mai werden in Lodsch zwei Deutsche von Polen getötet. Am 21. Mai wird in Kaithof ein Danziger Staatsbürger von Polen ermordet. Das alles ver­steht man. erst, wenn man dazu in Parallele stellt, daß am 15. Mai > der polnische Kriegsminister Pasprzycki in Paris zu geheimen Militärbesprechungen eingetroffen ist, daß am 8. Mai schon der deutsche Geschäftsträger in Warschau nach Berlin berichten mußte, daß in den polnischen Städten Landkarten ausgestellt werden, in denen die polnische Grenze über Veuthen, Oppeln, Gleiwitz, Bres­lau, Stettin und Kolberg hinweg in deutsches Gebiet verlegt wird.

Die Lage in Danzig verschärft sich unter polnischem Druck j zusehends. Am 15. Juni muß der deutsche Botschafter in War- ! schau feierlich Protest einlegen gegen Beschimpfungen und Be- i leidigungen des Führers. 2m Verlauf des Juni und Juli stei- ' gern sich die Zwischenfälle und Grenzverletzungen in Danzig wie- i derum. Am 4. August erdreistet sich sogar die polnische Negie- ! rung, ein freches und provokatorisches Ultimatum an Danzig zu ! stellen auf Grund unkontrollierter Gerüchte über angeblichen i Widerstand gegen polnische Zollbeamte in Danzig. Am 7. August s erfolgt von Danzig aus eine scharfe Zurückweisung dieses Uiti- i matums nach Warschau, und am 9. August drückt die deutsche j Reichsregierung ihr Befremden gegenüber dem polnischen Ee- i schäftsträger über diese diplomatische Maßnahme Polens aus.

! Polen fühl sich offenbar sicher im Schutze Englands und erteilt s am 10. August auf diese Note eine herausfordernde Antwort.

! Am 18. August erfolgt zum Schutze Danzigs die Aufstellung der i U-Heimwehr in dieser deutschen Stadt. Die Dinge um Polen

> sind ins Rollen gekommen.

^ Die englische Plutokratie versucht, vor der Oeffentlichkeit ihre i Hände in Unschuld zu waschen und sich für den von ihr gewünsch- s ten und vorbereiteten Ausbruch des Krieges ein moralisches ! Alibi zu verschaffen Aber auch ein Blinder sieht, was London im

> Schilde führt,

! Am 24 August werden infolge der polnischen Jntransigenz s die Danzig-polnischen Zollverhandlungen ergebnislos abgebro- ! chen. Polen beruft weitere Reseroistenjahrgänge ein und treibt i die Provokation auf die Spitze, indem es am 25. August ein deut­sches Flugzeug mit einem Staatssekretär des Reiches an Bord auf freiem Meer beschießen läßt. Was die Londoner Kriegshetzer­clique mit diesen von ihr inspirierten Vorgängen plant, erhellt aus der Tatsache, daß sie am 25. August demonstrativ den bri­tisch-polnischen Beistandspakt unterzeichnet.

! Am folgenden Tage besinden sich 1,5 Millionen Polen unter ? den Waffen.

! Am 27. August spricht der Führer vor dem Deutschen Reichstag. Er gibt bekannt, daß er gewillt sei, drei Fragen zu lösen: erstens die Frage Danzig, zweitens d/e Frage des Korridors und drit­tens dafür zu sorgen daß im Verhältnis Deutschlands zu Polen kdine Wendung eintritt, die ein friedliches Zusammenleben*

' sicherstem.

! Zwischen dem 28. und 31. August erfolgt dann eine rege diplo- ! matische Tätigkeit zwischen Berlin, Rom, London und Paris.

Der Führer versucht nochmals eine friedliche Lösung * mit der Erklärung, daß die deutsche Reichsregierung einen pol-

> Nischen Unterhändler erwarte. Polen antwortet darauf am 30. August in der provokatorischsten Weise mit der allgemeinen Mobilmachung. Der polnische Rundfunk erklärt am 31. August die deutschen Vorschläge zur Lösung der strittigen Probleme für unanehmbar. Zwischen dem 25. und 31. August gehen unterdes

! allein 55 Meldungen der deutschen konsularischen Vertretungen über schwere und schwerste polnische lleberfälle auf Volksdeutsche bei der deutschen Reichsregierung ein. Am 31. August verüben polnische Truppen eine Reihe ganz grober Grenzverletzungen.

Am 1. September erfolgt dann der Einmarsch deutscher Truppen nach Polen. Der Führer spricht vor dem Neichs- - tag und erklärt, daß nun Gewalt mit Gewalt beantwortet werde. Am selben Tage proklamiert Danzig die Vereinigung mit dem Reich.

Und nun erfolgt einBlitzfeldzng in Polen, der einzig­artig in der ganzen Geschichte dasteht. Am 2. September wird der Jablunka-Paß bezwungen. Am 4. September ist die polnische Korridor-Armee vernichtet. Am K. September wird Vromberg genommen. Am 7. September ergibt sich die Westerplatte. Am 10. September wird Lodsch erobert. Am 12 September ist die Einkesselung im Raume von Radom vollendet. 52 000 Polen strecken die Waffen. Am 13. September werden Posen, Thorn, Gnesen und Hohensalza besetzt. Am 15. September befindet sich Edingen in deutscher Hand. Am 17. September fällt Brest- Litowsk. Am 18. September ist die Einkreisungsschlacht im Weichselbogen um Kutno siegreich beendet. 170 000 Polen mar­schieren in die Gefangenschaft. Am 27. September kapituliert Warschau. Zwei Tage später wird Modlin als gefallen gemeldet. Das polnische Heer ist geschlagen und vernichtet.

Schon am 18. September war eine deutsch-russische Erklär««« über den Einmarsch in Polen bekanntgegeben worden. U« 22. September wird die deutsch-russische Demarkationslinie in Polen festgelegt. Am 8. Oktober werden die beiden neuen Reich» gaue Westpreußen und Posen errichtet. Der Feldzug in Polen ist zu Ende. Der polnische Nationalitätenstaat liegt zerschmettert am Boden.

Ueber 700 000 Polen sind gefangen. Die Siegesbeute ist un­übersehbar. Allein über eine halbe Million Gewehre, 1S S«0 Maschinengewehre. 3200 Geschütze und über 3,25 Millionen Schutz Artilleriemuuitiou sind in unsere Hand gefalle».

Die Londoner Kriegshetzerclique hat nicht eine Hand gerührt, um ihrer Beistandsverpflichtung Polen gegenüber praktische« Ausdruck zu verleihen. England hatte die Lösung des deutsch» polnischen Problems nur als Anlaß genommen, um das Reich w.'.t Krieg zu überziehen und die so lange schon erwünschte «nd herbeigesehnte Auseinandersetzung mit dem deutschen Volk z« beginnen.

Die englischen Kriegshetzer haben damit ihr erstes Ziel erreicht. Seit den Abmachungen in München schon hatten sie in London immer mehr und mehr die Oberhand gewonnen. Sie zwangen nach und nach die Regierungen in London und Paris in ihr Fahrwasser hinein. Das Jahr 1939 ist insgesamt gekennzeichnet durch eine auf die Einkreisung Deutschlands und den Krieg gegen das Reich hinzielende, auss äußerste angespannte diplomatische Tätigkeit der Londoner Plutokratie. Am 10. Ja­nuar schon erscheinen Chamberlain und Halifax in Paris. Am 5. Februar erklärt Chamberlain vor dem Unterhaus, daß alle Streitkräste des Empire Frankreich zur Verfügung ständen. Am 18. März erfolgen englische und französische Demarchen in Berlin wegen der Errichtung des Protektorats über Böhmen und Mäh­ren. Wenn es damals noch nicht zum Kriegsausbruch kam, so deshalb, weil England und Frankreich noch nicht fertig waren. Aber im Anschluß an die Errichtung des Protektorats erreicht dann die antideutsche Pressekampagne in London und Paris ihren ersten Höhepunkt.

Hand in Hand damit geht die Ausstreuung von alarmierenden und den wahren Tatbestand vernebelnden Gerüchten von seiten der Londoner Kriegshetzerclique. Der Minister schildert dann die einzelnen Phasen der englisch-französischen Angriffspolitik gegen das Reich. Bei der Londoner Regierungsumbildung am 3. Sep­tember treten die Häupter der Kriegshetzerclique mit ins Kabi­nett ein; Churchill und Eden werden damit auch offiziell die Ein­peitscher der britischen Kriegspolitik.

Der Krieg der West möchte gegen das Reich; nimmt seinen Anfang. Der Außenpolitik des Führers rst es gelungen, den britischen Einkreisungsversuch zunichte zu ma-, chen. England und Frankreich stehen allein gegen Deutschland.

Damit ist das Reich erneut auf die Probe gestellt. Im Jnaenu des Landes sind alle Maßnahmen getroffen, um diesen Krieg zu einem siegreichen Ende zu führen. Schon am 28. August wird zur rationellen Verteilung der uns zur Verfügung stehenden Nahrungs- und Eebrauchsmittel die allgemeine Vezugsschein- pflicht eingeführt. Am 30. August erfolgt die Bildung eines Mi­nisterrates für die Reichsverteidigung. Am 1. September wird eine umfassende Kriegswirtschaftsverordnung erlassen, und am 5. September erfolgt die Einsetzung von mit großen Vollmachten ausgestatteten Reichsverteidigungskommissaren. Am 2V. Oktober werden in einem Erlaß klare und sehr weitgehende Bestimmun­gen über die Verbesserung der Lebenshaltung für Angehörige Einberufener herausgegeben. Am 6. November schon können wir großzügige Verbesserungen in der Zuteilung von Lebensmitteln festigen. Am 16. November erfolgt die Einführung der Reichs-« kleid-rkarte, und am 20. November wird die Verbesserung der Lebensmittelversorgung für Nacht- und Langarbeiter geregelt.

Das Weihnachrsfest verleben Front und Heimat in einer festen und unerschütterlichen Eemcinlchaft. Der Führer weilt bei seinen Trupppcn am Westwall, um mit ihnen gemeinsam den Heiligen Abend und das Weihnachtc-sest zu begehen. Das Jahr' 1939 endet für das Deutsche Reich und für das deutsche Volk mit der unerschütterlichen Gewißheit des Sieges.

Wiederum liegt ein Jahr, das größte und stolzeste des natio­nalsozialistischen Regimes, hinter uns. Wir nehmen mit Ehr­furcht und Dankbarie-i VS» rhu; Abschied. Es war ein deutsches Jahr in der Geschichte Europas. Ehrfurcht erfüllt uns vor de» Opfern, die das ganze deutsche Volk in diesem Jahre gebracht hat. Sie trafen den einen stärker, den anderen weniger stark. Aber wir haben alles getan, um die Lasten, die getragen werde» mußten, gerecht aus alle Schultern zu verteilen. Dieser Krieg wird vom ganzen Volke geführt. Es ist ein Krieg «m nufer nationales Leben. Es hat dabei gar nichts zu sagen, daß er noch nicht auf allen Fronten in voller Schärfe entbrannt ist. Es kann nicht mehr daran gezweifelt werden, daß die Kriegshetzerclique» in London und Paris Deutschland zerstückeln und das deutsche Volk vernichten wollen. Sie geben das heute auch offen zu. Nur für die Dummen halten sie noch ihre scheinheiligen Phrasen bereit, daß sie nur den Hitlerismus beseitigen, dem deutschen Volke aber nichts Böses zufügen wollen. Das kennen wir aus der Vergangenheit, und gebranntes Kind scheut das Feuer. Dar­auf fällt in Deutschland niemand mehr herein. Sie wollen im Führer den Hitlerismus, im Hitlerismus das Reich und im Reich das deutsche Volk treffen. Alle Bemühungen des Führers um den Frieden haben bei ihnen nichts gefruchtet. Wir stehen ihnen als Reich der 90 Millionen in ihren brutalen Weltbeherrschungs­plänen im Wege. Sie hassen unser Volk, weil es anständig, tapfer, fleißig, arbeitsam und intelligent ist. Sie hassen unser» Anschauungen, unsere sozialen Vorstellungen und Errungenschaf­ten, sie hassen uns als Gemeinschaft und Reich. Sie haben uns einen Kampf auf Leben und Tod aufgezwungen. Wir werde« uns dagegen entsprechend zur Wehr setzen. Es ist nun keine Un­klarheit mehr offen zwischen unseren Feinden und uns. Alle Deut­schen wissen jetzt, woran sie sind: und deshalb ist das ganze deutsche Volk von einer fanatischen Entschlossenheit erfüllt. Ei» Vergleich mit dem Weltkrieg ist hier gänzlich unangebracht. Deutschland ist heute wirtschaftlich, politisch, militärisch und gei­stig bereit, dem Angriff seiner Gegner die Stirn zu bieten.

Es wäre vermessen, das neu anbrechende Jahr in seinen Einzel­heiten festlegen oder analysieren zu wollen. Es ruht noch im Schoß der Zukunft. Nur so viel steht fest: Es wird ei« harte» Jahr werden, und es gilt, die Ohren steif z« halten. Der Sie« wird uns nicht geschenkt werden. Wir müssen ihn uns verdiene« und zwar nicht «nr an der Front, fondern auch in der Heimat. Jeder hat daran mitznarbeite« und dafür mitzukiimpfeu.

Und deshalb richten wir in dieser Stunde, da wir Abschied nehmen von einem großen Jahr und eintreten in ein neue» großes Jahr, unseren Erntz von der Heimat au die Front. Wir richten ihn an alle Soldaten in den Bunkern und Vorposten­stellungen, auf den Fliegerhorsten und auf den Einheiten unserer Kriegsmarine. Heimat und Front aber vereinigen sich in dieser Stunde in ihrem gemeinsamen Gruß an den Führer. Möge ei» gütiges Geschick ihn uns in Gesundheit und Kraft erhalten: dan»