Aus aller Welt.

Der angedrohte Dorfbrand.

Der Bürgermeister von Forstinnig in Oberbayern hat vor fünf Wochen einen Brief erhalten, in dem ein Ungenannter an­drohte, den Ort in Brand zu stecken. In der Tat entstand in der vorigen Woche in Forstinnig ein Großfeuer, das mehrere Anwesen einäscherte. Die Polizei untersuchte den anonymen Drohbrief mit großer Genauigkeit und nunmehr ergab sich, daß die Briefmarke durch Nadelstiche markiert war. Es wurde fest­gestellt, daß dies das Geheimnis einer großen Exportfirma sei, die auf diese Weise ihre Postwertzeichen markiert. So gelang es, die Stieftochter eines Anwcsenbesitzers, welches ebenfalls in Flammen aufging, und die in dem Exporthause beschäftigt war, als Briefschreiberin zu ermitteln. Sie wurde verhaftet und ge­stand nunmehr, den Brand bei ihrem Stiefvater angelegt zu haben.

Zwei deutsche Frauen von Belgiern gerettet.

In Heyst bei Mankenberghe gerieten zwei deutsche Frauen, die am dortigen Strande badeten, zu weit vom User ab und standen in Gefahr zu ertrinken. Mehrere belgische Herren eilten sofort zu ihrer Rettung herbei und konnten die beiden Frauen auch an Land bringen- Einer der Retter verlor, als er sein Rettungswerk beendet hatte, das Bewußtsein. Unter den herbei­geeilten Zuschauern wurde sofort eine Sammlung veranstaltet, die für die mutigen Retter 1000 Franken zusammenbrachte. Einige Zuschauer konnten es nicht unterlassen, laut zu be­dauern, daß man die deutschen Frauen gerettet habe. Sie wurden jedoch von den übrigen Umstehenden wegen dieser trau­rigen Gesinnung zurecht gewiesen.

Miß Eberle durchschwimmt den Kanal.

Wie die Morgenblätter aus Kingstown melden, hat Miß Eberle, eine junge Amerikanerin, in 14^ Stunden den Aermel- kanal durchschwommen- Sie war von Kap Grisncz abge- schwommen.

5 Tote bei einem Dcckencinfturz.

Die Morgenblätter melden aus Prag: In dem slowakischen Ort Mosocz stürzte in einem Zimmer des alten Schlachthauses plötzlich die Decke ein. Aus den Trümmern wurden 5 Tote und 5 Schwerverletzte geborgen.

Zugunglück in Polen.

Bei Rzeszow auf der Strecke Krakau-Lemberg ereignete sich ekne schwere Eisenbahnkatastrophe. Ein Personenzug fuhr in rinen anderen Zug hinein. 50 Personen wurden verletzt.

Ein großes Brandunglück in Natal.

Wie aus Durban (Natal) gemeldet wird, hat dort ein Brand 300 Hektar Zuckerplantagen vernichtet. Zwölf Eingeborene Knd in den Flammen umgekommen.

Bermischtes.

Zur Verhütung der See- und Luftschiffkranlheit.

In derMünchener Medizinischen Wochenschrift" veröf­fentlicht Prof. Dr. Bruns folgendes: Etwa anderthalb Stun­den vor Beginn der Luft- oder Seefahrt nehme man eine Mahl­zeit ein, hüte sich aber, den Magen mit schwervcrdaulichen, fet­ten Speisen zu beladen. Man sorge ferner dafür, daß während iten Fahrt der Magen nie völlig leer werde- Alkohol ist nur zu empfehlen versuchsweise als anregendes Mittel beim Gefühl deS Flauseins. Ist das Schiff auf hoher See, so stell« man sich Mittelschiffs einen bequemen Liegestuhl in der Querachse des Schiffes, möglichst in freier Luft auf und decke sich recht warm zu. Viele Reisende tragen einen dicken Papierschurz auf Brust und Magen, der bekanntlich schön warm hält. Fühlt man sich nicht gänzlich taktfest, so bleibe man den Maschinen, Küchen und Spciseräumen fern, vermeide überhaupt, wenn möglich, geschlos­sene Räume und das Verfolgen der Horizontlinie mit den Au­gen- Eine ablenkende körperliche und geistige Betätigung, wie Turnen, Fechten, Schwimmen usw. ist durchaus empfehlenswert.

15. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

^Ich bin leider ein so profanes Wellkind, Herr Doktor, an dem wohl Hopfen und Malz verloren ist. Ich predige einem gesunden Egoismus das Wort und handle

auch danach-und das ist viel natürlicher als die oft

schlecht gelohnte Menschenliebe Fräulein Elisabeths!" Her­ausfordernd suchte Ulla Werners Augen, und da bemerkte sie seine zärtlichen Blicke, Elisabeths Befangenheit.

Ein häßliches Gefühl tauchte in ihr auf. Neid war «s. Hatte die unscheinbare Elisabeth es verstanden, das Herz dieses interessanten, stattlichen Mannes zu gewinnen?

Wenn sie Ulla ihn aber nun für sich haben wollte? Er gefiel ihr wie kein anderer, und es reizte sie, ihre Macht an ihm zu erproben. Ob er wohl oar io unempfindlich gegen ihre Person bleiben würde, wen» sie sich Mühe um ihn gab?

Ein gefährliches Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die beiden beobachtete.

Wir haben noch nicht das letzte Wort miteinander ge­sprochen, Herr Doktor Eckardt!" dachte sie. als er jetzt auf- stand, um sich zu verabschieden.

Werner Eckardt konnte sich den seltsamen Blick nichl er­klären, mit dem sie ihn ansah, während er sich vor ihr Verneigte. Sie reichte ihm die Hand.

Und unterwegs mußte Werner sich in seinen Gedanken mit Ulla beschäftigen. Welch eigenartiges, berauschend schönes Geschöpf!

VII.

Der Geistliche des Nachmittagsgottesdienstes hatte den Segen gesprochen, und die Andächtigen verließen das von prächtigen Oraelklängen durchbrauste Gotteshaus. Kalte Winterluft strömte durch die weitgeöffneten Türen, so daß Misabeth, die in der Nähe des Hauptausganges saß. leise irnlammenIchMertL. Doch ür MeL noch WM. dM Ksvi

Ms Medikamente kommen nervenberuhigende Mittel in Be­tracht, über die der Schiffsarzt und die Schiffsapotheke verfü­gen. Man nehme die erste Dosis des Beruhigungsmittels am besten eine halbe Stunde, ehe die Luftschiffahrt beginnt, oder das Schiff auf hohe See kommt. Die zweite Dosis nehme man nach etwa 5 Stunden. Am nächsten Morgen nehme man nach dem Erwachen wiederum eine Dosis. Bei schwerer See oder den ersten Zeichen leichten Unbehagens empfiehlt es sich, noch­mals eines der Pulver zu nehmen.

Aus Stadt und Land.

Calw, den 9. August 1926.

Dicnstnachricht.

Verwaltungspraktikant Storz in Hirsau ist die Stelle eines Obersekretärs beim Staatsrentamt Rottweil übertragen worden.

Standesamtsnachrichten vom Monat Juli aus der Stadt Calw.

^.Geburten: 2. Juli: Anny Lore, Tochter des Zim­mermeisters Karl Frey in Calw; 3- Juli: Ruth Gisela, Tochter des Fabrikanten Georg Gustav Wagner in Calw; 4- Juli: Alfred Gottlob, Sohn des Landwirts Adolf Großhans in Speß- hardl; 9. Juli: Lieselotte, Tochter des Landjägers Bauder in Calw; 12. Juli: Lore Maria Anna, Tochter des Backosen- bauers Seiz in Calw; 14. Juli: Marie Luise, Tochter des Uhrmachermeisters Halm in Calw; 15. Juli: Kurt, Sohn des Buchdruckereibesitzers Adolfs in Calw; 14. Juli: Elfriede Erika, Tochter des Schneiders Rexer in Calw; 16. Juli:! Gerda Hildegard, Tochter des Kaufmanns Hübner in Stutt­gart; 19. Juli: Lotte Emma, Tochter des Stationsarbeiters Mann in Calw; 22. Juli: Ruth, Tochter des Hilfsarbeiters Otto Henncfarth in Calw; 22. Juli: Fritz Helmuth, Sohn des Eisenbahnsekretärs Schramm in Calw; 24. Juli: Hildegard, Tochter des Färbereibesitzers Wörner in Calw; 24- Juli: Adolf Albert, Sohn des Heizers Johs. Schroth in Calw; 30. Juli: Renate Dorothea, Tochter des Hauptlehrers Aichele in Calw; 29. Juli: Hans Gerhardt, Sohn des Postboten Kober in Würz­bach.

L. Eheschließungen: Auswärts 12. Juli 1926 in Stuttgart: Karl Berner, led. Maler von Calw mit Berta Rein­mann led. von Pforzheim.

L. St erbe fälle: 5. Juli: Johannes Braun, led. Schneider von Obcrhaugstett, 64 Jahre alt; 12. Juli: Dora Drill Witwe von Frankfurt a- M., 49 Jahre alt; 17. Juli: Karl Pattberg, verh. Schmied vo». Kierspe, Westfalen, 51 Jahre alt; 20. Juli: Georg Böhringer, verw. Privatmann, Calw, 79 Jahre alt; 22. Juli: Christiane Friederike Herion Witwe von Calw, 82 Jahre alt; 27. Juli:' Johann Martin Würth, verh. Wagenwärter a. D., Calw, 79 Jahre alt; 28. Juli:! Christiane Riemann Witwe, Calw, 77 Jahre alt; 31. Juli:! Wert Paulus, led- von Deckenpfronn, 19 Jahre alt; Auswärts 4 .Juli in Tübingen: Elfriede Necker, Tochter des Mehger- meisters Necker in Calw, 5 Monate alt.

eilige

efchSste

gibt es. die ohne Re­klame in der Tages­zeitung groß Mor­den «Men-

Gerichtsverhandlung in Neuenbürg

Neuenbürg, 7. Aug. Das große Schöffengericht verhandelte gestern zwei Fülle, die allgemeines Interesse beanspruchen. An- geklagt war der Aushelfer u. Hilfsbricfschaffner Ernst Fa igle von Neuenbürg wegen Unterschlagung im Amt. Der Ange­klagte hat in der Zeit vom April 1925 bis dieses Frühjahr eine große Zahl amerikanischer Briefe erbrochen und den Geldinhalt sich ungeeignet. Die Briefe selbst wurden von ihm vernichtet. Es fielen ihm zugestandenermaßen 80 Dollar in die Hände. Außerdem hat er auch Nachnahmesendungen unterschlagen und für sich verwendet. Sodann besteht weiter der dringende Ver­dacht, daß er auch aus deutschen Briefen Gelder herausgenommen hat. Der Angeschuldigte führte ein flottes Leben, war in Wirt­schaften ein gerne gesehener East und zeigte sich seinen Freundeg gegenüber sehr splendid. Er veranstaltete mit seinen Freunden eine Wein- und Sekttour nach Calmbach und Wildbad, wo er viel Geld drauf gehen ließ. Durch diese großen Eeldausgaben, die aber seiner Emilie nicht zugute kamen er gab ihr viel­mehr nur das Allernotwendigste und durch frechere Zugriffe machte er sich verdächtig. Er wurde beobachtet und der Unter­schlagungen überführt. Der Angeklagte war im allgemeinen ge­ständig. Da er nicht aus Not gehandelt und das entwendete Geld nur zu einem flotten Leben verwendet hatte, beantragte der Staatsanwalt eine Zuchthausstrafe von 2 Jahren (das min­deste Strafmaß für eine solche Tat ist 1 Jahr Gefängnis). Das Schöffengericht verurteilte Len Angeklagten zu 1 Jahr 4 Monaten Zuchthaus, 150 Geldstrafe und 3 Jahren Ehrverlust. Die Geldstrafe und 1 Monat gelten durch die Untersuchungshaft als verbüßt.

In einem weiteren Fall handelte es sich um den früheren Polizeidiener Heinrich Merkle von Grunbach wegen Kör­perverletzung im Amt. Die an und für sich geringfügige Sache erregte damals großes Aufsehen. Der Angeklagte kam nachts auf seinem Rundgang in denHirsch", wo noch eine Radfahrer­versammlung tagte und bot den Gästen ab. Bon einem Mit­glied des Vereins wurde ihm ein Glas Malaga angeboten, das er aber verschmähte, und aus dieser Ablehnung entwickelte sich dann ein Wortgefecht, wobei die Worte alter und junger Lump fielen. Der Angeklagte, der tagüber ziemlich viel getrunken hatte, zog plötzlich sein Seitengewehr und fuchtelte damit her­um. Von allen Seiten wurde ihm zugeredet, doch den Säbel cin- zustecken, man wolle doch gar nichts von ihm. In seiner Auf­regung tat er es aber nicht, sondern brachte schließlich einem der Radfahrer, der chm ein Glas Wein angeboten hatte, einige Hiebe mit dem Seitengewehr bei und drohte, er werde nun heimgehen, seinen Revolver holen und den Geschlagenen totschie- ßen. Glücklicherweise kam es nicht so weit. Der Staatsanwalt beantragte 14 Tage Gefängnis, das Schöffengericht erkannt- ans eine Geldstrafe von 70

Die Stadtschulthcißenwahl in Altcnsteig.

Altensteig, 9. Aug. Bei der gestern stattgffuNdcnen Stadt« schultheißenwahl erhielten Ulrich Merz von Eßlingen 264, Ver­waltungsaktuar Kolmbach von hier 333 und Stadtpflcger Pfitzenmaier von hier 710 Stimmen, letzterer ist somit ge­wählt.

*

SW6 Leonberg, 8. Aug. Ein hiesiges Mädchen, das mit dem Rad in dis Stadt fuhr, stieß mit einem Auto zusammen. Daq Mädchen fiel in das Auto hinein, blieb aber unverletzt. Das Rad wurde beschädigt.

SCB Stuttgart. 8. Aug. Der 26 Jahre alte Dienstknecht AK bert Veil aus Bietigheim, der im September v. I. den 20 I. ch Hilfsarbeiter Johannes Lehner aus Neumühle in Bayern, sei« nen Wandergenoffen, erschossen hat, um ihn als unbequemen Zeu­gen von begangenen Verbrechen zu beseitigen, und der am 1L Februar zum Tode verurteilt worden war, wurde Freitag früh im Hofe des Landgerichts hingerichtet. Zu der Hinrichtung hatten sich viele geladene Zuschauer eingefunden. Mil wurde von einem Geistlichen und seinem Verteidiger in den Hof ge­führt, wo sich seine Richter bereits eingefunden hatten. In Ruhe hörte er das Urteil an, ebenso die Mitteilung, daß dei Staatspräsident das Gnadengesuch abgelehnt hat. Der Geistlich« sprach ein Sterbegebet, das Beil mitbctete. Gefaßt bestieg er dann das Schafot und rasch war die Hinrichtung vollzogen.

Net geneigr, ote Hände um das Gesangbuch gefaltet. Schwer und traurig war ihr Herz, und ohne daß sie es wollte oder wußte, rannen ihr mit einem Male die Tränen über die Wangen.

Als eine der letzten stand sie endlich auf; sie machte einen großen Hinweg, ehe sie nach Hause ging. Dick deckte der Schnee die Straßen, und glatt war es beim Gehen. Kühl und feindlich flimmerten frühe Sterne am Firmament.

Ein trauriger Neujahrstag!

Eigentlich lag aber gar kein Grund vor, traurig zu sein

der Tag balle ihr so viele Blumen und gute Wünsche ge­bracht, von dankbaren Leuten, denen sie in Krankheit und häuslicher Not geholfen!

Aber sie konnte sich des Empfindens nicht erwehren, das Unheil für sie in der Luft lag. Eine große Bangigkeit be­schwerte ihre Seele, vor der sie Zuflucht im Nachmittags- gottesdienst gesucht. Doch die Worte des Geistlichen waren wie ein leerer Schall an ihrem Ohr vorübergerauscht. Ihre Gedanken ließen sich nicht bannen die quälten und bohr­ten und stachen!

Wie hatte sie sich auf Weihnacht gefreut!

Feierlich und schön war der Weihnachtsabend bei der Frau Rat gewesen! Sie hatte den ganzen Tag geholfen, hatte das Essen für die Feiertage mit vorbereitet und den Tisch gedeckt, damit der alten Dame, so wenig wie möglich zu tun blieb, die bei ihrer Abneigung, fremde Leute um sich zu sehen, mit dem Mädchen alles selbst Herrichten wollte

das durfte Elisabeth nicht zugeben!

Wie rührend lieb hatte Frau Rat sie beschert eine wertvolle Kristallschale voll guten Konfekts sowie ein rei­zendes Frühstücksservice für zwei Personenfür den zu­künftigen Hausstand" die alte Dame hatte es scherzend, doch mit bewegter Stimme gesagt, und Elisabeth war rot geworden.

Und von Werner hatte ste ein Buch bekommen, über das sie einmal sich lebhaft unterhalten hatten sie freute sich darüber, weil es ihr ein Zeichen war, daß er einen fluchtig ausgesprochenen Wunsch von ihr nicht vergessen und dag Wertvollste für sie war seine Widmungin Dankbarkeit Ms. MSÄttttw üMiLll. LkMlStq.

EÜlMtL

Ja, schon war es gewesen aper es harre noch viel schöner sein können, wenn fa, rvtzttn eben Dr. Ullcl Morandis nicht mit dagewesen wäre!

Sie hatte wirklich die Einladung der Frau Rat am genommen und ihr einen Besuch gemacht, wobei ste fick Mühe gegeben, der alten Dame zu gefallen. Ulla besag trotz ihres großen Selbstgefühls die Gabe, sich ganz auf andere Leute einzustsllen, wenn ste wollte und in diese« Falle wollte sie den günstigsten Eindruck machen!

Elisabeth mußte in ihrem großen Gerechtigkeitssinn zu« geben, daß Ulla am Weihnachtsabend das belebende Ele« ment gewesen war, und noch mehr war dies am Silvestet der Fall, den man aus dringendes Bitten der Frau Raf ebenfalls bei ihr verlebte. Es war wohl nicht zu umgehe« gewesen, Ulla wieder mit einzuladen, und da hatte daK was Elisabeth Weihnacht unbestimmt gequält, schon greift bare Gestalt angenommen: ste war eifersüchtig auf Ulla!

Der heimlich geliebte Mann hatte nur Äugen für dieses glänzende Geschöpf gehabt; mit dem feinen Spürsinn de« Weibes hatte sie es wohl gemerkt, wenn er auch gegen sie genau wie sonst gewesen: freundschaftlich, kameradschaftlich. Früher hatte es sie beglückt jetzt kränkte es sie, weil fis eine gewisse Gleichgültigkeit darin fühlte, während er der anderen als Weib huldigte.

Und sie mußte gestehen, daß Ulla glänzend aussah in dem schwarzen, schlichten Seidenkleids, das die blendende Weiße ihrer Haut noch mehr unterstrich. Sie kam sich' neben dem beweglichen, graziösen Mädchen richtig plumst und schwerfällig vor; scheu zog sie sich immer mehr in sich zurück, je lebhafter und ausgelassener Ulla wurde, die nur so von lustigen Einfällen übersprudelte. Eine kühne Be­hauptung jagte die anders sie ritz die Herren mit sich fort sie batte Stimmung geschaffen, und wohl noch nie hatte das trauliche Wohnzimmer der Rätin so lustiges Lachen gehört! Dennoch blieb sie streng in den Grenzen; und selbst größte Kleinlichkeit und Gehässigkeit würde Mühe gehabt haben, etwas an ihr auszusetzen.

Und Elisabeth wurde immer stiller; denn so klug ste war: die Gabe der leichten, schlagfertigen Unterhaltung besaß 8« ntM. -

Morüstzun a folüt^