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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den 15. August 1S40
Wer den ewigen, unvergänglichen Dingen vertraut, der wird auf dieser Erde den Fug in Ungewittern und das Haupt in Sonnenstrahlen haben, der wird hier unverlegsn und immer größer sein, als was ihm begegnet.
Claudius.
15 August: 1740 Matthias Claudius geboren.
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An» zwei«, am Rhein, va Warbsen unssve Reben
Heute vor 200 Zähren wurde der Dichter geboren
Als der Dichter dieses Liedes vor zweihundert Jahren, am 15, August 1740, zu Reinfeld in Holstein geboren wurde, da seng noch niemand an seiner Wiege das wundersame Abendlied: Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein pran- ecn am Himmel hell und klar; der Wald steht schwarz und schweiget, und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar. Er. Matthias Claudius, sollte dem deutschen Volke c,'st dieses herrliche Lied schenken und mit ihm noch manches anders dazu. Im Kreise seiner zahlreichen Familie führte er als Revisor an der Altonaer Bank ein stilles, trautes Leben, und in dieser Stille entstanden seine köstlichen Gedichte.
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StvaSenfammlun« süv das De«ts«hs Rote Ktveuz am IS. ur»S 28 . Ausrrst
Am Freitag, den 16. August 1940 um 20.30 Uhr werden im Mthaussaal zur letzten Straßensammlung die Listen und Sammelbüchsen an die Sammler und Sammlerinnen ausgegeben. Zu erscheinen haben vom DRK. 40, von der Kriegerkameradschaft 15, von der DAF. 15 Sammler und vom BdM. 2—3 Aührcrinnen. Der Ortsgruppenleiter.
Stukas und Schnellboote zu verkaufen
nsg Die zweite Reichsstraßensammlung für das Deutsche Rote Kreuz steht vor der Türe. Daß ihr Erfolg hinter der ersten nicht zuriickstehen wird, ist selbstverständlich. Dafür bürgt schon neben der Eebefreudigkeit des ganzen Volkes die große Schar der Sammler. Diesesmal setzt die DAF. im ganzen Gaugebiet ihre Walter und Warte, ebenso die Berricbsobmänner, ihre Werkscharen und ibrs Werksrauengruppen zur Sammlung ein. Sie werden ihre Aufgabe um so leichter ersüllen. als die Abzeichen —zwölf an der Zahl — überaus reizvoll gelungen sind. Sie zeigen uns die Waffen der drei Wehrmachtsteile. Da siebi man U-Boote, Schnellboote, Stukas und Jagdflugzeuge, Flak und Panzerwagen. Granatwerfer und MG-Schützen. Kurz — alle die Waffen, die uns den Sieg brachten und noch bringen werden, kommen in die Heimat, um uns zum Opfern aufzurufen. Ans Kunstharz hergestellt und mit einem grauen Anstrich versehen, wirken sie, wie die Bleisoldaten unserer Jugend. Nur daß sie, ehe sie in die Spielzeugkiste der Jungen und Mädel wandern, bereits einen guten Zweck erfüllt haben. Fast eineinhalb Millionen Abzeichen stehen für die Straßensammlung in unserem Gau zur Verfügung.
Auszeirhntms
Unteroffizier Otto Rähle von hier wurde für hervorragende Leistungen bei der Luftwaffe mit dem Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern ausgezeichnet. Wir gratulieren!
Vefdvdevung
Für Tapferkeit vor dem Feinde wurde Unteroffizier Karl Kläger bei einem Artillerie-Regiment im Felde zum Wachtmeister befördert. Herzlichen Glückwunsch!
wehvmachtssüvsorge
Der Wehrmachtsfürsorgeoffizier in Karlsruhe hält jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat in Nagold (Arbeitsamt) für Interessenten aus dem früheren Kreis Nagold Sprechstunden ab.
«Ln Sva«tzvei«h k^egögesangen"
Auf einem, vom Deutschen Volksbildungswerk in der NSG. „Kraft durch Freude" veranstalteten, gut besuchten Vortragsabend im Saale „zur Traube" sprach gestern Gauwart Pg. M a d e r-Stuttgart über das Thema „In Frankreich kriegsgefangen". Der Redner, der - - wie bereits berichtet — auch in Wildberg und anderen Städten unseres Kreises diesen Vortrag hielt, schilderte recht anschaulich seine eigenen Erlebnisse in französischer Gefangenschaft von 1918—1920. In den schicksalsschweren Tagen des Herbstes 1918, wo deutsche Soldaten tapfer dem Feinde trotzten, wurde auch Pg. Mader gefangengenommen, und auch er mußte den Marsch in ein ungewisses, bitteres Schicksal antreten. In Worten kaum zu schildern waren die zahllosen Drangsalierungen und unerträglichen Entbehrungen, die deutsche Soldaten damals monatelang ertragen mußten. Ost wurden die Gefangenen schlechter behandelt als Schwerverbrecher u> Zuchthäusler. Beschwerden waren zwecklos, ja sie gaben mitunter Veranlassung zu erneuten Quälereien, Mißhandlun- M usw. Die vom Redner geschilderten Vorgänge bei der Vernehmung deutscher Soldaten durch französische Offiziere, das -verhalten der französischen Zivilbevölkerung gegenüber kranken und verwundeten Gefangenen n. a. m. werfen ein außerordentlich trübes Licht auf die Mentalität der Franzosen, die nach dem Weltkrieg so großspurig eine übereifrige Zweckpropaganda etrieben, die das Ziel hatte, das deutsche Volk in der Welt ^ machen und die „Grande Nation" zu verherrlichen. Mit diesem Zauber ist es nun für alle Zeiten vorbei. Unter Adolf Hitlers genialer Führung wurde Deutschland die führende rotzmacht. Die von unserem Führer geschaffene unvergleichliche ^uhche Wehrmacht hat jetzt Frankreich in seine Schranken gelesen Der Jahrhunderte hindurch geschürte Haß der verblen- en Franzosen gegenüber Deutschland wurde dem französischen » k nun zum Verhängnis. Auch in diesem Kriege war die Sa tung unseren Gefangenen gegenüber höchst verwerflich. Ver- a?i, nicht, daß Feind Feind bleibt, wenn wir mit gefan- Nmo" "Zöchen zu tun haben! Der zeitgemäße, aufschlußreiche d der durch Lichtbild ergänzt wurde, machte tiefen Ein- dcm ^ Anwesenden. Ortsgruppenleiter Ratsch dankte mm rm, unterstrich Einzelnes aus seinen Ausführungen schloß die Versammlung mit dem Gruß an den Führer.
TonMmtheatev Kagold
„Die goldene Maske«
Sest^^ und morgen läuft wieder ein Zerlett-Film in Nagold. .. *u^u Zerletts bester Film, der in einem Künstlermilieu - Alexander Poschinger ist berühmt als Maler schöner
Frauen. Er führt ein elegantes, aber unbefriedigtes Leben. Da begegnet ihm eine Frau, in die er sich auf den ersten Blick verliebt. Auf einem großen Faschingsball trifft er die schöne Unbekannte wieder; sie trägt eine goldene Maske, die später für die leidenschaftlich sich entfaltende Liebe der beiden eine verhängnisvolle Rolle spielen soll. Alexander malt ein meisterhaftes Aktbildnis der Geliebten und fühlt, daß sie allein die Frau ist, die ihm fehlt, damit er als Künstler sein Bestes geben kann. Doch der Zufall entdeckt ihm, daß sie die Frau seines Jugendfreundes ist, der als skrupelloser Charakter in ihr nichts anderes sieht als einen Teil seines reichen Besitzes. Durch eine eifersüchtige frühere Freundin des Malers erfährt er von den Beziehungen seiner Frau zu Alexander. Es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung, bei der der Gatte Alexander niedersticht. Er glaubt ihn getötet, flieht und verunglückt dabei tödlich. Der Weg der beiden Liebenden zu einem reinen Glück ist frei.
Einsal'?« und Einsäuern von Gemüse
Gegenwärtig gibt es eine ganze Reihe von Gemüsen, die sich zur Haltbarmachung sehr gut eignen. Ein besonders vorteilhaftes Verfahren ist das Einsalezn und Einsäuern.
Betrachten wir beispielsweise die Gurke. Kleine, zarte, grüne Gurken legen wir in Essig mit Kräutern in Gläsern oder Stcin- guttöpfen ein. Sie bilden dann später eine ausgezeichnete Beilage zu belegten Broten, Salaten und Fleischplatten. Mittelgroße, grüne Gurken werden als Salzgurken in größeren Steinguttöpfen eingelegt. Die großen, gelben Gurken hingegen nimmt man zu Senf- oder Zuckergurken. Beide Arten werden in Steinguttöpfen aufgehoben. Man kann sie aber auch in Einmachgläsern sterilisieren.
Wichtig sind gerade bei den Gurken die Kräuter, welche ihnen erst den seinen, würzigen Geschmack verleihen. Zu den Essiggurken gebrauchen wir Meerrettich, Dill, Estragon, Basilikum, Bohnenkraut, Anis und Borretsch, zu den Salzgurken Weinblätter, Dill, Estragon, Meerrettich, Basilikum, Anis und zu den Senfgurksn Meerrettich, Anis, Wacholderbeeren, Basilikum, Bohnenkraut und Senfkörner.
In Essig kann man auch Bohnen, ganze Tomaten und Blumenkohlröschen einmachen. Grüne Bohnen werden ferner als Salzbohnen eingelegt, die man dann allerdings vor der Zubereitung lange wässern muß, oder als saure Bohnen. Wenn man keine Gläser oder Töpfe mehr hat, eignen sich grüne Bohnen ebenso gut zum Trocknen. Sie werden dann in Mullbeuteln ausbewahrr.
Das schwäbisch-höllische Schwein
NSG. Das schwäbisch-hällische Schwein hat sich nicht allein durch seine guten Zuchteigenschaften einen Ruf erworben, sondern auch als Mastschwein ist es in Kriegszeiten zur Einstellung besonders beliebt geworden. Als frühreifes, vollfleischiges Ladenschwein erreicht es in einem Lebensalter von 5)4—6 Monaten schon die Schlachtreife mit ca. 190—200 Pfund; als mittel- frühreifes Speckschwein dagegen erreicht es die Schlachtreife in der Regel mit 7)4 bis 8)4 Lebensmonaten, bei einem Endgewicht von 250—270 Pfund. Während beim Ladenschwein die Metzger die Zartheit und den Wohlgeschmack des Fleisches hervorheben, weist das schwäbisch-hällische Speckschwein auffallend viel Speck und Fett und geringe Schlachtverluste auf, was in der jetzigen Zeit besonders geschätzt werden muß.
Hierbei ist bei dieser alten Landart besonders zu beachten, daß sich die Mast dieses Tieres mit sehr geringen Eiweißgaben ermöglichen läßt. Gegen eiweißarme Fütterung zeigt sich das schwäbisch-hällische Schwein verhältnismäßig wenig empfindlich. Dies dürfte seit langen Jahren wohl auch der Grund sein, weshalb gerade diese Raffe in Gegenden mit bekannt eiweißarmer Fütterung und bei den kleinen Landwirten sich so gut eingeführt hat. Aber auch eine Reihe größerer Güter sind seit Jahren Anhänger der schwäbisch-hällischen Rasse, da das schwäbisch-hällische Schwein in Reinzucht sich als sehr geeignet für die Ausnutzung der Waldweiden erwiesen hat. Wieder andere Mäster heben seine Geeignetheit zur Kreuzung mit veredelten Landschweinen und Edelschweinen zur Erzeugung eines frühreifen Eebrauchs- schweines hervor.
Zu dem heutigen guten Stand der Zucht des schwäbisch-hällischen Schweins hat insbesondere die durch ein ganzes Jahrhundert hindurch erfolgte empierische Zuchtwahl der hohenloheschen Bauern, die mindestens 14 Zitzen und teilweise sogar 16 Zitzen von ihren Zuchtsauen fordern, beigetragen. In der großen Zitzenzahl erblickt der Hohenloher Bauer ein äußeres Zeichen der seinen Zuchtschweinen innewohnenden hohen Fruchtbarkeit. Die strikte Befolgung des vorgeschriebenen Zuchtzieles, welches ein widerstandsfähiges, mittelfrühreifes, milchergiebiges, frohwüchsiges Schwein von großer Fruchtbarkeit und mit guter Futterverwertung, das sich je nach Art und Dauer der Mast zur Herstellung von Frisch- und Dauerware eignet, vorsieht, ist dem schwäbisch- hällischen Schweinezüchter erstes Gebot.
Wenn die Züchter andererseits auch auf treue Vererbung der Farbenzeichnung — Vor- und Nachhand schwarz, Mittelhand möglichst viel weiß — großen Wert legen, so ist auch dieser Formalismus nicht unbegründet. Diese einheitlich in der Vererbung auftretende Zeichnung der Tiere wird seit Jahrzehnten von den die Ferkelmärkte des Zuchtgebietes aufsuchenden Händlern als Fabrikmarke gewertet und verlangt.
Als wichtigstes Dokument kann die schwäbisch-hällische Raffe auch für sich eine gute Gesundheit buchen. Die Tierärzte des Zuchtgebietes bestätigen die geringe Anfälligkeit und große Widerstandsfähigkeit der Raffe gegenüber Seuchen aller Art. Schweinepest und Schweineseuche sind seit Menschengedenken nicht aufgetreten und im Zuchtgebiet heute wie früher völlig unbekannt.
Es feuchten die Gärten . . .
Nun sind unsere Gärten übervoll von farbiger, satter Pracht. In allen Tönen leuchten die Vlumensterne, Dahlien und Georginen jetzt. Wie oft hält der Wanderer, der an solch leuchtenden Gärten vorbeigeht, seinen Schritt an und läßt das Auge trinken von soviel Schönheit. Ein Glanz von diesen prächtigen Gärten stiehlt sich in sein Herz hinein und es ist ihm, als könne der Tag, der ihn so mit Blumen begrüßt, bestimmt nur Freude bringen.
Aber einen anderen Gedanken rufen diese leuchtenden Gärten mit ihren köstlichen Blumen auch in uns wach. Wissen wir doch, daß es des Sommers letzte Kinder sind, die da wie zum kommenden Abschied wunderbare Farben in unsere Tage hineinweben.
Tiere dürsten
Wenn die Sonne es in den Sommertagen gar zu gut meint und alles unter der Hitze seufzt, so sind es ganz besonders unsere
vierbeinigen Hausgenossen, die unter der Sonnenglut zu leiden haben. Welch einen bedauernswerten Eindruck machen die Hunde auf den Tierfreund, wenn sie mit heraushängender Zunge und schleppendem Gang über glutheiße Straßen schleichen! Kein Tierfreund, Gastwirt und Ladenbesitzer versäume es, in den Sommermonaten ein reinliches Gefäß mit frischem Wasser vor der Tür seines Geschäftes aufzustellen. Denken wir auch daran, daß all die kleinen Rinnsale, an denen die Vögel badeten und ihren Durst löschten, versiegt sind. Eine flache Schüssel, ja schon ein großer Blumenuntersetzer an schattiger Stelle im Garten eingegraben, genügt unseren Sängern zum idealen Badeplatz, und sie tummeln sich bald fröhlich im kühlen Wasser. Nur geben wir acht, daß wir nicht durch einen Baumstamm oder dichtes Gebüsch der Katze eine Möglichkeit zum Anschleichen in unmittelbarer Nähe unserer Vogeltränke geben. Für die in der heutigen Zeit besonders stark arbeitenden Zugpferde soll immer frisches Trinkwasser zur Verfügung stehen. Um ein zu schnelles Trinken und damit eine Erkältung zu verhindern, empfiehlt es
sich, einige Halme Stroh oder Heu in das Trinkwaffer zu werfen.
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— Jetzt Obstbaumschäden beseitigen. Um eine weitere Verbreitung des Borkenkäfers und anderer Schädlinge zu vermeiden, sind alle abgestorbenen Obstbäume und solche, die im Absterben sind, unverzüglich zu entfernen, Auch dürre Aeste müssen beseitigt werden. Es empfiehlt sich, die Obstbaumbestände schon jetzt einer eingehenden lleberprüsung zu unterziehen, weil im belaubten Zustand die Schäden besser sichtbar sind als in den Wintermonaten.
— Aenderung von Jagdzeiten. Der Reichsjägermeister hat eine Aenderung von Jagdzeiten verfügt. Nach der Verordnung öarf im Jagdjahr 1940/41 im ganzen Reichsgebiet die Jagd ausgeübt werden auf Hasen und Alpenhasen vom 15. Oktober bis 31. Dezember, auf Rebhühner vom 16. September bis 15. Oktober, auf Fasanenhennen vom 1. November bis 31. Dezember, soweit nicht für einzelne Gebiete die Jagd darauf gänzlich verboten ist.
— Freiwilliges Verbleiben im Heer. Nach einem Erlaß des Oberkommandos des Heeres können bei der Entlastung geschloffener Geburtsjahrgänge Unteroffiziere und Mannschaften, die freiwillig weiter im Heere verbleiben wollen, von der Entlastung ausgenommen werden. Diese Soldaten müssen eine entsprechende schriftliche Erklärung aügeben.
81. Geburtstag
Ebhausen. In guter Gesundheit begeht heute Josef Braun seinen 81. Geburtstag. Der Jubilar, der immer noch gern dem edlen Weidwcrk huldigt und in Jägerkreisen gut bekannt ist hilft trotz seines hohen Alters Tag für Tag in der Landwirtschaft mit. Die Kriegerkameradschaft hat in ihm einen treuen Kameraden. Herzlichsten Glückwunsch zum heutigen Freudentage !
Allgemeines Tanzverbot
Berlin, 14. Aug. Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, sind öffentliche Tanzlustbarkeiten bis auf weiteres verboten. Dieses Verbot tritt schon mit dem heutigen Tage in Kraft.
Wieder eine großtönende Lüge vom Wirken der britischen Luftpiraten zerplatzt
DNB. Berlin, 15. August. Der englische Heeresbericht vom 11. August berichtete wieder einmal großtönend vom Wirken der RAF. über deutschem Gebiet. Unter anderen glorreichen Taten wollen die Engländer eines Nachts in der vergangenen Woche „aus Munitionsfabriken in Köln, die zum Krupp-Konzern gehören, 15 Tonnen Dynamit und viele Brandbomben abgeworfen haben.«
Wir wüsten die Herren leider enttäuschen! Es gibt nämlich in und um Köln besagte Krupp'sche Munitionsfabriken gar nicht. Schon in normalen Zeiten pflegt man derartige Fabrikationsstätten nicht mitte« in eine Stadt oder in die Nähe von Wohnstätten zu legen, geschweige denn im Kriege.
Nach allbewährtem Muster werden die nächtlich einflicgenden Engländer wieder einmal Krankenhäuser mit Fabrikanlagen verwechselt haben, eine Tatsache, die ihnen reichlich oft passiert.
Reuter in Vorahnung der kommenden Katastrophe
DNB. Berlin, 15. August. Der vernichtende Bombenhagel auf englische Häsen, Flugplätze, Industrieanlagen und anderes bringt anscheinend auch das große Wunder fertig, den Schreiberlingen an der Themse mitten in den Must ihres verzweifelten Lügengeschmieres hinein ein beklommenes Stottern auszudriin- gcn, in dem sich die dumpfe Ahnung der kommenden Katastrophe enthüllt.
Bezeichnend ist hier vor allem ein Reuterbericht vom Mittwoch, in dem es einleitend heißt, der Sudosten Englands sei der Schauplatz der heftigsten Luftschlacht geworden, die man seit Beginn des Krieges erlebt habe. „Wahre Wolken von deutschen Jagdflugzeugen des Typs Mefferfchmitt kamen aus beträchtlicher Höhe im Sturzflug hernieder, um die deutschen Bomber zu schützen«. Zum erstenmal wird zugegeben, daß die deutschen Flieger in das Innere Englands vorstoßen konnten. „Die deutschen Sturz- kampsbomber flogen nochmal so niedrig, daß sie die Masten der Schiffe in den angegriffenen Häfen streiften«.
Ungarisch-rumänische Verhandlungen in Turn-Seoerin
DNB. Budapest, 15. August. Die Mitglieder der Regierung hielten am Mittwoch einen Ministerrat ab, der sich mit der Frage der bevorstehenden ungarisch-rumänischen Verhandlungen befaßte. Anschließend wurden die für die Verhandlungen in Turn-Severtn bestimmten Mitglieder der ungarischen Abordnung vom Ministerpräsidenten und dem Außenminister empfangen, um die notwendigen Anweisungen entgegenzunehmen. Die von der ungarischen Regierung mit der Führung der ungarisch-rumänischen Besprechungen betraute Delegation ist in den späten Abendstunden des gestrigen Mittwoch nach Turn-Severin abgereist.
Gandhi: Englands Angebot ein Mißerfolg!
DNB. Stockholm, 15. August. „News Chronicle« veröffentlicht eine Botschaft Gandhis, in der dieser feststellt, daß das Angebot des englischen Vizekönigs, Indien erst nach dem Kriege eine neue Verfassung zu gewähren, ein Mißerfolg gewesen sei. Der hartnäckige Widerstand der Indischen Kongreßpartei und das Wiederaufslackern der Kämpfe im Nordweste« Indiens hat die Gemüter in London reichlich nervös gemacht.