2. Seite — Nr. 227
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Freitag, de« 27. Septemb er IM
großen Erfolge zu verdanken, die die Staffel besonders bei der Bekämpfung von Schiffen ohne eigene Verluste erringen konnte. Einen Kreuzer, drei Zerstörer, zwei Transporter und zwei Frachter konnte die Staffel versenken, von denen Oberleutnant Brandenburg selbst einen Zerstörer und einen Transporter erledigte. Aber auch gegen Landziele hat seine Stasiel wiederholt wirksame Angriffe durchgeführt.
Dakar-Unternehmen gescheitert!
Neuyort.SK. Sept. Rach einer amtlichen Londoner Meldung sah sich die englische Regierung gezwungen» die Angriffe auf Dakar einzustelle« und ihre Truppe« zuriickzuzieheu. Sie sehe ein. daß sich der Fall Dakars nicht ohne große Kampshandluug erreichen lasse.
Sechs Landungsversnche abgewiesen — Berichte ans Vichy
Genf» 26. Sept. lieber die Vorgänge, die zum Scheitern des englischen Ueberfalles auf Dakar und zum neuen „erfolgreichen Rückzug" der Briten führten, werden aus Vichy weitere Einzelheiten bekannt. Nach einem von Haoas verbreiteten Bericht der französischen Admiralität erschien am 23. September ein britisches Geschwader, bestehend aus zwei Panzerkreuzern, mehreren Kreuzern und Zerstörern sowie Truppentansportschiffen vor Dakar. Nachdem die französischen Behörden her Aufforderung des früheren französischen Generals deGaullezur Uebergabe der Stadt nicht entsprachen und das von ihm gestellte Ultimatum zurückgewiesen hatten, eröffnet« das britische Geschwader das Feuer auf Dakar. Während des'Kampfes wurde das französische U-Boot „Persee" versenkt, als es einen britischen Kreuzer angrifs. Dieser Kreuzer wurde bestimmt getroffen. Der größte Teil der U-Voot-Besatzung konnte gerettet werden. Auf Befehl de Eaulles wurden vier Landungsversuche in Rufisque und zwei andere weiter östlich von Dakar unternommen. Alle diese Versuche wurden abgewiesen. Daraufhin richtet der britische Admiral am Dienstag um 1.30 Uhr ein zweites Ultimatum an die französischen Behörden, in welchem er erklärte, daß er sich veranlaßt sehen werde, selber mit den britischen Streitkräften Dakar anzugreifen, wenn sich die Stadt nicht bis zum 24. September, 6 Uhr früh, ergeben werde. /Oie Befestigungen würden zerstört und die Stadt besetzt werden. Der Gouverneur antwortete darauf, er werde Dakar bis zum Letzten verteidigen.
Der erste Angriff am Mittwoch vormittag wurde, so besagen weitere Berichte aus Vichy, von englischen Flugzeugen ausgeführt und richtete sich gegen das im Anschluß an die Beschießung bei Oran nach Dakar gebrachte, noch nicht fertiggestellte Schlachtschiff „Richelieu", außerdem gegen die französischen Küstenbatterien. Diese haben das Feuer mit aller Heftigkeit unverzüglich erwidert. Weder die „Richelieu" noch die französischen Küstenbatterien sind von den Bomben der englischen Flugzeuge erreicht worden. Beim Gegenangriff der französischen Bombenflugzeuge wurde ein englischer Kreuzer von großkalibrigen Bomben getroffen. Auf französischer Seite haben diese Gegenangriffe keine Verluste gekostet. Um 13 Uhr eröffneten die Engländer mit ihren Langrohrgeschützen ein heftiges Feuer auf die Stadt Dakar, wobei es zahlreiche Tote und Versetzte sowohl unter der Zivilbevölkerung als auch unter den Besatzungstruppen gab. Im ganzen sind 6S Zivilisten und 120 Soldaten getötet sowie 225 Zivilisten und 138 Soldaten verletzt worden.
„Madrid" über die „sentimentalen Erpressermethoden" Englands
Madrid, 26. Sept. Die Zeitung „Madrid" stellt fest, daß eine häßlichere Tat als die Zerstörung Dakars durch die Engländer nicht denkbar sei. Eben noch hätten die Engländer ein Riesengeschrei über ei» angeblich von Deutschen torpediertes Flüchtlingsschifs erhoben, wobei immer noch nicht feststehe, ob nicht die ganze Angelegenheit ein großer Agitationsschwindel der Engländer sei, um das Mitleid der Welt zu erregen und gegen Deutschland aufzustacheln. Bei der Bombardierung Dakars seien sicher viel mehr Kinder getötet worden als bei der angeblichen Torpedierung. Sind nur englische Kinder der Schonung wert, während andere ruhig bombardiert werden dürfen? fragt das Blatt und zieht daraus den Schluß, daß Nichtengländer für Herrn Ehurchill ganz wertlos seien, sie könnten ruhig getötet werden, wenn es den Engländern taktisch nützlich erscheine. Demgegenüber sei der Sentimentalismus der britischen Agitation eine leere Farce. Das Weltgewijsen werde durch die englischen sentimentale» Erpressermethoden nicht von der moralischen Verurteilung der britschen Rücksichtslosigkeit abgehalten.
Rom, 26. Sept. „Teuere" beschäftigt sich mit dem britischen llebersall auf Dakar und spricht in seinem Kommentar vo„ „gestoppten Piraten". Das Blatt erklärt, ganz augenscheinlich sei das Glück Churchills bei den in der englischen Piraterie üblichen Landungen im Verblaßen wie ein Stern vor seinem Untergang. Die Zeit der Briganten des Meeres sei vorbei, die mit Handstreichen und Geschützen ein Imperium mit einer halben Milliarde Untertanen für die Fischerinsel geschaffen hätten. Churchill und de Gaulle, der Meister des Verrats, tauchten heute in ihrer ganzen Lächerlichkeit unter. Das Abenteuer von Dakar füge der Geschichte des sterbenden Englands den Namen eines weiteren, diesmal französischen Hampelmannes hinzu.
„Ernsteste Krise für Aegypten"
„England der Schuldige für die Schwierigkeiten Aegyptens"
Mailand, 26. Sept. Die Offiziere des griechischen Schiffes „Milos", das aus Aegypten nach Athen zurückgekehrt war, berichten laut „Torriere della Sera", daß Aegypten eine der ernstesten Krisen seit dem Weltkriege durchmache. Der Verkehr in Port Said und Alexandria sei praktisch lahmgelegt, und ungeheure Mengen von Baumwollballen blieben in den Magazinen liegen. Die Einfuhr von Material und von kriegswichtigen Erzeugnissen sei auf Null gesunken, seit der Suezkanal nicht mehr benutzt werde. Die Gesellschaft sei gezwungen gewesen, aus Mangel an Beschäftigung etwa 12 000 Angestellte zu entlaßen. Allein in den Städten Kairo und Alexandria gebe es 150 000 Arbeitslose. Die Preise für Lebensmittel zeigten ungeheure Steigerungen. Die Mehrheit der Bevölkerung betrachtet Großbritannien als den Schuldigen für diese Schwierigkeiten Aegyptens.
Die ägyptischen Behörden haben laut „Regime Fascista" bisher über 7000 Italiener als Vorsichtsmaßnahme fest- genommen. Die Konzentrationslager in Aegypten seien dreckend voll. Besonders hervorzuheben sei jedoch, daß nur die italienischen Staatsangehörigen jüdischer Religion sich noch in Freiheit befänden Ein Kommentar sei überflüssig.
LallMllgrissrziel wird« London"
Tag und Nacht schwerste Bombenangriffe
N « « york, SK. Sept. Alle hier eintresfende» Berichte bestätige« immer wieder von neuem die Tatsache, daß die deutschen Vergeltungsangrisse, die pausenlos Tag und Nacht ans England und besonders aus London niederhaaeln. schwerste Verbeerunaev
Nomben auf einen ^Sndnftviediftvist*
Arbeitersiedlung im Norden Berlins überfallen — Zwei Todesopfer britischer Mordgier — Ziel mit Leuchtraketen ausgemacht — Frech erlogener Erfolgsbericht Churchills — Auch dieser Bubenstreich
wird tausendfältig vergolten
DNB. Stockholm. 26. Sept. Mit der Verbissenheit des Erzverbrechers, der weiß, daß es sür seine Schurkereien keine Gnade mehr gibt, versucht Churchill hartnäckig den eingeschlageuen Weg sortzusetzen. Seine größte Sorge dabei ist, das bisher geduldige britische Volk bei der Stange zu halten. Ein gewaltiges Ausgebot von Ausmunterungsrednern wird täglich aus die verzweifelnden Londoner losgelassen, groteske Greuelmeldungen, so irrsinnig sie Nach dem nur halbwegs Vernünstigen erscheinen, sollen das Rundsunkgestammel seiner Trabanten unterstützen. Nicht zuletzt aber sind es die schwungvoll erdichtete« Erfolgsberichte der RAF. mit denen Churchill glaubt, dem Volke, wenn auch nicht mehr wie einst einen „bequemen", so doch immer aber einen möglichen Sieg vorgaukeln zu können.
Trotz seiner Bloßstellung gibt Churchill auch über den Ueber- sall aus die Reichshauptstadt in der Nacht zum Donnerstag hartnäckig wieder einen mit bubenhafter Dreistigkeit und Frechheit aufgebauschten „amtlichen Bericht" heraus.
Darin ist wieder einmal von einem Angrifs auf den Havpt- slughafen Tempelhof die Rede, bei dem „eine Reihe von Bomben quer über den nördlichen Teil des Flugplatzes abgeworsen und auch die nahegelegenen Eisenbahnanlagen ersolgreich bombardiert wurden". Kein ausländischer Berichterstatter ist gehindert oder gehemmt, — wie bei dem britischen Zensurterror sich davon zu überzeugen, daß diese Erfolgsmeldungen von A bis Z aus den Fingern gesogen sind und der Flughafen Tem- pelhos vollkommen unversehrt ist.
Weiter ist vom „Sausen hochexplosiver Bomben" die Rede, die aus die Eiscnbahnanlagen von Schöneberg drei Meilen südwestlich des Stadtzentrums abgeworsen sein sollen und „zwar aus die Hauptabzweigung der Eisenbahnlinie".
Durch die scheinbar konkreten Angaben glaubt Churchill den Eindruck der Wahrheit erwecken zu können. Aber auch der nur kaum Ortskundige wird ahnen, daß diese Ortsangabe ebenso erdichtet ist, wie die ganze Meldung. Tatsächlich sind nämlich nirgendwo Bombeneinschläge auf Eisenbahnlinien festzustellen.
Keinen wenn auch nur tauben Kern von Wahrheit enthält die Nachricht, daß einige Maschinen zwanzig Minuten lang über
einem „Zndustriebczirk" in den „östlichen" Außenbezirke« kreu« ten und unter dem heftigen Feuer der Flakbatterien ihr gj-i« suchten.
Nur handelt es sich dabei nicht um einen östlichen, sondern um eine« nördliche« Borortsbezirk. Hier haben wirklich britische Flieger längere Zeit gekreuzt, tatsächlich mit Leuchtschirmeu ihre Ziele ausgemacht (!) und dann ihre Bomben auf „Mu- striegeläude", nämlich auf eine Arbeitersiedlung (!), in der dicht bei dicht kleine Wohnhäuschen stehen, fallen lassen. Eine Wohnlaube wurde dabei völlig zerstört und umliegende Häuschen schwer beschädigt. Ein betagter Arbeiter und seine Ehejrau wurden dadurch getötet. Eine Frau wurde schwer verletzt.
Insgesamt wurden bei dem llebersall in der vergangenen Nacht acht größere Wohnhäuser, eine AutoreparaturwerWtte und ein Pferdestall beschädigt, sowie zwei Einfamilienhäuser und eine Wohnlaube völlig zertrümmert. Außer dem genannten Ehepaar sind dank der disziplinierten Haltung der Bevölkerung weitere Todessälle nicht zu beklagen.
Man könnte angesichts dieser Tatsache über den pomphos, aufgezogenen Erfolgsbericht Churchills lachen, wenn nicht wieder deutsches Blut vergossen wäre, wenn nicht wieder deutsche Arbeiter ihr mit Fleiß erworbenes Eigentum.durch de« verruchte» Streich vernichtet sähen. So aber ist es uns bitter ernst. Ernster noch aber sind die Folgen sür England, das die tausendfache Vergeltung auch dieses Verbrechens erlebe« wird.
Geständnis über den wahllosen Abwurs
Eens, 26. Sept. Kennzeichnend für den Geist englischer Flieger ist die Erzählung eines Neuseeländers, der den Auftrag hatte ein bestimmtes Ziel in Berlin anzugreifen. Er sei nur siins Flugminuten von seinem befohlenen Ziel entfernt gewesen, da sei einer der Motoren eingefroren. Der Flieger fährt fort: „Nu» mußte ich meine Bomben aufirgendetwasähnlichessh fallen lassen."
Hier wird also mit größter Offenheit zugegeben, daß die englischen Flieger, wenn sie ihr Ziel nicht erreichen, wahllos die Bomben auf die nächsten Gebäude werfen.
anrichten und das gesamte öffentliche Leben in immer stärkerem Umfange lahmlegen.
So sind in der Nacht zum Donnerstag deutsche Flugzeuge, dem englischen Nachrichtendienst zufolge, wieder über vielen Teilen von England und Wales gewesen. Hauptangriffsziel sei wiederum London gewesen. Häuser und „andere Gebäude" hätten Schaden erlitten, wobei offenbar unter den „anderen Gebäuden" die kriegswichtigen Ziele zu verstehen sind, über die man sich im Londoner Nachrichtendienst begreiflicherweise nicht gerne äußert. Auch im Nordwesten Englands seien Bomben gefallen und eine Reihe von Bränden ausgebrochen. Daß besonders die Plutokratenzwingburg London das deutsche Schwert wieder mit aller Schärfe zu spüren bekam, geht aus der Feststellung hervor, daß in einigen Londoner Bezirken das Flakfeuer so heftig gewesen sei, daß man zeitweise die Explosionen der Bomben nicht hätte hören können, und daß in allen übrigen Teilen Englands, wo deutsche Flieger während der Nacht auftauchten, der angerichtete Schaden geringer gewesen sei.
Auch die gewiß nicht deutschfreundliche „Neuyork Times" muß in ihren Berichten zugeben, daß die Wirksamkeit der deutschen Luftangriffe in den letzten Tagen besonders stark war. Das Blatt schreibt, daß die deutsche Luftwaffe am Mittwoch die Städte Bournemouth und Bristol angegriffen hätte und erhebliche Zerstörungen entstanden seien. Auch in Ostschottland, Nordwales sowie in Nordwest- und Südostengland seien Bomben gefallen. Die Schäden, die sich nach den Luftangriffen am Dienstag herausgestellt hätten, hätten sich als die schwersten erwiesen, die London bisher erlitten habe. Dabei kann das Neuyorker Judenblatt nicht umhin, festzustellen, daß von englischer Seite wie gewöhnlich nur Schäden an nichtmilitärischen Zielen betont würden. Diese könnten auch leicht in den Londoner Straßen beobachtet werden, während es schwieriger sei, die an militärischen Objekten angerichteten Schäden zu sehen (!).
Auf einen wie großen Ilmkreis sich die deutschen Bombardements erstecken, geht auch aus einer Agenturmeldung hervor, in der festgestellt wird, daß am Mittwoch mehr als 40 Bezirke des Londoner Gebietes mit Bomben belegt worden seien. Es habe sich um eines der schrecklichsten Bombardements gehandelt, das seit Anfang des Krieges stattgesunden habe und es seien Sprengbomben größten Kalibers verwendet worden.
Auch der Londoner Vertreter der japanischen Zeitung „Tokio Nichi-Nichi" betont, daß ein deutscher Bombenangriff in einer Nacht wirkungsvoller sei als das Bombardement Londons während des ganzen Weltkrieges. Unter diesen Umständen sei es nicht verwunderlich, daß immer mehr Engländer Anzeichen völliger Zermürbung zeigten.
Wie wenig dabei die englische Regierung in der Lage und willens ist, der durch ihre Schuld in Not geratenen Bevölkerung Hilfe zu leisten, zeigt einHilferufdesVLrgermeisters der englischen Stadt Ramsgate an die Neuyorker Bevölkerung. Dieser Bürgermeister berichtet, daß durch einen nur fünf Minuten währenden Luftangriff 1200 Häuser der Stadt zerstört worden seien, die sich offenbar wie fast immer in englischen Hafenstädten, unmittelbar neben und zwischen den Werks- und Dockanlagen befanden. Die von der englischen Regierung geleistete Unterstützung habe nicht ausgereicht, und nun verspricht das Stadtoberhaupt jedem Neuyorker, der einen Dollar oder mehr spendet, ein eigenhändig unterschriebenes Bild in voller Amtstracht — ein Verfahren, über dessen Geschmack sich streiten läßt, das aber bei den sozialen Zuständen im Plutokratenparadies nicht weiter zu verwundern ist.
Im übrigen wird in amerikanischen Kreisen stärkstens beachtet, daß dieLioerpoolerBaumwolloörse, eine der größten der Welt, beschlossen hat, unter den bestehenden Umständen während der drei nächsten Geschäftslage zu schließen. Es ist kein Geheimnis, daß sich der Liverpooler Baumwollmarkt schon seit längerer Zeit infolge der Schiffsraumnot und der sonstigen durch die deutsche Eegenblockade verursachten Schwierigkeiten in einer katastrophalen Lage befindet, jedoch wird als Hauptgrund für die Schließung ein schwerer deutscher Bombenangriff angesehen, der sich am Montag ereignete.
Was dem britischen Zensor einmal durchschliipfte
Genf, 26. Sept. Obwohl „selbstverständlich" die deutsche Luftwaffe in London niemals militärische Ziele trifft, bringt „Daily Herald" einen Bericht über das rasche Arbeiten des Hilfsdienstes, aus dem der Zensor verabsäumt hatte, folgenden Absatz heraus
zustreichen: Ein Dutzend Bomben hatten den Bahnhof getroste». Die Wände wurden beschädigt, der Bahnkörper wurde hochgerissen, die Schienen wurden verbogen und mehrere Krater entstanden. Dann fuhr außerdem noch ein Zug mitten in die Trümmer hinein... Das britische Jnformationsministerium pflegt diesen Tatbestand mit den Worten: „Es wurde keinerlei Schaden angerichtet" wiederzugeben.
Zweimal am Tage über London
Deutsche Jäger kämpfen ohne Verluste
Von Kriegsberichter Anton M ü l l e r - E n g st f eld
NDZ...., 26. Sept. (PK ) Feindliche Jäger am Kanal! Nachdem sich schon seit Tagen keine britischen Jagdmaschinen bis an den Rand der englischen Küste wagten, schickt an diesem Tage ein gütiges Geschick noch einmal 21 Spitsire in das Blickfeld unseres Scherenfernrohrs, das auf die Felsen von Dover gerichlet ist. Noch weisen dicke Kondensstreifen den Weg der sechs deutsch:» Messerschmittmaschinen über den Kanal, die soeben nn Alam- start ihren Hasen verließen. Eine halbe Stunde mag vergangen sein, als die sechs Jäger schon wieder im Tiefflug über die grünen Fluten auf unseren Eefechtsstand zuschießen, wackelnd über unsere Köpfe ziehen, um ein wenig später einen glänzenden Erfolg zu melden: Sieben Spitfire wurden aus der feindlichen Gruppe herausgeschossen!
Außer diesem ungewöhnlichen Vorstoß englischer Jäger war an diesem himmelblauen Tage die Luft über dem Kanal einzig erfüllt von dem Dröhnen und Pfeifen deutscher Motoren. „Sicht über England bis auf 5000 Meter einwandfrei!" lautet die Meldung, die unsere Jäger schon in aller Frühe auf den Pla» rief. Kaum hatten sich die englischen Flieger vor dem Morgengrauen in ihre Schlupfwinkel verkrochen, da starteten deuhche Jäger in ununterbrochener Folge gegen den Feind, Schützer unserer Kampfgruppen, die erneut Fabriken und Hallen der englischen Hauptstadt mit Bomben belegten, oder flogen Störungsflüge bis nach London hinein.
15 englische Maschinen mußten an diesem Tage in unserem Abschnitt unter dem Feuer deutscher Jäger in die Twse, mv rend keine einzige Messerschmitt-Maschine verloren ging. Am trafen unsere Jäger den Feind erst vor den Toren Londons, m sich die aus allen Teilen Englands zusammengezogenen britiW» Jagdmaschinen vergeblich bemühen, die täglichen Einflüge deu - scher Bomber zu verhindern.
Verschiedene deutsche Jagdmaschinen flogen allein an dreiein einen sonnenklaren Tage auf ihren Störungsflügen zweimal um die englische Hauptstadt — trotz englischer Flak, trotz engliM Sperrballone und trotz englischer Jäger, die von Tag zu -t» weniger werden, während deutsche Jagdreserven darauf brenne, au den Feind zu kommen.
Aufbau eines besseren Norwegens
Dis geschichtliche Wendung im Leben des norwegische« Volkes erkannt
Oslo, 26 Sept. Die Rede des Reichskommissars TerboN« wurde in ganz Norwegen mit gespannter Aufmerksamkeit größter Ruhe ausgenommen. Schoy am Mittwoch abend ersuu das norwegische Volk den Wortlaut der Rede durch Run ! und Sonderausgaben der Zeitungen. Die Morgenblätter Donnerstag nehmen in langen Leitartikeln zur Lage '« wegen Stellung.
„Aftenposte n" spricht von einer neuen Ordnung und em^ geschichtlichen Augenblick im Leben des norwegischen Volke, ^ mit dem deutschen Volk eng Zusammenarbeiten werde. Das ^ nimmt dann auf die Tatsache Bezug, daß auf Grund em ichlusses der alten Parteien der König und die j»,
gierung als abgesetzt anzusehen sind und betont es m nun , deutig klargelegt, daß der Weg zur Freiheit und Ust,
des norwegischen Volkes einzig und allein von der „na Sammlung" des Majors Quisling begangen werden kon -
„Tidens Tegn" schreibt, die Neuordnung Norwegens in dem Augenblick eine neue Phase erreicht, in dem die AM lungen mit den alten Parteien abgebrochen wurden. D ruft dann die Norweger ans, in dieser wichtigen Stun s menzustehen und an der Zukunft des Landes einträchtig arbeiten.