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Nr. 226
Donnerstag, äen 26. September 1940
114. Jahrgang
französische Vomben aus Gibraltar
Am Dienstag 100000 Kilogramm Bomben abgeworfen — Schlachtschiff „Renown" getroffen
Ka-ilönleotnant Prien versenkte mit feinem Ll-Voot insgesamt isiooo Srnttoregistertonnen
MV. Eens, 25. Sept. In Vichy wird zum Bombardement »us Gibraltar v. 24.8. amtlich festgestellt, daß größere französische Bombengeschwader, begleitet durch Jagdgeschwader, 160 Tonnen Bomben abgeworse» haben. Das Arsenal, die Molen und die aus der Reede befindlichen Schiffe seien bombardiert worden. Dar Schlachtkreuzer „Renown" der getroffen wurde, habe den Hasen verlassen müssen. Alle Flugzeuge seien zu ihre» Stützpnnk- tm zurückgekehrt.
Gibraltar schwer bombardiert
Zahlreiche Treffer auf Schiffe, Wersten und Hafenanlagen Elektrizitätswerk zerstört
Madrid, 25. Sept. Aus La Linea wird gemeldet: Am Dienstag mittag ab 11.38 Uhr wurde Gibraltar von zahlreichen fremden Flugzeugen in aufeinanderfolgenden Wellen heftig bombardiert. Bon La Linea aus wurde auf spanischer Seite beobachtet, dag ein englisches Kriegsschiff, das im Hasen von Gibraltar lag, sowie mehrere Handelsschisse und kleinere Boote von Bomben genossen wurden.
Die englische Luftabwehr eröffnete ein heftiges Feuer, jedoch ohne Erfolg. Die Bomben der Angreifer fielen auf Werften, Kparaturwerkstätten, Hafenanlagen und das Stadtinnere und Mursachten zahlreiche Brände. Von den spanischen Behörden Mde die Grenze nach Gibraltar gesperrt. Die Bewohner von Ä Linea, die die Bombadierung Gibraltars von den Straßen Md Hausdächern aus beobachteten, müßten sich in Häuser Miiäziehen, da die Sprengstücke der englischen Flakgranaten Ms die spanische Seite herabregneten. Der Luftalarm dauerte m dm ersten Nachmittagsstunden noch an.
Wie dazu noch weiter aus Algeciras verlautet, waren bis lk llhr deutscher Zeit auf das Arsenal und die Hafenanlagen m Gibraltar insgesamt 85 Vomben verschiedenen Kalibers ab- geworfen worden.
Wie etwas später zusätzlich bekannt wurde, traf eine Bombe km Gebäude in der Nähe des Gouverneurpalastes, wodurch ein Brand hervorgerufen wurde, der auf die Nebengebäude Übergriff Md ein großes Pulverlager bedrohte. Am Arkenal wurde ein Handelsschiff versenkt. Ferner wurde das Elektrizitätswerk zerstört, wobei zahlreiche Tote und Verwundete zu verzeichnen waren.
Obwohl mehrere englische Jagdflieger über Gibraltar kreuz- im, erschienen am späten Nachmittag erneut zwei fremde Flug- Mge. ohne jedoch Vomben abzuwerfen. Die englische Flak eröffnte völlig erfolglos das Feuer.
Etesani meldet aus Algeciras über das Bombardement von Gibraltar noch weitere Einzelheiten:
Die ersten Flugzeuge trafen danach gegen 10 Uhr vormittags Mr Gibraltar ein. Die Festung wurde dann einem fortgesetzten, ^-"ordentlich heftigen Bombardement mit Bomben schweren 3aIiLers unterworfen. Zunächst erschienen drei Apparate, die M Vomben aus sehr großer Höhe auf das Arsenal fallen ließen >-le darausfolgenden Staffeln, deren Zahl sich immer mehr er- Wte überflogen ständig die Festung. Die englische Flak schaß nunterbrochen, ohne jedoch die Aktion der Bomber ernstlich be- Moern zu können. Eine dichte Rauchwolke breitete sich über der d Itung aus, so daß es bis zur Stunde nicht möglich ist, den Mauen Wer: der angerichteten Schäden festzustellen. Jedoch men sie bedeutend sein.
Brände mit riesigen Feuern und Rauchwolken wüten i-nu ^ nahm das Bombardement, ständig heftiger r vwch seinen Fortgang. Aus den letzten Informationen i,,;..' och'. das Arsenal halb zerstört ist» während die Treib- o ager in Brand geraten seien.
Beschießung Dakars zunächst Katapultflugzeuge gestartet, die auf dem Flughafen von Dakar landeten, um die dort befindlichen Fliegertruppen zu veranlassen, sich General de Gaulle anzuschließen. Die Insassen der englischen Flugzeuge wurden dabei verhaftet. Daraufhin setzten die vor Dakar versammelten englischen Flottenstreitkräfte zwei Motorboote aus, an deren Bord sich mehrere Offiziere befanden, die dem französischen Oberkommissar das Ultimatum General de Eaulles und Englands überbrachten. Nach der Ablehnung dieses Ultimatums eröffneten die Engländer unverzüglich das Feuer auf die Stadt. Bei dem sich darauf entwickelnden Kampf wurde, wie bekannt wird, ein englischer Kreuzer durch das französische Unterseeboot „Persee" versenkt, das seinerseits von den Engländern in Grund geschossen wurde. Das 1930/31 erbaute Unterseeboot „Persse" hat eine Höchstwasserverdrängung von 2060 Tonnen. Die Vesatzung'besteht aus 63 Mann.
Der Londoner Nachrichtendienst verbreitet ein „Kommuni - aus des französischen Emigraten-Eenerals de Gaulle", in dem es heißt: Die Marinebatterien von Dakar hätten das Feuer auf Abgesandte des Generals eröffnet; von fünf Hauptleuten seien zwei schwer verwundet worden. Ein Landungsversuch sei von den Küstenbatterien erneut vereitelt worden: zwei Schiffe der Flotte de Eaulles hätten ernsthaften Schaden erlitten, auch Opfer seien zu beklagen. Da General de Gaulle nicht die Absicht habe, an einem Kampf zwischen Franzosen teil- zunshmen, habe er sich zurückgezogen.
Weiter verlautet aus Eens: Die erste Landung wurde in Rufisque, einem einige Kilometer von Dakar entfernten kleinen Hafen, angesetzt, ohne daß die Engländer das Land erreichen konnten. Der zweite Angriff, der sich unmittelbar gegen Dakar Dienstag früh richtete, wurde ebenfalls von den Franzosen zurückgeschlagen.
Die Nachrichten aus Dakar treffen in Vichy nur sehr spärlich ein. Man vermutet, daß die Sende-Station von den Engländern beschossen und zerstört wurde. In Dakar befinden sich nur schwache französische Streitkräfte. Nachdem die Garnison vor einigen Tagen um 2000 Mann verstärkt wurde, dürften sich gegenwärtig etwa 4000 bis 5000 Mann an Ort und Stelle befinden. Den Engländern, die mit zwei Schlachtschiffen, vier Kreuzern, mehreren Torpedobooten, sechs Hilfskreuzern und Transportschiffen gekommen sind, stehen an französischen Flottenstreitkräften drei Kreuzer und drei Zerstörer gegenüber, die den Angriff der englischen Schiffe mit Feuer beantwortet haben.
In der Meerenge von Gibraltar wurden nach einer Madrider Meldung Dienstag nachmittag ein englischer Kreuzer, vier Zerstörer und zwei U-Boote gesichtet, die mit Kurs Atlantik in südlicher Richtung verschwanden. Man nimmt an, daß englische Einheiten gegen die französischen Kolonien eingesetzt werden sollen.
Bisher 185 Tote und 383 Verwundete in Dakar DNB. Eens, 25. Sept. Wie Associated Preß aus Vichy meldet, wurden bis Dienstag mittag durch den britischen lleberfall auf Dakar 185 Personen getötet und 383 verwundet. Die Verluste umfassen 63 Zivilisten und 128 Soldaten, die getötet wurden und an Verwundeten 225 Zivilisten und 138 Soldaten.
Der deutsche Wedmachlsdericht
Vergeltungsangriffe mit starken Kräften fortgesetzt Bomben auf Bahn- und Hafenanlagen und eine Flugzeugfabrik — Weitere Erfolge gegen die britische Schiffahrt Prien versenkte insgesamt 15140V BRT.
DNB. Berlin, 25. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Die Luftwaffe führte zahlreiche bewaffnete Anf- llärungsflüge gegen Südengland durch und warf hierbei Vomben auf London und andere kriegswichtige Ziele. Im Raume Dover—Folkestone—Ashford wurden Bahnanlagen zerstört, in Hastings, Newhaven und Brighton Hasenanlagen, in Southampton-Woolstone eine Flugzeugfabrik getroffen. Im Laufe des Tages kam es über Südost-England zu mehreren für unsere Jagdflieger erfolgreichen Luftkämpfen.
An der SüLostküste Irlands gelang es, ein Handelsschiff von 3000 BRT. durch Bombentreffer zu versenken, ein weiteres in Brand zu setzen. Am Nordausgang des Rordkanals wurde ern Handelsschiff durch Bombentreffer schwer beschädigt.
Ein Schnellboot versenkte beim Borstotz gegen die englische Südküste ein bewaffnetes feindliches Handelsschiff von 2000 BRT.
Mit starken Kräften geführte Vergeltungsangrisse gegen London sowie gegen andere kriegswichtige Ziele wie die Hafenanlagen von Liverpool und Cardiff, dauerten vom Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen an. Zahlreiche Treffer, vor allem in den Hafen- und Verkehrsanlagen, wurden erzielt.
Britische Flugzeuge versuchten auch in der vergangenen Rächt, über Nordwestdentschland einfliegend, die Reichshaupt ft adt anzngreifen. Starkes Flakfeuer hinderte die Angreifer am gezielten Bombenwurf. Ein Krankenhaus und einige Wohnhäuser erhielten Treffer. Die entstehenden Brände konnten durch den Sicherhefts- und Hilfsdienst rasch gelöscht werden.
Der Gegner verlor gestern 18 Flugzeuge im Luftkampf, zwei weitere durch Flak. Bier deutsche Flugzeuge werden vermitzt.
Major Mölde*s und Major Galland errangen ihren 40. Luftsieg.
Das Eesamtversenkungsergebnis des Kapitänleutnants Prien auf seiner letzten Feindfahrt hat sich auf 45130 BRT. erhöht. Damit hat Kapitänleutnant Prien nutzer -er Vernichtung des britischen Schlachtschiffes Royal Oak 151400 BRT. feindlichen Handelsschiffsraumes versenkt. Er steht mit diesen Erfolge» an der Spitze aller Unterseeboot-Kommandanten.
L-elrovdntirrg in Llorrwegerr
Das Königshaus und die emigrierte Regierung kehren nicht zurück — Kommissarische Staatsräte ernannt — Alte politische Parteien aufgelöst — Grundlegende Ausführungen des Reichsstatthalters
Terboven
uch am Mittwoch nachmittag Bombenregen auf Gibraltar
Sept. Am Mittwoch nachmittag 14.45 Uhr WEZ. fen '"Ear erneut von mehreren Flugzeugstaffeln angegrif- und -Mireiche Bomben großen Kalibers über der Festung
H"senanlagen abwarfen. Der in ständigen Wetten er- '"g°»de Angriff dauerte um 16 Uhr noch an.
Land^* bEsche Uebersall auf Dakar
»ngsversuche in Dakar vereitelt — Reuter bestreitet DNB 2°ndungsabsichten in Westafrika
chifse Sept. Zu dem Ueberfall britischer Kriegs-
"rbgekaltpn»„ ...oEr dem Kommando des von England "»breitete ö- Z^onzöstschen Exgenerals de Gaulle stehen, >n dem cs u » sRundfunk ein Kommunique de Gaulles, Sterten e r ein Landungsversuch von den Küsten-
?teuter^ vereitelt worden sei. Später meldete tails auf de» s "in den bisherigen Fehlschlag des Ueber- tchieiern — ^^^tz,des ehemaligen Verbündeten zu ver- Dakar öde °^ Vichy stammende Information, wonach d»ng verlnM r - * Nähe dieses Hafens eine britische Lan- Ne aus Ni? E wahr sei."
A 0 gemeldet wird, haben die Engländer vor der
DNB.Oslo, 25. Sept. Rcichskommissar Gauleiter Terboven hielt am norwegischen Rundfunk eine grundlegende Rede. Er erklärte darin unter anderem:
1. Das Könighaus hat erst recht, da es selbst von der Zweidrittelmehrheit des Stortings schon abgeschrieben worden ist — keinerlei politische Bedeutung mehr und wird nicht wieder nach Norwegen zurückkehren.
2. Das gleiche gilt für die ebenfalls emigrierte Regierung Nygaardsvold.
3. Demzufolge ist eine Betätigung im Sinne oder zugunsten des Königshauses oder der geflohenen Regierung selbstverständlich untersagt.
4. Die Tätigkeit des Verwaltungsrates ist beendet.
5. Kraft des mir gemäß des Führer-Erlasses vom 24. April zustehenden Rechtes habe ich kommissarische Staatsräte ernannt, die mit dem heutigen Tage die Führung der Regierungsgeschäfte übernommen haben.
8. Die alten politischen Parteien find am heutigen Tage aufgelöst worden.
7. Neue Zusammenschlüsse zum Zwecke einer irgendwie gearteten politischen Betätigung werden nicht geduldet.
Neichsminister Rust in Rom
Rom, 25. Sept. Reichsminister Rust widmete den Nachmittag seines ersten Tages in Rom dem Besuch der in Rom vorhandenen und in der Hauptsache den ihm unterstehenden deutschen kulturellen Einrichtungen. Anschließend hatte Rust in seinem Hotel mit dem italienischen Minister für nationale Erziehung, Bottai, eine lange und eingehende Aussprache über die gemeinsamen Aufgaben und Ziele der Erziehung im nationalsozialistischen Deutschland und im faschistischen Italien. Zu Ehren des Reichsministers hat der italienische Minister für Erziehung, Bottai, am Dienstag abend einen Empfang veranstaltet. Die Veranstaltung verlief in einer Atmosphäre der engen freundschaftlichen Zusammenarbeit.
Rom, 25. Sept. Am Mittwoch fand in der Aula Magna der Universität die feierliche Verleihung des Ehrendoktors der Universität Rom an den Reichsminister Rust statt.
Vor der Uebergabe der Ehrenurkunde, die im Namen des Königs und Kaisers Viktor Emanuel III. erfolgte, entbot der Rektor magnificus dem deutschen Ehrengast den Willkomm der Universität Rom. Nach dem feierlichen Akt, der Lei der Festversammlung große Begeisterung auslöste, dankte der Reichserziehungsminister dem Rektor magnificus und der Hohen Kommission der Universitäten Italiens in herzlichen Worten.