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Nr. 237

Mittwoch, äen 9. Oktober 1940

114. Jahrgang

Devgeltung geht pausenlos weiter

Jesonders heftige und wirkungsvolle Tag- und Nachtangriffe auf London Auch Liverpool. Manchester und Edinburgh erfolgreich

angegriffen Starke Schadenfeuer überall beobachtet

Nos neue «erbrechen -e« englischen Luftwaffe:

Slngriff aus Wohnviertel und das Robevt-^och-Mraukeubaus i« Berlin

MB. Berlin, 8. Okt. Das Oberkommando der Wehr- «cht gibt bekannt:

Stärkere Kampffliegerverbände erzielten oer tyren Ber- Mngsangriffen am gestrigen Tage in London zahl­reiche Bombentreffer schweren Kalibers auf Bahnanlagen «Pich des Themse-Bogens sowie auf die Commercial- ,,«d Westindia-Docks. Hierbei zeichneten sich besonders dis leichten Vombenkräfte des Eeneralfeldmarschalls Kesselring w. In Südengland wurden Rüstungsanlagen und mlitärisch wichtige Ziele wirkungsvoll bombardiert.

Auch während der ganzen Nacht belegten in rollendem Wutz Kampfflugzeuge Verkehrsanlagen, Versorgungs- tetmde und andere Ziels in der britischen Hauptstadt mit Amben mittleren und schweren Kalibers. Zahlreiche Alande im Stadtgebiet waren die Folge.

Bei Nachtangriffen gegen Manchester, Liverpool «nd Edinburgh konnten besonders starke Schadenfeuer dttbachtst werden.

Das Verminen britischer Häfen wurde fortgesetzt.

Zn der letzten Nacht flogen britische Flugzeuge an -neh­men Stellen nach Deutschland ein. Ihr Hauptangriffsziel «Berlin. Durch Abwehrmatznahmen gelang es, die Mehrzahl abzudrängen, während ein Teil die Reichshaupt- ftdt erreichte. Bomben trafen wiederum mehrere Kranken- Wer, ferner Wohngebäude, Lageschuppen sowie Eleis- ntagen und richteten an einigen Stellen Sachschaden an. Ater der Bevölkerung sind zahlreiche Tote und Verletzte zu mlagen.

Zwei britische Flugzeuge wurden beim Anflug auf die Mchshauptstadt durch Flakartillerie abgeschossen, insgesamt verlor der Gegner am Montag 3 2 Flug- i"ge; iz eigene Flugzeuge werden vermiht.

Der italienische Wehrrmachlsberichl

Wisches Vorpostenboot von italienischem U-Boot versenkt Eeleitzug im Roten Meer erneut bombardiert

Am, 8. Okt. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Diens- U hat folgenden Wortlaut:

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Wes unserer U-Boote hat ein bewaffnetes englisches Vor- Menboot versenkt. Im westlichen Mittelmeer ist einer «mer Handelsdampfer (1800 BRT.) torpediert worden.

A Ostafrika hat ein Patrouillengefecht bei El Katulo MM) einen für uns günstigen Ausgang genommen. Der Feind Me mit beträchtlichen Verlusten in die Flucht geschlagen, mRoten Meer hat eine unserer Luftformationen den be- Astern angegriffenen Eeleitzug neuerdings bombardiert. Flugzeuge haben die Funkstation von Nadi Jusuf , von Ehedaref) sowie kleinere feindliche Abteilungen m Nähe der Grenze des unteren Sudans bombardiert. Alle iere Flugzeuge sind zurückgekehrt."

Schwerste Bergeltungsangriffe

Won hatte in der Nacht zum Dienstag seinen bish< längsten Luftalarm

^??^°bastian, 8. Okt.Während einiger Stunden i »ttnd- kLondoner Belagerung herrschte hier eine do liklod-. ^ """ Bomben aller Größen, und das Geflatter ui

Al», «»u'" leuchtete aus mindestens 13 Londoner T

ki N»>i Bororten. Den Nachtangriffen der Angrifsswell ./A mo aus allen Richtungen nahten, folgten während d Wand Ä? ^'"ende Luftschlachten, die sich fast über ga linn x« ^ berichtet der Londoner Korresponde

Winz ^ Pretz" über die deutschen Vergeltungsangriffe vr

^"^luuden lang dauerten am Montag die deutsch W der Ä , bengland. In London wurde bis zum Ei darank neunmal Luftalarm gegeben u

Wistedt ^'lfen deutsche Geschwader aufs neue die britif Wer np/W. *..H""plangriff aber habe sich, so behaup iie krankt » südenglischen Küstengebiete, vor allem geg W von ei gerichtet. Die neuesten deutschen Voml

Es sei ,n ^oßen Anzahl von Jägern begleitet gewef len bereiknet heftigen Luftkämpfen gekommen. In Lc Montag Lond b^e^ Anzahl der deutschen Flugzeuge, die

Di- Ml,!?'' griffen, auf 450.

Wtstadt de-A, ^e Dauer der deutschen Angriffe auf " zuaek-n ^"AEes steigern sich von Tag zu Tog. 1> n London in der Nacht zum Dienstag s

Wlickt ^ " Luftalarm hatte.Das l

">e AutsK-n m ^rmmels", so meldet Reuter weiter,verfii ^ "bittem-r "g^iser dazu, ihre Angriffe noch ausgedeh Wdbomb°n ;;"?Sutragen als sonst. Wie wahre Schauer ww o-r das mittlere London ausaesti

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^re Llngnfse waren wieder sehr ausgedehnt und schlossen Livor Pool, Nordwest-. West- und Nordostengland, SUdostschottland ui, eine Stadt an der Küste von Wales ein."

Daß die Angriffe aus London in der Nacht zum Dienstag be sonders heftig und hartnäckig gewesen sein müssen, geht auch au dem Bericht von Radio London hervor. Das Sperrfeuer der Lon doner Flak sei die ganze Nacht^indurch außergewöhnlich heftb gewesen. Während in London amtlich erklärt wird, dag viel Bomben auf London und seine Vorstädte sowie auch auf Städt ^"rdwestengland fielen, wird natürlich versucht, die in diese« Gebieten verursachten Schäden abzusihwächen.

Torpedierung desHighland Patriot«

Ein besonderer Erfolg der deutschen Seekriegführung

Berlin, 8. Okt. Mit der Torpedierung des bewaffneten bri­tischen MotorschiffesHighland Patriot" ist der deutschen Seekriegführung ein besonderer Erfolg gelungen. Es handelt sich um eines der fünf je 14 175 BRT. großen und vor wenigen Jahren gebauten Schwesterjchiffe der Royal Mail Line. Diese Motorschiffe fahren in Friedenszeiten in regulärem Linien­dienst zwischen dem La Plata und England. Die Besatzung be­trägt 136 Mann, von denen 133 Mann gerettet wurden. Es ge­lang auch, sämtliche Passagiere zu bergen und sie in einen eng­lischen Hafen in Sicherheit zu bringen. Die Schiffe dieser Klasse können 200 Passagiere befördern.

Besonders wichtig ist es bei der heutigen Ernährungslage Großbritanniens, daß es damit ein Schiff mit Gefrierräumen für Transport von Fleisch und sonstigen leicht verderblichen Nah­rungsmitteln aus Südamerika verloren hat. Bekanntlich ist die Zahl der Handelsschiffe mit derartigen Sperial-Kühleinrichtungen sehr begrenzt.

Die Beziehungen Spaniens zu Deutschland und Italien

Madrid, 8. Ok.t Der Madrider Gauleiter der Falange, Miguel Primo de River a, der den spanischen Innenminister Ser» rano Suner auf seiner Reise nach Deutschland und Italien be­gleitete, gab am Montag folgende Erklärungen vor der spani­schen Presse über seine Reiseeindrücke ab:

Als Spanier und Falangist habe ich die Pflicht, meine höchste Genugtuung hinsichtlich der Schritte, die unser Innenminister in seiner Eigenschaft als Abgesandter des Caudillo in Deutsch­land und Italien eingeleitet und unternommen hat, auszuspre­chen. Spanien hat mit klarer und starker Stimme seine Wünsche vorgetragen. Deutschland und Italien, die so eng mit uns ver­bunden sind, haben unseren Standpunkt verstanden und seinen Wert gewürdigt. In ihrer Presse haben beide Länder mit größ­tem Nachdruck auf das, was Spanien als lebendige Kraft inner­halb der Neuordnung ist, hingewiesen. Es wurden außerdem auch die herzlichen Beziehungen und die Solidarität herausgestellt, die Deutschland und Italien mit dem spanischen Bolk verbinden. Das spanische Volk marschiert heute in Europa mit den Namen des Alcazar, von Oviedo, der Höhe von Leon, des Ebro usw., d. h. mit seinem Waffenschild.

Glückwunsch des Rührers an Himmler

Berlin, 8. Okt. Der Führer hat dem Reichsführer U und Thef der deutschen Polizei, Heinrich Himmler, zum 40. Geburtstag telegraphisch seine Elückwünsech ausgesprochen und ihm durch seinen Adjutanten sein Bild mit einer persönlichen Widmung überreichen lassen.

Ferner übermittelten u. a. Reichsmarschall Eöring, der Stell­vertreter des Führers, Rudolf Hetz, die Reichsminister von Rib» bentrop, Dr. Goebbels und Dr. Lammers sowie die Reichsleiter Dr. Leu und Dr. Dietrich dem Reichsführer ihre Glückwünsche.

Der Witte dev Achse zum Sieg

Das Blatt der italienischen Wehrmacht über die Begegnung Hitler-Muffolini am Brenner

DNB. Rom, 8. Okt. Auch die neueste Nummer des Blattes der italienischen WehrmachtForze Armate" beschäftigt sich mit dem Tressen der beiden großen Führer der verbündeten Natio­nen. Einer der Gemeinplätze der englischen Propaganda sei, so schreibt das Blatt u. a., daß einen der treuesten Verbündeten Englands die Zeit darstelle. Es sei kein Zweifel, so meint das Organ der Wehrmacht, daß dies für die Vergangenheit und besonders für die vergangenen Jahrhunderte gegolten habe. Es sei eben jene Zeit gewesen, in der England sich den Luxus habe leisten können, jede Schlacht eines Krieges zu verlieren, um schließlich den Krieg selbst doch zu gewinnen. Aber heute bestehe für England diese privilegierte Stellung nicht mehr. Heute fe­es so, daß England selbst alle Risiken, alle Gefahren und alle Schrecken des Krieges am eigenen Leibe, an der heute nicht mehr unverwundbaren Insel und an dem heute nicht mehr unan­tastbaren Imperium verspüre. Heute bringe jeder Tag, jede Stunde, die vergehe, einen neuen Schlag, eine neue Wunde und eine neue Verstümmelung für England. Unter den unvergleich­lichen zerstörenden und nervenerschiitternden Schlägen der deut­schen Lustwasse sei das Leben der Insel wie gelähmt. Der physische und moralische Wiederstand des Volkes lasse nach.

Abschließend betont das Blatt: Man könne heute die ver­schüchterte und ängstliche britische Neugier über die letzte Be­gegnung am Brenner befriedigen: Am Brenner seien sehr viele Probleme erörtert worden, aber alle ständen unter dem Thema, das einen Willen zweier Führer, zweier Völker und zweier Nationen umschließt, nämlich der Wille der Achse, die notwendi­ge Voraussetzung für den künftigen Frieden zu schassen, und dieses beherrschende Thema sei der Sieg,unser Sieg".

Deutsch-bulgarische Zusammenarbeit

Empfang zu Ehren des bulgarischen Landwirtschafts­ministers

Berlin, 8. Okt. Zu Ehren des zur Zeit in Deutschland weilen­den bulgarischen Landwirtschaftsministers Bagrianoff gab der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, N. Walter Darrö, einen Empfang. In den Begriitzungsworten wies Reichs- Minister Darrö darauf hin, daß der Besuch des bulgarischen Landwirtschaftsministers in Berlin Ausdruck der engen Verbun­denheit zwischen den Landwirtschaften Deutschlands und Bulga­riens sei. Deutschland sei seit Jahren der größte Abnehmer der Erzeugnisse der bulgarischen Landwirtschaft, Bulgarien habe sich in zunehmendem Maße aus die Bedürfnisse des deutschen Marktes eingestellt. Aber durch engere Zusammenarbeit könne noch mehr erreicht werden und müsse im wohlverstandenen Interesse beider Länder auch erreicht werden. Deutscherseits seien wir gern bereit,

alle Bemühungen Bulgariens aus diesem Gebiete zu unterstützen, um dem fleißigen bulgarischen Bauern den gerechten Lohn für seine Arbeit zu sichern.Gelingt es uns, dieses Ziel zu erreichen, so wird das zur Hebung des Wohlstandes Bulgariens und zu einer weiteren Vertiefung der schon jetzt so engen Beziehungen unserer Länder beitragen."

Der bulgarische Landwirtschaftsminister dankte in herzlicher. Worten im Namen der Regierung für die herzliche Aufnahme. Er könne versichern, daß sein Besuch zum großen Nutzen für einen neuen und raschen Aufschwung der bulgarischen Landwirtschaft sein werde, deren Fortschritt zum gemeinsamen Nutzen für unsere beiden Völker sei. Bulgarien hege keinen anderen Wunsch als den des Sieges der göttlichen Gerechtigkeit, für deren Erwirkung das große deutsche Volk unter der genialen Führung seines hervor­ragenden Führers den Kampf ausgenommen habe.

Als Vorsitzender der professionellen Bauernverbände Bulga­riens überbringe er den deutschen Kameraden ihren Gruß nebst der Zusicherung, daß sie in diesem friedlichen Ringen mit dem Pflug in der Hand sich stets so nahe ihren deutschen Kollegen fühlen, wie sie es auch damals taten, als sie Schulter an Schul­ter, das Gewehr in der Hand, kämpften. Als Mitglied der Re­gierung des Zaren der Bulgaren habe er die Ehre, den Gruß und den Dank Seiner Majestät, seiner Regierung und des ganzen bulgarischen Volkes, sowie auch ihre besten Glückwünsche zu über­mitteln: Möge der Herrgott das deutsche Volk segnen, ihm und seinem großen Führer Erfolge im Kampf um mehr Gerechtigkeit aus der Welt gönnen.

Britische Flieger über Berlin

Wohngebäude und zwei Krankenhäuser von Bomben getroffen

Berlin, 8. Okt. In der vergangenen Nacht griffen britisch« Flugzeuge die Reichshauptstadt an und warfen an verschiedenen Stellen Spreng- und Brandbomben ab. Getroffen wur­den u. a. Krankenhäuser, mehrere Wohngebäude sowie Lager­häuser und Bahnanlagen. Die entstandenen Brände konnten noch im Lause der Nacht gelöscht werden. Mehrere Personen sind als Tote und Verletzte zu beklagen. Zwei Flugzeuge wurden durch Flakartillerie abgeschossen.

Mehrere Nächte hindurch gelang es den Engländern nicht, bis nach Berlin durchzukommen. Unter Ausnutzung der günstigen Witterungsverhältnisse erschienen sie aber nach längerer Pause in der Nacht zum Dienstag wieder über der Reichshauptstadt. Die wenigen Maschinen, die durch den Sperrgürtel der Flak hin­durchschlüpften, warfen zunächst eine Reihe von Leuchtbomben, um ihre Ziele klar auszumachen. Dann warfen sie wohlberechnet ihre Bomben fernab von militäriicben oder industriellen Objekten