2. Seite — Nr. 288
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
erstatters, der erklärt habe, sein erster Eindruck sei gewesen, daß die Londoner die Luftangriffe als einen Witz ansShen (!!).
Man staunt, daß es der Londoner Rundfunk heute noch fer- tigüringt, solche Frivolitäten in die Welt zu senden. Äst es doch nicht gar so lange her, daß Churchill selbst di« Menschenverluste in London mit 14 808 Toten und 2Ü VVV Schwerverletzten angab. Andere englisch« Mitteilungen vezissern die wöchentlichen Blutopser Londons mit 3888 bis 4888 Tote». Hinzu kommen Zehntausende zerstörter Häuser und Rüstungsanlagen, die Vertreibung Hunderttausender von Heim und Herd, unglaubliche Mihstände aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Das alles aber läßt Churchill vor der Welt als „Witz" hinstelle».
Mag die Unverfrorenheit und Bedenkenlosigkeit dieses Hasardeurs auch überall hinlänglich bekannt sein, ein solches Maß verbrecherischer Gesinnung ist selten anzutreffen. Die Leiden einer Millionenbevölkerung gehen spurlos an diesem Menschen vorüber, sie sind ein Nichts, wenn er der Welt ein optimistisches Bild Englands vorzaubern will zu dem einzigen Zweck, vielleicht doch noch Dumme zu finden, die sich von solcher Scharlatanerie beeindrucken lassen und den sinnlosen britischen Widerstand gegen die geeinten Kräfte der jungen aufstrebenden Völker verlängern helfen.
«Heftige, allnächtliche Dirlkanausbrüche-
Angriffe von ziemlich bedeutendem Ausmatz
Stockholm, 13. Nov. Die deutschen Vergeltungsangriffe in der Nacht zum Mittwoch müssen allem Anschein nach ganz besonders umfangreich und wirkungsvoll gewesen sein, da sogar der amtliche Bericht des britischen Luftfahrtministeriums nicht umhin konnte, ausnahmsweise einmal etwas von dem üblichen Jllu- sionsspiel des Londoner LUgenministeriums abzugehen. In dem abgesehen von einigen schüchternen Beschönigungsversuchen und typischen Widersprüchen auffallend offenherzigen Bericht heißt es u. a. wörtlich:
„In der Nacht zum Mittwoch erneuerte der Feind, unterstützt vom Mondschein, seine Angriffe auf Großbritannien. Die Angriffe nahmen ein ziemlich bedeutendes Ausmaß an und obwohl London das Hauptziel bildete, entwickelten sich auch nicht minder bedeutende und andauernde Angriffe gegen andere Teile des Landes, besonders gegen Mittelengland und das Ufer des Mer- sey. In London wurden die ersten Bomben kurz nach Einbruch der Nacht — also gegen 18 Uhr (!) —, abgeworfen, und die Bombardierung dauerte mit Unterbrechungen die ganze Nacht an. Die Schäden waren ausgedehnt, aber im Vergleich zum Ausmaß des Angrisses nicht schwer." (?)
Nach diesen trotz ihrer Gewundenheit recht vielsagenden Andeutungen hat die deutsche Luftwaffe also wieder einmal ganze, Arbeit geleistet. Die Tatsache der sich immer mehr verstärkenden' Wirksamkeit der deutschen Bombenangriffe hat sich allmählich in aller Welt herumgesprochen und findet durch die aus London eintreffenden Augenzeugenberichte sogar in Kreisen Eingang, die sonst noch stark unter dem Einfluß der englischen Lügenpropaganda stehen.
So wird in einem Londoner Brief, der in der in Schanghai erscheinenden „North China Daily News" veröffentlicht wurde, die verheerende Wirkung der deutschen Luftangriffe auf London mit heftigen Vulkanausbrüchen verglichen, die sich allnächtlich wiederholen. Die Zerstörungen, von denen kaum ein Stadtteil Londons verschont worden sei, legten, wie der Briesschreiber zugibt, das Wirtschaftsleben und den Verkehr völlig lahm und wirkten zunehmend deprimierend auf die Londoner Bevölkerung.
Der Brief beschreibt dann die Wirkung der deutschen Bomben in der Oxford-Street und der Bond-Street, wo mehrere große Eeschäftsgebäude zerstört worden seien und gibt zu, daß Plünderungen von Geschäften durch dunkle Elemente vorgekommen seien.
Wie man sieht, gelingt es nicht einmal mehr, in den englischen Kreisen des Fernen Ostens die trügerischen Jllusionsmär- chen des Londoner Lügenministeriums aufrechtzuerhalten.
Abtretung von Stützpunkten undiskutabel
Erklärung des chilenischen Außenministers
Santiago de Chile, 13. Nov. In der tn Valparaiso erscheinenden Zeitung „Union" gab der chilenische Verteidigungsminister Hernandez Erklärungen, die in USA. starke Beachtung fanden. In einem in der Zeitung veröffentlichten Interview erklärte Hernandez, jede Diskussion über Abtretung von Stützpunkten sei vollkommen überflüssig. Chile sei bereit, den ihm zukommenden Platz in der Verteidigung Amerikas auszufüXen und seinen Verpflichtungen gemäß den Beschlüssen der Havanna-Konferenz nachzukommen. Verteidigung sei aber nicht nur eine militärische Aktion, sondern fordere auch eine starke Wirtschaft. Darum sei die Abtretung von Stützpunkten für alle Zeit undiskutabel. Die Abtretung von Stützpunkten, so erklärte Hernandez, sei nichts anderes als eine militärische Kolonisation. Sie bedeute nicht Zusammenarbeit, sondern Unterwerfung, und sei darum mit den Beschlüssen der amerikanischen Konferenzen und der Politik guter Nachbarschaft nicht zu vereinen.
Die „Union" kommentiert diese Erklärung als „im nationalen Interesse gegeben" und gibt der lebhaften Zustimmung Ausdruck, die die Stellungnahme des Verteidigungsministers auslöst.
Auslieferung von Trinkwaffer verweigert
Tokio, 13. Nov. (Ostasiendienst des DNV.) Japanische Schifffahrtskreise treffen, „Asahi Schimbun" zufolge, Vorbereitungen, um feindliche Maßnahmen der britischen Behörden gegenüber japanischen Schissen, vor allem in Indien und anderen britischen Häfen, die zwangsläufig angelaufen werden müssen, zu begegnen. Die bekannte Schiffahrtsgesellschaft Nyk stellt fest, daß die Verweigerung von Trinkwasser für japanische Schiffe durch die Engländer einer Kriegserklärung gleichkäme. Fast ausnahmslos alle japanischen Schiffe der Indien-Linie seien diesem unmenschlichen Vorgehen der Engländer ausgesetzt. Die britischen Behörden der betreffenden Häfen lehnen beispielsweise die Bitte um das dringend benötigte Trinkwasser mit der Begründung ab, daß „Erlaubnis der britischen Regierung aus London noch nicht eingetroffen sei". Die japanischen Schiffe werden daher jetzt mit zusätzlichen Wassertanks und Lebensmittelvorräten ausgerüstet. Andere Vorkehrungen sind im Gange.
Erdölproduklion nicht betroffen
Fortsetzung der Aufräumungsarbeiten am Carlton-Haus mit deutscher Hilfe
Bukarest, 13. Nov. Die rumänische Hauptstadt steht nach wie vor unter dem Eindruck des großen Erdbebens vom Sonntagfrüh. Eine Reihe von Straßen ist noch immer wegen Einsturzgefahr beschädigter Häuser gesperrt.
Die Aufräumungsarbeiten an den Trümmern des Carlton-Hochhauses dürften noch mindestens eine Woche dauern. Deutsche Pioniere und Soldaten der Luftwaffe arbeiten Tag und Nacht Seite an Seite mit rumänischem Militär, Feuerwehr und freiwilligen Legionärmannschaften. Man hat Bergleute aus Siebenbürgen geholt, um durch Anlegung eines unterirdischen Stollens in die beiden Kellergeschosse des Gebäudes zu gelangen. Auch durch Anlegung von senkrechten Schächten durch den Schutthaufen versuchte man die Rettung der Ueberlebenden. Diese Ver-, suche wurden jedoch wegen Explosionsgefahr wieder aufgegeben, umso mehr, als angenommen werden muß, daß die Ueberlebenden in den Kellergeschossen mittlerweile gestorben sind, sei es. daß sie nach dem Bruch des Hauptwasserrohres ertranken oder durch den Brand der Oelkessel der Zentralheizungsanlage erstickten oder von dem Schutt erdrückt wurden. Bis Mittwochmorgen wurden 81 Leichen geborgen, während man am ersten Tage der Bergungsarbeiten 84 Verletzte retten konnte. Es müssen also noch mindestens 70 Leichen unter den Trümern liegen. Die Staatsanwaltschaft hat Haftbefehle wegen fahrlässiger Tötung gegen die Bauunternehmer des Carlton-Hochhauses ausgestellt.
König Michael besuchte Dienstag zweimal die Rettungsarbeiten, Staatsführer General Antonescu weilte vor seiner Abreise nach Rom noch in dem vom Erdbeben besonders stark mitgenommenen Campina. Soweit bis jetzt feststeht, hat die Erdölproduktion und auch die Verarbeitung des Rohöls durch das Erdbeben nicht im geringsten gelitten. Das Gebäude der Staatsoper in Bukarest wurde derart schwer beschädigt, daß es voraussichtlich abgerissen werden muß. Das Finanzministerium mußte geräumt werden. Durch ein Gesetz wurde die Regierung ermächtigt, beschädigte Häuser, die von ihrem Eigentümer verlassen werden, in Besitz zu nehmen.
Der Eisenbahnverkehr ging im ganzen Lande wieder normal vor sich mit Ausnahme einer kleinen Nebenbahn in der Moldau.
Landbrücke nach Indien
Griechenland als Pfeiler des englisch-indischen Landweges
NSK. In seinem griechischen Vasallen schuf sich England einen der großen Pfeiler für seine Landbrücke nach Indien; den anderen stellt Aegypten dar. Diese Landbrücke betrachtete England von jeher als den bleibenden Erfolg des Weltkrieges und als augenfälligstes Zeugnis für die trotz aller Rückschläge doch noch schöpfungsfähig gebliebene englische große Diplomatie. Die Landbrücke nach Indien besteht aus einer Reihe staatlicher Neuschöpfungen zwischen dem Mittelländischen Meer und dem Persischen Golf. Sie stehen sämtlich entscheidend unter britischem Einfluß, wohin sie durch roheste Gewaltanwendung, insbesondere durch den rücksichtslosen Einsatz der Flugwaffe gegen eine wehrlose Zivilbevölkerung, mit der unverhüllten Terrorabsicht gebracht worden sind.
Es handelt sich um Palästina, Transjordanien und den Irak. Soweit diese Länder dem englischen Landbrückenweg nach Indien entgegenstanden, bekamen sie die Faust der englischen Pluto- kratie in Formen zu spüren, die bis zum heutigen Tage als die unmenschlichsten, würdelosesten Handlungen eines angeblichen
_ Donnersta g, den 14 . November IW
Kulturstaates gegen Wehrlose betrachtet werden müssen Eine nicht geringe Zahl englischer Flieger, die beispielsweise die irakische Zivilbevölkerung, gegen armselige Wüstendörier losgelassen wurden, stehen noch heute auf führenden Posten d» „königlichen" Luftflotte und sind heute die Befehlshaber der Mord- und Brandflüge gegen die Wohnviertel der deutschen oder der italienischen oder der holländischen, belgischen und französischen Zivilbevölkerung. Was sie auf der englisch-indische Landbrücke persönlich ausführten, befehlen sie heute dem slie, gerischen Nachwuchs Englands.
Noch kurz vor dem jüngsten englischen Krieg hallte die Welt wider von den Klagerufen der in Palästina von englischen Fliegern niederbombardierten Araberdörfer. Die palästinensischen Juden redeten sich ein, daß die englischen Luftpiraten zum Wähle der Judenheit Araberfrauen und Araberkinder töteten. Das nar aber immer nur eine englische Nebenabsicht; im wesentlichen ginn es London um die Sicherung der Landbrücke nach Indien, wozu natürlich auch die Sicherung der Oelleitungen aus dem Irak nach Haifa gehörte. Ueber den Persischen Golf hinaus wurde der Landweg, der gleichzeitig auch zur Stützung der englisch-indischen Verkehrsfluglinie nach Karatschi diente, durch die Araberstaaten Koweit, Oman auf dem westlichen und südlichen User des Persischen Meerbusens ergänzt und auf dem östlichen durch Iran nicht gestört; denn hier hatte sich England, wiederum unter dem Einsatz brutalster Gewalt, seinen Einfluß gesichert.
Die hier gekennzeichnete Landbrücke nach Indien war zu Ausbruch des englischen Krieges zu jung, um unempfindlich z„ wenn auch damals der französische Soldat Englands noch in Syrien stand und die Brücke stützen half. Aber gerade diese damalige syrisch-französische Stärke für England ist heute ein gefährlich schwacher Punkt im englischen Spiel geworden. In welchem Grade das der Fall ist, wird sich zeigen, wenn der griechische Brückenpfeiler für den englisch-indischen Landweg gefallen ist.
Ueberprüft man die innere Sicherheit des englisch-indische» Landweges, dann stößt man aus zahlreiche klaffende Risse. Die Araberwelt in Palästina, Transjordanien und im Irak fühlt sich nicht mit England verbunden und unterwirft sich nur dem gewaltsamen militärischen llebergewicht Englands.
Das Spiel Englands im östlichen Mittermeer ist nach allem die Handlung eines Hasardeurs. Die Völker der Achse wisse» jeder Handlung dieses politischen Falschspieler entgegenzutreten. In Griechenland wird wieder eine Karte des englischen Spiels wertlos. L.
Amerikanischer Dampfer von britischen Kric§öschissen beschossen. Bei der Ankunft des amerikanischen Dampsers ,-Exeter" in Neuyork erklärte der Kapitän, die „Exeter" sei am 3. November zwölf Meilen außerhalb von Lissabon zweimal von einer britischen Eeepatrouilte beschoss:» worden.
USA.-Bürger verlassen Mandschukuo. Der amerikanische Konsular-Vertreter und 25 Amerikaner, darunter das Personal der britisch-amerikanischen Havas-Company, reisten am Dienstag und Mittwoch von Mukden nach USA. ab. Sie folgten dem Rat des Konsulats der Vereinigten Staaten.
A-Booljäger vernichtet englisches U-Boot
Von Kriegsberichter Dr. List
DNB Bei der Kriegsmarine, 13. Nov. (PK.) Einige U-Jäger sind aus einem deutschen Hafen ausgelaufen. Kaum haben sie die freie See erreicht, beginnt die U-Boot-Suchfahrt. Die Vorbedingungen sind denkbar gut. Es ist windstill, spiegelglatte See. Die Sicht allerdings ist beschränkt. Um so aufmerksamer wird von der Brücke beobachtet.
Plötzlich entdeckt der Rudergänger des U-J8gers des Kapitänleutnants K. voraus einen Gegenstand, den er aber nicht genau ausmachen kann, da er in dem Grau dieses diesigen Tages verschwindet. Pflichtgemäß macht er Meldung: „Steuerbord voraus ein Schatten." Der Kommandant reißt das Glas an die Augen. Deutlich erkennt er einen U-Voot-Turm. Aber nur wenige Sekunden kann er ihn im Glase festhalten, dann ist er verschwunden. „U-Boot-Alarm." Auf allen Eefechtsstationen fiebern die Männer den nächsten Augenblicken entgegen. In Höchstsahrt fährt man in Richtung des entdeckten U-Bootes vorwärts. Jetzt muß die Tauchstelle erreicht sein. Das Boot stoppt ab und die Geräte versuchen, das getauchte U-Boot festzustellen. Eine halbe Stunde lang wird gesucht. Nichts.
Es wird weitergesucht. „Ihr müßt den Kerl kriegen", spornt der Kommandant seine Männer an. Diese mühen sich weiter und ihr Eifer wird auch belohnt. In einiger Entfernung wird ein U-Boot festgestellt. Unter laufenden Motoren wird die Stelle angelaufen. Es fallen Wasserbomben. Auf Befehl des Kommandanten platzen diese unheimlichen Kästen ins Wasser. Alles wartet auf das Ergebnis dieses ersten Angriffes. Doch deuten keine An-, Zeichen auf Wirkung der Wasserbomben. Es wird erneut versucht, das U-Boot festzustellen. Lange wird die Geduld der Besatzung auf eine harte Probe gestellt, dann wird das U-Boot erneut entdeckt. Sorgfältig wird die Liegestelle festgestellt und dann ein Angriff gefahren. Ein großer Oelfleck wird sichtbar und verbreitet einen durchdringenden Oelgeruch. Das U-Boot muß getroffen sein. Ein dritter Angriff folgt. Wieder kleckern die Wasserbomben, jetzt aber mitten hinein in das Oel, das ununterbrochen nachquillt. Ungeheuer ist die Wirkung. Ein riesiger Luftschwall wühlt das Wasser auf, er folgt unmittelbar auf die Detonation der Wasserbomben, die die See aufbeulen. Neue Oelmassen werden mit hochgerissen.
Der Kommandant will ganz sicher gehen. Er befiehlt einen neuen Angriff. In dem Oel, das sich immer mehr verbreitet, schwimmt ein dunkler Gegenstand, der zunächst für ein Stück Holz gehalten wird. Es stellt sich aber bei näherem Zusehen heraus,- daß es ein Ueberlebender des U-Bootes ist, der von dem Luftschwall aus dem Boot gerissen ist.
Von diesem erfährt der Kommandant die Wirkung seiner einzelnen Angriffe. Zunächst ist der Angriff daneben gegangen. Der zweite zeigt Wirkungen: Das Licht fällt aus und in de» Maschinenraum wird ein Leck geschlagen. Der dritte Angriff trifft dann unter anderem den Maschinenraum besonders schwer, und die austretende Luft reißt den Ueberlebenden mit nach oben. Nach dessen Meinung steht eindeutig fest, daß das U-Boot schon Nach diesem dritten Angriff vernichtet war. Die beiden folgenden haben diese nur noch vollendet.
Ans den Aussagen des Geretteten geht hervor, daß das U-Bsot die sich nähernden U-Jäger zuerst gesehen hat und daß es versucht Hat — und das nach der Meinung der Besatzung mit Erfolg sich durch Echnelltauchen dem Angriff zu entziehen. Es hat auch nach dem ersten Angriff an einen Zufall geglaubt und zuveris »sichtlich auf ein Entkommen gehofft, die allerdings nach dem zweiten Angriff sich als trügerisch erwies.
Einige Tage später liegt der U-Jäger im Hafen. Der Befehlshaber hat seinen Besuch ungesagt, um der bewährten Besatzung die verdienten Auszeichnungen persönlich zu überreichen. Zur besonderen Freude des Kommandanten erhielten vier seiner Män
ner das Eiserne Kreuz I. Klasse, alle anderen Besatzungsmitgliei der werden mit dem Eisernen Kreuz !l. Klasse ausgezeichnet, d!« Freude der Besatzung ist ungeheuer.
Während eines Gesprächs mit dem Kommandanten, der schm, lange das EK. I trägt, erzählt dieser, daß die Besatzung beieIH über ein Jahr ununterbrochenen Einsatzes hinter sich hat. S!>' haben am Weltkrieg in der Ostsee, im Kattegat und und Skageii yrk gesiegt. Sie haben U-Bsote gejagt und bereits eins versenkt? Sie haben unermüdlich, besonders während des Norwegen-Einsatzes, Geleit gefahren und stehen schließlich nun hier zur SM rung eines ihnen zugewiesenen Gebietes.
Kampf mit dem Gelände
Berge, Flüsse und Sümpfe im Epirus
Beim Vormarsch der italienischen Truppen >» Griechenland sind ungeheure Gelände-Schwierigkeiten zu überwinden.
Die italienischen Truppen, die dem siegreichen Vordringen der Luftwaffe langsamer folgen, haben in Griechenland ein Gelände zu bezwingen, von dessen Beschaffenheit man sich gemeinhin kam» eine Vorstellung macht. Das rauhe und unwegsame Terrain des Epirus zieht sich südlich des heutigen Albanien und eines Zipfels von Jugoslawien vom Jonischen Meer bis zu den Westhängen des Pindus hin, bis zum Golf von Arta, an dessen Eingang der Flottenstützpunkt Preveza liegt. Es besteht im Epirus eigentlich nur ein Straßennetz, das nach Albanien mündet und auf der griechischen Seite sehr vernachlässigt ist. Dieses Wegenetz — womit beinahe schon zu viel gesagt ist — scheidet im Norden Epirus von Mazedonien; es erstreckt sich im nördlichsten Teil bei der Stadt Florina und knüpft an die Straße an, die nach Koritza in Albanien geht. Eine weitere Straße im nördlichen Epirus führt über den vielgenannten Metsovo-Pah nach Thessalien, mit Höhenlagen von 1100 bis 1700 Metern, es T dies eine Fortsetzung der Straße, die von Argyrokastro im südlichen Albanien ausgeht. Denn Epirus war ursprünglich eine zusammengehörige Landschaft, deren Verbindungswege polüW auseinandergerissen wurden. Eine große Verkehrsstraße, die über Janina nach Südwesten geht, teilt sich bei dieser Stadt ind-n wichtigen Weg nach Metsovo und den südlichen Weg nach Am, das nahe dem gleichnamigen Golf unter den Höhen des Pindus liegt. Die Straße führt dann weiter nach Phlippiada und von dort weiter nach Salagora am Golf und nach Preveza.
Außer diesen Hauptstraßen gibt es in Epirus nur Wege zweiten Grades, die man ruhig als Saumpfade bezeichnen kann. 6>e werden jetzt von italienischen Pionieren unter größten Muhe» für die schweren Wagen und Geschütze passierbar gemacht. Da die Flußtäler des Epirus zur Küste fast alle quer in der Richtung Nordost—Südwest verlaufen, ist ein ständiges Ueberwinden von mehr oder weniger großen Höhenzügen beim Vormarsch an de Küste erforderlich. Der Kalamas, in seinem Oberlauf non> ganz im Hochgebirge, kommt in einer sumpfigen Ebene ansMee- Der nächste Fluß nach Süden zu an der Küste ist der beruM antike Acheron, der Unierweltfluß, heute Vuoos Man oder auch Maoropotamos (Schwarzsluß), womit noch andie a Sage von seinem Unterweltcharakter erinnert wird. Die ino - chenland sehr häufigen stellenweise unterirdischen '
Katavothren genannt, mögen zu dieser Unterweltsage A» gegeben haben.
Der Fluß Louros, der aus der Richtung von Janina nor lich von Preveza in den Golf von Arta mündet, ist dieser Flußläufe, der aber schon in einer Ebene verläuft, m Berge und aufgeweichte Sumpflandschaft — das sind ^ tigen Vodenhindernisse in der unwirtlichen Landschass Epirus.