2. Seite — Nr. 237
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Mittwoch, den 9. Oktober
mitten hinein in die Wohnviertel der schiffenden Bevölkerung Berlins, aus Krankenhäuser, Kinderpflegeanstalten und Wöchnerinnenheime,
In der vergangenen Nacht ist auch nicht an einer einzigen Stelle eine Bombe aus einen Industriebetrieb oder eine militärische Anlage gefallen; getrossen wurden das in der ganzen Welt bekannte Robert-Koch-Krankenhaus, ein Kinderkrankenhaus und ein Wöchnerinnenheim, beide im Nordwesten der Stadt, sowie ein großes Krankenhaus im Norden.
Unter den Kranken, Erwachsenen und Kindern, sowie unter dem tapferen Pflegepersonal hat es Opfer an Toten und Verletzten gegeben Schwestern starben mitten in ihrer aufopferungsvollen Arbeit um die Sicherheit ihrer Schutzbefohlenen, Das Robert-Koch-Krankenhaus wurde von mehreren Spreng- und Brandbomben getroffen. Man wandert in den weiten Sälen über Berge von Glas und Trümmern, die Decken sind mit Splittern, Scherben und Mauerresten übersät, in den Operationssälen und Laboratorien sieht man überall die Spuren dieser meuchlings mordenden Verbrecher,
Man kann in Berlin auf und ab fahren, ohne außerhalb der Wohnbezirke auch nur einen einzigen Einschlag auf militärisch oder industriell irgendwie bedeutsames Gelände zu finden. Die geradezu mustergültige Organisation des Luftschutzes hat verhindert, daß die Zahl der Opfer größer ist. Selbst in den großen Krankenhäusern konnten diePatientenindieLuftschutz- räume gebracht werden, bis auf wenige, nicht transport- fähige Schwerkranke. Vor der chirurgischen Abteilung des Ro- bert-Koch-Krankenhauses schlug eine Bombe dicht neben einem Sanitätswagen ein, der eine schwerkranke Frau zur Operation brachte. Diese Frau und eine Schwester fanden den Tod, eine andere Schwester und zwei Träger erlitten Verletzungen durch Sprengstücke,
Wie die Aerzte und auch Angehörige des Luftschutzdienstes einwandfrei beobachten konnten, haben die Flieger erst lange Zeit nach dem Herablassen von Leuchtbomben, also nach sorgfältigster Beobachtung, ihre Bomben abgeworfen. Sie haben also ganz bewußt ihre todbringende Last abgeladen, sie haben gehandelt nach den Worten des Abgeordneten Cazalet, der im vergangenen Monat im britischen Parlament sagte: „Es kommt ja gerade darauf an, die Zivilbevölkerung zu treffen,"
Der Londoner Eq-Funk bringt eine angeblich einwandfreie Bilanz über die von der RAF, aus Deutschland und die besetzten Gebiete unternommenen Bombenangriffe. Der sorgfältig ausgearbeitete Plan, der diesen Luftangriffen zugrunde liege, sei jetzt in offiziellen Karten veröffentlicht worden. Derartige „offizielle Karten" wären doch nur möglich auf Grund einwandfreien Materials durch Luftbeobachtung und anschließende photographische Aufnahmen, Daß solche seitens der RAF, nicht vvrliegen können, da die britische Luftwaffe bekanntlich nur des Nachts ihre Einflüge vorzunehmen wagt, liegt demnach auf der Hand,
2m Gegensatz dazu verfügt die d e u t s ch e L u f t w a f s e, deren Aufklärungsflieger die verheerenden Wirkungen der ununterbrochenen Tag- und Nachtangriffe auf England durch einwandfreie Beobachtung und untrügliches Bildmaterial laufend fest ftellen, in der Tat über derartige Karten, denen eben Tatsachenmaterial zugrunde liegt. Die angeblich von der RAF, besonders gründlich ausgearbeiteten Grundpläne ' der einzelnen Angriffsziele sind ebenso wie die erwähnten amt-
> lichen Kartenunterlagen nichts weiter als vage Behauptungen
, i ^ des Londoner Rundfunks.
Die neueste Msrdyarole
„Bombardiert Berlin, damit London gerettet wird"
Stockholm, 8, Okt, „Bombardiert Berlin, damit London gerettet wird", das ist die neueste Parole aus dem britischen 2n- s formationsministerium, die am Montag zwischen den Ruinen
i ! Londons an allen noch instand befindlichen Mauern angeschlagen
wurde.
Unter dieser schon so oft in den verschiedensten Variationen vorgebrachten Aufforderung zum Mord an der deutschen Zivilbevölkerung sieht man eine große Landkarte von Europa, aus der die Ziele der RAF, entsprechend dem gestern veröffentlichten Jllusionsbericht Churchills über die „glorreiche" Tätigkeit der i Luftwaffe „Seiner britischen Majestät" eingezeichnet sind. Ein
bezeichnendes Gegenstück zu dieser neuen amtlichen Mordparole bilden die Worte: „Wir kämpfen gegen alles, was deutsch ist. Wir verschonen nichts, weder Frauen noch Kinder, weder Krüppel noch Greise, weder die Kranken in den Krankenhäusern noch die hilflosen Kinder." Diese Worte prägte am Montag ein sogenannter englischer Arbeiterführer, einer der vielen bezahlten Churchill- Knechte, der Eewerkschaftspräsident William Holmes, in einer Rede vor den Kongreßdelegierten in London,
Eine zynischere Untermalung des neuesten Angriffes der Flie- ger des Massenmörders Churchill aus Berliner Krankenhäuser, Wöchnerinnenheime uno Wohnstätten der friedlichen Bevölkerung in der N? -t -,-,-n Dienstag gibt es überhaupt nicht meh-
Norwegen-Deute in der Bretagne
Schweizer Skier, Schneetreter und Lammfelljacken von den Franzosen bereitgestellt
Von Kriegsberichter Dr, Friedrich Wagner > (PK.) Jeder deutsche Soldat, ob er in Polen den Gegner auf
staubigen Straßen und in Wäldern vernichtend schlug, in Norwegen oder im Kessel von Dünkirchen kämpfte, oder ob er im Westen auf einer Route nationale französische Truppen vor sich her über die Schicksalsflüsse des Weltkrieges trieb, kennt das gleiche Bild: überall neben den Straßen türmten sich Unmengen von Beute, Kriegsgeräten, Waffen aller Gattungen, vom Karabiner bis zum schwersten Geschütz und hastigen Ausrüstungsgegenständen. Die Schläge der deutschen Wehrmacht trafen so gut,
. -o -- ' daß der zermürbte Gegner nicht einmal mehr Zeit hatte, das
Notwendigste mitzunehmen.
Selbst heute, nach Wochen und Monaten, sind Zahl und UmfangderKriegsbeutenochnichtzuübersehen. Immer wieder bringen neue Funde und neue Entdeckungen bisher unbekanntes Material zutage zur Freude des deutschen Soldaten, der sich mit größter Befriedigung die Räume seiner Quartiere mit den Klappmöbeln eines englischen Offizierskasinos ausstattet oder eine französische Militärdecke für die kühleren Herbstnächte herzlich gern als zusätzlichen Wärmespender benutzt.
Das Sammeln der Beute vollzieht sich dabei im Raume der Front von der Biskaya zum Nordkap. Es ist darum auch so vielseitig wie diese Front der verschiedenen Kämpfe und Schlachten. Freilich unterscheidet sich ein Beutelager in Narvik manchmal kaum von dem in einer bretonischen Hafenstadt, wo jüngst ein j llnteroffizer mit einem deutschen Suchkommando ein höchst mter-
P essantes Lager entdeckte, dessen Inhalt in den kritischen Tagen
stt - des Frühlings ein französisches Expeditionskorps nach Norwegen
l , begleiten sollte.
-st' An der Wand des Speichers lehnen jetzt Hunderte Paar Skier,
,st , s mit einem Schweizer Stempel, versehen mit der modernen nor-
! wegischen Spiralfederbindung. Säcke türmen sich auf der anderen
Seite, darin sind wohl 80 000 Schneetreter — es können auch ; 40 000 oder mehr sein — enthalten. Gegen die nordische Kälte
lomen einige tausend Lammfelljacken aus bestem Material schützen. Die Wolle ihre Innenseiten ist kanadischen, australischen und südamerikanischen Ursprungs. „Always ask for Handy's Pick" steht aus den Eispickeln zu lesen und dazu die Herkunftsbezeichnung Sheffield, das bekanntlich im Zentrum der englischen Stahl- und Erzverarbeitungsindustrie gelegen ist. Daneben sind Gestelle gestapelt, die mit Hilfe von Skiern zum Verwundetentransport bestimmt sind. Dicke Ballen bergen Tausende von Skijacken, jeweils gebündelt zu SO Stück, aus schwerem imprägnierten Zelttuch, andere wieder ledergefütterte Fäustlinge in gleicher Anzahl. Es war an alles gedacht und für alles vorgesorgt.
Diese Ausrüstung ist in ihrer Zusammenstellung sehr bezeichnend und vor allem sehr aufschlußreich. Sie ist ein kleines Glied mehr in der Kette der klaren Beweise dafür, daß jenes völkerrechtswidrige Unternehmen der Alliierten gegen das damals angeblich neutrale Norwegen auch in dieser Hinsicht von langer Hand vorbereitet war. Wozu ist sonst eine Winter- und Hochgebirgsausrüstung ausgesprochen militärischen Charakters in einer bretonischen Hafenstadt bestimmt, wo der Winter sich meist nur in Gestalt von langen Regenperioden äußert und der Skisport etwas völlig Unbekanntes ist? Wer wird mithin an diesem Ort nach einem größeren Posten von Handy's Eispickeln aus Sheffield oder kanadischen Lammfelljacken fragen?
Nein, es besteht kein Zweifel. Diese Ausrüstung beweist klar, daß der Schlag gegen Deutschland über den nordischen Kriegsschauplatz lange und gründlich vorbereitet war, Deutschland aber hat in kühnem Entschluß mit einem raschen Gegenschlag seiner drei Wehrmachtsteile die Kriegsausweitungspläne der Alliierten zertrümmert. (X)
Was sucht England im Mittelmeer?
V, A, Die Völker, die an den Gestaden des Mittelmeers Besitz haben, lassen sich in drei Gruppen einteilen: 1. solche, die ausschließlich im Mittelmeergebiet leben und für ihre Außenverbindungen zur See nur auf das Mittelmeergebiet angewiesen
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Zn Hanoi, der Hauptstadt von Tonking und Französisch- Jndochina. rückten am 26. September japanische Truppen auf Grund der Verhandlungen zwischen den französischen Militärbehörden und der japanischen Truppenführung ein, — Die Engländer beabsichtigen nun, von Britisch-Birma aus die Tschiangkaischeck-Truppen mit Waffen zu beliefern.
(Kartendienst Erich Zander-M.)
sind; 2. in Anrainer des Mittelmeers, die noch über M Küsten verfügen; 3. in mittelmeerfremde Völker, die das M?/ meer als Durchgangsgebiet benutzen und sich dort StühM, geschaffen haben. Zur ersten Gruppe gehören die Türken? slawischen Valkanvölker (mittelbar auch die Rumänen/, die Griechen. Das einzige Großvolk dieser Ern„, sind die Italiens r. Zur zweiten Gruppe gehören Cp/,,! st und Franzosen. Zu ihr würden auch die Araber gehören m, sie au irgendeiner Stelle ihres mediterranen Siedlungsberei» über einen wirklich selbständigen Staat verfügten, °
Dis dritte Gruppe — die raumfremden Mächte d den Anrainern des Mittelmeers aus imperialen Zusen,// hängen heraus Vorschriften über die Gestaltung ihres eiq»« Lebensraumes gemacht haben — wird von England allein ir- treten. In englischer Hand befanden sich bisher die Schlüssels Mittelmeers zu den offenen Ozeanen sowohl im Westen wie/ Osten. 2m Westen sperrt der Felsen von Gibraltar h, schmale Straße, die das West-Mittelmeer mit dem offenen Atlantischen Ozean verbindet. Im Osten beherrschte England nicht W den Suezkanal, sondern auch die wichtigen Landschaften zu bn, den Seiten dieses Kanals. Aegypten ist seit 60 Jahren englisch! Einfluß- und Herrschaftsgebiet. Zwar hat es alle Formen ist,> rer Selbständigkeit, doch sorgen britische Rechte zu Land m See und in der Luft dafür, daß keine politische Regung Aegw lens der englischen Herrschaft über den Suezkanal gefährlich werden kann. So war es wenigstens bisher. Das Gegenstück dn sind nördlich des Kanals Haifa — wo die britische Oelleit« aus dem Mossul-Gebiet mündet — und das 1878 von den Tw ken erworbene überwiegend von Griechen besiedelte Lypern, Auch im klebergangsbereich zwischen den beiden großen Bakr des Mittelmeers stellt die Inselgruppe von Malta eine kW Lrollstelle der großen mediterranen Seewege dar. Im Osibeckn des Mittelmeers ergänzte die französische Stellung in Cyn«, das Gebiet britischer Machtbasis im arabischen Bereich, und» Westbecksn hat sich Frankreich von Marokko über Algier bis Tunis einen unverhältnismäßig großen Anteil der südlich!« Mittelmeerküste mit wirtschaftlich hochwertigen Gebieten und bk, deutenden Seefestungen — Oran, Vizerta — gesichert.
So zeigt sich, daß im Mittelmeer eine völlig ranmsreick Macht und eine zweite, die über anderweitige Seeverbindungi« in reichem Maße verfügt, einen ungewöhnlichen Herr, schaftsanspruch durchgesetzt und ausgeiibt haben wie man heute sagen muß: zum Schaden der wahren Milt/ meermächte, die sich mit vollem Recht in ihren eigenen Leben;, räumen als beengt und bedrängt fühlen und die daher ein gemeinsames Interesse an der Beseitigung der bisherigen enz, lischen Mittelmeerherrschaft haben.
Gewaltverbrecher hlngerlchlet
Berlin, 8. Okt, Am 8, Oktober 1810 sind der 1808 in Au, suchau geborene Joseph Pastuschek, der 1910 in Bottrop sM falen) geborene Theodor Pokorski und der 1896 in Budlau p borene Leopold Mojeszczyk hingerichtet worden, die das gericht in Kattowitz als Gewaltverbrecher zum Tode verurteilt hat, Pastuschek, Pokorski und Mojeszczyk sind in der Nacht z» 11. Mai 1910 in Teschen gemeinsam in die Wohnung einem!i«, lonialwarenhändlers eingedrungen und haben hier einen Rack überfall versucht, wobei sie die Wohnungsinhaberin mit ei« Messer bedrohten und schwer mißhandelten,
Am 8. Oktober ist ferner der 1910 in Magdeburg geborene Pml Peipt hingerichtet worden, den das Sondergericht in Mogdo bürg als Volksschädling zum Tode verurteilt hat, Heipt, ein mehrfach vorbestrafter, arbeitsscheuer Mensch, hat fortgesetzt planmäßig auf dem Hauptbahnhof in Magdeburg, zum Teil »»>« Ausnutzung der Verdunkelung, Koffer und Pakete gestohlen.
Britische 3llusionsnotbremse
Bkufsapparat arbeitet mit größter Lautstärke
Stockholm, 8. Okt. In ohnmächtiger Wut winden sich die Londoner Kriegsverbrecher unter den furchtbaren Vergeltungsschlägen der deutschen Luftwaffe, die auch am Montag und in der Nacht zum Dienstag wieder mit erhöhter Gewalt auf sie niedergingen. Sie wissen sich in ihrer Verzweiflung keinen anderen Rat «l» jene nächtlichen Mordflüge, mit denen sie die Vergeltung heraufbeschwören, sinnlos fortzusetzen und im übrigen die Jllusionsnotbremse weiter zu ziehen. Sie bestätigen mit diesem Geschrei, das jetzt eine größere Lautstärke erreicht hat als vor den Zusammenbrüchen in Polen, Norwegen und im Westen ihre verzweifelte und hoffnungslose Lage. Diese Jllusionsquelle enthüllt die gegenwärtige Situation weit besser, als es selbst eine an versteckter Stelle gebrachte Meldung der „Daily Mail" aufzeigen kann, die von einer Grotzrazzia gegen die Verteiler von „d e f a i t i st i s ch e n" Flugblättern auf den für Luftschutzzwecke benutzten Untergrundbahnstationen berichtet.
Im wütenden Bluffgeschäft gegen diesen immer mehr um sich greifenden „Defaitismus" der Londoner Bevölkerung, die Tag und Nacht keine Ruhe findet, im Tarnkampf gegen die stündlich unter dem deutschen Bombenhagel wachsenden Schäden an militärischen Zielen der britischen Hauptstadt erfinden die Bluff Coopers auf Churchills Befehl in fieberhafter Arbeit immer neueErmun- terungspillen, mit denen sie die Engländer und wenn möglich auch einige andere Erdbewohner bis zum letzten Augenblick einzunebeln versuchen. Ihnen erzählen sie jetzt als letzten Schrei von neuen englischen Bombenflugzeugen, die „geradezu einzigartig" seien, und mit denen der Royal Air Force — man höre und staune! — sogar die Möglichkeit gegeben sei auch Tageskämpfe über dem Kanal durchzuführen. Wahrscheinlich ist Hauptmann Wick bereits diesen „einzigartigen" Jagdbombern begegnet! Ihnen erzählen sie auch wieder eine neue Verlustziffer deutscher Flugzeuge, die jetzt anscheinend täglich mit zwei multipliziert wird. Und für sie stellt sich ein Vernon Vartlett an den Rundfunk, um auch für seinen Teil pflichtschuldig festzustellen, daß die englische Industrie durch die deutschen Luftangriffe „nicht nur nicht geschwächt ist, sondern heute noch stärker dasteht als je". Womit also den Ländern der Welt zur Hebung ihrer Industrialisierung tägliche Bombenabwürfe empfohlen werden können! Oder sie können nach dem Wunderrezept des Board os Trade (Handelsminsterium) verfahren, das von einem Werk in der Nachbarschaft der Docks, das 1200 Arbeiter beschäftigt, erzählt. Dieses Werk sei achtmal bombardiert worden. Jede Art von Bomben sei auf alle Abteilungen gefallen. Die große Schreinerwerkstatte, der Hauptgenerator, die Malerwerkstätte und das Metallverarbeitungswerk seien zerstört, sowie die Rohstofflager vernichtet worden. Aber doch — oh englisches Zauberkunststück — „war der Direktor der Gesellschaft nur zwei Tage nach dem letzten Bombardement in der Lage zu berichten, daß schon fast 70 Prozent des Normalen wieder erreicht wurde".
Illusionismus also ist der Weisheit letzter Schluß von englischen Plutokraten, denen es an die Gurgel geht, eines Landes dessen Staatsschuld soeben nach einem Bericht von „Aftonbladet" die 1 0 - M i l l i a rd e n - G r e nz e überschritten hat, dessen Lebensnerv, der Börse, es „wegen technischer Schmie-
rigketten unmöglich gemacht ist, während der Fliegeralarme ihu Geschäfte fortzusetzen". Wirklichkeit aber ist der — wenn aq zensurgespickte — Bericht der finnischen Zeitung „Helsingin nomat" aus London, daß die deutschen Angriffswellen ununw brochen weitergehen: „Schwere Bomben haben vernichtend briken, Flugplätze und Hafenanlagen getroffen,"
Deutsche Bomben werden als letztes auch die englischen sionskünste zum Platzen bringen. Diese Lügen werden dm wahrscheinlich in Armengräbern beigesetzt werden, neben den w Luftangriffen getöteten Londoner Feuerwehrleuten, deren ck gehörigen nicht in der Lage sind, die Begräbniskosten zubezck len. Denn ein anständiges Begräbnis hat die britische Plu» kratenclique natürlich nicht für arme Leute übrig, die sich M!" opferten. Und Illusionen sind ja noch billiger!
Medrkamentenmangel in England
Die Nachfrage Englands nach amerikanischen chemischen^ vor allem auch medizinischen Produkten ist in letzter M geheuer gestiegen. Diese Nachfrage stieg in den letzten -leck, so gewaltig, daß auch die amerikanischen Lieferanten mcht "st" den Aufträgen Nachkommen konnten. Dieser Zustand ist tm , mitbedingt, daß die großen englischen Firmen für Mednanw besonders der „Imperial Chemical Trust", im ersten Kriegs . aus Gründen der Handelsbilanz einen Riesenexport von H - schen Produkten trieben. Jetzt sind sie nicht mehr imstande, Verluste an chemischen Fabriken auszugleichen, die dura> deutschen Bombardierungen eingetreten sind. Denn der Englands an Medikamenten ist begreiflicherweise nicht n gleiche geblieben, sondern auch noch gestiegen.
Tanker von deutscher Fernkampfartillerie getroffen
DNV Berlin, 8. Okt. Dienstag morgen beschoß deutsche Fsa kampfartillerie von der Kanalküste a u s einen brnv Tankdampfer, der im Geleit von mehreren britischen Zeh fuhr. Die Beobachtung ergab eine gute Trefferlag - Zerstörer nebelten den Tankdampfer ein und entzogen M durch auch selbst der Sicht. Es ist jedoch damit zu rechne > der Tankdampfer seinen Bestimmungsort nicht erreichen m
Elf Holländer von Luftpiraten getötet
Amsterdam, 8, Okt, Wie amtlich mitgeteilt wird, sind ist ^ Angriffen der RAF. auf Wohnviertel und Hau! .
Rotterdam und weitere holländische Wohnviertel M , Verletzte zu beklagen. Ergänzend wird noch berichtet, av in einem Villenort in Nordholland ein Landhaus bomben völlig zerstört und ein weiteres schwer beschädig ^ Hierbei wurden zwei Zivilpersonen getötet; eine schwer verletzt. Bei dem Bombenangriff auf die Jnfe wurde ein holländischer Seemann getötet. Gleichzeitig vi die Engländer, eine Stadt in der Provinz Friesland m> bomben anzugreifen. Der Versuch mißlang stdoch, da ^ Bomben in ein Wiesengelände fielen. Auch Amsterdam mißlang. Es wurden am Stadtrand ledigUa) bomben, ebenfalls auf Wiesengelände, festgestellt.