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LamsInZ, 25. ^pril 1942
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Drei feindliche Munitionslager zerstört
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mä. Berlin, 25. April. Hervorgerufen durch deutsche Angriffe entwickelten sich im Nordabschnitt der Ostfront einige heftige Gefechte. Obwohl unsere Truppen dabei hiiu- sig durch überschwemmtes Gelände Vorstotzen mutzten, konnte die Kampfgruppe ihre Diel- lungen in zähem Angriff, der den Feind hohe blutige Verluste kostete, weiter tzach vorn verlegen.
Den Bolschewisten gelang es nicht, die Schwierigkeiten des Geländes zu überwinden. Daher konnten ihre wiederholt und mit starkem Feuerschutz vorgetragenem Gegenangriffe von den deutschen Truppen zerschlagen werden. Dabei wurden sowjetische Panzer, 24 Geschütze, über 180 Maschinengewehre und Granatwerfer erbeutet, sowie 400 Gefangene eingebracht.
Im mittleren Abschnitt griffen starke Verbände deutscher Kampf- und Sturzkampfflugzeuge wirksam in den Erdkampf ein. Panzer und Artillerie des Feindes wurden durch Tiefangriffe außer Gefecht gesetzt. Auch im rückwärtigen sowjetischen Gebiet richteten unsere Flieger mit Bomben und Bordwaffen große Zerstörungen an. Im Verlauf dieser Aktionen flogen unter anderem drei feindliche Munitionslager in die Luft, wobei die Bolschewisten Hohe Verluste erlitten. Ferner wurden ein vollbeladener Eisenbahnzug vernichtet und 25 weitere schwer beschädigt.
Im Südabschmtt und aus der Krim fanden keine wesentlichen Kampfhandlungen statt. Die deutschen Truppen beschränkteil sich darauf, durch örtliche Angriffe gegen zähen feindlichen Widerstand Geländegewinne zur Verbesserung ihrer Stellungen zu erkämpfen. Bei erfolgreichen Stoßtrnppunternehmungen wurden eme große Anzahl Gefangener eingedruckt sowie 28 eingebaute Flamm e n- wcr er des Feindes durch Sprengungen vernichtet.
An der Syväri-Front in Karelien wurden die N e,t e s o w i e t i s ch e r A n g r i f f s v e r- bände, die sich bisher der Vernichtung hatten entziehen können, eingeschloffen und völlig aufgerieben. Unter den 2000 Gefallenen des Feindes befand sich auch der Kommandeur des 536. bolschewistischen Infanterieregiments mit seinem Stabe.
Vom Heldentum unserer Soldaten
Ueber die heldenmütigen Kämpfe unsere Truppen im Osten liegen im übrigen noc folgende Einzelmeldungen vor:
Bei den schweren Abwchrkämpfen im nört lichen Abschnitt lag ein Bataillon eines wes deutschen Infanterieregiments in vorgeschc bener Stellung. Infolge feindlicher Umfck sung ivurde die Verpflegung allmnhln knapp. Drei Tage lang kam keiner der deu schcn Soldaten mehr zum Schlafen, weil in mer wieder feindliche Angriffe die ganze Au merksamkeit erforderten. Bei vorübergchei dem Tauwetter waren Stiefel und Unifori vom Schneewasser durchnäßt worden und e: neutc Kälte hatte sie steinhart gefrieren lasse: Als die Munition zur Neige ging, sollte da Bataillon zurückgenommeu werden, bis d Reserven zum Gegenangriff herangekomme wären. Da machte der Chef einer Kompaw mit drei Gruppen einen überraschenden Voi floß gegen die dicht besetzten feindlichen Ste jungen. 200 Bolschewisten räumten flnchtarti jZre Schützengraben. 60 blieben tot auf de, Gesichtsfeld liegen.
Wenn sich der Gegner auch nach wenige hundert Meter unter dem Schutz von Pan zern und Granatwerfern wieder sestsetzte, s war er durch den kühnen Vorstoß doch so i Verwirrung gebracht worden, daß sich da Bataillon, bis au die Brust im Schnee wa sind, völlig ungestört vom Feind absetze konnte, um diesen dann neugeordnet in ei folgrcichem Gegenangriff zurückzuwerfen.
Eichenlaub mit Schwertern für Hauptmann Herbert Jhlefelb
ünl,. Aus drm Führerhauptqua, t«er, 24. April. Der Führer verlieh Heu dem Hauptmann Herbert Jhlefelb, Gruppe, Anmanbeur in einem Jagdgeschwader, dl Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkrei des Eisernen Kreuzes und sandte an ihn naä stehendes Telegramm: „Im Ansehen Ihr, mimer bewährten Heldentums verleihe i Ihnen anläßlich Ihres lül. Luftsieges w neuntem Offizier der deutschen Wehrmacht d« Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkre» des Eisernen Kreuzes. Adolf Hitler." - Reich, marschall Göring richtete an Hauptman Jhlefelb anläßlich seines 101 . LuftsiegeS ei Glückwunschschreiben.
Als ein deutscher Flakkampftrupp seine Ablösung an einem Geschütz antrat, wurden nach kurzer Zeit vier bolschewistische Panzer, darunter ein 52-Tonner gemeldet, die im Gelände vor dem deutschen Stützpunkt aus und ab fuhren. Sofort wurde einer der feindlichen Panzer angegriffen. Schon der erste Schuß saß. Ein zweiter Volltreffer ließ eine hohe Stichflamme aus dem feindlichen Kampfwagen brechen. Durch diese Schüsse hatte das Flakgeschütz seine Stellung verraten, so daß die sowjetische Artillerie es mit Trommelfeuer einzudecken begann.
Trotzdem wurden die feindlichen Panzer weiter mit gut gezielten Schüssen bekämpft, worauf auch ein zweiter, 34 Tonnen schwerer Panzer in Brand geriet. Im Lärm der berstenden Granaten des Feindes riesen sich unsere Flaksoldaten die Befehle zum Beschuß des 52-Tonners zu, der sich in einer Schneewehe festgefahren hatte. Mit zwei Schüssen wurden 25 bolschewistische Infanteristen, die den Stahlkoloß freischaufeln wollten, ver
nichtet. Weitere Schüsse rissen dem überschweren Fahrzeug die Kuppel weg.
Nachdem auch dieser Gegner kampfunfähig gemacht worden war, wurde bei starkem Schneetreiben und unter dem unvermindert anhaltenden Trommelfeuer der feindlichen Artillerie auch der vierte Hanzerkampfwagen mit wenigen Schüßen erledigt. Das gleiche Schicksal traf einen Panzerspähwagen, der sich kurz darauf im Schutz des Unwetters zu nähern suchte.
Acht Gpitfire abgeschossen
Gestern an -er Küste der besetzten Gebiete Berlin, 25. April. Britisch« Kampfflugzeuge flogen unter starkem Jagdschutz am Freitagnachmittag die Küste der besetzten Gebiete an. Nach bisher vorliegenden Meldungen schoflen deutsche Jäger acht Spitfire in heftigen Luftkämpfcn ab.
Glatt süns künftig nur noch zwei Lohnabzüge
Voreiniseduoö cles LodosbruZes - Lürgersteuor io ciie Liokooaioevsteuer eiogeglierlert
Frankfurt a. M.. 24. April. Staatssekretär Reinhardt sprach hier vor Vertretern von Partei, Staat, Wehrmacht und Wirtschaft über die Finanzkraft des Reiches und über die neue große Vereinfachung des Lohnabzugs. Er führte u. a. aus:
An einem der nächsten Tage wird die zweite Verordnung über die Vereinfachung des Lohnabzugs im Neichsgesetzblatt erscheinen. Diese bringt zwei weitere große Vereinfachungen. Sie bestehen darin, daß die Zahl der gesetzlichen Lohnabzüge von fünf auf zwei vermindert wird. Die Bürger st euer wird beseitigt. Sie ist eine Gemeindesteuer gewesen und durch die Gemeinden in verschiedener Höhe erhoben worden. Den Gemeinden wird der Ausfall durch das Reich ersetzt. Das Reich wird sich demgemäß die rund 800 Millionen Mark, die es den Gemeinden ersetzt, durch eine leichte Erhöhung der Einkommensteuer beschaffen.
Der Steuerpflichtige wird in Zukunft nicht mehr zwei Beträge zu entrichten haben: Die Einkommensteuer und die Bürgersteuer, sondern nur noch die Ein kommen st euer. Die Vereinfachung wird auf dem Gebiet des Lohnabzugs am I. Juli 1942 in Kraft treten. Die Unternehmer werden dann nur noch einen Steuerbetrug einzubehalten haben. Dieser ergibt sich aus der neuen LohMeuertabelle.
Auf dem Gebiet der Lohnsteuer wird die Vereinfachung am 1. Juli in Kraft treten, auf dem Gebiet der Veranlagung erst am 1. Januar 1943. Die Bürgersteuer, die die Gemeinden auf Grund von Bürgersteuerbescheiden für das Kalenderjahr 1942 angefor- dcrt haben, muß zu den vorgesehenen Zeitpunkten an die Gemeinden noch entrichtet werden. Die entrichteten Beträge werden bei der Veranlagung zur Einkommensteuer 1942 auf die leicht erhöhte Einkommensteuer angerechnet werden.
Die Freigrenzen sind bei der Bürgersteuer niedriger gewesen als bei der Einkommensteuer. Es gab infolgedessen mehr
B'ii-oersteuervflichtige als Einkommensteuerpflichtige. Es ist nicht erwünscht, daß sehr me,e Personen, die bisher zwar bürgersteuerpflichtig, aber nicht auch einkommensteuer- pflichtig gewesen sind, in Zukunft vollkommen versonensteuerfrei bleiben. Es wird deshalb die Einkommensteuerfreigrenze der Ledigen, der kinderlos Verheirateten und der Verheirateten mit nicht mehr als zwei Kindern etwas herabgesetzt.
Die Bürgersteuer ist bisher nicht im ganzen Reichsgebiet in einheitlicher Höhe erhoben worden. Die leichte Erhöhung der Einkommensteuer kaun jedoch für das gesamte Reichsgebiet nur einheitlich sein.
Der Betrag, um den die Einkommensteuer erhöht wird, entspricht in den unteren Lohntagen einem bisherigen Bürgersteuerhebesatz von 100 v. H. Er steigt langsam an und erreicht in den mittleren Lohntagen einen Betrag, der einem bisherigen Bürgerste uerhebesatz von 500 v. H. entspricht. Er endet in den hohen Lohnlagen bei einem Betrag, der einen: bisherigen Bürgerstener- hcbesatz von 700 v. H. entspricht. Es ergibt sich
korketrung auk Seite 2
Viereinhalb Stunden Geheimsitznng
Churchill scheut die Oesfentlichkeit
Genf, 24. April. Im englischen Unterhaus fand am Donnerstag die angekündigte Geheimsitzung zur Besprechung der Kriegslage statt. In dieser Geheimsitzung, die viereinhalb Stunden dauerte, soll Churchill versucht haben, den Angriffen auf die oberste Krieg- fuhrung wegen der zahlreichen Niederlagen auf allen Fronten zu begegnen. Wie die „Times melden, hätten „verschiedene Abgeord- nete dabei den Wunsch verschiedener Kreise" Kur Kenntnis gebracht, daß eine öffent- l.i ch r Aussprache über die gegenwärtige militärische Lage sehr begrüßt würde. Cripps, der im Namen der Negierung antwortete, habe versprochen, diesen Vorschlag „in Erwägung" zu ziehen.
Sowjets ermordeten über tausend Menschen
örutalv Oevkiltverrscbkitt Io «len bsseirteu teilen Irans - Ilrrnis ein Itürnrnerbauien
LlKoodortedl d-I 8 « ? r e » « «
mck. Berlin, 25. April. Die brutale Gewaltherrschaft der Bolschewisten in den von ihnen besetzten Teilen Irans hat zur Folge, daß die sowjethörige Regierung in Teheran in immer schwerere Konflikte mit der eigenen Bevölkerung verwickelt wird.
So haben sich verschiedene gut organisierte und mit Waffen versehene Bergstämme erhoben und den Regierungstruppen bereits mehrfach schwere Verluste zugefügt. In Anbetracht dieser inneren Wirren wird offen von einem bevorstehenden Rücktritt des Kabinetts Soheily gesprochen. Man nimmt an, daß das Parlament aufgelöst wird und das Land völlig unter den Einfluß Moskaus gerät.
Türkische Zeitungen berichten Einzelheiten über die Terrormaßnahmen, die sich die Sowjets gegenüber der iranischen Bevölkerung zuschulden kommen lassen. Als die Bolschewisten in die Stadt Urmia in Aserbeidfchan einrückten, zerstörten sie etwa 3000 Geschäfte, ohne daß die Eigentümer dieses sinnlose Vernichtungswerk irgendwie verhindern konnten. Nicht genug damit dehnten sie ihre Zerstörungswut auch auf die Umgebung der Stadt
aus, wobei die ganze Ernte in Flammen auf- ging. Aus Hunderten von kleinen Dörfern wurde sämtliches Vieh, der einzige Reichtum der Einwohner, fortgeschleppt. In Urmia, das nur noch einen Trümmerhaufen bildet, sind seit dem Einmarsch der Sowjets über tausend Personen umgebracht worden.
Spanischer Militärattache gelötet
Britische Bomben auf ausländische Gäste
Madrid, 24. April. Wie jetzt bekannt wird, soll der spanische Militärattache in London, Barra. bei einem englischen Manöver getötet worden sein, das auch zahlreichen britischen Offizieren und Soldaten das Leben kostete. Die englische Luftwaffe hatte bei diesem Manöver ihre Bomben nicht in die befohlenen Ziele, sondern mitten in die übenden Truppen geworfen. Eine der Bomben, mit denen die britischen Flieger wahrscheinlich ihre „Treffsicherheit" auch in der Heimat dokumentieren wollten, soll dabei in der Nähe der ausländischen Militärattaches krepiert sein und mehrere Offiziere, darunter Barra, getötet haben. Die Nachricht hat in Madrid größtes Aufsehen erregt.
Die gestohlene Kultur
Ein Blick auf deu vielfach photographierten Amtsschreibtisch des Präsidenten Roosevelt genügt, um die nordamerikanische Kultur- wüste vollständig zu erfassen. Da sitzt der Mann, der stolz darauf ist, daß sein Land die größten Wolkenkratzer, die größten Goldvorräte, die meisten Autos, die längsten Straßen, die riesigsten Fabriken, die prachtvollsten Kino- paläste und die angeblich unbegrenzten Möglichkeiten auf allen politischen und wirtschaftlichen Gebieten besitzt, aber vor ihm steht ein grausamer Mischmasch von mehr als hundert Gipsfiguren und Reiseandenken, Schächtclchen und allerhand kitschiger und verschitvrkcltei Krimskram, der von dem Kunstverständnis, von der Kulturhöhe und von der Pietät des Besitzers zeugen soll. Die ganze kulturelle Unproduktivität ist hier gewissermaßen auf dem kleinsten Raum zusammengedrängt.
Wie kommt das? kusweLs IS businessi Das Geschäft steht obenan; ganz gleich, ob es sich um Handelsware, um Petroleum, um politische Einmischung oder um Stützpunkte handelt; der Dollar regiert. Die Uankees haben keine Zeit für eine eigene Kultur; man kann sie ja mit den Dollars aus Europa oder aus Afrika oder aus Asien heranschaffen, und so feierten Nigger-Jazz, Südsee-Hula-Hula, erotische Nevüen und Freude am Radau ihre Orgien. Aber man merkte doch Wohl, daß da irgendwo eine Lücke war, die man mit eigenen geistigen Mitteln nicht schließen konnte, und man empfand wohl auch, daß man mit dem Kulturgut Europas nicht zu konkurrieren ver mochte. Der Ausweg war: Kulturimport, und man ließ es sich etwas kosten.
In Schottland stand ein altes Haus, dal auf eine fast tausendjährige Geschichte zurückblickte. Ein USA.-Millionär, dem das historisch wertvolle Gebäude gefiel, legte einen Scheck auf den Tisch des Hauses, wurde mit dem Besitzer handelseins und holte sich dann die nötigen Facharbeiter heran. Jeder Stein, vom Dach bis zum Keller, wurde numeriert: dann begann der Abbruch, der Transport über den Ozean und heute steht das schottische Schloß zum Stolz aller Amerikaner in der Gegend von Detroit. Dieses Beispiel ließ den jungen John Nockefeller nicht rasten. Er verfiel darauf, die ganze Abtei von Pontau im französischen Bezirk Landes aufzukaufen, nnd der Hauptbeweggrund war. deu Amerikanern mit einem „Musterbeispiel der Zisterzienser-Architektur des zwölften Jahrhun oerts" zu imponieren. Die Wellen der Begeisterung gingen haushoch, als Nockefeller dann noch eine Stiftung von 2F Millionen Dollar machte, um den Wiederaufbau der Abtei in Neuyork zu ermöglichen und di< Unterhaltung des Bauwerkes für alle Zeiten zu finanzieren. Die Abtei von Pontau war ziemlich verfallen. Nockefeller bemühte sich Persönlich um die Erwerbung geeigneter Marmorblöcke, damit „amerikanische Künstler" das „geeignete Material" zur Hand hatten, um die Kunst der Zisterzienser mit einem USA.» Mäntelchen zu umhüllen.
Die Vereinigten Staaten sind ein Land ohne Tradition. Das ist gewiß keine Schande. Niemand kann für sein Geburtsdatum verantwortlich gemacht werden, und man kann keinen Staat zur Rechenschaft ziehen, weil er über das Kmdesalter noch nicht hinaus ist. Die Amerikaner aber glauben, daß sie eine Tradition gewaltsam aus dem Boden stampfen müssen. Die Reisenden ans USA., die überall in der Welt Altertümer unü Rcifeaiiocuken sammeln, waren auch in Europa eine bekannte Erscheinung. Für Millionen und Milliarden von Dollars sind historische Erinnerungen und Gemälde und Kunstwerke über den Ozean gewandert. Die fanatischen amerikanischen „Tra- ditionsstister" haben vor einigen Jahren einen anderen Weg eingeschlagen und auf eigenem Grund und Boden nachgesehen, was sich dort noch an Altem und Vergangenem vorfindet. Die Ausbeute war kümmerlich. Man sah hohe Wolkenkratzer und Fabrikgebäude, aber nichts, was romantisch war. Nur in einer etwas zurückgebliebenen Stadt im Staate Virginia, in Williamsburg, fand man endlich ein paar Altertumsreste, denen man eine Pflege angedeihen lassen konnte. Man wünschte eine alte Stadt zu besitzen, die die amerikanische Tradition arigenfällig bescheinigte. Deshalb wurden in Williamsburg alle Häuser, die nicht in den letzten 150 Jahren gebaut waren, niedergerissen. Es ging nicht etwa darum, architektonische Schandmale aus dem Stadtbild zu beseitigen. Der Kamps galt dem Neuen schlechthin. Auch geschmackvolle moderne Villen wurden ein Raub der Traditionssucht. An ihrer Stelle wurden alte Baukästen errichtet, wie man sie vor zweihundert Jahren, also noch vor der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten baute. Alles sollte einen alten, verwitterten und traditionsgesättigten Anstrich haben. Die ganze Stadt ivurde ein Museum, auf das jeder echte Pankee stolz ist.
In das gleiche Kapitel fällt auch die Gründung der amerikanischen Wappenindustrie, die unmittelbar vor dem Kricgsbeginn eine Hochkonjunktur durchmachte. Für den gewiß sehr bescheidenen Preis von zwei Dollar konnte sich jeder Amerikaner ein Wappen bestellen, das auf die Herkunft von nordischen Wikingern schließen ließ. Viele Einwanderer,