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/4us Siadr und Kreis Calw

Verschärfter Kampf gegen Schleich- und Tauschhandel

Die neue Verordnung der Reichsregierung »ur Ergänzung der Kriegswirtschaftsverord- nung vom 25. März 1942 hat die Möglichkeit »u einer verschärften Bekämpfung des Tausch­und Schleichhandels geschaffen. Dabei ist ins­besondere auch das Anbieten, Fordern oder Entgegennehmen von Tauschwarc oder Schmiergeldern durch Gewerbetreibende oder deren Gefolgschastsmitglieder unter streiigste Strafe gestellt. Der Reichsminister der Ju­stiz hat durch eine allgemeine Verfügung vom 1 . April die Staatsanwaltschaften zu schärf­stem Durchgreifen angewiesen.

Zu den neuen Strafbestimmungen heißt es in der Verfügung: Wer in Handel oder Ge­werbe an Erzeugung und Umlauf der Giiter mitzuwirken hat, die in der Kriegswirtschaft für den zivilen Bedarf zur Verfügung gestellt werden können, hat sie an seinem Teile den­jenigen Verbraucherkreisen zuzuführen, für deren Bedarf sie bestimmt sind. Keines­falls darf er aus eigennützigen

GründendenLaufderWarestoren:

Er darf sie weder zwecks Befriedigung eigener Wünsche zur Anlegung eines Hamsterlagers oder zu Tauschzweaen abzweigen noch zur Er­langung von Sondervorteilen im Schleichhan­del absetzen.

Tausch- und Schleichhandel verknappen die ohnehin im Kriege zugunsten des Wehrmachts- bedarfs beschränkten Vorräte unnötig weiter zu Lasten des Verbrauchers. Wer im Ge­werbe oder Berus aus eigensüchtigen Grün­den zu Tausch- oder Schleichhandel greift, ent­zieht sich der im Borspruch der Kriegswirt- kchaftsverordnung ausgesprochenen Pflicht, die Fortführung eines geregelten Wirtschafts­lebens zu gewährleisten, und verletzt die Treuhänderstellung, die ihm gegen­über der Allgemeinheit obliegt. Vor allem aber erschüttert er das Vertrauen in eine bil­lige gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Güter, störtdieinnercFront und zeigt sich des Geistes unwürdig, in deckt der Soldat an der Front täglich sein Leben für die Hei­mat einsetzt. Ebenso verwerflich ist es, wenn der Kaufmann oder sein Gesolgschaftsmitglicd Schmiergelder entgegennimmt oder wenn ein Handwerker aus dem durch den Krieg ent­standenen Mangel an Arbeitskräften ein Ge­schäft macht, in dem er die eigene Leistung von der Zusage oder Gewährung von Sonder- vorteilen abhängig macht.

Mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet

Wie uns aus Hirsau berichtet wird, ist Oberleutnant Otto Link, Flugzeugführer in einer Fernaufklärerstaffel, der schon Inhaber des E. K. 1 und II ist, für besondere Leistungen mit demDeutschen Kreuz in Gold" ausge­zeichnet worden.

. Ueb Aug und Hand!

Schiitzengesellschaft Calw hielt Mitglieder­versammlung 1942

Die Schützengesellschaft hielt letzten Sonntag ihre ordentliche Mitgliederversammlung unter Leitung von Schützemneister Köhler ab. Zu Beginn der Versammlung begrüßte der Ver- einssührer den z. Zt. auf Urlaub weilenden Oberschützenmeister Direktor Karl Schmid, der durch sein Erscheinen trotz Einberufung seine Verbundenheit mit der Schützengesellschaft zum Ausdruck brachte. Zugleich gedachte die Ver­sammlung der ausmarschierten Kameraden und des im letzten Jahr verstorbenen Mitglieds Hermann Wagner, des ältesten Mitglieds der Gesellschaft.

Nach dem Geschäftsbericht von Schriftführer Herzog konnten auch im abgelaufencn Jahr die üblichen Uebungsschießen abgehalten werden Dagegen mußten Preis- und Meistcrschasts- schießen im Hinblick auf die Kriegsverhältnisse zurückgestellt werden. Die Kleinkalibcr-Schieß- bahn erfreut sich eines weiteren Zuwachses ihres Freundeskreises, und wird besonders von der Jugend und den Gliederungen der Partei in Anspruch genommen. Auch am Zimmer­stutzenschießen beteiligte sich die Jugend eifrig. An Bauarbeiten wurden nur die dringendsten Ausbesserungen und Instandsetzungen vorge­nommen. die zur Unterhaltung des Schießbe­triebs notwendig waren. Der Wirtschaftsbetrieb liegt nach wie vor in den bewährten Händen von Herrn Bauz.

Der Voranschlag für das neue Geschäftsjahr war auf die Kriegsverhältnisse zugeschnitten und brachte keine neuen Gesichtspunkte. Er wurde einstimmig angenommen. Zum Schluß dankte der sw. Vercinsführer den Vorstands- und Bei-

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vss Kvc.ptlsKer wärmt kräftig . durch »Ine bedeutend gesteigerte Durchblutung der erkrankten Stelle werden die den Schmer) verursachen­den Stolle tortgeschwemmt. Schon bald tritt Linderung und Setreiung l?in. Sauber» Einwendung, keine Störung während der. Arbeit Apotheken )u KM l.z, erhältlich

ratsmitgliedcrn für ihre Mitarbeit und verwies auf das am koimnenden Sonntag stattfiudende WHW.-Opserichießen, das mit der Eröffnung der Groß- und K.K.-Schießstände verbunden ist.

Dieustnachrichten. Oberpostverwalter Kraus­haar in Herrenalb ist unter gleichzeitiger Er­nennung zum Oberpostsekretär zum Postamt Ebingen versetzt worden. Regierungssekretär Joh. Link beim Forstamt Enzklösterle wurde zum Regierungsobersekretär ernannt.

Dienstprüfungeu bestanden. Die Prüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst 1942 hat Al­fred Frank von Calw mit Erfolg abgelegt. Die Dienstprüsung für Lehrerinnen in Haus­wirtschaft, Handarbeit und Turnen haben Ger­trud Mahrlc aus Caliv, Helene Holzäpfel aus Würzbach, Else Ziefle aus Ebhausen und Hilde Bachteler ans Gräfenhausen bestanden.

Die Banngerütemeisterschaften der HI. .

wurden in Neuenbürg ausgetragen

In der Turnhalle in Neuenbürg wurden letzten Sonntag die Banngerätemeisterschasten der HJ.-Klasse 0, der DJ.-Klasse ^ und der DJ.-Klasse ö in Mannschaft- und Einzelwer­tung ausgetragen. Die Durchführung war dem Turnverein Neuenbürg übertragen. Die Wett­kämpfe zeitigte» folgende Ergebnisse:

HJ.-Klasse 0: 1. Sieger-Mannschaft Calw 1/401 331)4 P., 2. Sieger-Mannschaft Neuen­bürg I 12/401 329 P., 3. Sieger-Mannschaft Neuenbürg II 12/401 318 P. Einzelsieger: 1. Steybe Johannes, Calw 92 P., 2. Müller Heinz, Neuenbürg 87 P., 3. Kainer Helmuth, Neuen­bürg 86 P., 4. Veste' Erwin, Neuenbürg. 84)4 Punkte. 6. Pfeilsticker Erich, Calw 81 P., 7. Hagenlocher Willi, Calw 79)4 P., 8. Kuhn Werner, Calw 79 P., 9. Keck Herbert, Neuen­bürg 78 P., 10. Landgraf Paul, Neuenbürg 77)4 P., 10. Reich Ernst, Calw 77 X- P.

DJ.-Klasse 1. Siegermannschaft Neuen­bürg 41014 P., 2. Sieger-Mannschaft Calw 400)4 P-, 3. Sieger-Mannschaft Calmbach 374 Punkte. Einzelsieger: 1. Silbereisen Robert, Neuenbürg 105)4 P-, 2. Seyfried Gerhard, Neuenbürg 102)4 P., 3. Malmsheimer Gün­

ther, Neuenbürg 101)4 P-, 4. Kraus Carl, Neuenbürg 101 P., 4. Hauser Hans, Caliv 101 'Punkte, 5. Epplc Hansjörg, Caliv 100)4 P., 6. Diefenbach Paul. Calw 99)4 P-, 6. Kvmpf Alfred, Calw 99)4 P-, 7. Schrempp Curt, Caliv )4 P., 8. Hanselmann. Karl, Neuenbürg 98 Punkte, 9. Kallfaß Heinz, Calmbach 97 P., 10. Gräßle Karl, Calmbach 95)4 P., 11. Kühn Rolf, Caliv 94)4 P., 15. Widmaier Cnrt, Caliv 88)4 Punkte.

DJ.-Klasse 0: 1. Siegermannschaft Neuen­bürg 264)4 P., 2. Sieger-Mannschaft Wild­bad 257)4 P. Einzelsiegcr: 1. Bürkle Walter, Neuenbürg 71 P., 2. Kern Paul. Wildbad 66)4 Punkte, 3. Gräser Helmut, Wildbad 66 P., 4. Treiber W., Wildbad 65)4 P., 5. Kienzlc Otto, Neuenbürg 65 P., 6. Fritz Johannes, Neuen­bürg 64)4 P., 7 Baumgartner Franz, Neuen­bürg lA P., 8. Buchter Gerhard, Neuenbürg 63 P.. 9. Schraft Willy, Wildbad 61)4 P., 10. Lciningcr Kurt, Wildbad 59 )4, Punkte.

Das 2.Konzert der Jugend" in Calw

Als iin Dezember 1941 in Calw das erste Konzert der Jugend" veranstaltet wurde, hörte man vielfach den Wunsch, doch öfters in Caliv derartige Konzerte zu geben. Dieser Wunsch geht nun in Erfüllung, denn am kommenden Sonntag, am Vorabend des Geburtstages des Führers, findet hier wieder ein solchesKon­zert der Jugend" statt. Während im vergange­nen Dezember zwei namhafte Künstler auser­lesene Kammermusik zu Gehör brachten, wird dieses Mal das Orchester des Mädelbann Stutt­gart ein reickhaltiges Programm bester deut­scher Unterhaltungsmusik bieten. 30 Stuttgarter Mädel werden beweisen, daß bei der Hitler­jugend deutsche Musik nickt nur gerne gehört, sondern auch mit bestem Erfolg gespielt wird. Mer nicht allein zu den Jugendlichen will die­ses Konzert sprechen, es wendet sich in erster Linie an alle Volksgenossen und will ihnen eine begrüßenswerte Mwechslung im schweren All­tag der Arbeit bringen.

Nagold. Im Aufträge von Kreisleiter Wurster überreichte im Rejcrvelazarett Ortsgruppenleiter Raisch jedem Soldaten ein wertvolles Buch zur Erinnerung an den Lazarettaufenthalt in Würt- tmberg. Außerdem wurden unsere Lazarettsoldaten mit mancherlei sonstigen Aufmerksamkeiten bedacht.

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_I /koman von s/kk üe/im «»ekckraek »»rdotvv

Ich iveiß es noch nicht. Er Unterzeichnete seine Briefe mit einem großen L Der Handschrift nach mnß es ein gebildeter Monn sein, und ich nehme an, daß es einer der Gutsbesitzer der Um­gebung ist."

Es war als senke sich ein schweres Gewicht aus die Seele Doktor Reyters. Ein Gutsbesitzer, ja, das war anzunehmen. Hatte Andreas ihn ge­sehen? Woher kannte ihn Antona, denn er mußt« doch der Mörder sein, und in welchem Verhältnis stand sie zu ihm? War sie vielleicht ähnlich wie Helene Ogris seine Geliebte? Sein« Geliebte, der gegenüber er sich vielleicht in einer schwachen Stund« verraten hafte? Sollte er Doktor Dern­bach sagen, was er wußte? Nein, vorläufig noch nicht. Er mußte erst selbst mit diesen Dingen fer­tig werden.

Dieser 8 mnß dem Fest der Brüder des achten Mondes ebenfalls bcigewohnt haben", fuhr Dok­tor Dernbach fort.Sie wissen jedoch bestimmt, daß Helen« Ogris nicht dabei war?"

Ja, das weiß ich bestimmt. Vielleicht ist sie jedoch die Person gewesen, die bei meinem Er­scheinen verschwand. Ter große Federhut gehörte ja auch eher zu einer Frauentracht."

Das würde allerdings erkläre», weshalb Nost- horn so lmrtnäckig darauf bestand, daß sie nur sechzehn Personen waren."

Aber ans welchem Grunde mag sie fortgegan- gen sein?"

Das wissen wir »och nicht."

Und diese Tatsache allein bringt uns auch noch nicht den Mörder herbei."

Wenigstens wissen wir jetzt drei Personen, die Interesse daran hatten, Helene Ogris bci'eile- zuschaffeii. Rosthorn und der unbekannte k, beide mit dem gleichen Motiv sich von ihr befreien zu wollen, und der Pächter Lambach als Erbe ihres Vermögens oder Besitzes. Denken Sie an den Schmuck."

Und wenn Helene Ogris einen Sohn besaß?"

Das würde natürlich die Erbschaftsfrage an­ders gestalten."

Doktor Rcyter entschloß sich, dem Kriminalrat seine Begegnung mit dem Knaben Andreas zu erzählen Er tat es etwas umständlich und schloß mit der Bitie. keinesfalls etwas zu unternehmen, was Andreas schaden könne.

Ich werde mich auch danach erkundige», mein lieber Revier, und werde schon dafür sorgen, daß der Junge nicht mit hineingezogen wird." der- sprach Doktor Dernbach.Aber jetzt will ich mich auf die Beine machen. Ich muß in die Stadt und habe noch reichlich viel zu erledigen."

Ich möchte nur eines Wissens meinte Doktor Revier versonnen.

Und das wäre?" fragte Doktor Dernbach- chelnd.

Warum hat der alte Farcher vorhin die Rosen

i!

Doktor Dernbach wurde Plötzlich sehr ernst: Wenn ich das wüßte, dann könnte ich Ihnen auch den Namen des Mörders nennen."

Mit diesen rätselhaften Worten verabschiedete sich Doktor Dernbach und Doktor Revier sah ihm nach, wie er mit noch immer jugendlichen Schrit­ten durch den Garten eilte. Was hatte das zu bedeuten? Vergeblich sann Doktor Rcyter über den Fall nach. Endlich erhob er sich, es war spat geworden. Langsam lvanderte er um daS Schlüssel

herum vis an die Dpltze der Mauer, von der aus er schon so oft in das Tal hinabgeblickt hotte.

Die Berge leuchteten glutrot in der unter­gehenden Sonn«. Drohend standen die Gewitter­wolken am Horizont, und langsam breiteten sich die Schatten über das Tal.

Tann hörte Doktor Reyter wiederum die kla­gende Melodie der Schalmei, die in der Luft zu schweben schien. Dort unten auf der Wiese wan­delte der Knabe Andreas, von dem Bernhardiner umspielt, in den Abend hinein. Welch schreckliches Geheimnis mußten den Knaben bedrücken, welch« Qualen mußte er ausstehen, nnd wie tapfer er- trug er seinen Schmerz.

Min einem tiefen Seufzer wandte sich Doktor Reyter dem Hause zu. Rätsel umgaben ihn, nnd für keines fand er eine Lösung.

Der nächste Tag brachte nichts Ueberraicheitdes, im Gegenteil keines von den Geschehnissen, die Doktor Reyter erwartet oder erwünscht hatte, trat ein. Vergeblich versuckte er ein Gespräch mit dem Pächter Lambach anzuknüpsen. Vergeblich suchte er den Knaben Andreas, um zu versuchen, hinter sein Geheimnis zu gelangen. Vergeblich suchte er den alten Farcher, besten Wcrkstatlür er versch'osten fand, vergeblich wartete er einige Stunden am Bach auf Antona, sie kam nicht. Auch Doktor Dernbach ließ sich nicht blicke».

Was sollte er tun, was konnte er lun? Miß- mutig und lustlos irrte er umher, ohne etwas Rechtes anfangen zu können. Gewiß, die Zeit ver­ging. doch es waren immer die gleichen Gedanken, die ihn beschäftigten. Warum? Warum?

Obgleich oder vielleicht gerade weil nichts ge­schah, schien ihm der Aufenthalt auf Eulenstein Plötzlich vcr-eide.. Er bekam Plötzlich Sehnsucht nach einer anderen Umgebung, nach Menschen. WaS sollte er hier noch? Antona war nicht ge­kommen!!

Gegen Abend ergriff ihn «ine Art Fieber. Er hielt cs in dieser Stille nicht mehr ans nnd Packte in Plötzlichem Entschluß einen Koffer. Er wollte ein paar Tage lvenigstens fortfahren, bis si - die Ding« geklärt hatten.

7. Kapitel

Wien! Leben, Treiben, Hasten, G:s..,r:i, Lärm der Elektrischen und Automobile!

Wien im Sommer. Ein Wien voller Fremder. Strphansturm, Kärnincrgaste, Prater, für Doktor Reyter alles bekannte Begriffe, aber als er im Taxi zum Grand Hotel fuhr, da kam er sich zu­nächst doch ein wenig verlosten vor. Nach der Ruhe und Abgeschiedenheit der vergangenen Tage dünkte ihm der Lärm unerträglich. Doch als er sich umgezogen hatte und den Ring abermals be­trat, da war er wieder völlig zum Großstadt«

. ^ ^.^... Menschen geworden Er schleuderte durch die

zu Boden geworfen und sie nicht mehr ausge- Straßen, und manch ausmunternder Blick ans hoben?" blauen oder dunklen Mädchenaugen streifte ihn.

Doktor Reyter setzte sich in eines der vielen Kaffees, und rum erstenmal seit Wochen las er eine Zeitung. Die hinter ihm liegenden Ereignisse schienen zu versinken, ahs wären sie Plötzlich in undurchdringliche Nacht getaucht. Was interessierte schon ein Mord irgendwo aus dem Lande? Wen lntcrefsierte es? Wien lebte weiter, lächelt«, amü. sierte sich, arbeitete Und die Leichtigkeit dieser Stadt, in der all« Dinge unmöglich schienen, um Im nächsten Augenblick spielend gelöst zn werden.

gemistet maste» >o nebenbei, steckl« auch Doktor Revier an Er war bereit, diese Stadt in sich a»f- zunehincn. war gewillt, von all Hre» Süßigkeiten zu kosten, sich einmal völlig geben ?u lassen

Er legte Sie Zeitung sou und v'ickte lächelnd »nd träumend aus die Straße Eine heilere Melodie, etwas fremd »nd si-lisam. lanchle in seiner Er­innerung aus, und er ließ sich so weit g- hen, sie leise vor sich hinzupfeifen, bis ihm zu Bewußt­sein kam, daß er diele Melodie vor nicht allzu langer Zeit irgendwo gehört batte. Wo war es Such nur? Er nnbte in seiner Erinnerung. Wie­sen tauchten ans Wald und ein Knabe, der. von einem großen- Bernhat inner nnispie't, schalmei­blasend in den Abend ging

Mord! Ein "-lasses Frauenanilitz Mord!"

Doktor Reyter starrte wie gebannt aus dieses eine Wort, das plötzlich vor seinen Augen stand. Mechanisch las er weiter:Ein Kriminalfilm oon Engen Satter nach dem gleichnamigen L-utznenslucr ... .vanpwa.peilei .. n« gie ... Bauten ... Musik ..."

Aergerlich schob Doktor Reyter das Zeitungsblatt von sich, so daß es zu Boden fiel. Eine lächerliche Anzeige hatte ihm alles wieder in Erinnerung ge­bracht Di« Hauptdarsteller waren vorhanden, Bauten, Musik alles da, aber wer führte die Regie in dem unheimlichen Drama aus Schloß Eisen­stein?

Ei» Ober sprang herzu, um die Zeitung aufzu- heben. Doktor Reyter entschuldigte sich, dann blickt« er wieder auf di« Straße, noch immer stirnrunzelnd, mitten in ein lachendes, blondes Mädchengesicht.

Nein, er wollte und mußte die « Dinge los- tverden. Er erhob sich, zahlt« und wandert« ziel­los durch die Straßen, ba'd hier, bald dort stehen bleibend, sich di« Schaufenster ansehend, Schuhe, Schmuck, Rasierapparate. Bleistifte, Automobile, Konfekt, hauchdünne Seidenstrümpfe und spiele­rische Dessous, Kühlschränke, chinesisches Porzellan, Hüle Zigarren ...

Mein Gott, wieviel Dinge brauchte so ei» nor­maler Mitteleuropäer, erstaunlich! Und Doktor Reyter fand seine fröhlich« Stimmung wieder, lä­chelte ein wenig über sich selbst. Aus einem Radio- oeschäft tönte d«r Rhythmus eines langsamen Walzers:Heut Hab ich mein Glück gefunden . "

Doktor Reyter fand «in Theaterbüro und er­stand nach einem kleinen Geschwätz mit einem lie- bcnswürdiqen Fräulein eine Karte für das Ba- rietd Ronacher. Es war allmählich spät geworden, und so wandcrte er in das Hotel zurück, zog sich abermals um, speiste ausgiebig zu Abend und ließ sich von einem Taxi in dos Variets fahren.

Das Programm war ant und abwechslunasreich, (Fortsetzung folgt.)

Rundfunk am Mittwoch

Reichsvrogramm: Röne Mannet < Saxophon). Kart Bervner (Klaviers, Leo Eololbt mit seinem Orchester und Kranz Mibalovic mit seinen Solisten musiziere» in bester Laune" von 17.IL bis 18 Ubr. Aus dem Sestsaal des Deutschen Museums in München büre» wir von 1S.1S bis 2N Ubr die Uebertraauna einer öffentlichen Veranstaltung im Rahmen der Webr- machtsbctrcuiina: es wirken mit: Hilda Güden. Rosl Zweisle, Elisabeth Waldenau. Josef Troian Regar, Kerb Rombach. Ludwig Scbmidmeier. die Run-ffink- schrammeln, eine Blaskapelle, Chor und Orchester des RcichssendcrS München. Die Ansage bat Krib Hörrmann. Elisabeth Schwarzkovf singt, am Kla­ge! begleitet von Prosestor Michael Rauchcisen, in der SendungWenn der Tag zn Ente gebt" von 20.2» bis 2t Ubr, in der Barnabas von Geczv mit semem Orchester spielt und Heinz Goebecke ansagt. Das Kunkbrettl von 2t bis 22 Uhr bat den Titel ..Es hat geklingelt".

Drntschlaudleuder: Prosestor Wilhelm Sieben

(Dortmunds leitet in der Reibe der öffentlichen Konzerte, di« mit deutsche» Dirigenten bekannt machen, dieMusik zur Dämmerstunde" von 17.3» bis 18.8» Ubr: das Programm cnibält die Ouvertlire zuEurvantbe" von Carl Maria von Weber, das Rondo für Klavier und Orchester in k-üur von Beethoven lSolist: Hans Erich Rtebcnsabms und die Erste Svmvbonie von Robert Schumann. Karl Schmitt-Walter und Paul Schöffler sind In der Sen­dung von 20.1k bis 20.4S Ubr zu hören, die Melo­dien von Kranz Schubert bringt, darunter das An- dantino mit Variationen aus demKorcllenauintett", ausgeffibrt von Wolfgang Schnciderbabn. Ernst Moravec. Richard Krotschck. Roland Rauvcnstrauch und Otto Kühn. Gertrud Eivverlc, Horst Traub- mann und viele andere Solisten bringenKleine Werke großer Meister" in der SendungKlingender Reigen" von 20.48 bi» 21.3» Ubr. Italienische Meister sind anschließend bis 21 Ubr r« hören: die Rosstniana-Suite von Rosstni-Nespiabi und Teile aus der SuiteDie Vögel" von Rcsvigbi spielt das Große Orchester des Reichssenders Königsberg unter der Leitung von Wolfgang Brückner.

Oie Lanöeshauptstaöt melöet

Für besondere Tapferkeit bei den Abivehr- kämpfen im Osten wurde Hauptmann Eugen R u i s ing e r an der Spitze eines Bataillons mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeich­net. Der tapfere Offizier wurde gleichzeitig zum Major und Kommandeur eines Krad­schützenbataillons befördert. Major Ruisin- ger ist aus Eybach bei Geislingen gebürtig und hat seinen Wohnsitz in Bad Cannstatt.

Der aus der Ulmer Gegend stammende Her­mann V. War bei einem Stuttgarter Bau­vorhaben dienstverpflichtet worden. Da ihm die Arbeit in der Winterkälte nicht paßte, lief er nach fünf Wochen ohne Entschuldigung von seiner Arbeitsstelle weg. In einem Ge­meinschaftslager, in dem er ein Unterkommen gefunden hatte, bestahl er drei Arbeits­kam e r a d e n um 150 Mark. Das Amtsgericht verurteilte den Angeklagten zu acht Monaten Gefängnis.

In einem Straßenbahnwagen der Linie 6 erlitt ein verheirateter Bierbrauer einen Schlaganfall. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

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