Sthwavzwatö-Warhl

Nationalsorialislisolie ^aZesLeilunZ ^era,a/ 25 /

6e^ /« 2 s Xreisamlsklall kür ciev Xr^is Lslvf

^o-kirevpr-is. vir eivsp-llljic ^illimeleneil- 7 kpk,. r-xlt-ilwillim-t-i IS «pk. 6««kiikt«t«II« 6<i 5c8v»rrv»lc>.>V»<:kt: 6»Iv, I.-6-r-ti-ire 2Z. kostsdi-cklionto Li»t Stuttr«rt :)>«7. ko-t-ckN-kk-cli z«. Mn-dverkLukp-d- IN Npk. LdüIIvne-ort: 6»Iv.

Hgdlstt

üer^gsprels: 8el 2u«t«iIunL 6urcti LeitunLstr»8er oov 8erug über unsere baarj- »revtuien mun-tU-k i,S0 8«. ieivscbU-Aied 2» kpt. 'rr-xei!o>>n>. ttei keeibreu« I,S« «». -inecblieLUcl, 18 kpf. Leitungszebubr lurüzliek Z« 8p». S-s,-I>«eI6.

Lslv im LekvsrrivLiä

LamsInZ, 25. ^pril 1942

^lrumner 9b

VoeveekeK«nZ rkee eieuisc^ren L-mien Fnr ^Voeekabsr-initt

Drei feindliche Munitionslager zerstört

Lo^jetiscüe OegevanZrikke LersottlaZen -^irlrsairies kHngreikeo <1er «keulsedeir I^uktvvakke

Lk8«nb«rkedl 6«r 8 - ? r e s » «

. Berlin, 25. April. Hervorgerufen durch deutsche Angriffe entwickelten sich im Nordabschnitt der Ostfront einige heftige Gefechte. Obwohl unsere Truppen dabei hiiu- sig durch überschwemmtes Gelände Vorstotzen mutzten, konnte die Kampfgruppe ihre Diel- lungen in zähem Angriff, der den Feind hohe blutige Verluste kostete, weiter tzach vorn verlegen.

Den Bolschewisten gelang es nicht, die Schwierigkeiten des Geländes zu überwinden. Daher konnten ihre wiederholt und mit star­kem Feuerschutz vorgetragenem Gegenan­griffe von den deutschen Truppen zer­schlagen werden. Dabei wurden sowjetische Panzer, 24 Geschütze, über 180 Maschinen­gewehre und Granatwerfer erbeutet, sowie 400 Gefangene eingebracht.

Im mittleren Abschnitt griffen starke Ver­bände deutscher Kampf- und Sturzkampfflug­zeuge wirksam in den Erdkampf ein. Panzer und Artillerie des Feindes wurden durch Tiefangriffe außer Gefecht gesetzt. Auch im rückwärtigen sowjetischen Gebiet richteten un­sere Flieger mit Bomben und Bordwaffen große Zerstörungen an. Im Verlauf dieser Aktionen flogen unter anderem drei feindliche Munitionslager in die Luft, wobei die Bolschewisten Hohe Verluste erlitten. Ferner wurden ein vollbeladener Eisenbahnzug vernichtet und 25 weitere schwer beschädigt.

Im Südabschmtt und aus der Krim fanden keine wesentlichen Kampfhandlungen statt. Die deutschen Truppen beschränkteil sich dar­auf, durch örtliche Angriffe gegen zähen feindlichen Widerstand Geländegewinne zur Verbesserung ihrer Stellungen zu erkämpfen. Bei erfolgreichen Stoßtrnppunternehmungen wurden eme große Anzahl Gefangener einge­druckt sowie 28 eingebaute Flamm e n- wcr er des Feindes durch Sprengungen vernichtet.

An der Syväri-Front in Karelien wurden die N e,t e s o w i e t i s ch e r A n g r i f f s v e r- bände, die sich bisher der Vernichtung hat­ten entziehen können, eingeschloffen und völ­lig aufgerieben. Unter den 2000 Gefal­lenen des Feindes befand sich auch der Kom­mandeur des 536. bolschewistischen Infanterie­regiments mit seinem Stabe.

Vom Heldentum unserer Soldaten

Ueber die heldenmütigen Kämpfe unsere Truppen im Osten liegen im übrigen noc folgende Einzelmeldungen vor:

Bei den schweren Abwchrkämpfen im nört lichen Abschnitt lag ein Bataillon eines wes deutschen Infanterieregiments in vorgeschc bener Stellung. Infolge feindlicher Umfck sung ivurde die Verpflegung allmnhln knapp. Drei Tage lang kam keiner der deu schcn Soldaten mehr zum Schlafen, weil in mer wieder feindliche Angriffe die ganze Au merksamkeit erforderten. Bei vorübergchei dem Tauwetter waren Stiefel und Unifori vom Schneewasser durchnäßt worden und e: neutc Kälte hatte sie steinhart gefrieren lasse: Als die Munition zur Neige ging, sollte da Bataillon zurückgenommeu werden, bis d Reserven zum Gegenangriff herangekomme wären. Da machte der Chef einer Kompaw mit drei Gruppen einen überraschenden Voi floß gegen die dicht besetzten feindlichen Ste jungen. 200 Bolschewisten räumten flnchtarti jZre Schützengraben. 60 blieben tot auf de, Gesichtsfeld liegen.

Wenn sich der Gegner auch nach wenige hundert Meter unter dem Schutz von Pan zern und Granatwerfern wieder sestsetzte, s war er durch den kühnen Vorstoß doch so i Verwirrung gebracht worden, daß sich da Bataillon, bis au die Brust im Schnee wa sind, völlig ungestört vom Feind absetze konnte, um diesen dann neugeordnet in ei folgrcichem Gegenangriff zurückzuwerfen.

Eichenlaub mit Schwertern für Hauptmann Herbert Jhlefelb

ünl,. Aus drm Führerhauptqua, t«er, 24. April. Der Führer verlieh Heu dem Hauptmann Herbert Jhlefelb, Gruppe, Anmanbeur in einem Jagdgeschwader, dl Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkrei des Eisernen Kreuzes und sandte an ihn naä stehendes Telegramm:Im Ansehen Ihr, mimer bewährten Heldentums verleihe i Ihnen anläßlich Ihres lül. Luftsieges w neuntem Offizier der deutschen Wehrmacht d« Eichenlaub mit Schwertern zum Ritterkre» des Eisernen Kreuzes. Adolf Hitler." - Reich, marschall Göring richtete an Hauptman Jhlefelb anläßlich seines 101 . LuftsiegeS ei Glückwunschschreiben.

Als ein deutscher Flakkampftrupp seine Ab­lösung an einem Geschütz antrat, wurden nach kurzer Zeit vier bolschewistische Panzer, dar­unter ein 52-Tonner gemeldet, die im Gelände vor dem deutschen Stützpunkt aus und ab fuh­ren. Sofort wurde einer der feindlichen Pan­zer angegriffen. Schon der erste Schuß saß. Ein zweiter Volltreffer ließ eine hohe Stich­flamme aus dem feindlichen Kampfwagen brechen. Durch diese Schüsse hatte das Flak­geschütz seine Stellung verraten, so daß die sowjetische Artillerie es mit Trommelfeuer einzudecken begann.

Trotzdem wurden die feindlichen Panzer weiter mit gut gezielten Schüssen bekämpft, worauf auch ein zweiter, 34 Tonnen schwerer Panzer in Brand geriet. Im Lärm der ber­stenden Granaten des Feindes riesen sich unsere Flaksoldaten die Befehle zum Beschuß des 52-Tonners zu, der sich in einer Schnee­wehe festgefahren hatte. Mit zwei Schüssen wurden 25 bolschewistische Infanteristen, die den Stahlkoloß freischaufeln wollten, ver­

nichtet. Weitere Schüsse rissen dem über­schweren Fahrzeug die Kuppel weg.

Nachdem auch dieser Gegner kampfunfähig gemacht worden war, wurde bei starkem Schneetreiben und unter dem unvermindert anhaltenden Trommelfeuer der feindlichen Artillerie auch der vierte Hanzerkampfwagen mit wenigen Schüßen erledigt. Das gleiche Schicksal traf einen Panzerspähwagen, der sich kurz darauf im Schutz des Unwetters zu nähern suchte.

Acht Gpitfire abgeschossen

Gestern an -er Küste der besetzten Gebiete Berlin, 25. April. Britisch« Kampfflug­zeuge flogen unter starkem Jagdschutz am Freitagnachmittag die Küste der besetzten Ge­biete an. Nach bisher vorliegenden Meldun­gen schoflen deutsche Jäger acht Spitfire in heftigen Luftkämpfcn ab.

Glatt süns künftig nur noch zwei Lohnabzüge

Voreiniseduoö cles LodosbruZes - Lürgersteuor io ciie Liokooaioevsteuer eiogeglierlert

Frankfurt a. M.. 24. April. Staats­sekretär Reinhardt sprach hier vor Vertretern von Partei, Staat, Wehrmacht und Wirt­schaft über die Finanzkraft des Reiches und über die neue große Vereinfachung des Lohn­abzugs. Er führte u. a. aus:

An einem der nächsten Tage wird die zweite Verordnung über die Vereinfachung des Lohnabzugs im Neichsgesetzblatt erscheinen. Diese bringt zwei weitere große Vereinfachun­gen. Sie bestehen darin, daß die Zahl der ge­setzlichen Lohnabzüge von fünf auf zwei ver­mindert wird. Die Bürger st euer wird beseitigt. Sie ist eine Gemeindesteuer ge­wesen und durch die Gemeinden in verschie­dener Höhe erhoben worden. Den Gemeinden wird der Ausfall durch das Reich ersetzt. Das Reich wird sich demgemäß die rund 800 Mil­lionen Mark, die es den Gemeinden ersetzt, durch eine leichte Erhöhung der Einkommen­steuer beschaffen.

Der Steuerpflichtige wird in Zukunft nicht mehr zwei Beträge zu entrichten haben: Die Einkommensteuer und die Bürgersteuer, son­dern nur noch die Ein kommen st euer. Die Vereinfachung wird auf dem Gebiet des Lohnabzugs am I. Juli 1942 in Kraft treten. Die Unternehmer werden dann nur noch einen Steuerbetrug einzubehalten haben. Dieser er­gibt sich aus der neuen LohMeuertabelle.

Auf dem Gebiet der Lohnsteuer wird die Vereinfachung am 1. Juli in Kraft treten, auf dem Gebiet der Veranlagung erst am 1. Januar 1943. Die Bürgersteuer, die die Gemeinden auf Grund von Bürgersteuer­bescheiden für das Kalenderjahr 1942 angefor- dcrt haben, muß zu den vorgesehenen Zeit­punkten an die Gemeinden noch entrichtet werden. Die entrichteten Beträge werden bei der Veranlagung zur Einkommensteuer 1942 auf die leicht erhöhte Einkommensteuer ange­rechnet werden.

Die Freigrenzen sind bei der Bür­gersteuer niedriger gewesen als bei der Einkommensteuer. Es gab infolgedessen mehr

B'ii-oersteuervflichtige als Einkommensteuer­pflichtige. Es ist nicht erwünscht, daß sehr me,e Personen, die bisher zwar bürgersteuer­pflichtig, aber nicht auch einkommensteuer- pflichtig gewesen sind, in Zukunft vollkommen versonensteuerfrei bleiben. Es wird deshalb die Einkommensteuerfreigrenze der Ledigen, der kinderlos Verheirateten und der Verheira­teten mit nicht mehr als zwei Kindern etwas herabgesetzt.

Die Bürgersteuer ist bisher nicht im ganzen Reichsgebiet in einheitlicher Höhe erhoben worden. Die leichte Erhöhung der Einkom­mensteuer kaun jedoch für das gesamte Reichs­gebiet nur einheitlich sein.

Der Betrag, um den die Einkommensteuer erhöht wird, entspricht in den unteren Lohn­tagen einem bisherigen Bürgersteuerhebesatz von 100 v. H. Er steigt langsam an und er­reicht in den mittleren Lohntagen einen Be­trag, der einem bisherigen Bürger­ste uerhebesatz von 500 v. H. entspricht. Er endet in den hohen Lohnlagen bei einem Betrag, der einen: bisherigen Bürgerstener- hcbesatz von 700 v. H. entspricht. Es ergibt sich

korketrung auk Seite 2

Viereinhalb Stunden Geheimsitznng

Churchill scheut die Oesfentlichkeit

Genf, 24. April. Im englischen Unter­haus fand am Donnerstag die angekündigte Geheimsitzung zur Besprechung der Kriegslage statt. In dieser Geheimsitzung, die vierein­halb Stunden dauerte, soll Churchill versucht haben, den Angriffen auf die oberste Krieg- fuhrung wegen der zahlreichen Niederlagen auf allen Fronten zu begegnen. Wie dieTi­mes melden, hättenverschiedene Abgeord- nete dabei den Wunsch verschiedener Kreise" Kur Kenntnis gebracht, daß eine öffent- l.i ch r Aussprache über die gegenwärtige mili­tärische Lage sehr begrüßt würde. Cripps, der im Namen der Negierung antwortete, habe versprochen, diesen Vorschlagin Erwä­gung" zu ziehen.

Sowjets ermordeten über tausend Menschen

örutalv Oevkiltverrscbkitt Io «len bsseirteu teilen Irans - Ilrrnis ein Itürnrnerbauien

LlKoodortedl d-I 8 « ? r e » « «

mck. Berlin, 25. April. Die brutale Ge­waltherrschaft der Bolschewisten in den von ihnen besetzten Teilen Irans hat zur Folge, daß die sowjethörige Regierung in Teheran in immer schwerere Konflikte mit der eigenen Bevölkerung verwickelt wird.

So haben sich verschiedene gut organisierte und mit Waffen versehene Bergstämme er­hoben und den Regierungstruppen bereits mehrfach schwere Verluste zugefügt. In An­betracht dieser inneren Wirren wird offen von einem bevorstehenden Rücktritt des Ka­binetts Soheily gesprochen. Man nimmt an, daß das Parlament aufgelöst wird und das Land völlig unter den Einfluß Moskaus gerät.

Türkische Zeitungen berichten Einzelheiten über die Terrormaßnahmen, die sich die So­wjets gegenüber der iranischen Bevölkerung zuschulden kommen lassen. Als die Bolsche­wisten in die Stadt Urmia in Aserbeidfchan einrückten, zerstörten sie etwa 3000 Geschäfte, ohne daß die Eigentümer dieses sinnlose Ver­nichtungswerk irgendwie verhindern konnten. Nicht genug damit dehnten sie ihre Zerstö­rungswut auch auf die Umgebung der Stadt

aus, wobei die ganze Ernte in Flammen auf- ging. Aus Hunderten von kleinen Dörfern wurde sämtliches Vieh, der einzige Reichtum der Einwohner, fortgeschleppt. In Urmia, das nur noch einen Trümmerhaufen bildet, sind seit dem Einmarsch der Sowjets über tausend Personen umgebracht worden.

Spanischer Militärattache gelötet

Britische Bomben auf ausländische Gäste

Madrid, 24. April. Wie jetzt bekannt wird, soll der spanische Militärattache in London, Barra. bei einem englischen Manöver getö­tet worden sein, das auch zahlreichen briti­schen Offizieren und Soldaten das Leben kostete. Die englische Luftwaffe hatte bei die­sem Manöver ihre Bomben nicht in die be­fohlenen Ziele, sondern mitten in die üben­den Truppen geworfen. Eine der Bomben, mit denen die britischen Flieger wahrscheinlich ihreTreffsicherheit" auch in der Heimat do­kumentieren wollten, soll dabei in der Nähe der ausländischen Militärattaches krepiert sein und mehrere Offiziere, darunter Barra, ge­tötet haben. Die Nachricht hat in Madrid größtes Aufsehen erregt.

Die gestohlene Kultur

Ein Blick auf deu vielfach photographierten Amtsschreibtisch des Präsidenten Roosevelt genügt, um die nordamerikanische Kultur- wüste vollständig zu erfassen. Da sitzt der Mann, der stolz darauf ist, daß sein Land die größten Wolkenkratzer, die größten Goldvor­räte, die meisten Autos, die längsten Straßen, die riesigsten Fabriken, die prachtvollsten Kino- paläste und die angeblich unbegrenzten Mög­lichkeiten auf allen politischen und wirtschaft­lichen Gebieten besitzt, aber vor ihm steht ein grausamer Mischmasch von mehr als hundert Gipsfiguren und Reiseandenken, Schächtclchen und allerhand kitschiger und verschitvrkcltei Krimskram, der von dem Kunstverständnis, von der Kulturhöhe und von der Pietät des Besitzers zeugen soll. Die ganze kulturelle Un­produktivität ist hier gewissermaßen auf dem kleinsten Raum zusammengedrängt.

Wie kommt das? kusweLs IS businessi Das Geschäft steht obenan; ganz gleich, ob es sich um Handelsware, um Petroleum, um politische Einmischung oder um Stützpunkte handelt; der Dollar regiert. Die Uankees haben keine Zeit für eine eigene Kultur; man kann sie ja mit den Dollars aus Europa oder aus Afrika oder aus Asien heranschaffen, und so feierten Nigger-Jazz, Südsee-Hula-Hula, ero­tische Nevüen und Freude am Radau ihre Orgien. Aber man merkte doch Wohl, daß da irgendwo eine Lücke war, die man mit eigenen geistigen Mitteln nicht schließen konnte, und man empfand wohl auch, daß man mit dem Kulturgut Europas nicht zu konkurrieren ver mochte. Der Ausweg war: Kulturimport, und man ließ es sich etwas kosten.

In Schottland stand ein altes Haus, dal auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück­blickte. Ein USA.-Millionär, dem das histo­risch wertvolle Gebäude gefiel, legte einen Scheck auf den Tisch des Hauses, wurde mit dem Besitzer handelseins und holte sich dann die nötigen Facharbeiter heran. Jeder Stein, vom Dach bis zum Keller, wurde numeriert: dann begann der Abbruch, der Transport über den Ozean und heute steht das schottische Schloß zum Stolz aller Amerikaner in der Gegend von Detroit. Dieses Beispiel ließ den jungen John Nockefeller nicht rasten. Er verfiel darauf, die ganze Abtei von Pontau im französischen Bezirk Landes aufzukaufen, nnd der Hauptbeweggrund war. deu Ameri­kanern mit einemMusterbeispiel der Zister­zienser-Architektur des zwölften Jahrhun oerts" zu imponieren. Die Wellen der Be­geisterung gingen haushoch, als Nockefeller dann noch eine Stiftung von 2F Millionen Dollar machte, um den Wiederaufbau der Abtei in Neuyork zu ermöglichen und di< Unterhaltung des Bauwerkes für alle Zeiten zu finanzieren. Die Abtei von Pontau war ziemlich verfallen. Nockefeller bemühte sich Persönlich um die Erwerbung geeigneter Mar­morblöcke, damitamerikanische Künstler" das geeignete Material" zur Hand hatten, um die Kunst der Zisterzienser mit einem USA.» Mäntelchen zu umhüllen.

Die Vereinigten Staaten sind ein Land ohne Tradition. Das ist gewiß keine Schande. Nie­mand kann für sein Geburtsdatum verant­wortlich gemacht werden, und man kann kei­nen Staat zur Rechenschaft ziehen, weil er über das Kmdesalter noch nicht hinaus ist. Die Amerikaner aber glauben, daß sie eine Tradition gewaltsam aus dem Boden stampfen müssen. Die Reisenden ans USA., die überall in der Welt Altertümer unü Rcifeaiiocuken sammeln, waren auch in Europa eine bekannte Erscheinung. Für Millionen und Milliarden von Dollars sind historische Erinnerungen und Gemälde und Kunstwerke über den Ozean ge­wandert. Die fanatischen amerikanischenTra- ditionsstister" haben vor einigen Jahren einen anderen Weg eingeschlagen und auf eigenem Grund und Boden nachgesehen, was sich dort noch an Altem und Vergangenem vorfindet. Die Ausbeute war kümmerlich. Man sah hohe Wolkenkratzer und Fabrikgebäude, aber nichts, was romantisch war. Nur in einer etwas zu­rückgebliebenen Stadt im Staate Virginia, in Williamsburg, fand man endlich ein paar Altertumsreste, denen man eine Pflege an­gedeihen lassen konnte. Man wünschte eine alte Stadt zu besitzen, die die amerikanische Tradition arigenfällig bescheinigte. Deshalb wurden in Williamsburg alle Häuser, die nicht in den letzten 150 Jahren gebaut waren, niedergerissen. Es ging nicht etwa darum, architektonische Schandmale aus dem Stadtbild zu beseitigen. Der Kamps galt dem Neuen schlechthin. Auch geschmackvolle moderne Villen wurden ein Raub der Traditionssucht. An ihrer Stelle wurden alte Baukästen errichtet, wie man sie vor zweihundert Jahren, also noch vor der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten baute. Alles sollte einen alten, verwitterten und traditionsgesättigten Anstrich haben. Die ganze Stadt ivurde ein Museum, auf das jeder echte Pankee stolz ist.

In das gleiche Kapitel fällt auch die Grün­dung der amerikanischen Wappenindustrie, die unmittelbar vor dem Kricgsbeginn eine Hochkonjunktur durchmachte. Für den gewiß sehr bescheidenen Preis von zwei Dollar konnte sich jeder Amerikaner ein Wappen be­stellen, das auf die Herkunft von nordischen Wikingern schließen ließ. Viele Einwanderer,