g. Seite — Nr. 1A _
tärische Durchführung des Schießens und der Ringdurchschnitt vro Schuß und Sturm. Gleichzeitig bildet der Aus- eanq des Wettkampfes einen Gradmesser für den Ausbildungs- ltand der Wehrmannschaften. Der Wettkampf am 8. September wird in allen Stürmen als Ganztagesdienst durchgeführt und beginnt mit einer Morgenfeier. Mit der Planung und Durchführung wurde der Prüfer der Standarte 414, SA.-Hauptsturm- führer Pfrommer, beauftragt.
Kviedlickes Leben - fviedttcke Slvbett km ikvkes
Mit der neuen Wochenschau bei dem Geschehen unserer Tage
Während wir bis vor kurzem die siegreichen Schlachten unserer tapferen Truppen an allen Fronten miterleben konnten, sehen wir diesmal das friedliche Leben unseres Volkes hinter den Fronten, seinen Arbeitsfortschritt auf allen Gebieten, auf denen bcr Kultur wie auf jedem anderen Feld wichtigen Lebensbedarfes. Wir sind mit in Bayreuth, mitten unter den Arbeitern und Soldaten, die Gäste des Führers in der Festspielstadt sein dursten, wir sehen in ihre glücklichen Gesichter, in denen das Erlebnis lebendigen Ausdruck findet, wir umjubeln mit iknen den Führer, und erkennen voll Dankbarkeit, daß das Leben der Kunst von dem des Volkes in Deutschland nicht getrennt ist. stad dann führt uns das Auge der Kamera nach München, zur Eröffnung der Vierten großen deutschen Kunstausstellung, dieser großen Schau der bildenden Künste. Ein Bericht über das spannende Rennen um das „Blaue Band" schließt sich an, dem der Stapellauf eines Hapagdampfers in Memel folgt. Der fortschreitende Ausbau der Reichsautobahnen gerade im Kriege wird uns durch einige Ausschnitte lebendig.
And dann sind wir wieder bei unseren Soldaten in Frankreich. Das Schandmal von Compiegne wird gesprengt, und im besetzten Frankreich nimmt die Arbeit unter dem Schutz der deutschen Waffen ihren Fortgang. Inzwischen geht der Kampf gegen den Hauptfeind England weiter. Räum- und Schnellboote patrouillieren an Englands Küste, deutsche Flieger überschatten das einstige Jnselreich und lassen den Feind nicht zur Ruhe kommen. Der Führungsanspruch des „meeresbeherrschenden" Britannien ist entgültig zerstört. Auch Italiens Kampf wird mit packenden Bildern dokumentiert; die Seeschlacht im Mittelmeer rollt vor uns ab, die Kriegsmarine des faschistischen Imperiums zwingt Englands Flotte im Ionischen Meer zum Rückzug.
Doch das schönste Ereignis dieser interessanten Wochenschau ist der Empfang der rumänischen, bulgarischen und slowakischen Staatsmänner durch die Reichsregierung in Salzburg und ihr Besuch beim Führer auf dem Obersalzberg, der eine Vorstellnug von der Arbeit an der Neuordnung des europäischen Südostens vermittelt.
„Verwehte Spuren"
ist ein Film, dem eine wahre Begebenheit aus dem vorigen Jahrhundert zugrunde liegt. In der Nacht vor der Eröffnung der Weltausstellung verschwindet eine Ausländerin, die mit ibrer Tochter nach Paris gekommen ist, unter sehr geheimnisvollen Umständen. Um die Stadt vor einer Panik zu bewahren, wird strengste Geheimhaltung des Falles beschlossen. Selbst die Tochter erfährt nicht, was mit der spurlos verschwundenen, schwerkranken Mutter geschehen ist. Verzweifelt wendet sie sich an Menschen und Behörden um Hilfe — vergeblich. Auch einem jungen Arzt, der das Mädchen liebt, hat das furchtbare Geheimnis die Hände gebunden. Erst als die Skandalpresse den Fall aufzunehmen droht, erfährt sie vom Präfekten der Stadt die Wahrheit. Voll schmerzlicher Einsicht verhindert sie jetzt selbst die von ihr so leidenschaftlich betriebene Aufklärung in der Erkenntnis, daß ein Privatschicksal vor den Lebensinteressen einer großen Weltstadt zurückzustehen hat. Der Schluß ist sehr überraschend.
Ragott» fchlSst den Rekord!
Wie hoch werden Sonnenblumen?
In den letzten Tagen gingen zahlreiche Meldungen von ungewöhnlich hohen Sonnenblumen durch die Presse. Ein Bauer in Siglingen (Kreis Heilbronn) meldet eine mit 2.8Ü Meter. In Hechingen steht eine mit 3.38 Meter. In Bad M eigen theim wächst eine mit 3.38 Meter und eine andere mit 3.40 Meter. In Weissach (Kreis Leonberg) mißt eine ebenfalls 3.4g Meter. Eine größere mit 3.60 Meter verzeichnet Aalen. Die allergrößte aber wächst bei uns in Nagold in einem Garten zwischen Schulgasse und Marktstraße, sie mißt nicht weniger als 3.83 Meter und hat damit den Rekord erzielt. Diese Sonnenblumen-„Eröße" hat damit alle ihre Art- genossinnen in den Schatten gestellt.
Stvekchholzflamnre — ekne« ^ilometev wett ftibtbav!
Es ist keineswegs notwendig, daß wir unsere Wohnungen zu düsteren Höhlen machen, indem wir etwa die elektrische Sicherung herausschrauben und uns mit dem trüben Schein einer Kerze behelfen. Unsere Wohnungen dürfen auch heute von Licht durchflutet sein — nur müssen wir dieses Licht sorgsam unter Verschluß halten und ihm jeden Weg nach außen abschnei- dcn. Das ist der Sinn der Verdunklung.
Denn jeder Lichtschein ist verteufelt weit zu sehen. 1 Kilometer weit reicht der Schein einer Streichholzflamme, auf 7 Kilometer Entfernung ist der Lichtschein einer unabgeblendeten Stall-Laterne zu sehen, 20 Kilometer weit dringt der Schein eines voll beleuchteten und nicht abgedunkelten Zimmerfensters, und die Reichweite eines unabgeblendeten Autoscheinwerfers kann bis zu 50 Klm. betraten.
Natürlich hängt die Sichtbarkeit vom Wetter u. a. ab. Immerhin müssen diese Zahlen sehr nachdenklich machen. Sie beweisen, daß wir im Umgang mit Licht nicht vorsichtig genug sein können.
Gmrkenrett
Die eigentliche Gurkenzeit ist angebrochen. Die Kultur der Gurke reicht bis ins graue Altertum zurück. Sie kam jedenfalls uns dem Osten, wahrscheinlich aus Ostindien, wurde schon im alten Aegypten angebaut, wo-sich über die Gelände des Nils weite Eurkenfelder erstreckten und im vierten Jahrhundert vor
ar Zeitwende züchteten bereits die Griechen die Gurke. In Griechenland soll eine bei Korinth gelegene Stadt die Frucht mit einer solchen Andauer angebaut haben, daß sie den Namen „Gur-
enstadt" erhielt. Bei den Römern war die Gurke fast noch mehr geschätzt, und die Frucht stand fast bei allen Malzeiten bereit.
^ « ^ndarius ließ die Gurken in fahrbaren, mit Glas bedeck- Beeten ziehen. In Deutschland begann man erst vom 16. Jahrhundert ab die Gurken zu züchten.
- feinsäuerliche Frucht, die im Sommer unseren Eßtisch !iki n schmackhaft. Bei ihrem Genuß wird aber ver-
ad eüentlich noch gesundheitlich gesündigt durch unmittelbares
_ Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter" _
Trinken von Wasser auf Gurken. Dies kann schlimme Folgen nach sich ziehen. Nach dem Genuß von Gurken soll man sie wie beim Kirschenessen einige Stunden vergehen lassen, bevor man Wasser trinkt.
41vlaub füv VMrbtkahvmSdchen
Gemäß Jugendschutzgesetz
In letzter Zeit häufen sich bei den Dienststellen der DAF. die Anfragen über Urlaubsgewährung für Hausangestellte und für Pflichtjahrmädel im Haushalt. Es wird daher nochmals auf die gültige Regelung hingewiesen. Der Urlaub für Pflichtjahrmäde! und jugendliche Hausangestellte bis zu 18 Jahren regelt sich nach dem Jugendschutzgesetz. Demnach haben sie unter 16 Jahren einen Anspruch auf Urlaub von fünfzehn Werktagen und über 16 Jahre auf 12 Werktage. Dieser Urlaub soll nach Möglichkeit zusammenhängend genommen und gewährt werden, so daß bei 15 Tagen in der Regel der Urlaub 17 Kalendertage mit den darin liegenden Sonntagen beträgt. Fallen weitere Feiertage in die Urlaubszeit, so zählen diese ebenfalls nicht mit. Maßgebend für Einstufung der Jugendlichen ist das Alter zu Beginn des Kalenderjahres.
Beteiligen sich jugendliche Hausangestellte oder Pflichtjahrmädel an Fahrten des BdM., so erhalten sie noch einen zusätzlichen Urlaub. Der Anspruch auf Urlaub entsteht nach ununterbrochener dreimonatiger Tätigkeit im gleichen Haushalt.
Die neuen Lebensmittelkarten Im wesentlichen unveränderte Zuteilungen
In diesen Tagen werden die Lebensmittelkarten für d-ie 14. Zuteilungsperiode vom 26. August bis 22. September verteilt. Die Rationen an Brot, Mehl, Fleisch, Fett, Käse, Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunsthonig, Nährmitteln und Reis sowie der wahlweise Bezug von Hülsenfrllchten und Kondensmilch an Stelle von Nährmitteln bleiben gegenüber der geltenden Zuteilungsperiode unverändert. Ebenso gilt auch weiter die Sonderzuteilung von 62,5 Gramm Kakaopulver für Kinder aller Altersstufen. Dagegen wird die Abgabe von Tafel- und Blockschokolade neu geregelt. Die bei den Verteilern noch vorhandenen Vorräte können in kleinen Mengen an die Verbraucher abgegeben werden. Diese Abgabe kann je nach den örtlichen Verhältnissen auf Kinder beschränkt werden. Die Form des Aufrufes und der Abgabe der Schokolade wird den Ernährungsämtern überlassen. Mit Rücksicht auf die Einmachezeit war den Verbrauchern Gelegenheit gegeben worden, diejenigen Zuckermengen, die statt Marmelade bezogen werden können, bis einschließlich 20. Oktober im voraus zu beziehen. Jetzt erhalten die Versorgungsberechtigten, die auf den Bezug von Marmelade zugunsten von Zucker verzichten, weiterhin die Möglichkeit, die entsprechenden Zuckermengen für die nächsten drei Zuteilungsperioden bis 12. Januar im voraus zu beziehen. Infolgedessen wird die neue Reichskarte für Marmelade schon jetzt ausgegeben. Bei den Karten befindet sich auch die neue Reichseierkarte. die wieder für sechs Zuteilungsperioden gilt. Zum Bezüge von Speiseöl gelten künftig alle Fünf- und Zehn-Eramm-Abschnitte der Reichsfettkarte über Butter oder Margarine, ganz gleich, ob sich der Verbraucher bei Abgabe des Bestellscheines für den Bezug von Butter entschieden hat. Quark wird auch in der nächsten Zuteilungsperiode kartenfrei abgegeben.
— Maiden werden gemustert. In diesen Wochen ist der Geburtsjahrgang 1022 der weiblichen Jugend für den Reichsarbeits- .^icnst ersaßt worden. Nach einem Erlaß des Reichsinnenministers werden unmittelbar im Anschluß an die Erfassung die weiblichen Dienstpflichtigen für den Reichsarvcitsdienst nunmehr gemustert. Die Musterung wird bis zum 21. September spätestens durch- Heführt.
Letzte KartzstAteu
Außenminister Günther vor dem schwedischen Reichstag
DNV. Stockholm, 1. August. Der schwedische Außenminister Günther gab am Freitag vor den beiden Kammern des schwedischen Reichstages eine Erklärung ab, in der er u. a. aussührte, daß die schwedische Neutralität in dem Kriege zwischen den Großmächten beibehalten worden sei und daß die Regierung entschlossen sei, daran auch in Zukunst sestzuhalten.
Protest in London wegen Verletzung des schweizerischen Luftraumes durch englische Flieger
DNB. Berlin, 17. August. Der schweizerische Gesandte in London ist beauftragt worden, die englische Regierung gegen die erneute Verletzung des schweizerischen Luftraumes durch englische Flugzeuge in den Nächten vom 13. zum 14. und vom 15. zum 18. August zu protestieren.
Der Tanker „British Fame".
DNB. Berlin, 17. August. Der 200 Meilen südlich von Sao Miguel versenkte englische Tanker „British Fame" war 8 406 Bruttoregister-Tonnen groß. Er hatte eine Ladefähigkeit von 11405 Tonnen.
Fieberhaste Vorbereitungen zur Verteidigung Londons
DNB. Neu york, 17. August. Die illustrierte Zeitschrift „P. M." veröffentlicht zahlreiche Bilder aus London, die beweisen, daß bereits fieberhafte Vorbereitungen zur Verteidigung der Stadt getroffen werden. Die Bilder zeigen u. a. Flak und Scheinwerfer, Barrikaden und Sperrballone in den Londoner Parks. Auf einem anderen Bild find zahlreiche Zivilisten beim Einfüllen von Sandsäcken zu sehen. In dem Text hierzu wird gesagt, England müßte hierfür genügend Arbeiter haben, denn im Gegensatz zu den anderen kriegssührenden Ländern sei die englische Arbeitslosenziffer im Juli um weitere 60 000 gestiegen.
„Ganz Frankreich muß wissen, daß England der Schuldige an seinen Entbehrungen sein wird"
DNB. Bern, 17. August. Der französische Außenminister Baudoin gab vor der Presse eine Erklärung ab, in der er betonte, daß seine dringendste Aufgabe darin bestehe, das Möglichste zu tun, damit die französischen Handelsschiffe aus den Kolonien wieder in das Mutterland gelangen zu können. Die französischen Kolonien seien tatsächlich in der Lage, Frankreich weitgehend zu versorgen, und die französische Handelsflotte könne alle notwendigen Transporte durchführen. Der Versorgung Frankreichs aus dem Seewege stehe einzig und allein die Blockade Englands im Wege. England müsse bedenken, daß durch seine Blockade Millionen von französischen Zivilpersonen, die verbündeten ehemaligen Frontkämpfer und die Millionen« von Frauen und Kindern, geschädigt werden. Ganz Frannkreich müsse wissen, wer der Schuldige an seinen Entbehrungen sein werde und niemand dürfe dann die französische Regierung oder die deutschen Besatzungsbehördcn anklagen.
Samstag, de» 17. August 1940 Plutokratenkinder auch nach Buenos Aires gebracht
DNV. Buenos Aires, 17. August. Zu welch klägliche« Mitteln die englische Propaganda heute ihre Zuflucht nimmt, wird durch die Art und Weise demonstriert, wie 50 Plutokratenkinder, die ans der „High Land Brigade" im Hafen von Buenos Aires ankamen, den Vertretern von Presse und Film präsentiert wurden. Knirpse, die noch nicht richtig lausen konnte», hatten die Gasmaske geschultert, Selbst Säuglinge in kostbaren Babykörben wurden in alle« möglichen Posen ausgenommen.
„Pampers" schreibt hierzu, diese unwürdige Spekulation auf das Mitleid komme dem bekannten Trick von Bettlern gleich, die sich gewerbsmäßig Kinder mieteten. Das gleiche England, das beispielsweise in Indien seelenruhig schwerste Kinderarbeit dulde und während des Burenkrieges Tausende von Kindern und Säuglingen in den berüchtigten Konzentrationslagern dem Hungertod prcisgegebe« habe, mißbrauche jetzt seine eigenen Kinder beim Hausieren um Mitgefühl.
Veränderungen im sowjetrusfischen Kriegskommissariat
DNB. Moskau, 17. August. (Amtlich). Budjenny ist zum Ersten Stellvertreter des Kriegskommissars ernannt worden unter gleichzeitiger Befreiung von seinem Posten als Befehlshaber des Moskauer Militärbezirkes (Marschall Budjenny ist bereits 1038 in den Rang eines stellvertretenden Kriegskommissars erhoben worden, hat jedoch bisher nicht die Stellung des Ersten stellvertretenden Kriegskommissars bekleidet). Der langjährige Chef des Generalstabes der Sowjetarmee, General Schaposchni- kow, wurde zum stellvertretenden Kriegskommissar ernannt und legt auf eigenen Wunsch mit Rücksicht auf seine schwache Gesundheit sein Amt als Keneralstabschef nieder. Zum Chef des Generalstabes der Sowjetarmee wurde der Armeegeneral Merez- kow, früher war er Oberbefehlshaber des Leningrader Militärbezirkes und einer der Armeeführer während des finnischen Krieges, ernannt, der zugleich sein gegenwärtiges Amt als stellvertretender Kriegskommissar weiterfllhrt.
Wieder ein Ritterkreuzträger
«Frau Huber, d'r Karle stoht mit'm Ritterkreuz vor der Tür!"
Tuttlingen, 16. Aug. (mp) Auch das Gebiet der oberen Donau stellt tapfere Soldaten. Neben den vielen anderen Auszeichnungen, die täglich verzeichnet werden können, ist nun schon das zweite Ritterkreuz in das Gebiet der Umgebung Tuttlingens gefallen. Als unter den vor wenigen Tagen im Radio genannten neuen Ritterkreuzträgern auch der Name „Feldwebel Hu- b e r" ausklang, da hatte zwar mancher in unserer Gegend aufgehorcht, weil dieser Name bei uns sehr häufig ist. Aber da kein Vorname genannt wurde, blieb man zunächst im Unklaren. Jetzt aber hat es sich bestätigt, daß es sich um den Feldwebel Karl Huber, Sohn des Zugschaffners Huber aus dem wenige Kilometer von Tuttlingen entfernten Jmmendingen handelt.
Ein junger, blonder Soldat in der schwarzen Uniform der Panzerwaffe drückte uns kräftig die Hand, als wir ihm zu seiner hohen Auszeichnung gratulierten. Von sich selbst erzählt er dann auf unsere Bitte folgendes: Er ist am 3. Dezember 1014 in Jmmendingen geboren, ist also jetzt 25)4 Jahre alt. Nach dem Besuch der Schule erlernte er das Mechanikerhandwerk in Tuttlingen. Im Herbst 1933 ist Karl Huber in die Wehrmacht eingetreten. Er zog später mit den deutschen Truppen in das befreite Oesterreich und ins Sudetenland ein. Er hat den Polenfeldzug mitgemacht, wurde in Polen wegen Tapferkeit vor dem Feinde zum Feldwebel befördert und mit dem E. K. II ausgezeichnet. Als die Schlacht in Frankreich begann, wurde sein Regiment in harten Kämpfen eingesetzt. Im Juni erhielt er in Frankreich für einen besonderen Einsatz das Eiserne Kreuz 1. Klasse.
Bei einem weiteren Einsatz in Frankreich holte er sich dann das Ritterkreuz, und zwar auf folgende Weise: Am 16. Juni wurde Karl Huber wieder als Spitzenpanzer eines Spähtrupps ^ eingesetzt. Ehe noch der den Spähtrupp befehlende Leutnant den Auftrag durchführen konnte, fiel er durch einen Pakschuß. Feldwebel Karl Huber übernahm sofort die Führung des Spähtrupps. Er drang mit seinem Spähwagen in die Stellung des Gegners ein und brachte ihm schwere Verluste bei. Da bislang nicht ermittelt werden konnte, wie stark der Feind war, entschloß sich Karl Huber nach Durchstoß bis in den Rücken des Gegners, die ganze Besatzung zu erkunden. Das Ergebnis dieser unerhört schneidig durchgeführten gewaltsamen Aufklärung war, daß Huber genau den Raum und die Art der Besatzung sowie die Bewaffnung des Feindes melden konnte. Karl Huber hatte somit durch eigene Entschlußkraft ein Aufklärungsergebnis erzielt, das für die deutsche Kampfführung von größter Wichtigkeit war.
Feldwebel Huber erzählt dann weiter, daß, als er dieser Tage auf Urlaub in Jmmendingen eingetroffen sei, sein Brief, in dem er von Frankreich aus über seine am 9. August erfolgte Auszeichnung mit dem Ritterkreuz berichtet habe, seine Eltern noch nicht erreicht hatte. Und so traf er denn, als er jetzt unvermutet daheim eintraf, niemanden zu Hause an. Seine Eltern waren gerade beim Heuen. Sein Major hatte ihn persönlich mit dem Kraftwagen nach Jmmendingen gebracht. Und als das offene Auto in Jmmendingen einfuhr, war die Straße nur von einigen spielenden Jungen belebt, die den jungen Ritterkreuzträger, den „Karle", wie er in Jmmendingen genannt wird, anstarrten wie ein Wunder. Einer von diesen Buben schwang sich, als die Soldaten vor der verschlossenen Haustür standen, ohne ein Wort zu sagen, auf sein Fahrrad und fuhr in rasendem Tempo davon. Er fuhr auf die Wiese, wo die beiden alten Huber im Schweiße ihres Angesichts ihr Oehmd bargen. Glücklich lachend erzählt uns die Mutter die kleine Episode, wie der Bub auf die Wiese gestürzt sei und nichts anders habe herausbringen können, als: Frau Huber, der Karle stoht vor der Tür mit'm Ritterkreuz! Kommet Se schnell hoim! Zuerst habe sie die Nachricht kaum fassen können und habe nicht gewußt, ob sie vor Glück lachen oder weinen sollte. Dann aber sei sie, und ihr Mann hintendrein, so schnell ihre alten Füße sie tragen konnten, zu ihrem tapferen Jungen gelaufen, um ihn zu beglückwünschen. Karl Huber meinte zu uns: „Machen Sie nur nicht zu viel Wesens von mir. Zuerst muß ich noch gegen England dabei gewesen sein."
Lenatweiler, Kr. Ravensburg. (Tödlicher Unfall.) Josefine Stehle in Lenatweiler, die bei ihrem Bruder abends die Kühe melken wollte, wurde von einer Kuh an die Wand gedrückt, wobei sie einen Halsknochcnbruch erlitt, der anderntags den Tod herbeiführte.
Göppingen. (Todesfall.) Direktor i. R. Friedrich Kimmich starb im 65. Lebensjahr. 15 Jahre lang hatte er das Fürsorgeheim „Wilhelmshilfe" in Göppingen geleitet, nachdem er in verschiedenen Orten Württembergs als Lehrer gewirkt hatte. Im Jahre 1937 zwang ihn seine angegriffene Gesundheit, in den Ruhestand zu treten.