De« Gele Usch akter

Brrugspreise: In der Stadt und durch Boten monatlich RM. 1.59, durch die Post monatlich RM 1,40 einschließlich 18 Pf». Beförderunqs- qebiibr und zuzüqlich 36 Ma, Zustellgebühr. Preis der Einielnummer 10 Pfa. Bei höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der geituna oder Zurückzahlung des Bezugspreises.

O-sS MsreißeS G<Mv füs Äasow rmd Llmsedrms

slagolöer Hagblatt / öegrünäel 1827

Fernsprecher: Nagold 429 / Anschrift:Der Gesellschafter" Nagold. Marktstraße 14. Postfach 55 Drahtanschrift:Gesellschafter" Nagold / Postscheckkonto: Stuttgart 5113 / Bankkonto: Volksbank Nagold 856 / Girokonto: Kreissparkasse Calw Hauptzweigstelle Nagold 95 / Gerichtsstand Nagold

Anzeigenpreise: Die I spaltige mm-Zeile oder deren Raum 6 Pfg., Stellengesuche, kl. Anzeigen. Theateranzeigen lohne Lichtspieltheater) 5 Pfg., Text 24 Pfg. Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an vorgeschriebener Stelle kann keine Gewähr übernommen werden. Anzeigen-Annahmeschluß ist vormittags 7 Uhr.

Nr. 193

Montag, äen 19. August 1946

114. Jahrgang

Auch gestern große Gefolge unserer Flieger

Bis jetzt 138 Feindflugzeuge vernichtet Mehrere Flugplätze unmittelbar vor London wirkungsvoll angegriffen

Das ZerstörergeschwaderHorst Wessel" besonders erfolgreich

MB. Berlin, 18. August. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt: Zm Rahmen der bewaffneten Aufklärung im Raume um London und in der Grafschaft Hamshire erzielten «ascre Fliegerverbände wieder einen großen Erfolg. Die Kampf­flieger griffen kriegswichtige Ziele, insbesondere mehrere der Stadt London unmittelbar vorgelagerte Flug Plätze wirkungs­voll an und zerstörten zahlreiche Flugzeuge am Boden. Unsere Zager und Zerstörer fügten in den sich hierbei entwickelten Lustkämpfen der Royal Air Force weitere empfindliche Schläge zu. Eine große Anzahl von Flugzeugen wurde in der Luft ab­geschossen. Vis zur Stunde beträgt die Zahl der am Sonntag

rernichteten Feindslugzeuge 138. Davon wurden 23 am Boden zerstört Hierbei zeichnete sich Las Zerstörergeschwader Horst Wessel unter Führung seines Commodore Oberstleutnant Huth besonders aus. Das Geschwader hat am Sonntag 51 Abschüsse

zu verzeichnen. Bisher find 34 eigene Flugzeuge nicht zurück-

gekehrt.

Wehrmachtsberichl vom Samstag

Luftkiimpfe gegen die britische Insel mit Teilkriisten fort­gesetzt 89 feindliche Flugzeuge und 22 Sperrballone ver­nichtet Ein Zerstörer und 25 7ÜV BNT. Handelstonnage versenkt

Berlin, 17. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Luftwaffe setzte am 18. August und in der Nacht z»m 17. August den Kampf gegen die britische Insel mit Teil­kräften fort. Hierbei wurden Flugplätze, Flakstellungen und Ballonsperren in Südostengland und der weiteren Umgebung Londons. Werke der Rüstungsindustrie in Mittelengland sowie Hafen- und Kaianlagen in Cardifs, Newport und Bristol erfolgreich mit Bomben be­legt und bei der Insel Wight ein Zerstörer ver­senkt. In den Angriffsräumen durchbrachen unsere Jagd- Ilugzeuge in heftigen Lnftkkmpfen die feindliche Abwehr und ermöglichten dadurch den Kampfverbänden, ihre An- gnflsziele zu erreichen.

In der Nacht zum 17. August in das Reichsgebiet einge- slogcne b.r ikischeFlugzeuge griffen verschiedene Orte mt mäßiger Schadenwirkung an. Einige Wohnhäuser er­hielten Bombentreffer, wobei zwei Zivilpersonen getötet und mehrere verletzt wurden.

Dre Eesamtverluste des Feindes betrugen gestern 88 Flugzeuge, davon wurden 59 im Luftkampf» 23 am Bo­den und 7 bei Nacht durch Flakartillerie vernichtet. 2 2 Sperrballoue wurden in Brand geschossen. 31 eigene Flugzeugs werden vermißt.

Deutsche Unterseeboote versenkten aus stark gesi­cherten Geleitzügen heraus mehrere bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit insgesamt 25 70V BNT.. darunter einen Tanker von 57V0 BNT.

Wehrmachtsberichl vom Sonntag

Aufklärungs- und Angriffsflüge gegen England fortgesetzt Flugplätze, Flak- und Scheinwerferstellungen, Jndustrie- werke und Hasenanlagen erfolgreich bombardiert Minen­legung fortgesetzt Wieder Vritenbomben auf Wohnvier­tel U-Boot meldet Versenkung von 32 3VÜ BRT. Fünf englische Flugzeuge abgeschosse«

DNB. Verlin, 18. Aug. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Ein Unterseeboot meldet die Versenkung von 32 3VV BRT. feindlichen Handelsfchiffsraumes.

Die Luftwaffe setzte am gestrigen Tage und besonders tn der Nacht zum 18. August Aufklärungs- und Angriffs­flüge gegen England fort. In weiten Gebieten Süd- und Mittelenglands wurden Flugplätze, Flak- und Scheiuwerferstellungen, die Motorenwerke in Filton, Flug­zeugwerke in Birmingham. Industrieanlagen in Rcading sowie die Hafenanlagen von Swansea, Avonmouth und Bournemouth erfolgreich mit Bomben belegt. Das Minen­legen in englischen Häfen wurde fortgesetzt.

Britische Flugzeuge flogen in der gleichen Nacht in West-, Mitteldeutschland und Belgien ein. In verschiedenen Orten, wie z. B. in Dortmund, wurden Wohnviertel getroffen und eine Anzahl Zivilpersonen getötet oder verletzt. Auch ein Luftangriff auf die Innenstadt von Brüssel erfor­derte Opfer unter der Zivilbevölkerung. Hier wurden vier Personen getötet und 22 verletzt, darunter Fauen und Kinder.

Unsere Nachtjäger schossen ein britisches Flugzeug, unsere Flak vier weitere britische Flugzeugs in der Nacht zum Sonntag ab. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt. Die Zahl der feindlichen Flugzeugoerluste am 18. August hat sich von 89 auf 92 Flugezuge erhöht.

Freude über den großen Sieg in Somali-Land

DNB. Nom, 18. August. Der am Samstag abend bekannt- Ngebene große Sieg über die englischen Streitkräste in Britisch- Tomali-Land hat in ganz Italien große Freude und stärkste Genugtuung hervorgerufen, ist doch damit das englische Pro-, pagandamärchen von Erfolgen in Aethiopien endgültig zusam- mngebrochen. Nicht Italien, sondern England, so betont man, werde im Kolonialkrieg Gelände einbüßen, und als erstes Bri- t>Ich-Somali-Laud, das aber nicht das einzige Stück des briti-

Imperiums bleiben werde, daß den Engländern entrissen wird.

3"m große« italienischen Sieg am Ierato-Paß betont der Direktor desEiornale d'Jtalia", daß das dortige glänzend ausgebaute Verteidigungssystem unter Mithilfe der Franzosen ua» de» Engländern errichtet worden sei. Die Franzosen hiit- auch zahlreiches Kriegsmaterial geliefert, das sie nach dem assenstillstand als großherziges Geschenk an die Engländer "t zurückgelassen haben. Außerdem hätten sie Piloten und 6 "gzruge, sowie hohe Offiziere dort belassen. Es sei bekannt, w s ^ Gouverneur von Französisch-Somali-Land, Gentillen, ' m Kommandanten der französischen Streitkräfte und an. siM ^'zieren sich noch unter den britischen Streitkräste« be-

'^ienische Angriff sei überraschend gekommen und mit windl'ck^" durchgeführt worden, daß er auch die uniiber- t scheinende» Schwierigkeiten bezwang. Bereits Sams- kuiw »In d'e Italiener an den letzten englischen Berteidi- Hinde - angelaugt, die aber gleichfalls kein wirksames zum Aufhalten des italienischen Vormarsches auf das Sck - würden. Der Augenblick sei entscheidend für lebe»- der imperiale« britischen Streitkräste in diesem einen 'iien afrikanischen Sektor, der zusammen mit Aden ing « , * btützpseiler und den Wachtposten für den Eintritt Stöbere*,- " Zum 4. Male, aber diesmal mit noch

Bob»« " treitkräfte«. sei England von Italien ans kolonialem

" geschlagen morde«.

Anfang vom Ende",so kennzeichnetPopolo di Roma" den großen italienischen Sieg im Britisch-Somali-Land, das heute bereits praktisch nicht mehr existiere. Zeh« Tage hätten genügt, um die Engländer unter dem ungeheuerlichen Druck der italienischen Kolonnen ans Meer zu werfe». Das ganze Verteidigungssystem habe nichts genutzt und habe dem Ansturm der italienischen Truppen nicht standzuhalten vermocht. Die eng­lische Niederlage in Afrika werde zweifellos ein weites Echo in den gesamten britischen Kolonien auslöseu. Bereits jetzt sei die arabische Welt i« Unruhe, und aus Afrika, Indien und Australien erheben sich bereits Stimme« gegen England, die äußerst verdächtig und kennzeichnend seien. Italien habe der jahrhundertealten und so sehr gefürchteten britischen Kolonial­macht den ersten Schlag versetzt, dem andere folgen werden.

Der Fall von Somali sei erst der Anfang der großen Revi­sion dessen, was England in drei Jahrhunderten zum Schaden aller Völker Europas an sich riß.

Ein am Samstag abend ausgegebener Sonderbericht der italie­nischen Wehrmacht über die Schlacht in Vritisch-So- maliland hatte folgenden Wortlaut:

Die am 11. August in Vritisch-Somaliland begonnene Schlacht gegen das Eros der feindlichen Streitkräfte vom Jerato-Paß in der Zone von Adadleh ist siegreich beendet worden. Nach fünf Tagen hartnäckiger Kämpfe ist das seit langem ausgcbaute englische Verteidigungssystem mit seinen Hauptstützpunkten und seinen zwei Linien Stacheldrahthindernissen, sowie mit seinen in die Felsen eingesprengten Artillerie- und Maschinengewehr­kasematten durch Umgehung von beiden Flügeln gefallen. Zahl­reiche Waffen jeder Art, ungeheure Mengen Kriegsmaterial und Lebensmittel, sowie zahlreiche Gefangene sind in unsere Hand gefallen. Hunderte von Toten, die rhodesischen und indischen Ge- birgsbataillonen angehörten, wurden, vom Feind auf dem Schlachtfeld zurückgelassen, ausgefunden. Unsere Luftwaffe hat wie immer in direkter Zusammenarbeit durch Bombardie­rungen und Maschinengewehrangriffe im Tiefslug auf feind-

Fortsetznng Seite 2

Totale Blockade

Mit der Ueberreichung der deutschen Note an die Regie­rungen der neutralen Staaten über den Beginn der totalen Blockade und der kompromißlosen Aktionen gegen England trat der Krieg in eine neue Phase ein. England hat mit L^r Blockade gesündigt. Nun wird es mit der Blockade be­straft werden. Der berüchtigteGeneral Hunger" trägt die Fabrikmarke Winston Churchills. Er wollte Deutschland durch Elend und Not und Aushungerung auf die Knie zwingen. Mit eigenen Mitteln konnte er das nicht. Deshalb ging von allem Anfang an sein Streben dahin, das neu­trale Ausland vor seinen Karren zu spannen. Sein System der Konterbande-Erklärungen, der schwarzen Listen und der Eeleitscheine ging nur darauf hinaus, die neutrale Schiff­fahrt in den Vlockadekrieg gegen Deutschland einzubeziehen. Daneben liefen die dauernden Versuche, die Üeberland- zusuhren aus den europäischen Südoststaaten nach Deutsch­land lahmzulegen, und das sollte durch die Ausweitung des Krieges erreicht werden. Diese verbrecherischen Pläne sind sehlgeschlagen. Die weitere friedliche Entwicklung der Politik in diesem europäischen südöstlichen Raum hat die englischen Pläne vereitelt, aber Churchill gibt die letzte Hoffnung immer noch nicht auf. Das beweist die Weiterführung der Manöver nach der Art des Athenia"-Musters. Die Vernichtung dieses amerikanischen Schisses sollte damals den Deutschen in die Schuhe geschoben werden und den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Krieg vorbereiten. Diesmal ist ein ähnlicher Schlag gegen Griechenland gerichtet worden. Kaum war der Kreuzer Helli" von einem ll-Vootunbekannter Nationalität" torpediert auf dem Meeresgrund angekommen, da lenkte Winston Churchill mit einer geradezu überraschenden Eile den Verdacht aus Italien und richtete im übrigen ein vor Rührung strotzendes Beileidstelegramm an die griechische Regierung. Der Zweck ist ganz klar: es soll Unruhe und Mißtrauen gesät werden, es sollen Komplikationen und Ver­wicklungen und Auseinandersetzungen entstehen, und Eng­land gedenkt dann, wie immer, im Trüben zu fischen.

Das Matz der englischen Gemeinheit ist mittlerweile bis an den Rand vollgefüllt. Das gleiche England, das bisher mit Drohungen und Gewalt die vollständige Blockierung Deutschlands erreichen wollte, ist nunselbst blockiert. Der größte Teil der neutralen Staaten hat längst erkannt, wo ihr wirklicher Feind sitzt; sie haben sich aus den politi­schen Fesseln Englands freigemacht. Trotzdem fährt Winston Churchill mit seinen Erpressungen fort. Trotzdem versucht er die Verstärkung seiner dezimierten Handelsflotte durch die zwangsweise Indienststellung neutra­ler Tonnage. Trotzdem spielt er in Europa und in der Welt das britische Empire immer noch als eine ausschlag­gebende Macht aus. Hier ist jetzt ein Riegel vor­geschoben. Mit der Verhängung der totalen Blockade ist die Sachlage ganz klargestellt. Englandistnunaus sich selber angewiesen. England ist ein brennendes Haus, und rings herum liegt ein totes Meer. Das müssen die neutralen Staaten nun endlich mit aller Deutlichkeit erkennen. Die englische Insel ist im ganzen Umfange zum Operationsgebiet der deutschen See- und Luft streitkräste geworden, und wer die Sperre durchbrechen will, um trotzdem nach England zu fahren, setzt sich der Gefahr der Vernichtung aus. Jedes Schiff, das sich dem Vlockadezentrum nähert, ist als verloren zu betrachten. Die Reichsregi rung hat den neutralen Staaten in der ganzen Welt mitgeteilt, welche Gefahren vor der englischen Küste lauern, und niemand kann in der Zukunft protestie­rend erklären, er habe nicht gewußt, wie schlimm die Lage wäre. Jeder kennt jetzt das Schicksal, das ihm auf der Fahrt nach England droht, und wer sich leichtsinnig über die deutschen Warnungen hinwegsetzt, trägt den Schaden selber.

Auch den englischen Vätern desAthenia"- undHell-i"-- Verbrechens wird durch die Bekanntgabe der totalen Blockade ein wichtiges Argument aus der Hand geschlagen. Das Hetzen und Putschen in den Amtszimmern der neutra­len Staaten und in einem Teil der englandhörigen aus­ländischen Zeitungen hört auf, denn zu Protesten gegen ungerechtfertigte Kriegsversenkungen ist keine Gelegenheit mehr, nachdem den verantwortlichen Regierungen in aller Welt klipp und klar die totale Blockade Englands notifi­ziert worden ist.

Die Reichsregierung hat in dieser Note den Beweis da­für angetreten, daß das Recht in diesem Kampf gegen England auf der deutschen Seite steht. England hat in seinem Blockadeangriff gegen Deutschland nicht selber kämpfen wollen, sondern die Neutralen in seine Dienste gepreßt. Deutschland geht nun nach der Ab­wehr der englischen Blockade von sich aus zum totalen Blockadekrieg gegen England über. Das ist nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Pflicht. Wir verlangen in diesem Krieg von niemandem eine Hilfe. Nur eins ver­langen wir: daß sich die Neutralen dem Kriegsschauplatz sernhalten. Das ist eine so selbstverständliche Forderung, daß darüber weiter kein Wort mehr zu verlieren ist.