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Nr. 190 Donnerstag, äen 15. August 1940 114. Jahrgang

Am Dienstag 1Z2 englische Slugzeuge vernichtet

Unterkünfte, Öllager und Werften wurden zerstört Gestern 22 Britenflugzeuge heruntergeholt

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MB. Berlin, 14. Aag. Die Luftkampfhandlungen des heutigen Tages litten unter dem Einfluß des schlechten Wet­ters. Wie das DNB. erfährt, waren daher nur wenige deutsche Verbände eingesetzt. Bei Durchführung ihrer Auf­gaben. die sich in erster LirM auf bewaffnete Aufklärung über dem Kanal und auf Vernichtung von Ballonsperren an der Südostküste Englands erstreckten, kam es an mehre­ren Stellen zu heftigen Luftkämpfen, bei denen sich der Geg­ner zäh zur Wehr setzte.

Nach bisher vorliegenden Meldungen wurden hierbei öder der Grafschaft Kent 22 britische Jagdflugzeuge, in der Mehrzahl vom Muster Spitfire, abgeschossen» während nur Ms deutsche Messerschmitt-Flugzeuge verloren gingen.

Die Erfolge vom Dienstag

132 Flugzeuge und 12 Sperrballone vernichtet Wirksame Bombenangriffe auf zahlreiche Hafen-, Jndustrie- und Flugplatzanlagen U-Boot versenkte 41611 BRT. Britische Zerstörer flüchten vor deutscher U-Boot-Jagd- flottille

DNB. Verlin, 14. Aug. Das Oberkommando der Wehr­macht gibt bekannt:

Deutsche Fliegerverbände griffen am 13. August die Ha­sen- und Kaianlagen in Wall send» Hartlepool» Bournemouth und Plymouth, Rüstungswerke in Ezeter und Bristol sowie Großtanklager in North- Killingham wirksam mit Bomben an.

Lm Kanal und in der Themse-Mündung gelang es, zwei Borpostenboote und zwei Handelsschiffe mit 15 VM BRT. zu versenken. Weiter belegten Kampfflugzeuge die Flug­häfen von Eastchnrch, Detling, Farnborough» Andover, Odiham und Middle Wallop mit Bomben, zerstörten zahlreiche Hallen und Unterkünfte, Oel- lager und Werften und vernichteten eine größere Anzahl »°n Flugzeugen am Boden. Bei den Angriffen im Kanal und auf England kam es zu zahlreichen heftigen Luft- lämpsen, in deren Verlauf 74 feindliche Flugzeuge vernichtet «urden.

Im Laufe des Tages versuchten virtische Flugzeuge vom Muster Bristol-Vlenheim die dänische Stadt Aalborgan- Zugreifen. Jäger und Flakartillerie zwangen den Feind hon vorher zur Umkehr und schossen 16 von 23 Angrei- jern ab.

Feindliche Bombenwürfe in der Nacht zum 14. August richteten nennenswerten Schaden nirgends an.

Die gestrigen Gesamtverluste des Feindes be­tragen 132Flugzeuge und 12 Sperrballone, da­von wurden 89 Flugzeuge im Luftkampf, 43 am Boden und ourch Flakartillerie zerstört. 28 deutsche Flugzeuge werden vermißt.

Ein Unters ee b o o t unter Führung von Kapitänleut- u°»t Salumn meldet die Versenkung von 41611 BRT., dar- «nter einen britischen Hilfskreuzer von 114üv BRT.

Teile einer deutschen Unterseeboot-Jagdflottille trafen in v« Nordsee auf mehrere britische Zerstörer, die sich trotz Überlegenheit nach kurzem Gefecht im unsichtigen Mlter zuriickzogon. Unsere Boote führten ihre Aufgaben ""behindert weiter durch.

I« Ahrer überreicht MarschaWbe

Worte des Dankes für die Verdienste um den Sieg der deutschen Waffen

14. Aug. Der Führer und Oberste Befehlshaber ^ in seinem Arbeitszimmer in der Neuen Reichs- R-i/t E Reichsmarschall und seinen von ihm im ! e n 10. Juli beförderten Eeueralfeldmarschäl-

le Insignien ihres Ranges, die Marschallstäbe.

leitete die feierliche llebergabe mit Worten der "2 für die Verdienste der Marschälle um den Sieg di? ii,» Waffen ein und sprach über die Verpflichtungen, erlegt ^ ^ Marschaklrang gegenüber Volk und Reich auf-

«Äie M* ?E°rreichung konnten die Feldmarschalle der Lust- dLdie a ^pbrrle und Kesselring nicht teilnehmen,

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Aoiieiischer Vormarsch in Somlilaod

^rsäll« britischer Flieger auf die Wohnviertel ober- - italienischer Städte

"'khha/solgnch italienische Wehrmachtsbericht vom Mitt-

Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt:

Zur Zeit sind in Britisch-Somaliland östlich von Adadleh heftige Kämpfe im Gange. Unsere Aktion entwickelt sich trotz heftigen Widerstandes planmäßig.

Mittwoch früh um 1 Uhr habe« feindliche Flugzeuge, die über die Schweiz kamen, norditalieuische Städte Lombardiert und Flugblätter abgeworse«. In Mailand sind etwa 30 Explosiv- und Brandbomben abgeworfen worden, alle auf Wohnhäuser. Es wurden keine militärischen Ziele getroffen. Die Toten, ausschließ­lich Zivilpersonen, betragen zwölf, die Verwundeten 44. In Turin wurden etwa 15 Bombe« abgeworfen, die weder an mili­tärischen noch an Jndustrieobjekte« Schaden anrichteten. Ein Toter und acht Verwundete werden gemeldet. Auch Alessandria und Tortona wurden bombardiert. In Alessandria wurde» neun Personen getötet» darunter drei Feuerwehrleute in Ausübung ihres Dienstes, sowie einige verwundet.

Die Bombardierung von Augusta (Syrakus), wo vier Bom­ben abgeworfen wurden, hat weder Schaden noch Opfer ver­ursacht. Ein feindliches Torpedoflugzeug wurde von der Marine­flak abgeschossen. Die Besatzung, ein Offizier und ein Mann, wurden gefangen genommen.

Schnelles Ende des Navyeeri-Systems

Valencia, 14. Aug. Besonders bezeichnend für die Schwäche der Lage Englands im Mittelmeer dürste die Tatsache sein, daß das Navycert-System nach kurzer Dauer wieder aufgehoben wurde, da hinter den englischen Bestimmungen nicht mehr die nötige Macht steht. Bezeichnend hierfür ist das Verhalten des englischen Konsuls in Valencia, welcher die Einführung des Navycert-Systems für spanische Häfen sofort bekanntgab, aber noch vor einem spanischen Protest kleinlaut mitteilte, daß die Bestimmung wieder aufgehoben sei.

Der abgeschlageneLuftangriff aufAalborg

Kopenhagen, 14. Aug. Auch die Kopenhagener Presse richtei ihre ganze Aufmerksamkeit unausgesetzt auf die Entwicklung des Kampfes um die Herrschaft über den englischen Luftraum.

Im Mittelpunkt der Berichterstattung der Blätter stehen die Nachrichten über den Angriff englischer Flieger auf Aalborg, der durch die deutsche Flak und die deutschen Jäger abgeschlagen wurde. Es habe, so erzählte ein Augenzeuge, vom Austauche« des englischen Geschwaders ab, das in einer Höhe von etwa 1000 Meter flog, noch keine halbe Minute gedauert, bis dis ersten englischen Maschinen abgeschosseu waren, und eine nach der an­deren auf den Boden prallte. Die Berichte der Blätter betonen weiter, daß die Bevölkerung Aalborgs in der Gewißheit eines sicheren Schutzes durch die deutsche Wehrmacht keinerlei Panik zeigte und daß unmittelbar nach Beendigung der Kämpfe das Leben in der Stadt wieder seinen gewohnten Gang nahm.

Besuch des ungarische« Landwirtschaftsministers

Berlin, 14. Aug. Der ungarische Ackerbauminister Gras Mi­chael Teleki wird am 19. August auf Einladung des Reichs­ministers für Ernährung und Landwirtschaft R. Walter Darrs zu einem etwa einwöchigeu Besuch in Berlin eintreffen. Der ungarische Staatsminister wird von einer Reihe seiner engeren Mitarbeiter begleitet sein. Neben einer Fortsetzung des im Früh­jahr von Reichsminister Darre in Budapest aufgenommenen Ge­dankenaustausches über die Zusammenarbeit der Landwirtschaf­ten beider Länder wird dem ungarischen Gast Gelegenheit ge­geben, vorbildliche Einrichtungen der deutschen Landwirtschaft zu besichtigen. So ist u. a. ein Besuch des Staatsgestüts Trakeh» nen und anderer Zuchtstätten sowie die Besichtigung einer Reihe von Neubaustedlungen vorgesehen.

Me Härlesprache der grausamen Tatsachen

Amerika kennt den Umfang der britischen Verluste nicht" Marineminister Knox beklagt, daß

Amerika nicht die volle Wahrheit erfährt

DNB. Washington, 15. August. Zn einer Erklärung vor dem Militärausschuß forderte Marineminister Knox die An­nahme der Wehrpslichtbill mit der freimütigen Begründung, daß die Vereinigten Staaten in der ganzen Welt keinen Freund mehr haben würden, falls England unterliege. Er betet zu Gott, daß dieser Fall nicht eintrete, halte aber eine englische Nieder­lage innerhalb von 60 Tagen für möglich. Dann würde zwar kein sofortiger Angriff aus Amerika folgen, wohl aber würden deutsche Bemühungen cinsetzen, Amerikas Befürchtungen zu zer­streuen und damit Amerikas Riistungsvorbcreitungcn zu unter­brechen.

Vor dem Zusammenbruch Frankreichs, so fuhr Knox fort, habe er eine 309 009 Mann starke Armee zusammen mit einer Zwei- Ozeanflotte als ausreichend bezeichnet. Eine Landarmee dieser Größe genüge heute nicht mehr angesichts des nicht zu über­treibenden Ernstes der augenblicklichen Krise. Kein Amerikaner wisse etwas genaues über den Verlauf des Kampfes in Eng­land, denn Amerika erfahre nicht die volle Wahrheit und kenne nicht den Umfang der britischen Verluste. Hätte Amerika heute eine drei Millionen Tonne« große Flotte, die den Atlantik und den Pazifik kontrollieren könnte, so würde keine Notwendigkeit für eine Riesenlandarmec bestehen. Leider werde Amerika erst l846 eine so große Flotte besitzen.

Auf die Frage des Republikaners Calson, ob für die Ver­einigten Staaten Kriegsgefahr im Fernen Osten bestehe, er­widerte Knox, in diesen gefährlichen Zeiten wisse niemand, wo Gefahren entstehen könnten. Amerika müsse stark genug sein, allen etwaigen Gefahren begegnen zu können, lieber den Atlan­tik drohe keine unmittelbare Angrisssgesahr, aber im Falle der englischen Niederlage würde Amerikas Lage schlechter sein als zuvor.

Da der Panamakanal außerhalb der kontinentalen Vereinig­ten Staaten läge, sollten die Bereinigten Staaten eine Hemisphäre Wehrpolitik" betreiben. Ein feindlicher Stützpunkt in Mexiko sei ebenso gefährlich wie in Texas oder Brasilien.

Die Härtesprachen der grausamen Tatsachen ist so furchtbar, daß keine auch noch so blumigen Umschreibungen und frucht­losen Zahlenspielereien des Neuterbüros mehr imstande find, die durchschlagenden Erfolge der deutschen Luftangriffe zu verfchleiern. Die Wucht der Geschehnisse ist so gewaltig, daß sogar der letzte Bundesgenosse, auf den England noch seine verzweifelten Hoff­nungen setzen zu können glaubt, das englische Weltreich abschreibt.

Hafemwl durch deutsche Luftangriffe

Eingeständnis des britische« Schiffahrtsministers

Neuyork, 14. Aug. Schlecht in Einklang mit den Londoner Berschleierungsversuchen über di« verheerende Wirkung der deut­

schen Luftangriffe ans England ist eine Erklärung des britischen Schiffahrtsmiuisters Croß zu bringen. I« eine« Interview mit einem Vertreter von Associated Preß gab der Schiffahrtsminister nämlich zu, daß die Westhäse« stark verstopft seien. Falls die deutsche Luftwaffe auch diese zerstöre« sollte, müsse versucht wer­den, die Entladungen mit leichtere« Schiffe« in kleinere« Häsen vorzunebme«.

Churchills Schwindeleien durchschaut

Amerikanische Blätter über die dummdreisten Phantastereien

Berlin, 14. Aug. Wie tief die Londoner Siegesmeldungen im Kurs gesunken sind, zeigt ein Blick in die Auslandspresse. Ob­gleich Churchill den gesamten Londoner Lügenapparat auf Hoch­touren laufen läßt, muß er zu seinem Kummer feststellen, daß in den Meldungen über den Luftkrieg vor und über Englands Küste die deutschen Verlautbarungen fast ausnahmslos bevor­zugt und in Kommentaren sehr detailliert wiedergegeben werden.

Selbst ausgesprochen englandfreundliche Blätter behandeln die britischen Phantasie-Berichte mit spürbarem Miß­trauen. Zu oft sind Auslandszeitungen im Laufe des Krieges ent­täuscht worden, als daß sie auf die neuen Verschleierungs- und Verdrehungstricks Churchills die zudem an Plumpheit und Frechheit alles bisher Geleistete übertreffen wieder hcrein- fallen wollen. Die Unverschämtheit, das Verhältnis der Verlust­ziffern bei den gegenwärtigen Luftkämpsen einfach umzudrehen, bewirkt das Gegenteil von dem, was man in London beabsichtigt.

In amerikanischen Blättern macht sich eine große Verbitterung über die Lügenkampagne Churchills bemerkbar.Neuyork Sun" schreibt heute, daß viele Amerikaner es einfach nicht verstehen könnten, daß England versuche, den Ernst seiner militärisch:» Lage vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Es sei dringend zu hoffen, daß die englischen Zensoren Tatsachen nur dann ver­schweigen oder verfärben wollten, wenn streng militärische lleber- legungen dies erforderten. Auch der militärische Mitarbeiter der Neuyork Post" bezweifelt die Richtigkeit der britischen Angaben und weist auf die auffallenden Lücken in den Communiquss hin. Nichts sei beispielsweise, so heißt es hier, von den Schäden an Portlands Hafenanlagen erwähnt, obgleich es doch klar sei, daß, wenn nach Churchills Angaben 200 Flugzeuge den Hafen acht Stunden lang angriffen, Schaden entstanden sein müsse.

Churchill hat damit einige Quittungen über den Zusammen­bruch seiner verzweifelten Lügenanstrengungen erhalten. Trotz­dem aber wird in London immer unverschämter darauflosgeschwindelt. Man glaubt anscheinend trotz <rller Nackenschläge immer noch, daß Frechheit siegen könne und behauptet, daß am Dienstag nicht weniger als 69 deutsche Flug­zeuge abgeschossen worden seien, England aber nur 11 Flieger verloren habe. Es dürfte, so behauptet der Londoner Nachrichten­dienst. eine Zeitlang jede Minute eine deutsche Maschine ab-