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Ooruiersisä, 16. ^pril 1942

I^rullmer 88

LluiiZe sou^elveekus e im mittkeeen ^bseirnrtt

Wertere Angrrffsersolge an der Ostfront

Im ILeltlug avgreireväe Stukas rerseklu^eu eioe bolsekev^tiscke kavrerkormatiou

Berlin. 1«. April. Trotz ungünstiger Wittrrnngs- nnd Geländeverhältnisse konnten nach einem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht die deutschen Truppen bei ihren Angriffsunternchmungen im mittleren Front­abschnitt weitere Erfolge erzielen und den Feind znrückwerscn. Seine verzweifelten Ver­suche. das deutsche Vordringen durch Gegen­angriffe aufznhalten, brachen verlustreich zu­sammen.

Erneute Bereitstellungen der Bolschewisten wurden durch die deutsche Artillerie zer­schlagen die dabei mehrere feindliche Pan­zer abschoß. Bei einem neuen Angriff versuchten die Bolschewisten, unter dem Schutz starke» Maschincngewehrfeuers durch das völ­lig anfgeweichte morastische Gelände vorzu­stoßen. Auch diese Angrifse blieben im Ab­wehrfeuer unserer Truppen im Schlamm steilen. Bei Ärtilleriekämpfen wurden auf drei feindliche Geschütze Volltreffer erzielt.

Panik unter Sen Bolschewisten

Die deutsche Luftwaffe griff gestern im mittleren Frontabschnitt feindliche Feld­flugplätze mit Bomben und Bordwaffen an. zerstörte 19 bolschewistische Flugzeuge am Boden und vernichtete drei Flakgeschütze sowie ein Bctricbsstosflager. Ein Verband deutscher Stukas unterstützte in diesem Frontabschnitt den Erdkampf des Heeres. Aus nur 20 Meter Höhe bekämpften die Sturzkampfflugzeuge die mit Panzer in eine Ortschaft eingedrungenen Bolschewisten und lösten unter dem Feind eine Panik aus. Nachdem mehrere Panzer ver­nichtet worden waren upd der Gegner hohe blutige Verluste durch Bordwaffenbeschuß er­litten hatte, wandte sich dieser unter weiteren Angriffen der Stukas zur Flucht und räumte unler Znrücklasiiing beträchtlichen Kriegs­materials sowie in Brand geratener Panzer­kampfwagen die Ortschaft. Deutsche Kampf­flugzeuge belegten im gleichen Abschnitt so- w>ettsche Artilleriestellungen wirkungsvoll mit Bomben und vernichteten drei Geschütze die d,e bolschewistischen Truppen unterstützen soll­ten.

Im südlichen Abschnitt der Ostfront wareil genern schwere deutsche Kampfflugzeuge zur bewaffneten Aufklärung über dem rückwär­tigen feindlichen Gebiet eingesetzt. Bolschewistische Eisenbahnlinien und Ver- schicbebahnhöse wurden durch Bombentrefsir ^rMedentlich unterbrochen; insgesamt 26 Gnterznge und 13 Lokomotiven wurden zerstört oder schwer beschädigt.

Wie bereits im OKW.-Bericht kurz gemel­det. war auch ein Angriff schwerer deutscher Kampfflugzeuge gegen die Anlagen des Kriegshniens von Sewastopol sehr erfolg­reich. Trotz heftiger feindlicher Flakabwehr drangen die deutschen Kampsflugzeuge bis in das innere Hafengebiet vor und erzielten scgwere Bombentreffer in den Werft- und Verlade-Eiiirichtungen. Im zentralen Hascn- gelande von Sewastopol wurden mehrere Grotzbrände beobach et. Außerdem wurde ein feindlicher Seeflughafen wirkungsvoll mit Bomben belegt und dabei eine große Flug­zeughalle durch Treffer schwer beschädigt. Wei­tere Bomben verursachten in den Unterkünf­ten und Lagerhäusern des Seeflnghasens um­fangreiche Brände.

Sisüberqänqe blockiert

Verbände deutscher Kampf- und Sturz- fE 7 VkUugzeuge griffen im Kampfabschnitt des I l m ? " s e e ^ sowjetische Truppenbewegun- gen und Panzeraniammlungen mit gutem Er­folg an. In wiederholten Einsätzen wurden in befestigten Orten feindliche Kolonnen in dem Augenblick überrascht, als sie sich z» neuen Angriffen gegen die deutschen Stel­lungen sammeln wollten. An den Ortsaus- gängen aufgefahrene feindliche Panzer wur­den von den Stukas mit Bomben belegt Die noch benutzbaren Eisübergänge, auf denen der Gegner Reserven an Menschen und Mnte- rial zur Front führte, wurden wirkungsvoll ""ai °rr Luft angegriffen.

ch. dem finnische« j>«*resbericht wurden aus der Karelischen Landenge An-

7 >^"^'cher Abteilungen abgeschlagen, ^urch das »teuer der Artillerie und Granat-

A'exanSrlen wtrs evakuiert

Eine vielsagende britische Maßnahme

-7.''- B'"lpril Wie aus Kairo be. richtet wird, bemüht sich die ägyptische Regie- rnng augenblicklich darum, einen Teil der »ic- völkerüng der Hafenstadt Alexandrien "zu evakn.rren, die bekanntlich von den Briten als Ser'tützpnnkt d-nützt wird. Zur Erleich, terung dieser Evakuikrung verkehrt täglich ein zusätzliches Schnellzugspaar zwischen den bei- den Städten.

Werfer erlitt der Feind beträchtliche Verluste Auf der Annus-Landenge wurde ein ans 20 Bunkern bestehende Stellung zerstört und dabei 100 Maschinenpistolen nnd zahlreiche Gewehre erbeutet. Die Verluste des Feindes beliefen sich im Laufe des gestrigen Tages auf mehr als tausend Mann an Gefallenen. Fin­nische Luftstreitkräfte belegten ein feindliches Versorgungszentrum südlich des Swir mit Bomben. Dabei explodierte ein großes Mu­nitionslager. Eine feindliche Autokolonne wurde ebenfalls erfolgreich mit Bomben be­legt. Von den 15 Autos der Kolonne erreich­ten nur zwei die Insel Sciskari.

Äiilen berauben deutschen Botschafter

Ein typisch englisches Pirntenstiick Madrid. 15. April. Die spanische Presse be­richtet aus Lissabon über die unerhörte Be­handlung, die der deutsche Botschafter Frei­

herr von Thermann aus der Ueber- fahrt von Argentinien nach Portugal durch die Engländer erfuhr. Das spanische Schiff, mit dem der Botschafter reiste, wurde von englischen Hilfskreuzern angehalten und ge­zwungen. den Hafen von Bathurst anznlan- sen. Dort wurden der deutsche Botschafter und seine Frau von den Engländern unter­sucht nnd beraubt, obwohl er mündlich und schriftlich dagegen protestierte und auf die völkerrechtlich gültigen Abuiachungen zwischen Deutschland und England verwies. Im Verlauf dieser Untersuchung wurden dem deutschen Botschafter 20 000 Dollar entwen­det. Es wurde ihm nicht gestattet, bei der Durchsuchung seines Gepäcks anwesend zu sein, ans dem ihm gleichfalls von.den Eng­ländern zahlreiche Gegenstände, besonders Wäsche. Kleidung, Schuhe und Wertsachen in einem Gesamtwert von etwa 10 000 Mark ge­stohlen wurden.

Heftige Luftkämpse in 4ÜVVO Meter Höhe

In 15 Sluockeo 28 brbisepe bluerevge sb^edcbosseo -Vi^tecksk planlose Eowpevsbrvürke

Berlin, IS. April. Wie das Oberkom­mando der Wehrmacht mitteilt, stellten deut­sche Jagdflieger in den gestrigen Mittagsstun­den einen gemischten britischen Verband im Secgebict des Kanals. Es kam zu heftigen Luftkämpsen in großer Höhe über der Seine- Bucht, in deren Verlauf vier Spitfire abge­schossen wurden.

Durch die entschlossene Abwehr der deutschen Focke-Wuls und Ate. 109 gelangten die briti­schen Bomber, nachdem ihnen der Begleitschntz genommen worden war, nur zu planlosen Bombenwürfen. Kurze Zeit später kam >>s weiter nördlich über Lein Kanal zu erneriten Luftkämpsen, in dencn deutsche Jäger die in kurzen Abständen anfliegenden britischen Jagdverbände noch vor Erreichen der Küste stellten. Die Luftgefechte fanden in einer Höhe bis 10 000 Nieter statt. Weitere vier Spitfire wurden abgeschosicn und stürz­ten mit langer Rauchsahne in die Sec. Der

Kommodore eines deutschen Jagdgeschwaders errang in diesen Luftgefechten seinen 37. Sieg. Eine dieser Spitfire geriet noch nach hohem Absturz in ungesähr 3000 Meter Höhe ist Brand und stürzte mit langer Rauchfahne bei Kap Blaue Nez in den Kanal.

Bei Einflügen in der vergangenen Nacht verloren die Briten über dem Reichsgebiet und in den besetzten Gebieten einen erheblichen Teil ihrer eingesetzten Bombcnstugzcngc, die von deutscher Flakartillerie und Nachtjägern abgeschossen wurden. Die deutsche Avwchr vernichtete nacy bisherigen Meldungen zegn britische Bomber. Zu diesen Verlusten kommen außerdem noch neun bri­tische Flugzeuge, die im Kampfaofchnitt des Mittelincercs abgeschosscn wurden, sowie ein Auftläruliasflngzc.ug, das durch einen Tref­fer vor der norwegischen Küste abstürzte. In 15 Stunden verloren die Briten 28 Flugzeuge, darunter über die Hälfte zweimotorige Bom­ber.

Wash ngton gestern erstmals verdunkelt

l-eere Verspreevoo^eii kavseve.ts so eite Süoslsoleo -Kio kte stsoetro tükcvtet Invasion

Kv. Stockholm, 16. April. Nachdem Washington zum erstenmal in der Nachi zum Mittwoch vollständig verdunlelt werden mußte, wobei 45vua Polizisten, Brandmann- schaftcn und Mitglieder des zivilen Luft­schutzes eingesetzt wurden, empf»ng Roofcveit am folgenden Morgen anläßlich desPan­amerikanischen Tages» die diplomatischen Vertreter der südamerikanischen Staaten.

In Anbetracht der schlechten Lage an allen Krwgssronten der Verbündelen versuchte Roosevelt mit kindlicher Siegeszuversicht Mut zu demonstrieren. Er machte immerhin die Einschränkung:Vielleicht kann es zwei oder drei Jahre dauern, ehe wir sicher sind, unsere Zivilisation zu überleben." Er versprach den südamerikanischen Diplomaten die Einbcru- sung einer neuen Panamerikanischen Konfe­renz nach der Niederlage der Achsenmächte, in der beschlossen werden soll, wasin der ganzen Welt" zu tun sei. Bis dahin aber seien alle gezwungen, Opfer zu bringen.

Nooscvelts geheuchelter Optimismus wird auf die Vertreter Südamerikas wenig Ein- drnck gemacht haben, da sie an derlei Phrasen -Ä- gewöhnt sind. Uebrig bleibt

schließlich nur die Forderung, daß alle für den Krieg des USA.-Diktators bluten müssen.

Inzwischen mußte in den Vereinigten Staa­ten der Leeverbrauch um 50 v. H. her­abgesetzt werden.

In Brasilien ist die Furcht vor einer Invasion bereits so gewachsen, daß man dort gegenwärtig ein großes I nv a > i o n S ma­nu v e r um Rio eingeleitet hat. An dieser bisher größten Uebung der brasilianischen Ar­mee nehmen zwei Reservistensahrgänge teil. Es geht darum, einen Blitzangriff, der durch nne,e ioomuer ^ino Jagugescpwaoer unter­stützt wird, zurückzuwelsen. Den Südamerika­nern ist es im übrigen in den letzten Wochen anfgefallen, daß die englische und die nord- amerikanische Flagge in ihren Häfen fast voll­ständig verschwunden ist. Eine Reihe von Damp>crn, die vor geraumer Zeit aus Eng­land oder den Bereinigten Staaten nach Süd- Amerika ausliefen, sind überfällig. Der soeben in Montevideo eingclaufene britische Damp­ferMargalau" ist nach einem Funkspruch aus Buenos Aires statt normal 20 Tage, 120 Tage gelaufen. Ungesähr gleichzeitig erschien in Rio de Janeiro nach 55tägigcr Irrfahrt der britische FahrgastdampferSeramw", der auf seinem Wege von Liverpool nach Süd-Afrika von U-Booten angegriffen wurde und so schwere Beschädigungen davontrug, daß er die Reise nach seinem ursprünglichen Ziel nicht mehr sortsetzen konnte.

Bolfchewi ische Freiheiten im Ankara-Vrozeß

8tal!n eatsencketjuri,ti,ciien Lerster" - klumpe, Obstruktionsmanöver cker ^ngelclsxtea

s. Ankara, 16. April. Nach mehrtägigen Unterbrechungen wurde in Anlara am Mitt­woch der Prozeß gegen die Attentäter wieder aujgcnommen. Die angeklagten Sow etrnsscn setzten ihre Obstruktionsmanöver vrrstärkt fort, anschc!nend unter dem Eindruck der Tat­sache, daß Stalin für Pawlov und Kornilow einenjuristischen Berater" in dir türkische Hauptstadt geschickt hat.

Dieser Berater, der Jurist Senin, ist am Mittwoch in Ankara eingetrosscil. Man nimmt an. daß Senin mit bestimmten Anwei­sungen des Kremls an die beiden Ter­roristen nach Ankara gekommen ist.

Pawlov und Kornilow verlangten nun die Zulassung eines sowietrnssischen Juristen als Berater »nr Verhandlung und beriefen sich

lauf Artikel >45 der türkischen Strasvrozehord- nung. Der Staatsanwalt entgegnete, dag die ^ Angeklagten völlige Freiheit ihrer Verteidi- ' guug befäßen. Der Artikel bestimme, daß nur > bei angeklagten verheirateten Frauen deren Mann als Ratgeber vor Gericht auftreten! . könne. Die Zulassung eines Ratgebers muffe ^ er daher ablehnen. Lindere Anträge der So-, wsetrnffen, so aus Freilassung, wurden vom Vorsitzenden abgelehnt. * j

Unmittelbar vor der Vertagung kam es ' noch zu einem Zwischenfall. Ein Taß-Verkre- s l ter machte den Versuch, sich durch Zeichen mit Kornilow zu verständigen. Als dies der Vor- ! sitzende des Gerichts feststelltc, wies er alle Journalisten aus dem Saal und gab die ent- > schiedenc Erklärung ab. daß es unzulässig sei, daß Zuhörer sich mit den Angeklagten ans i iracnoc'ne Weise verständigten- i

Die große Bewährung

Von Oeor» Uiare

Seit Jahrhunderten haben Kriege das Le­ben unserer Väter und Vorväter bestimmt und geformt. Trotzdem wird der Krieg für jede betroffene Generation immer von neuem zu einem schier unfaßbaren Elcmentarcrlebiiis. Kriege pflegen immer dann anzudauerii, wenn das Kräktespicl in ihnen so beschaffen ist, daß keinem der Gegner ein schneller^ entscheiden­der Erfolg gelingt. Der Dreißig,ährige Krieg wurde nur deshalb zu einer so tiefw-rkenden Katastrophe für Deutschland, weil weder die Kaiserlichen noch die Lutherischen öder Schwe­den ein Heer aufbrachten, das stark genug ge­wesen wäre, die gesamte Kampfslächc zu be­herrschen. Jin Siebenjährigen Krieg konnte Friedrich der Große,, der mit 150 000 Mann oen Kampf aufnahm, die über 400 000 Sol­daten verfügende Allianz seiner Gegner eben­falls nicht in einem Ansturm nicderzwingen.

Auch wir Heutigen wissen seit langem, daß ein Weltreich wie das britische Empire nicht auf den ersten Hieb fällt, und daß ein System wie das sowjetische, das sich ein Vicrieljahr- hundert im Osten verankern konnte, keines­falls in wenigen Wochen umzustoßen ist. Erst die Vielzahl und Nachhaltigkeit oer Schläge wird die verwilderte Welt des Alten hinweg- räunien und der Saat des Morgen Acker schaf­fen. Wäre nur die Frage Danzigs oder des Korridors zu klären gewesen, dieser Krieg läge längst hinter uns Da wir die Probleme eines Jahrtausends zu lösen haben, müssen wir uns an seine Dauer gewöbnen.

Aber ob die längsten Kriege, die in den Ge­schichtsbüchern verzeichnet uchen, 7 oder 30 oder 100 Jahre nach ihrem Ausbruch bis zur endgültigen Beilegung brauchten, von einem siebenjährigen oder gar dreißigjährigen un­unterbrochenen Kampigeschehen weiß die Ver­gangenheit nichts. Wie alle Erscheinungsfor­men des menschlichen Lebens gehorcht auch der Krieg der ewigen Regel von Ebbe und Flut, von Kraftanstrengung und Erholungs­pause. Den dreißigjährigen oder den hundert­jährigen Krieg zwischen England und Frank­reich könnte man deshalb mit ebenen Land- schasten vergleichen, aus denen die Zeiten des wirklichen Kampfes nur wie Berggipfel oder Gebirgszüge da und dort ausragen. Schon die zurückliegenden zweieinhalb Jahre dieses Weltkrieges lassen dieselbe Gesetzmäßigkeit ab­lesen: dem Polenfeldzug soigen Monate fast völliger KampfstUle. Stach dem Wesifeldzug überbrückte eine Zeit stärkster Aktivität in oer Luft die Untätigkeit aus der Erde. Es ist. als ob der zähe Kricgsgott nach jeder größeren Schlacht jedesmal tief Atem schöpfen müßte, heute wie vor Jahrhundert».

Selbst die modernste und totalste Form des Kampfes, die den Tod über alle Fronten hin­wegzutragen vermag der Luftkrieg kann am zeitweilige Pausen nach längeren Einsatz­perioden nicht verzichten. Trotz der lauten Ankündigungen der Engländer ging die Non- stop-Offensive am Kanal schon nach wenigen Wochen zu Ende. Um so tiefer neigt sich dar­um oas deutsche Volk vor den Heeren im O st e n, denen diese Ruhezeit seit dem 22. Juni nicht gewährt wurde.

Ununterbrochen und nur durch die Gewöh­nung gelindert, lastet der moralische und wirt­schaftliche Druck des länger währenden Krie- > ges auf den Stationen und aus jedem einzel­nen. Nicht nur die körperliche Widerstands» fähigkeit des einzelnen erprobt der Krieg, wie der Hammer das glühende Eisen die Mo­nate und Jahre eines andauernden Kampfes sind zugleich auch die großen Bewäh­rungszeiten der Seele und des Geistes. Die schönsten Sic ge der Weltgeschichte waren stets Triumphe eines nicht n.ederzuzwingen» den Willens. Eine müde, zweifelnde Seelen- , Haltung kann selbst durch einen überfüllten Magen nicht gehoben werben.

Die Geschichtsforschung unserer Tage hat es > sich längst abgcwöhiit, die großen Kriege nur ' als verzögernde Einschnitte in die allgemeine menschliche Entwicklung zu werten. Wir sehen sie kommen und gehen wie der Bauer den bit­teren Winter betrachtet, der seinen Acker zum Steine härtet und die Zweige der Obstbänme bricht. Er liebt ihn nicht, aber er weiß, daß unsichtbar unter Schnee und Eis die goldene Ernte des neuen Jahres ihre erste Rene hält.

Noch ist es nicht vergessen, mit welcher Kraft der Krieg 1914 bis 1918 dir Entwicklung i der Luftfahrt vorwärts peitschte oder den künstlichen Kautschuk und den Stickstoff aus der Lust gleichsam über Nacht schuf. In un­seren Tagen ist es nicht anders: Gerade die heutige Technik wurde durch die Anforderun­gen der Kriegführung in ein Entwicklungs­tempo hineingepreßt, das für die Zukunft alles verspricht. Die heule gehemmte und auf- gespeicherte Kraft und Einpcht wird vielleicht morgen ihre Früchte tragen, aber es sind ,a auch das Blut der Beste» und d e Tränen der Mütter, die diese Beete der Zukunft düngen.

Für den Einzelnen und für das ganze deutsche Volk bergen sich diese künftigen Früchte des Krieges hoch hinter den gegen­wärtigen Entbehrungen, Einschränkungen und vielerlei Nöten. Wir haben aber die Gewiß- i heit, daß nach diesem größten aller Kriege ein > nenes, gerechteres und schöneres Jahrtausend erstehen möge.