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Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Mittwoch, den 13. November 1910

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(Kartendienst Erich Zander-M.) Zum Uebersall auf Französisch-Aequatorialasrika

Libreville und sein Hinterland

In Eal-"n begann Frankreichs Westafrikapolitik

Der brutale englische Verräterüberfall auf Li­breville, die Hauptstadt der Kolonie Gabun, hat in ganz Frankreich einen Entrüstungssturm ausgelöst.

Dort, wo der Atlantische Ozean mit dem weiten Golf von Kuinea gegen den mittleren Teil von Westafrika vordringt, schneidet die Bucht von Gabun in einer Länge von etwa 70 Kilo­meter in das Land ein. Das südliche Ufer des Gabun ist sumpfig md flach, das Nordufer aber ist angehöht und bietet dicht am Atlantik genügend Raum für die Hauptstadt Libreville, in der jetzt von englischen Bomben und Schiffsgranaten ein Blutbad ungerichtet worden ist. Libreville ist für europäische Verhältnisse mir ein kleiner Ort, aber für westafrikanische Matzstäbe ist eine Ansammlung von 3000 Eingeborenen und 2000 Europäern schon sehr beachtlich. Europäische Faktureien, Warenspeicher, Ha- smanlagen, Missionsstationen, das sind die vier Hauptteile von Libreville. Im letzten Jahre vor dem Kriege wurden dort etwa M Schiffe mit 900 000 Vruttoregistertonnen abgefertigt. Libre­ville ist mit diesen Umschlagzahlen der Haupthafen im Gebiet der Kolonialdistrikts von Gabun; der übrige Teil des Außen­handels mit einer Einfuhr im Werte von 107 Millionen franzö­sischen Francs und einer Holz-, Elfenbein-, Palmkern- und Kaut- ichak-Ausfuhr im Werte von etwa 100 Millionen französischer Francs wird von den Häfen Port Eentil, Majumba, Leango und Pointe Noire besorgt.

Die Küste von Gabun ist der Ausgangspunkt der gesamten nanzösischen Kolonialpolitik im mittleren Westafrika gewesen. Zm Jahre 1710 waren die Portugiesen zuerst an Ort und Stelle; sie blieben aber im Bereich der Bucht am Rande Afrikas stehen »nd Netzen das Innere des gewaltigen Landes unerforscht. Erst vor hundert- Jahren, 1842, gründeten die Franzosen in der Bucht »on Gabun eine Niederlassung und zogen den Handelsverkehr der «liegenden Landstriche an sich heran. Aus diesen kleinen An- iiingen hat sich das heutigeAfrique Equatoriale Francaise" ent­wickelt, dessen Gesamtfläche 2 256 000 Quadratkilometer umfaßt. Lan einer 800 Kilometer langen Küste am Atlantischen Ozean astreckt es sich in 1000 Kilometer Breite nördlich von Kongo und Uangi mit 3000 Kilometer Länge bis hinauf nach Ennedi und ubrsti im Herzen der Sahara. Im Süden und Südosten bildet von Manjanga bis zu den Zinga-Fällen der Kongo, dann der Mangi und schließlich der Mbomu-Flutz die Grenze. Im Osten Geht sich der anglo-ägyptische Sudan an. Gegen Norden bringt Aalienisch-Libyen, gegen Nordwesten das französische Westafrika v"d gegen Westen unser altes Kamerun den Abschluß.

, Das Land, in dem Frankreich im Laufe der letzten Jahrzehnte sM Herrschaft aufgerichtet hatte, besteht 'zum überwiegend gro­ßen Teil aus Urwäldern, Steppen rknd Wüsten. Die Durch­dringung ging sehr langsam und zögernd vor sich. Anfänglich Mrde nur im Kongogebiet eine zivile Verwaltung eingesetzt. Ae unsicheren Gebiete von Ubangi und Tschad blieben unter Militärverwaltung. In dem Grade, in dem der Landfriede mit unendlichen Schwierigkeiten hergestellt wurde, löste die Zivilver- Mung den Soldaten ab. Erst nach dem Weltkrieg konnten die Wen Gebietsteile in die Kolonialverwaltung ttbergeleitet «erden.

heute teilt sich Französisch-Aequatorial-Afrika '"vier einzelne Kolonialgebiete auf. Der frühere ^nngo ist die Kolonie Gabun mit 100 000 Einwohnern und der i-Wtstadt Libreville. Die Grenzen wurden hier so gezogen, daß >e Kolonie außerhalb der Kongo-Freihandelszone lag, und das «»r eine Maßnahme, die für den europäischen Gemeinschaftsgeist A? Franzosen so bezeichnend ist, daß sie Erwähnung verdient. ^« Kolonie Mittelkongo mit 700 000 Einwohnern erhielt als Landeshauptstadt den Ört Brazzaville, der seinen Namen von ."A" der französischen Kolonialpioniere erhalten hat. Hier ist " H der Sitz des französischen äquatorialafrikanischen Eeneral- Mvttneurs. Schließlich wurden noch die beiden Kolonien ^"Li-Cchari mit 750 000 Einwohnern und Tschad-See mit >»« 00 Einwohnern gebildet. Die Gouverneure haben ihren Sch Vungi und in Fort Lamy.

, . ' der Erschließung dieser gewaltigen Gebiete wurden privi- gierte Gesellschaften gegen bestimmte Verpflichtungen heran- EA». Aus dieser privaten Konzessionierung entwickelte sich ein bi-ic " ohnegleichen. Etwa 50 monopolisierte Gesellschaften er- drei Viertel des Waldgebietes der Kolonie. Die gewinn- PiÄ?" Gesellschaften legten ihre Rechte sehr weit und ihre iohr eng aus. Der Privatbesitz der Neger verfiel dem der Konzessionäre; die Eingeborenen wurden der här- '" Zwangsarbeit unterworfen, und die Grausamkeiten der

Valoren erlebte um die Jahrhundertwende in den fran- ,--WAKolonien ihre Wiederkehr. Aequatorialafrika wurde be­wirt seinen Reichtum an Kautschuk und Elfenbein, be- ^rcki i - ^ ^ harten Mißhandlungen der Neger und berüchtigt iu°«r '"e Seuchen (voran die Schlafkrankheit), der Frankreich K Segenüberstand.

"ttuiatt * ^ni Lahre 1931 unternahm die französische Kolonial- -- 'Ung als Eingeständnis der bisherigen Fehlschlägs einen

5.um Reformen in der Eingeborenen-, Wirtschafts- und

Der italienische Vormarsch in Griechenland

geht trotz unwegsamer Straßen weiter.

(Presse-Hoffmann, Zander-M)

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Verwaltungspolitik durchzusetzcu Man wollte die Kolonien jetzt nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten und nicht länger durch Raub­bau erschließen. Dieser neue Anlauf steckte noch beim Beginn die­ses Krieges viel zu sehr im Anfangsstadium, als daß sich über seinen Erfolg viel aussagen ließe. Bisher haben die vier Haupt­orte Brazzaville, Libreville, Vangi und Fort Lamy noch keine Kraftwagenverbindung untereinander aufzuweisen. Die Arbeit war beim Kriegsbeginn noch im Gange, und daraus geht hervor, wie sehr die Entwicklung noch in den Anfängen steht.

Die Bodenschätze des Landes sind ungenügend bekannt, weil vie dichte Urwalddecke die Erkundungen erschwert. Gold wird von den Eingeborenen im Kleinbetrieb gewonnen. Diamanten- sunde sind gemeldet. Zinn-, Blei- und Zinkerze kommenz war zur Ausfuhr, es handelt sich dabei aber nur um winzige Mengen der großen Reichtümer, die noch nnerschlossen sind. Alle diese Begleit­umstände zeigen, wie nnerschlossen diese französische Kolonie ge­blieben ist, obgleich Frankreich hier seit über 50 Jahren dis Verwaltung ausübt. Daß Aequatorialafrika eine der rückständig­sten Besitzungen geblieben ist, haben noch kurz vor dem Kriege all« nachdenklichen Franzosen bestätigt. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf das Buch von Karl HänelDas französische Kolonialreich" (Wilhelm Goldmann-Verlag, Leipzig), dem zum Teil die Zahlenangaben dieses Aufsatzes entnommen sind.

Das Beben ans dem Balkan

Schwere Zerstörungen in Städten und Dörfern

Bukarest, 12. Nov. Am Montag ist der Unterricht in den rumä­nischen Schulen ausgefallen, damit die Schulgebäude auf ihre Festigkeit überprüft und die notwendigen Säuberungsarbeiten durchgeführt werden können. Aus dem gleichen Grunde wurden bis auf weiteres auch sämtliche Theater- und Kinovorstellungen eingestellt.

Aus der Provinz treffen nach und nach Meldungen ein, die übereinstimmend besagen, daß die Ortschaften, die um das Zen­trum des Erdbebens gelegen sind, erheblich mitgenommen wurden. In der Stadt Verlad an der Moldau ist kein einziges Haus ganz geblieben. Es steht nur noch eine Anhäufung von Ruinen. 2n den Nachmittagsstunden brach an verschiedenen Stellen Feuer aus. Aehnlich sieht es inBraila aus. In Focsani blieb kein Haus unbeschädigt. 70 Prozent der Gebäude sind unbewohnbar. Eine Reihe von Dörfern ist völlig zerstört, In Jassy haben zahlreiche private und öffentliche Gebäude schwer gelitten. In der Pinakothek wurde das Gemälde van DycksDie heilige Fa­milie" vernichtet. Das Gebäude des Stcasgefängnisses Dostana stürzte zusammen und begrub die Gefangenen unter sich. Auch hier erschienen sogleich deutsche Truppen zur Hilfeleistung. In Ealatz wurden bisher über 50 Tote gezählt. Der Bahnhof und die Eisenbahnwerkstätten sind völlig vernichtet, einige hundert Häuser wurden beschädigt oder zerstört und gerieten teilweise in Brand.

General Antonescu richtete einen Aufruf an die Nation, in dem er sie zur Arbeit und zum Wiederaufbau ausfordert, um so rasch wie möglich die Schäden wiedergntzumachen.

Amerikanische" Bauten in Bukarest

Das Erdbeben gefährdete die Hochhäuser der Kapitale

Bei dem letzten Erdbeben haben die Hochhäuser in Bukarest zum Teil größeren Schaden erlitten.

Die starken Erdbebenstötze, die auch die rumänische Hauptstadt heimgesucht haben, scheinen sich in erster Linie an den modernen Hochhausbauten von Bukarest ausgewirkt zu haben. Das lenkt die Aufmerksamkeit auf den stark gegensätzlichen Baucharakter der Stadt, der in kaum einer anderen Großstadt so auffällig zum Ausdruck kommt.

Bukarest, das vor zwei Jahren das Jubiläum serene, seit 210 Jahren Haupt- und Residenzstadt von Rumänien zu sein, bietet noch heute in jeder Beziehung das Bild einer außer­ordentlichjungen" Stadt. Denn alle Baulichkeiten, die heute wenigstens der Innenstadt den Charakter der modernen Groß­stadt verleihen, sind erst nach der letzten Jahrhundertwende, gro­ßenteils sogar erst in den letzten zwanzig Jahren entstanden. Das letztere gilt vor allem für die modernen Hochhäuser, die ganz nach amerikanischem Vorbild erbaut wurden.

Noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bot Bucurestt, wie die Stadt rumänisch heißt, keineswegs das Bild einer Lan­deshauptstadt. Die damals rund 80 000 Einwohner wohnten in engen Gassen, aneinandergepferchten Häusern, die Straßen waren noch mit Brettern überdeckt, unter denen die Abwässer kortae-

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(Kartendienst Erich Zander, M.)

, Die furchtbare Erdbebenkatastrophe in Rumänien

-puir wurden. Der Aufstieg Bukarests begann erst nach 1900, und säst schlagartig eroberte es sich nach dem Weltkriege die Stellung derCapitala", derHauptstadt der Rumänen", in der sich binnen Kürze Macht, Einfluß und wirtschaftliche Bedeutung die Hand reichten. Mit diesem großen Wandel vollzoa sich auch der Wandel des äußeren Gesichts.

Nicht immer haben diese Hochhausbauten dazu beigetragen, das Stadtbild der rumänischen Hauptstadt zu verschönern. Denn ge­rade in der Zeit des gewaltigen Aufschwungs von Bukarest nach dem Weltkriege spielten Erwägungen rein wirtschaftlicher Art cst eine ausschlaggebende Rolle. So wuchs beispielsweise unmit­telbar neben dem alten Vukarester Nationaltheater in seinen schönen schlichten Formen ein gewaltiges Hochhaus der Telephon­gesellschaft -empor, auf der anderen Seite des Theaters kurz darauf ein. ungeheurer achtstöckiger Wohnblock, die beide das Theater zwischen sich erdrücken. Aehnlich ist es an vielen anderen Stellen der Stadt. Man hat in den letzten Jahren versucht, auch hier ausgleichend zu wirken und dem Stadtbild eine größere Har« monie zu geben, aber das gelingt nicht von heut auf morgen.

Major Wirk hat wieder fünf Briten adgefchoffenl

82 Balkenstriche auf dem Leitwerk Fünf Hurricanes und vier Spitfires wurden in wenigen Minuten von unseren Jägern zerschmettert

Don Kriegsberichter Oskar Lachmann

DRV_, 12. Nov. (PK.)Sie wackeln, sie wackeln", Dut­

zende Kehlen schreien es zur gleichen Zeit auf dem nassen Flug­platz, den unsere Jäger nach dem heutigen Feindflug sogleich berühren werden. Wieviele mögen es gewesen sein? Noch wird geraten. Ob die 50 voll ist?! Unglaublich und doch wahr klingt es uns in die Ohren: Zwei Hurricanes und drei Spit­fires v e r n i ch t e t!

Unzählige Arme strecken sich dem siegreichen Kommodore ent­gegen, jeder will der erste sein, der seinen Glückwunsch in stram­mer Haltung ausspricht. Kaum steht die Latte am Liegeplatz, da ist eine geübte Hand mit Pinsel und Farbtopf zur Stelle. Fünf neue Valkenstriche an einem Nachmittag werden dem Leitwerk hinzugefügt es ist ein festlicher Augenblick denn ein halbes Hundert ist überschritten. Viele Augen sind auf die kleine, zuver­lässige Maschine gerichtet, manches anerkennende Wort wird da gesprochen, dann senkt sich die Nacht hernieder und ein dichter Nebelschleier breitet sich schützend über das Rollfeld.

Eine Zerstörerstaffel hat die Dockanlagen von Southampton am Hellen Tage bombardiert. Die wirksamen Einschläge konnten von unseren Jägern einwandfrei festgestellt werden. Sie schwebten wieder weit nördlich der Insel Wight in einem Anflug. Vorn die Stabsrotte mit Major Wick an der Spitze. Nach oben war freie Sicht und in der Tiefe bildeten Kumuluswolken eine kleine Schutzdecke, ohne jedoch die Erdsicht zu behindern. Gerade als die Zerstörer nach erfülltem Auftrag abdrehen, schraubt sich in etwa 1000 Meter eine Hurricane-Staffek in die Höhe. Sie haben direkten Eegenkurs auf unsere Jäger, sind aber noch reichlich tief. Kurz entschlossen ziehen unsere Maschinen rechts an ihnen vor- bei, drehen und greifen in einem unerhörten,, ruckartigen Ab­schwung die Hurricane-Staffel an.

Drei harte Feuerstöße drei Briten fielen!

So denken wir und schon ging programmgemäß dieser Luftsieg vonstatten. Jetzt waren wir erst richtig drin, höre ich da erzäh­len! Die Briten waren zwar auf Draht und stoben blitzschnell auseinander, in rasendem Abschwung gingen sie den todsicheren Feuergarben der Messerschmitt-Jäger aus dem Wege aber sie fingen sich wieder. Major Wick und sein Adjutant, Oberleutnant L., griffen sofort von neuem an. Mit unheimlichster Fahrt, die seine Maschine hergeben kann, rast er auf die nächste Hurricane hin und schießt aus allen Rohren. Unfehlbar treffen die Garben den Briten. Mit brennender Maschine und immer dunkler wer­dender Rauchfahne stürzt der Gegner vernichtet ab. Sein Adju­tant aber, unmittelbar hinter ihm, zerschmettert einer Hurri­cane das Leitwerk in unzählige Teile,- so daß sie direkt über der Stadt abstürzt. ,

Nach diesem erfolgreichen Angriff erblicken unsere Jäger in größerer Höhe erheblich viel Kondensstreifen und erkennen hieran die Anwesenheit einer ganzen Staffel Spitfires. Diese gesam­melte Luftmeute greift aber wieder einmal, wie so ost schon tr­iebt, nicht an.

Nun ist es bereits Zeit zur Heimkehr, und die Stabsstaffel nimmt schon Kurs nach dem Kanal. Da fliegen doch völlig ahnungslos oder zersprengt drei Spitfire-Jäger über das Was­ser. Jetzt oder nie, so hat der unerschrockene Jagdflieger Wick ge­dacht. Er ganz allein wagt den Anflug und geht in die günstigste Angriffsposition. Die schnelle Messerschmitt gestattet diese Attacke. Nacheinander prasseln die Feuerstöße in der Angriffsrichtung sei­ner Maschine voraus man glaubt das Zischen zu vernehmen und eine Spitfire nach der anderen kippt sofort brennend ab. Für die anderen Jäger der Stabsstaffel bleibt von diesem Klee­blatt nichts mehr übrig. Sie können nur noch den vernichtenden Aufschlag auf dem Wasser als vollendeten Luftsieg ihres Kom­modore bestätigen.

Zu diesen markanten, tollkühnen Jagderfolgen kommen noch je ein Abschuß des Adjutanten Oberleutnants L., des Eruppen- lommandeurs H. und des Leutnants Schn., so daß sich nach den heutigen Luftsiegen die Abschußziffer des Jagdgeschwaders einem Resultat nähert, das, in Zahlen ausgedrückt, sehr bald Gelegen­heit zu einer besonderen Würdigung geben wird.