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voiur«rst»L, 2 . ^pril 1942

formulier 78

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Die ersten Absagen aus Indien

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Kv. Stockholm, 2. April. Als erste der indischen Gruppen haben die Sikhs auf den Tripps-Reform - Vorschlag" eine ablehnende Antwort gegeben. Obwohl es sich nur um eine Gruppe von 4,5 Millionen handelt, wiegt ge­rade diese Ablehnung schwer, weil die Sikhs eine kriegerische Kaste sind und ein erheblicher Prozentsatz der indischen Truppen aus ihren Reihen stammt.

Zwei Gründe haben die Sikhs zu ihrer Ab­lehnung angeführt: l. Statt die Einheit In­diens zu erhalten, so erklären sie, wurden be­sondere Vorkehrungen getroffen, um die Pro­vinzen voneinander zu trennen. Die Entschie­denheit ihrer Auffassung bekunden sie 2. durch die Erklärung: Niemals werden wir zulassen, daß unser Mutterland der Barmherzigkeit jener ausgeliefcrt wird, die es enteignen wollen.

Auch die einflussreiche indische Partei, die Hindu Mahasabha, lehnte den Cripps- plan ab. Ihr Arbeitsausschuh gab in einer längeren Denkschrift bekannt, daß es zwar in der Erklärung einige Punkte gebe, die mehr oder weniger zufriedenstellend -seien, nach der von Cripps gemachten Feststellung, daß der Plan der britischen Regierung im Ganzen anzunehmen oder zu verwerten sei, habe die Hindu Mahasabha jedoch keine andere Wahl gehabt, als den Plan abzulehnen, da wesent­liche Punkte des Planes ganz oder teilweise unannehmbar für sie seien.

Einer der Gründe, warum nach englisch be­einflussten Darstellungen die indische Stellung­nahme zu den englischen Vorschlägen rasch kommen müsse, sind eine Reihe von Zusa m- wenstöhen, die in diesen Tagen in Indien siattfanden. So kam es an einem nicht ge­nannten Ort zwischen Mohammedanern ver­schiedener Gruppen zu blutigen Zusammen­stößen, bei denen drei Personen getötet und fünf schwer verletzt wurden. In der Nähe von Bombay wurden bei einem Zusammenstoß zwischen Hindus und Moslem zwei Personen getötet und sechs verletzt. Zu einem ähnlichen Zwischenfall kam es in der Provinz Bihar, bei dem gleichfalls einige Personen getötet wurden.

In London wurde gegenüber besorgten Fragen nach dem Stand der Indien-Verhand­lungen erklärt, die Kongreßpartei habe noch keine Entscheidung getroffen.

Ein neuer Aufruf Chandra Dose«!

Der indische Nationalistenführer Subhas Chandra Bose richtete über einen Rund­funksender einen neuen Appell an das indische Volk, in dem er den Betrug der Cripps-Vor- schläge an Indien entlarvt. In dem Aufruf Böses heißt es u. a.:

Sir Stafford Cripps hat uns erzählt, daß Indien ein Subkontinent mit vielen Völkern und Nassen sei, also keine Nation. Indien war immerhin schon unter der Herrschaft von Asoka dem Großen ein einiges Reich, und zwar noch vor der christlichen Zeitrech­nung, das sind fast 2000 Jahre vor der Ver­einigung von England mit Schottland.

Sir Stafford hat mit der typischen Schwungkraft eines neuen Schülers des Im­perialismus plädiert, daß für die Dauer des Krieges Indien eine neue Verfassung nicht gegeben werden könne. Wie kam es aber, daß England kurz vor dem Zusammenbruch Frankreichs der französischen Regierung ein ausgearbeitetes und westaehendes Programm für eine Zusammenschmelzung beider Länder

unter einer gemeinsamen Regierung hat machen können? Außerdem habe ich persön­lich im Oktober 1939 eine neue Verfassung für Indien angeregt, die in Indien die Mehrheit des indischen Volkes hinter sich hatte und nur deshalb nicht zustande kam, weil England nicht darauf reagierte.

Wie kann Sir Stastord glauben, daß er durcy das Angebot solcher Nichtigkeiten wie eines Sitzes in der Friedens­konferenz Indiens Freiheitsdrang befrie­digen könne? Aehnliche Nichtigkeiten wurden uns auch während des letzten Weltkrieges zu­gesagt, und es gereicht uns nicht zum Vorteil, Laß auch Inder den Vertrag von Versailles mirunterscyrieben haben. Trotzdem war die Belohnung für Indien nach dem Weltkriege weitere Unterdrückungen und Hinrichtungen. Indien hat das nicht vergessen und wird dafür sorgen, daß sich die damalige Er­fahrung nicht wiederholt.

Seit 1900 hat sich England immer wieder beilimmter Organisationen in Indien als Ge­gengewicht gcgenüver dem Kongreß bedient. Deute hat es zu diesem Zweck die Mosle m - Liga eingescyaltet. Sie hat aber in keiner Provinz Indiens das Volk hinter sich.

Neuerdings verfolgen die Briten die PoI i- tik der ve-rbranntcn Erde. Soweit sie das bei sich zu Hause tun, geht es uns nichts an. Es liegen aber Nachrichten vor, daß Eng­land diese Politik in Indien und Ceylon

durchführen will. Für Indien bedeutet des­halb eine Beteiligung an dem Kriege Eng­lands nicht nur Teilnahme an der Niederlage Großbritanniens, sondern auch, daß ein rei­ches und blühendes Land in eine Wüste ver­wandelt werden wird.

Nach der Kriegslage steh t der Zu­sammenbruch des britischen Empi­res vor der Dur. Mit dieser Macht >etzt noch verhandeln wollen, ist nicht nur Narr­heit, sondern Wahnsinn. Ich appelliere des­halb an meine indischen Landsleute, sich letzt endgültig zu entscheiden: Auf der einen Seite steht die alte Ordnung, die uns mit hohlen Worten und leeren Versprechungen abspeist; auf der anderen Seite steht eine neue Welt, die Indien unmittelbare Befreiung anbietet. Jeder Inder, der jetzt freiwillig mit England zusammenarbeitet, ist ein Verräter an Indien.

Abschließend fordere ich meine Landsleute auf, für deu Kampf, der jetzt kommen muß, bereit zu sein. Wir indischen Nationalisten außerhalb Indiens bereiten jetzt die letzte ent­scheidende Phase unseres Kampfes um die Freiheit vor. Wenn die Stunde schlägt und sic wird bald schlagen, werden wir an Eurer Seite sein, entschlossen zum Kampf und zum Sieg. Wir kommen daun weder allein noch mit leeren Händen. Die Gefängnistüren werden sich dann öffnen, und die Sonne der Freiheit geht wieder über unserem alten Land auf."

Erfolgreiche deutsche Angriffe bei Charkow

Hone dnitige »erluste «1er tto.seUevtslen - Ltullss rviogeo iiovjetturppea rar biucbt

Sturzkampfflugzeuge wurden drei Züge, 15 Lokomotiven, zwei Munitionslager und über -6» Fahrzeuge aller-Art zerstört.

Südostwärts des Jlmen fees schlugen deutsche Truppen feindliche Angriffe zurück.

Berlin, 2. April. Die ostwärts Charkow Won den dcutscycn Truppe» durchgeführten örtlichen Ang ri ff Suutrru e yM lnrgrn entwnteln sich weiterhin günstig. Teile der bolschcwisti- fchen 300. Schützendivision wurden nacy Open zurückgeworscn und weitere Stützpunkte des Feindes in Besitz genommen. Viermalig wie­derholte Gegenaugrifse der Bolschewisten in diesem Kampfraum wurden unter hohen blu­tigen Verlusten für den Gegner zurückge- schlagcn.

Außer dem im Wehrmachtsbericht erwähn­ten Angriff im Raum uordostwärts Orel Verliesen weitere örtliche Vorstöße ini mitt­leren Frontabschnitt erfolgreich. Pan­zertruppen vernichteten dabei 35 Bunter und nahmen ein wichtiges Höheugelände mit meh­reren Ortschaften nach harren Kämpfen in Besitz. Der Gegner erlitt auch bei diesen Kämpfen sehr hohe blutige Verluste. Zahl­reiche feindliche Panzer wurden avgeschossen und Waffen und Kriegsmaterial in großer Menge erbeutet. Im gleichen Frontabschnitt belegten deutsche Sturzkampfflug­zeuge eine stark be,estigte Ortschaft mit Bomben; sie zwangen dabei die Bolschewisten zu regelloser Flucht unter Zurücklassung von zahlreichem Kriegsgerät.

Deutsche Jager schossen im mittleren Abschnitt der Ostfront bei Äegleitschutz deut­scher Kampfflugverbände 27 bolschewistische Flugzeuge ab. Durch deutsche Kampf- und

i Die Sowjets verloren in diesem Raum etwa ! 1500 Tote, eine große Anzahl Gefangene, 73 Maschinengewehre, 18 Granatwerfer und son­stiges Kriegsgerät. Auch uordostwärts des Itmensees setzten die Bolschewisten ihre nutz­losen Angriffe mit dem gleichen Mißerfolg fort. Allem im Gefechtsstreifen einer einzigen deutschen Division blieben 700 tote Bolsche­wisten auf dem Kampffeld liegen. Neun feind­liche Panzer wurden vernichtet oder erbeutet. Auch die deutsche Luftwaffe brachte im Nordabschnitt der Ostfront dem Feind durch Zerstörung zahlreicher Panzerkampfwagen schwere Verluste bei.

Sperrzölle« um das Weiße Haus

Noosevelts Attentatsfurcht immer grotesker

Lissabon, 2. April. Washington ist von der Furcht von Attentaten beherrscht. Die Kriegstreiber um Noosevelt haben sich mit einem undurchdringlich erscheinenden Wall von Detektiven und Wachen umgeben. Rund um bas Weiße Haus ist, wie der Bericht­erstatter desNews Chronirle" mitteilt, ein Sperrgürtel gezogen worden, der nicht be- treten werden darf.

Indische Aeqimenter laufen zu den Japanern über

Die 1<»ge cker Leiten in Lärms immer st ritiscüer - Os» Oelrentrum von 8ingn beckrodt

MacZrthur In Australien

vor allem sorgen Sie dafür, daß die wledereln- fchiffungomanooer flott vor sich gehen, wir müssen unsere Tradition aufrecht erhaltend (Zvurnier)

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mck. Berlin, 2. April. Für die Briten wird die Lage in Burma von Tag zu Tag kritischer. Sie wissen, daß mit dem Fall von Promc das Oelzentrum von Sing» offen vor den Japanern liegt. Die japanische Umfas- i sungsbewegung westlich und ostwärts von Promr droht zu einer Einschließung der bri­tischen Truppen zu führen. Die Verluste der Briten sind gerade in diesem Kampfabschnitt besonders hoch. Teile der in vorderster Linie eingesetzten indischen Regimenter mutzten ab- gelöst werden, da sie zu den Japanern übrr- tiefen.

Hinter den britischen Linien geht der Aus­stand der Burmesen im Oelgebiet wei­ter. Die Bahnlinie von Tungu nach Mandalay wurde von den Aufständischen an mehreren Stellen zerstört, wodurch der Nachschub für die Tschungking-Truppen unterbrochen ist. Bei Thazi kam es zu blutigen Zusammen­stößen zwischen plündernden Tichungking- Soldaten und burmesischen Freiheitskämpfern.

Japanische Kampfflieger waren in den letz­ten Tagen wieder außerordentlich erfolgreich In Oberburma griffen sie in mehreren Wel­len die Stadt La sch io an und beschädigen Bahnanlagen, Kasernen und das Rumpsstück der Burmastraße. Auch auf Port Moresby und Port Darwin wurden erneut japanische Luftangriffe durchgeführt.

Dabei wurden 19 feindliche Flugzeuge in Lust­kämpfen abgeschossen.

Die Londoner WochenzeitschriftJllustrated London News" veröffentlicht einen besorgten Lagebericht ihres militärischen Sachverstän­digen Cyril Falls, der zusammenfassend zu der vielsagenden Feststellung kommt, daß für die zahlreichen Aufgaben der britischen See-, Land- und Luftstreitkräfte zu wenig einsatzfähige Menschen und Mate­rial zur Verfügung ständen. Zur militä­rischen Lage in Ostasien meint Cyril Falls, wenn es den Japanern gelingen sollte, im Falle einer Invasion gegen Australien an der australischen Küste die Ueberlegenheit in der Luft zu erringen, dann befände Japan sich im Besitz aller Vorteile, die man sich nur denken könne. Falls wendet sich dann gegen die Be­hauptung, daß Schlachtschiffe sich überlebt hätten, denn es seien gerade die japanischen Schlachtschiffe gewesen, die ihnen die gewal­tigen Erfolge einbrachten. Wenn man die rück­wärtigen Verbindungen der Japaner zerstö­ren wolle, dann dürre man nicht warten, bis Amerika über genügend Schlachtschiffe ver­füge, denn bis dahin sei schon alles verloren. Eine vorzeitige Offensive mit unzulänglichen Mitteln aber käme einem Selbstmord gleickp Cyril Frlls äußerte sich dann auch sehr vessi- mistisch über die militärische Lage der Briten in Burma und vor allem im Mittleren Osten, um dessen Zukunft man in England am meisten besorgt sei.

plutokratische Illusionen

Voo Leser»! üer Infanterie ». v. v. vergniann

In der Presse der westlichen Demokratien wiederholten sich neuerdings immer wieder Andeutungen darüber, daß, anacstachelt von den Forderungen Stalins und der Unzufrie­denheit ihrer Völker, in den Köpfen unserer Gegner der Gedanke eines entscheidunasuchen- dcn Angriffs der Westmächte gegen die Achse spukt. Durch Bombenwürfe allein, wie cs den Engländern Wohl am meisten Zusagen würde, läßt sich eine sogenannte zweite Front, die von Stalin als solche anerkannt wurde, nicht aufrichten. Das steht man in London und auch in Washington zweifellos ein. Und so macht man sich wohl oder übel mit der Erkenntnis vertraut, daß man um eine größere Aktion von Land-, See- und Luftstreitkräfte» nicht herumkommen wird, wenn man die Sowjets in ihren Erwartungen zufriedenstellen will. Deshalb erschallt in England und den USA. immer lauter der Ruf nach einer Offensive

Dieinnere" und . . .

Wo und wie diese einsetzen soll, bleibt ihr Geheimnis. Sie haben es zwar in Norwegen und- dieser Tage an der französischen Küste versucht, Angriffe gegen das von deutschen Truppen besetzte Festland zu unternehmen. Beide Expeditionen endeten mit einem bla­mablen Fiasko Churchills. Man er­innerte sich angesichts dieser Vorfälle unwill­kürlich eines Wortes des Fürsten Bismarck, der, als im Reichstage einmal die Gefahr einer Landung feindlicher Streitkräfte an unseren Küsten an die Wand gemalt wurde, die Angstmacher mit der lakonischen Erklä­rung abfertigte:Tann werden die Eindring­linge verhaftet!" Sollten also unsere Gegner, trotz der Angst, die sie hie und da schon jetzt vor ihrer eigenen Courage zeigen, ihre Dro­hungen wirklich wahr machen, so wird uns das nicht weiter schrecken. Wir sind sa immer in der glücklichen Lage, uns ..auf der inneren Linie" zu befinden.

Der bekannte französische Militärschriftstel­ler General Jomini (1779 bis 1869) war Wohl der erste, der sich in seinem Werkli-siie >tes i operstions miUtaii-eii" im Jahr? 1851

mit dem Begriff und dem Wesen oesO p e- irierens auf der inneren Linie" literarisch befaßte. Er sah in ihm für eine ! Armee den Vorzug, bei geschicktem Verfahren sich verschiedenen feindlichen Operationsrich- tungcn derart entgegenzustellen und sie zeit­lich und räumlich einzetn nacheinander durch eigene Ueberlegenheit so abtnn zu können, daß eine Vereinigung der getrennten feind­lichen Streitkräfte zur Führung eines über­legenen Schlages verhindert wird. (Friedrich der Große im Herbst 1757 Roßbach und Jena, Napoleon und Njemen-Armee im August bis September 1914.)

Der Kern der Frage ist unter den heutigen strategischen Verhältnissen aber Wohl der, daß der aus derinneren Linie" stehende Heer­führer vor seinem Gegner den Vorteil der freien Verfügung über dieHilfsquellen des eigenen Landes und der von ihm besetzten Gebiete voraus hat. Er verfügt über dessen Verkehrsmittel und besonders in Mit­teleuropa über ein weitverzweigtes, leistungs­fähiges Eisenbahn- und Straßen- wie Kanal­netz. das ihn jederzeit in den Stand setzt, wo die Lage es gebietet, mit einer entscheidenden Ueberlegenheit auftreten und diese auch lau­fend mit dem nötigen Nachschub versehen zu können. Zur erfolgreichen Ausnützung solcher Lage gehört allerdings eine rasche, kräftige Entschlußfassung, äußerste Energie, kühnes Wagen und schnelles, genaues Arbeiten der militärischen Transportbewegung. Beides dark bei unserer Obersten Führung und der vor­bildlichen Organisation des Militärtransport- wesens, wie wohl auch des italienischen, ohne weiteres vorausgesetzt werden.

... dieäußere Linie"

Welchen Zufälligkeiten und Gefahren aber aus deräußeren Linie" kommende Ope­rationen ausgesetzt sind, zumal wenn sie über See erfolgen müssen, das hat uns die Ge­schichte derartiger Unternehmungen, vom amerikanischen Sezessionskrieg angefangen, über Gallipoli bis zu den Landungen der Alliierten bei Namsos, Andalsnes und Nar- wik 1940 zur Genüge gezeigt. Ehe ein gelan­detes Expeditionskorps nicht bedeutende Er­folge aufweisen und sich erheblich ausbreiten kann, ehe es nicht in seinem Raum die Luft und die See beherrscht und seine Flotte eine Reihe von Küstenpunkten in ihre Gewalt ge­bracht hat, ist' seine Bewegungsfreiheit sehr gering. Der Telegraph, die Eisenbahnen und motorisierte Heeresteile führen aus den ent- legeitT^n Teilen des angegriffenen Gebiets überlegene Streitkräfte heran, bevor es dem Angreifer gelungen ist, ausreichend Raum zu gewinnen, nch von See aus genügend zu ver­hörten und den unentbehrlichen Nachschub »cherzustellen.

Neberseeische Unternehmungen deS Gegners sind also für einen volkreichen, militärisch verkehrsreichen und technisch gut organisier­ten Staat mehr Schreckbilder als ernste Ge­fahren. Wenn im Krim-Krieg 1854 die an fremder Küste gelandeten Heere die Ober-