9. Seite Nr. 3V2
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Dienstag, den 24. Dezember 194«
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Soldatenweihnachtcn
Die Post aus der Heimat wird verteilt.
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Weihnachtsfeier in einer B-Stelle
Auch der Hauptmann hat sich für kurze Zeit eingefunden
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Brief von der Front
Nach dem Gemälde von Hans Jakob Mann-München auf der Großen Kunstausstellung 1940 in München.
Weihnachten vor 25 Jahren am Hartmannsweiler Kopf
Die Kämpfe um diesen Vogesenberg Mitte Oktober 1915 schließen damit ab, daß sich Deutsche und Franzosen in seinen Besitz teilen. Auf unserer Seite spürt man in der zweiten Dezemberhälfte, daß die Feinde einen großen Schlag gegen den Berg führen wollen, deshalb vier Tage vor Heiligabend erhöhte Alarmbereitschaft. Bis zum 21. Dezember ist es ruhig. 10.10 Uhr vormittags jagt der Franzmann Trommelfeuer herüber. Am Schloß Ollweiler frißt der Rote Hahn. Bis Verrweiler, Wün- heim, Bertschweiler, Wattweiler und Gebweiler langt die französische Eranatenpeitsche mit derben Schlägen. Der Hartmanns- weiler-Kopf steht in Flammen. AlleLernsprechleitungen sind zerhauen, Stellungen an der Himmelsleiter und an der Maß-Sappe zertrümmert.
Gegen 3 Uhr nachmittags greifen französische Infanterie und Alpenjäger an. Erst an einzelnen Stützpunkten der Felsenbefesti- oungen können die zusammengeschossenen deutschen Kompagnien nennenswerten Widerstand leisten. Aber auch den brechen die Franzosen mit Flammenwerfern. Vom Bischofshut können sich; nur wenige unserer Leute auf die Bastion durchschlagen. Eine' dünne letzte Linie besteht. Würden die Franzosen diese überrennen, so stände ihnen der Weg'ins Tal offen; klarer Nachthimmel hört die Gewehrschüsse im dunklen Forst.
Auch am Tanzplatz und am Leopoldswerk greift sich der Tod viele der Unseren. Vom Großen Belchen sehen die Franzosen unsere Stellungen ein. Trotz vorerst gut vorankommenden französischen Jnfanteriesturmes treten in der Linie Neuer Graben— Schlummerklippe zersplitterte deutsche Kräfte zum Gegenstoß an.
Der Herzstein fällt in die Hand des 28. Alpenjägerbataillons.
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PK.-Neubauer-Weltbild sM). Das Weihnachtslied Der Organist im feldgrauen Rock.
Am Abend des 21. Dezember sind Hartmannsweiler-Kopf, Hirz- ftein und die deutschen Stellungen tief hinter ihnen in französischem Besitz.
Wir ziehen alle Reserven heran.
Am 22. Dezember setzt der Eegensturm ein. Die 8. Res.-Jäger und die 14. Jäger fahren im Morgendämmern forsch zwischen die Franzmänner. Ihre herzhafte und erfolgreiche Vorarbeit ermöglichte den Generalangriff auf der ganzen Linie um 11 Uhr. An ihm sind beteiligt: Landwehr-JR. 58 und 99. Res.-JR. 73 und
die vorgenannten Jäger. Ueberall kommt er gut vorwärts, kostet aber schwere Blutopfer. Die französischen Stellungen werden rasch angepackt und ausgeräumt. Dabei leisten die Feinde heftige Gegenwehr. Wildes Handgemenge tobt da und dort. 12.30 Uhr mittags ist im wesentlichen die ursprüngliche Stellung wieder in deutschem Besitz. Die 8. Res.-Jäger sitzen von neuem auf der' Kuppe des Hartmannsweiler-Kopfes. Der 22. Dezember erbringt 1530 Gefangene, darunter 21 Offiziere, 15 ME.s, 2 Minen- und 8 Flammenwerfer sowie rund 2000 Gewehre. Einen Tag vor Heiligabend packen Sturmtrupps der Pioniere und Freiwillige
von Landwehr 99, dazu Landwehr 6/56 Felsennest, Adlerhorst, Doppelkopf. Die Nordflanke des Berges wird vom Eardc-Jäger- Bataillon gesäubert. Das wollte eigentlich Weihnacht am stillen Lingekopf feiern. Bis zum 8. Januar 1916 — an diesem Tage wird der Hirzstein wieder genommen — toben die erbitterten Weihnachts- und Neujahrskämpfe um den Hartmannsweiler^ Kopf weiter. Er ragt wie ein von Stahl und Eisen rasiertes Schädel ins Winterland. Für immer kauern die Deutschen nun auf ihm. 60 000 Tote hat er von Freund und Feind gekostet.
Weltbild (Ms. PK.-Titz-Weltbild (Ms.
Spiel mit den Weihnachtsgeschenken Weihnachtsbrief aus der Heimat
Vor der Wache wird schnell noch der Weihnachtsbrief gelesen.
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